Probleme nach Übernahme - Odeg verspricht mehr Pünktlichkeit und Dreier-Takt auf der RE1

Do 02.02.23 | 08:33 Uhr
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Archivbild:Ein Zug der ODEG hält am Berliner Hauptbahnhof.(Quelle:imago images/R.Wölk)
Audio: Antenne Brandenburg | 01.02.2023 | Kristin Langen | Bild: imago images/R.Wölk

Groß waren die Versprechen der Odeg für die Übernahme der Strecke RE1. Nach gut anderthalb Monaten mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen sind jedoch nur wenige Fahrgäste überzeugt. Jetzt wird Besserung in Aussicht gestellt.

Der frühe Morgen am Bahnhof in Fürstenwalde (Oder-Spree) ist regnerisch und kalt. Wie oft in den vergangenen Wochen, müssen die Pendler am Steig länger ausharren, denn der Zug hat Verspätung. Eine, die jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit fährt, ist Wiebke Pruß. Sie ist mal wieder wenig begeistert. "Ich könnte jetzt gerade schon wieder ausrasten. Drei Mal in der Stunde soll er fahren, der um halb fällt ständig aus. Und man steht hier jedes Mal wie ein Affe, und heute schon wieder."

Versprechen bisher nur unzureichend erfüllt

Mitte Dezember hat die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) die Regionalexpress-Linie zwischen Frankfurt (Oder) in Richtung Magdeburg von der Deutschen Bahn übernommen. Die Ankündigungen im Vorfeld waren groß: neue Züge und ein dichterer Takt mit drei Zügen in der Stunde während der Hauptverkehrszeit. Ein Versprechen, das bisher kaum eingelöst wurde. Reparaturen an der Strecke, Personalmangel und der hoher Krankheitsstand machten den Vorhaben nach Angaben der Odeg immer wieder einen Strich durch die Rechnung.

ODEG verspricht Lösungen

Doch neben den Verspätungen gibt es weitere Klagen der Fahrgäste. So werde teilweise erst kurz vor Abfahrt der Züge am Bahnhof in Frankfurt (Oder) bekanntgegeben, wenn der Zug von einem anderen Gleis fährt. Für viele Pendler wird der Sprint zum richtigen Gleis zur sportlichen Herausforderung. Dies hänge damit zusammen, wie gut die technischen Systeme der Deutschen Bahn und der Odeg miteinander kommunizieren, erklärt Geschäftsführer Gehrke. "Es gibt ein Stück weit immer noch technische Schwierigkeiten in allen Systemen. Die Schnittstellen arbeiten noch nicht ganz so miteinander, wie sie sollten. Aber das sind Themen, die wir jetzt in der nächsten Zeit lösen werden."

Das Versprechen steht: Fast zwei Monate nachdem die Odeg die Strecke RE1 von der Bahn übernommen hat, sollen die Züge nun also pünktlich und regelmäßig fahren. Dann sind vielleicht auch bald alle mit dem neuen Betreiber so zufrieden, wie es Fahrgast Gabriela Hanisch bereits jetzt schon ist. "Es gefällt mir besser als es vorher war. Der Zug ist freundlicher, das Licht ist auch besser, weil es nicht mehr so blendet und der Zug fährt drei Mal in den Stoßzeiten. Also ich bin sehr zufrieden", sagt Hanisch mit Blick auf ihren tatsächlich pünktlich einfahrenden RE1.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.02.2023, 14:10 Uhr

Mit Material von Krisitin Langen

5 Kommentare

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  1. 5.

    Es wird immer nur darüber geredet das alle begeistert sind über die neuen Züge und das im zwanzig Minuten takt gefahren wird . Aber die Tatsache ist durch die Änderung der Fahrzeiten kommen viele Schüler zu spät zur Schule. Ob in Richtung Fürstenwalde oder Frankfurt Oder, wir sind gezwungen unsere Kinder täglich mit dem Auto zur Schule zufahren . Und meistens fällt der Zug auch noch aus oder verspätet sich bis zu 20 Minuten!

  2. 4.

    Die ODEG stellt keine Lokführer ein. Sie bekommt lediglich durch eigene Ausbildung wenige dazu (Quelle: Geschäftsbericht).
    Mehr als die Hälfte der Lokführer sind von privaten Personaldienstleistern ausgeliehen. Und auch da sind die Ressourcen sehr begrenzt.
    Ebenso leidet die ODEG unter einer hohen Fluktuation.

  3. 3.

    Die ODEG hat kein Personal neu eingestellt. Die sind wieder gesund geworden. Was hätte denn die ODEG mit den Kranken und wieder gesunden machen sollen, wenn sie neues Personal eingestellt hätte und für die gesundeten keine Arbeit mehr gehabt hätte?

  4. 2.

    Na huch, da war doch heute Nachmittag noch ein zweiter Kommentar. Mal wieder wegzensiert?

    Schön wäre es übrigens, wenn die ODEG endlich ihr Problem lösen wurde, mit dem ersten in Eisenhüttenstadt beginnenden Zug des Tages (der dort auch über Nacht abgestellt ist) nicht bis zu dreißig (!) Minuten zu spät loszufahren...

  5. 1.

    Immerhin hat auch die ODEG etwas gegen die Probleme unternommen und Personal eingestellt. Das sollte auch Vorbild für die BVG sein, deren Busse seit fast einen 3/4 Jahr nach ausgedünntem Fahrplan fahren - wenn "krank" nicht eine Ausrede für den innerhalb eines Jahres um 7% gesunkenen Bestand an Bussen ist.

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