Ärztemangel in Brandenburg - Bisher keine Bewerbungen für Medizin-Stipendien im Spree-Neiße-Kreis

Mo 06.03.23 | 14:14 Uhr
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ILLUSTRATION - An einer Tür zu einer Arztpraxis hängt ein Schild mit der Aufschrift «Die Praxis bleibt geschlossen». (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.03.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Pleul

Stipendien für angehende Ärzte im Spree-Neiße-Kreis sind in den vergangenen beiden Jahren nicht vergeben worden, weil es keine Bewerber gab. Das hat eine rbb-Nachfrage am Montag ergeben. Weder für das Studienjahr 2021/22 noch für das Jahr 2022/23 seien Bewerbungen eingegangen, sagte eine Sprecherin dem rbb am Montag.

Der Landkreis Spree-Neiße will dennoch ein drittes Mal Stipendien für Medizinstudenten ausschreiben, wie der Kreis mitteilte. Fünf Studierende hätten die Möglichkeit, sich bei ihrem Studium vom Landkreis finanziell unterstützen zu lassen.

Zahlreiche Bedingungen für Stipendium

Studierende, die ein Stipendium erhalten möchten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen an einer Universität innerhalb Deutschlands studieren und zunächst den ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, das sogenannte Physikum bestehen. Alle Praxisphasen und auch die Facharztausbildung müssen zudem in medizinischen Einrichtungen das Landkreises absolviert werden.

Nach dem bestandenen Studium müssen die Absolventen innerhalb von sechs Monaten eine Arzttätigkeit im Kreisgebiet ausüben. Dazu gehören Krankenhäuser, Reha-Kliniken oder auch das Gesundheitsamt. Dort müssen die Ärzte mindestens fünf Jahre arbeiten.

Sind die Voraussetzungen erfüllt können Studierende für einen Zeitraum von höchstens 51 Monaten mit monatlich 500 Euro unterstützt werden.

Neben dem Stipendium für Medizinstudenten bietet der Landkreis auch ein Stipendium für angehende Sorbischlehrer an.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.03.2023, 14.30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    höchstens 51 Monate. Es können aber auch nur 12 sein. Oder 5.
    Dafür nach Abschluss 60 Monate Bindung an die Örtlichkeit. Und damit auch an den Verdienst.
    Nochmal nachdenken, ob das ein Geschäftsmodell sein kann?
    Von einem Mediziner erwarte ich auch logisches Verständnis.
    Daher: Nein.

  2. 5.

    " Wie kann der Ärztemangel im Spree-Neiße-Kreis gelöst werden? "

    so bestimmt nicht ( Dort müssen die Ärzte mindestens fünf Jahre arbeiten. )

  3. 4.

    Albert Einstein: Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten

  4. 3.

    Schon witzig was sich hier vorgestellt wird.
    Ich bin Medizinstudent (im nahen tschechischen Ausland und wäre damit schon kategorisch raus), und bekomme 400€ mtl. im Austausch für 2 Jahre Assistenzarztausbildung in der Stipendiatsklinik. Diese muss ich nicht sofort antreten, plus falls das Studium länger dauern sollte ist selbiges auch kein Problem. Wenn man Ärzte für strukturschwache Gebiete anwerben will muss man eben mal runter von seinem hohen Ross und Flexibilität zulassen. Allein die Konsultation und Suche eines Headhunters für Assistenzärzte liegt im Bereich Tausender Euro. Man meint fast nach 2 Jahren ohne Stipendiaten hätte jemand aus seinen Fehlern gelernt.

  5. 2.

    -Alle Praxisphasen und auch die Facharztausbildung müssen zudem in medizinischen Einrichtungen das Landkreises absolviert werden.

    Vielleicht liegt genau dort das Problem. Wenn ich Facharzt werden will und die besten Ausbildungskliniken für meine Fachrichtung woanders in D liegen, gehe ich nicht nach SPN, da helfen auch 500 Euro nicht.

  6. 1.

    Und wann kommen sie dann auf die Idee, die Bedingungen vielleicht minimal aufzuweichen? Was nutzt es denn das noch paar Jahre so zu machen? Gerade Zwischenschritte könnten auch anderswo erledigt werden, vor allem nur im Landkreis .. das engt es teilweise halt so krass ein.

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