1:2-Heimpleite gegen Paderborn - Hertha BSC verpatzt Saisonauftakt

Sa 03.08.24 | 17:14 Uhr
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Linus Gechter (Hertha BSC) blickt nachdenklich nach unten. (Bild: IMAGO / Matthias Koch)
Audio: ARD Sportschau | Christian Riedel | Bild: IMAGO / Matthias Koch

Hertha BSC muss gleich zu Saisonbeginn einen Dämpfer hinnehmen. Gegen den SC Paderborn verlor die Mannschaft mit ihrem neuen Trainer Cristian Fiél mit 1:2 und ließ besonders in der Offensive vieles vermissen.

  • Hertha BSC verlor erstmals ein Zweitliga-Spiel zu Hause gegen Paderborn, zuvor vier Siege und ein Remis
  • Die Berliner hatten deutlich mehr Ballbesitz (59 Prozent) als Paderborn, die Torschüsse beider Teams waren ausgeglichen (10:10), wobei die Gäste wesentlich mehr Eckbälle (1:8) verzeichnen konnten
  • Am Ende fehlte es den Herthanern an Schnelligkeit, Durchschlagskraft und spielerischen Ideen, um die solide Defensive des SCP zu gefährden

Fußball-Zweitligist Hertha BSC muss am 1. Spieltag die erste Heimniederlage der Saison einstecken. Gegen den SC Paderborn verlor die Mannschaft von Trainer Cristian Fiél verdient mit 1:2. Die Tore für die Gäste erzielten vor 48.000 Zuschauern Felix Götze in der 42. Minute per Kopf und Filip Bilbija (48. Minute) nach Vorarbeit des Ex-Unioners Sven Michel.

Hertha BSC trat über weite Strecken zu fehlerhaft auf. Erst der Anschluss durch Ibrahim Maza in der 72. Minute brachte die Blau-Weißen zurück ins Spiel. Doch in der Offensive fehlte es den bemühten Berlinern an spielerischen Ideen, um die dicht gestaffelte Gäste-Abwehr zu knacken.

Intensives Spiel, Kempf früh rotgefährdet

Hertha BSC begann in der Startformation mit seinen beiden Neuzugängen Diego Demme und Michael Cuisance im zentralen, defensiven Mittelfeld. Auf der linken Seite erhielt Palko Dardai den Vorzug vor Derry Scherhant als Ersatz für den verletzten Fabian Reese. Bei den Gästen spielte Ex-Unioner Jörn Michel von Anfang auf dem linken, offensiven Flügel.

Herthas Beginn war von Nervosität geprägt, viele Fouls, Ballverluste und Abspielfehler ließen zunächst kaum Spielfluss zu. Es dauerte bis zur 8. Minute, ehe Haris Tabakovic mit einem Kopfball nach Flanke von Jeremy Dudziak erstmals für ein wenig Torgefahr sorgen konnte. Danach blieb es ein intensives, temporeiches Spiel mit vielen Zweikämpfen im zentralen Mittelfeld – einzig die Torszenen fehlten. Hertha-Verteidiger Marc Oliver Kempf hatte Glück, dass er nach seinem zweiten rustikalen Foul nicht mit Gelb-Rot vom Platz gehen musste.

Tabakovic trifft den Pfosten, Hertha pennt bei einer Ecke

Mitte der ersten Hälfte war Herthas Defensive nach Standardsituationen der Gäste ein ums andere Mal gefordert, doch Keeper Tjark Ernst entschärfte die meisten Flanken. Im Anschluss baute Hertha immer mehr Druck auf. Stürmer Haris Tabakovic, häufig von Paderborns Defensive gedoppelt, traf nach tollem Solo aus 16 Metern nur den Pfosten (24. Minute).

Die Berliner waren auch danach präsenter, zudem lief der Ball nun auch besser durch die blau-weißen Reihen. Doch Paderborn blieb bei Eckbällen gefährlich und kam aus dem Nichts durch den Kopfball von Felix Götze zur Führung. Die Gastgeber brachten bis zum Pausenpfiff nichts mehr Zählbares zustande und so ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen.

Cuisance mit der Großchance, Bilbija trifft zum 0:2

Hertha startete mit viel Schwung in die zweite Hälfte. Cuisance hatte in der 47. Minute gleich die große Chance zum Ausgleich, aber Paderborns Torwart Pelle Boevink parierte dessen Flachschuss mit einem starken Reflex. Im Gegenzug brachte Sven Michel eine Flanke flach auf den Elfmeterpunkt, wo Sturmkollege Filip Bilbija flach ins lange Eck auf 0:2 aus Sicht der Gastgeber erhöhte.

Die Hausherren wirkten in der Folge angeknockt und agierten fahrig im Spielaufbau. Es fehlten die Ideen, die dicht gestaffelte Defensive der Paderborner und die sich bietenden engen Räume zu bespielen. Hertha stellte um: Scherhant, Karbownik und Schuler kamen in die Partie und brachten gleich mehr Schwung in die Aktionen. Youngster Ibrahim Maza brachte die Seinen dann zurück ins Spiel. Sein präziser Schuss zum 1:2 aus 16 Metern läutete die blau-weiße Schluss-Offensive ein.

Im Anschluss drängte Hertha auf den Ausgleich, zeigte sich aber auch in der Defensive anfällig für Konter. Ernst parierte stark vor dem freistehenden David Kinsombi (83.) und verhinderte die Vorentscheidung. Am Ende brachte Paderborn den nicht unverdienten Auswärtssieg über die Zeit.

Die Stimmen zum Spiel

Cristian Fiél (Hertha BSC): "Wir haben es offensiv nicht gut gemacht. Im Spiel mit Ball sind wir zu wenig in die Situationen gekommen, die wir wollten. Wir haben zu lange gebraucht, und so konnte der Gegner immer wieder verschieben und uns zustellen.“

Haris Tabakovic (Hertha BSC): "Wir müssen das letzte Drittel besser bespielen. Da haben wir vielleicht nicht die richtigen Lösungen, die richtigen Bälle und Flanken gespielt. Das müssen wir verbessern."

Filip Bilbija (SC Paderborn): "Ich freue mich riesig. Es ist nicht selbstverständlich, hier drei Punkte zu holen. Meines Erachtens haben wir völlig verdient gewonnen, weil wir nichts zugelassen haben. Das fühlt sich gerade einfach super an."

Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24, 21:45 Uhr, 03.08.2024

63 Kommentare

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  1. 63.

    Das kann ich ja beim Profifußball ganz und garnicht leiden das einer vielleicht auch zwei die absoluten "Superstars" sind. Diese 11 die da auf dem Platz stehen das ist ein Team und jeder der Mannschaft sollte doch gleichgestellt sein, halt wie gesagt es ist einTeam. Warum ist ein Torjäger ein Superstar???
    Heute interessiert mich Fussball nicht mehr so sehr, da einfach bei einigen horrendene Millionenbeträge
    gezahlt werden völlig absurd das ganze.
    War in den siebziger Jahren öfters mal bei Hertha unvergesslich die Lokalderbys mit TeBe.
    HOCH lebe die Hertha aus den 70er Jahren.

  2. 62.

    SIE an mich:
    "Wusste garnicht dass Hertha....ist. Oder geht es doch um Fussball ...?"
    Ich habe eine "Antwort auf Mika" gegeben, also reagiert! —> actio->reactio
    Arbeiten Sie lieber an Ihrer Rechtschreibung und Grammatik!
    Ich wusste gar nicht, dass man FÜNF Fehler in so wenig Text unterbringen kann! Das ist ja maximal Kreisklassen-Niveau.
    So hätten Sie es schreiben müssen:
    Ich wusste gar nicht, dass....ist. Oder....doch um Fußball...?
    Wenigstens die Schreibweise von Fußball sollte Ihnen bekannt sein!
    ENDE


  3. 61.

    Der Rummel um diesen Reese nimmt skurrile Züge an.
    Vom "Hertha-Super-Star" über "Rubel-Reese" zum Messias, der einzig mit seinem Erscheinen auf dem Platz Hertha BCC vor den erneuten Verbleib in der 2.Liga rettet, gar vor den Abstieg in die 3..

  4. 60.

    Wenn Super-Reese so gut ist dann sollte man Ihn "alleine" auf den Platz stellen und dann wird's sicherlich was mit dem Aufstieg.
    Dachte immer Fussball ist ein Mannschaftssport.

  5. 59.

    Nein, die von Ihnen genannten Schlagzeilen hätte es nicht gegeben, wie Sie natürliche auch genau wissen. Aber das schmälert natürlich nicht die beabsichtigte Wirkung, richtig?

  6. 58.

    Tja, so ist es halt.
    Es bringt nichts wenn alles nur auf einen Mann ausgerichtet ist.
    Wie sie es sagen, da stimmt was in der Kaderplanung nicht, wenn das gleiche Problem wie letzte Saison immernoch besteht.
    Die Transferperiode ist aber noch nicht vorbei.
    Vorallem ist aber Reese ein Spieler der völlig überbewertet wird, obwohl er lediglich ein Mittelmäßiger Zweitligaspieler ist. Und so jemanden kann man innerhalb der Mannschaft nicht ersetzen wenn er Aua hat.
    Alleine deswegen ist Hertha BSC für mich auch diese Saison kein Aufstiegskandidat, sondern lediglich Mittelmaß in der 2. Bundesliga.
    In meinen Augen ist es der richtige Start in die neue Saison, um so manche Träumer auf den Boden der Wirklichkeit zurückzuholen.

  7. 57.

    "Wenn ich Dich in die Fresse schlage, ..." Hertha-Deutsch? Nimm doch mal 'Dir'.
    Und @Mama, wenn Sie müssen, dann müssen Sie. Hauptsache, Sie wischen das dann selber weg.

  8. 55.

    Wenn ohne Reese in Charlottenburg nichts geht, bleibt festzuhalten, dass die Kaderplanung zu schlecht ist, um aufzusteigen. SInd Weber und Neuendorf doch nicht so kompetent ?

  9. 51.

    Dass die "Ol..." der Zeitraum ..., weiß ich. Jeder weiß aber aus dem Kontext heraus, dass gerade jetzt mit "Olympiade" die Olympischen Spiele gemeint sind.
    Dass die Welt sich...., ist mir ebenfalls bekannt. Die Gewalt hat in den Stadien zugenommen. Sie brauchen sich nur mal die Entwicklung der Absperrungen zwischen den Zuschauern und den Spielfeldern anzusehen. Dazu noch die Ausrüstung der Bereitschaftspolizei in den Siebzigern mit der der Jetztzeit! Ich war 1972 bis 1975 bei der Bepo. Wir sind nicht mit Wasserwerfern zum Fußball gefahren ....
    Ich muss nicht in die Stadien gehen, um die Verrohung auf den Rängen feststellen zu können. Die z.B. Wasserwerfer im Plachestadion in Leipzig habe ich im TV gesehen. Die Bierbecherwerfereien etc., Spielabbrüche.... sieht man auch im TV. Ich muss auch nicht im Zug von Berlin nach Magdeburg gesessen haben, um von den randalierenden Magdeburg-Fans auf der Heimfahrt nach dem Spiel gegen Hertha zu wissen.
    ENDE

  10. 50.

    Die armen Redakteure, dje solch einen Mist lesen und freischalten müssen. Hier wird die Meinungsfreiheit bis zum Kotzen ausgenutzt. „Hertha-Redaktion“… Was für ein Schwachsinn

  11. 49.

    Wenn ich Dich in die Fresse schlage, ist es Meinungsfreiheit für Dich, weil ich der Meinung bin, es tun zu wollen? Für mich ist es Körperverletzung. Und Hass und Hetze sind für mich auch keine Meinung, weil es nur dazu dient, andere verletzen zu wollen!
    Hertha muss sich noch finden. Noch ist Zeit!
    Eisern Berlin

  12. 48.

    Auch hier, ich brauche keinen Doppelgänger.
    Wenn sie was loslassen wollen , dann nicht mit meinem Namen.

  13. 47.

    Soweit ich weiß, ist die Olympiade der Zeitraum zwischen den Spielen, aber Sie können mich gerne verbessern.
    Wie sich jemand anmaßt, über die Unkultur beim Fußball zu urteilen,der seit 37 Jahren nicht mehr im Stadion war, ist schon grotesk. Ja, in den 80 er Jahren war es teilweise nicht schön in den Stadien. Aber die Welt hat sich inzwischen weitergedreht.

  14. 46.

    Wenigstens bei der Verteilung der Gelben Karten liegt der BCC vorne.
    Nun ja, eine Antwort gab ja die Partie: darum ist Jesus-Torkanone nur einer von Drei ist, die sich Torschützenkönige nennen dürfen.
    Heute hatte er wohl Ladehemmung. Letztlich blieb nichts übrig vom Redaktionstipp, der 3:1 erhoffte und am Schluss mit der Klatsche Nr.1.
    Ich könnte wetten, dass die Hertha-Redaktion ein 7:0 gegen den HSV voraussagt.

  15. 45.

    Leider bedarf es des Blickes von außerhalb für einen vernünftigen Kommentar, Danke und liebe Grüße aus Berlin

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