Geschichten über den Gartenzaun - Marktbesucher kaufen wegen hoher Lebensmittelkosten sparsamer auf Bedarf

Di 25.07.23 | 17:43 Uhr
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Symbolbild: Eine Kundin bezahlt auf einem Wochenmarkt. (Quelle: dpa/C. Soeder)
Sendung: Antenne Brandenburg | 25.07.2023 | Eva Kirchner | Bild: dpa/C. Soeder

Wer kennt ihn nicht, den kurzen Plausch mit dem Nachbarn über aktuelle politische Entwicklungen, die anhaltende Trockenheit oder gestiegende Lebensmittelpreise. In dieser Woche mischen wir uns in genau diese Gespräche ein.

Ob Obst, Gemüse, Brot oder Fleisch – die gestiegenen Lebensmittelpreise spüren derzeit viele im Portemonnaie. Auch auf dem Marktplatz in Beeskow (Oder-Spree) drehen sich die Gespräche immer wieder rund um die erhöhten Preise. Jede Woche nutzen viele Einwohner die Marktzeit als Gelegenheit, sich mit regionalen Lebensmitteln einzudecken.

Doch das Einkaufsverhalten der Kundschaft hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert. Das hat auch Marktfrau Petra Fabia beobachtet. Seit 17 Jahren betreut sie den Stand der Agrargenossenschaft Dürrenhofer. Ihr zufolge sind die Kunden wesentlich sparsamer geworden. "Ich muss nun nicht zwei Kilo Bohnen nehmen, wenn ich bloß ein Pfund brauche. Da merkt man das schon, dass mehr angepasst und nicht so viel weggeschmissen wird."

Vier Euro für ein Kilogramm Tomaten

Scheinbar sparen viele Beeskower lieber hier und da, statt ganz auf die regionalen Produkte zu verzichten. Vier Euro für ein Kilogramm Tomaten, drei Euro für einen Blumenkohl oder einen Euro für regionale Gurken gibt es dort im Angebot. An die Preise haben sich die meisten gewöhnt, meint Kundin Heike Vogt. "Entweder sie kaufen ihre Ware mittlerweile günstiger woanders, oder sie haben sich den Umständen angepasst."

Verzicht auf Schokolade, Fleisch und Kleidung

Einige Marktbesucher verzichten auch nur auf einzelne Produkte, die früher im Einkaufswagen gelandet sind. Fleisch, Schokolade oder Kleidung gehören unter anderem dazu. "Typische Konsumgüter: noch eine Jeans, noch ein T-Shirt. Darauf verzichte ich dann gerne", sagt eine Frau mit Blick auf die Auslage.

Offensichtlich bleibt der Besuch des Markts für viele Beeskower ein Bestandteil des wöchentlichen Einakaufs - trotz erhöhter Preise. "Regional ist mir schon sehr lieb", sagt ein Marktbesucher. Für eine weitere Einkäuferin sei der Markt ebenfalls wichtig, "weil ich jeden Tag koche und da muss das gesund sein."

Sendung: Anntene Brandenburg, 25.06.23, 15:12

3 Kommentare

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  1. 3.

    Champagner, Kaviar und eine Tomate bitte.

  2. 2.

    Die "Frische"-Markt-Preise kann (und will) ich nicht aufbringen.
    Ob mit BIO oder ÖKO beworben, ich hoffe die Anbieter finden noch Abnehmer.
    Bei mir hier am Boxi (Samstags) leiste ich mir Nichts Frisches.
    Aber cool zu beobachten, wie auch wohnhaftige da heftig teuer einholen, und später ins Auto (= SUV) steigen um ihr Wochenende im Grünen zu verleben.
    Viele der Zugezogenen, ob jung oder alt, gehören isoliert!!!

  3. 1.

    "Vier Euro für ein Kilogramm Tomaten"

    So schlimm kann es in D dann doch nicht sein.

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