Probleme nach Übernahme - Odeg verspricht mehr Pünktlichkeit und Dreier-Takt auf der RE1
Groß waren die Versprechen der Odeg für die Übernahme der Strecke RE1. Nach gut anderthalb Monaten mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen sind jedoch nur wenige Fahrgäste überzeugt. Jetzt wird Besserung in Aussicht gestellt.
Der frühe Morgen am Bahnhof in Fürstenwalde (Oder-Spree) ist regnerisch und kalt. Wie oft in den vergangenen Wochen, müssen die Pendler am Steig länger ausharren, denn der Zug hat Verspätung. Eine, die jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit fährt, ist Wiebke Pruß. Sie ist mal wieder wenig begeistert. "Ich könnte jetzt gerade schon wieder ausrasten. Drei Mal in der Stunde soll er fahren, der um halb fällt ständig aus. Und man steht hier jedes Mal wie ein Affe, und heute schon wieder."
Versprechen bisher nur unzureichend erfüllt
Mitte Dezember hat die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) die Regionalexpress-Linie zwischen Frankfurt (Oder) in Richtung Magdeburg von der Deutschen Bahn übernommen. Die Ankündigungen im Vorfeld waren groß: neue Züge und ein dichterer Takt mit drei Zügen in der Stunde während der Hauptverkehrszeit. Ein Versprechen, das bisher kaum eingelöst wurde. Reparaturen an der Strecke, Personalmangel und der hoher Krankheitsstand machten den Vorhaben nach Angaben der Odeg immer wieder einen Strich durch die Rechnung.
ODEG verspricht Lösungen
Doch neben den Verspätungen gibt es weitere Klagen der Fahrgäste. So werde teilweise erst kurz vor Abfahrt der Züge am Bahnhof in Frankfurt (Oder) bekanntgegeben, wenn der Zug von einem anderen Gleis fährt. Für viele Pendler wird der Sprint zum richtigen Gleis zur sportlichen Herausforderung. Dies hänge damit zusammen, wie gut die technischen Systeme der Deutschen Bahn und der Odeg miteinander kommunizieren, erklärt Geschäftsführer Gehrke. "Es gibt ein Stück weit immer noch technische Schwierigkeiten in allen Systemen. Die Schnittstellen arbeiten noch nicht ganz so miteinander, wie sie sollten. Aber das sind Themen, die wir jetzt in der nächsten Zeit lösen werden."
Das Versprechen steht: Fast zwei Monate nachdem die Odeg die Strecke RE1 von der Bahn übernommen hat, sollen die Züge nun also pünktlich und regelmäßig fahren. Dann sind vielleicht auch bald alle mit dem neuen Betreiber so zufrieden, wie es Fahrgast Gabriela Hanisch bereits jetzt schon ist. "Es gefällt mir besser als es vorher war. Der Zug ist freundlicher, das Licht ist auch besser, weil es nicht mehr so blendet und der Zug fährt drei Mal in den Stoßzeiten. Also ich bin sehr zufrieden", sagt Hanisch mit Blick auf ihren tatsächlich pünktlich einfahrenden RE1.
Sendung: Antenne Brandenburg, 01.02.2023, 14:10 Uhr
Mit Material von Krisitin Langen