Interview | Polizeigewerkschaftler Lars Wendland - "Dass durch diese Kontrollen weniger Migranten kommen, das ist ein Trugschluss"

Di 24.10.23 | 06:06 Uhr
  104
Die Bundespolizei kontrolliert den Einreiseverkehr am deutsch-polnischen Grenzübergang Stadtbrücke zwischen Frankfurt (Oder) und Slubice. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.10.2023 | O-Ton Lars Wendland | Bild: dpa/P. Pleul

Seit einer Woche gibt es an der polnischen Grenze stationäre Grenzkontrollen. Der Polizeigewerkschaftler Lars Wendland hält das für einen Fehler. Die Bundespolizei sei bereits über dem Limit - und Brandenburg bekomme dadurch mehr Probleme.

Die stationären Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze laufen seit bereits einer Woche – testweise bis Mittwoch, doch mit einer Verlängerung um mindestens zwei Monate wird gerechnet. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte das seit Monaten gefordert, Bundesinnenministern Nancy Faeser (SPD) gab erst vor Kurzem grünes Licht.

Lars Wendland ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für die Bundespolizei in Berlin-Brandenburg und kritisiert die Einführung von stationären Grenzkontrollen, da aus seiner Sicht damit Ressourcen verschwendet werden. Wendland ist zudem SPD-Mitglied und hat sich in der Vergangenheit für Geflüchtete in seinem Wohnort Brieskow-Finkenheerd eingesetzt.

rbb|24: Herr Wendland. Sie und Ihre Gewerkschaft fordern bei jeder Gelegenheit immer mehr Personal und Material. Als Gewerkschafter können Sie nicht anderes sagen, oder?

Lars Wendland: Wenn die Politik unbedingt will, dass wir mehrere Aufgaben machen, dann muss sie auch dafür sorgen, dass Geld, Personal und Material zur Verfügung stehen, um die Aufgaben zu machen. Nun wird hier an die Ostgrenze mehr Personal benötigt. Doch dieses Personal wird woanders fehlen: Leute, die wir normalerweise in Flughäfen, Bahnhöfen oder sonst auf der Straße haben, sind jetzt im Grenzeinsatz.

Ein anderes Beispiel: Es liegen weit über tausend Handys von Schleusern vor, die bearbeitet werden müssen. Dafür fehlen uns aber Ermittler und Auswerter. Seit Jahren wurde von der GdP mehr Personal gefordert, das Bundespolizeipräsidium hat das aber nicht umgesetzt.

Archivbild:Lars Wendland am 3.10.2023.(Quelle:imago images/teutopress GmbH)
Lars Wendland, GdP-Vorsitzender in Berlin und Brandenburg | Bild: imago images/teutopress GmbH

Es heißt immer wieder, wegen Personalmangel sei die Bundespolizei fast am Limit. Stimmt das?

Nein, wir sind über dem Limit. Bei den Grenzkontrollen haben wir schon Personal von überall aus Deutschland. Und ich behaupte, wir halten das nicht allzu lange durch.

2007 hat man sich über die offene Grenze nach Polen gefreut. Wie ist es jetzt?

Die Grenzöffnung ist ein positiver Effekt, den wir in Europa haben. Das ist nun anders, wir werden die Staus an der Grenze wieder erleben. Leider gibt es Leute, die sagen, es nicht ganz so schlimm. Ich bin gegen stationäre Kontrollen. Es war eine Errungenschaft, diese Kontrollen 16 Jahre nicht zu haben.

Wir werden das personell nicht stemmen können

Lars Wendland, GdP-Vorsitzender in Berlin und Brandenburg

Momentan geht es um einen Zehn-Tage-Versuch. Danach wird man entscheiden, ob es so weiter geht. Die Kontrollen werden vermutlich verlängert, oder?

Wir wissen, dass die Verlängerung der Kontrollen an der Grenze zu Österreich schon beantragt worden ist, um weitere sechs Monate bis Mai 2024. Wir wissen auch, dass wir eine Europameisterschaft nächstes Jahr bekommen, bei der sowieso schon angekündigt war, dass wir vermutlich Grenzkontrollen rund um die Bundesrepublik haben. Und ich bin fest davon überzeugt, dass man versuchen wird, diese stationären Grenzkontrollen weiterzuziehen.

Aus Sicht der GdP ist es nicht durchhaltbar. Wir werden das personell nicht stemmen können. Vielleicht bräuchten wir nicht nur ein 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr, für die äußere Sicherheit, sondern auch ein 100-Milliarden-Paket für die innere Sicherheit in Deutschland.

Warum bevorzugen Sie flexible Grenzkontrollen?

Bei einer stationären Grenzkontrolle brauche ich an einem Grenzübergang ein Drei-Schicht-System mit etwa 15 bis 20 Leuten. Dieses Personal würde man einsparen, wenn man mit Tarnungs-Fahrzeugen oder mit Fahrzeugen hinfahren und an verschiedenen Orten kontrollieren würde.

Die stationären Grenzkontrollen bringen aus Sicht meiner Gewerkschaft wenig, da wir jeden aufnehmen müssen, der hier hinkommt und ein Schutzersuchen stellt – und das sind etwa 90 bis 95 Prozent der aufgegriffenen Menschen. Wir kommen nach europäischem Recht gar nicht drumherum.

Ein weiteres Problem: Bisher haben sich die Migranten in ganz Deutschland gemeldet und wurden überall aufgenommen oder sie sind weiter in andere Bundesländer oder in andere europäische Länder gereist. Aber ab jetzt werden wir jeden in Brandenburg aufnehmen müssen, der an einer Kontrolle aufgegriffen wird.

Man hat eigentlich mit den stationären Grenzkontrollen bezwecken wollen, dass die Zahl der Aufgegriffenen niedriger wird. Doch es klingt bei Ihnen, als müssen jetzt mehr Fälle in Brandenburg bearbeitet werden.

Es sind mehr Fälle, die wir nun bearbeiten müssen. Neben denjenigen, die an den Grenzkontrollen vorbeigehen, kommen nun diejenigen dazu, die wir an den Autobahnen und an den anderen Straßenverkehrswegen aufnehmen. Dass durch diese Kontrollen weniger Migranten nach Deutschland kommen, das ist ein Trugschluss.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den polnischen Kollegen? Oft wird gesagt, dass Polen die Menschen, die über Belarus kommen, einfach durchlässt. Stimmt das aus Ihrer Sicht?

Ich kann Ihnen sagen, dass die Kontakte und die Arbeit mit dem polnischen Grenzschutz sehr gut laufen. Wir haben ein deutsch-polnisches Zentrum neben Frankfurt (Oder) im polnischen Swiecko. Und da arbeiten die Kolleginnen und Kollegen Tag und Nacht miteinander. Wir haben auch gemeinsame Streifen auf polnischer Seite.

Soweit ich weiß, gibt es in Polen auch Aufnahmeeinrichtungen. Da werden die Menschen hingebracht. Ob viele Menschen einfach in Richtung Deutschland durchlaufen? Das kann ich nicht behaupten, das weiß ich nicht. Ich kann nur sagen: Wir haben Aufgriffe hier und dabei ist es selten, dass jemand in Polen registriert war.

Wir können nur fünf Prozent der Aufgegriffenen zurückweisen

Lars Wendland, GdP-Vorsitzender in Berlin und Brandenburg

 

Teile der Politik fordern, dass die aufgegriffenen Menschen zurückgeschoben werden. Ist das möglich?

Wenn das Verfahren durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgeschlossen ist, steht fest, ob jemand Asyl bekommt oder nicht. Nach dem Prozess hat man die Möglichkeit, jemanden abzuschieben. Stellt jemand aber ein Schutzersuchen und wird an das BAMF weitergeleitet, dann haben wir als Bundespolizei keine Möglichkeit, ihn oder sie zurückzuweisen.

Wer wird aktuell an der Grenze gleich zurückgewiesen?

Wer in Deutschland eine nationale Einreisesperre hat, muss abgewiesen werden. Wir gehen davon aus, dass nicht mehr als fünf Prozent von den Aufgegriffenen wieder zurückgewiesen werden können. Allgemeine Zurückweisungen sind an Binnengrenzen rechtlich gesehen gar nicht möglich - also das, was die Innenminister immer erzählen. Dass wir damit die Migrationszahlen in Deutschland senken können, wie derzeit überall propagiert wird, ist eine Fehlinformation.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wendland!

Stefan Kunze führte das Gespräch. Bei diesem Text handelt es sich um eine gekürzte und redigierte Fassung des Interviews mit Herrn Wendland.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.10.2023, 15:40 Uhr

Wir haben die Kommentarfunktion am 25.10.2023 um 22:15 Uhr geschlossen..Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

104 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 104.

    Wie kommen Sie darauf mich als Rechtsextremist zu titulieren ? Stehen Sie soweit links, dass aus Ihrer Sicht alles Rechtsextrem erscheint ?

    Wiedersehen Sie bitte, dass sich in Deutschland eine Migrationsindustrie etabliert hat, die um die leichtverdienten Gelder fürchtet, wenn Personen ohne Bleiberecht abgeschoben und Personen ohne Schutzstatus erst gar nicht reingelassen werden.

    Wie ich weiter unten schon schrieb, die Seenotrettung ist die Rettung aus der Gefahr um Leib und Leben, nicht die Rettung aus den bisherigen Lebensumständen.

    Da die Berichte immer lauten „Retteten x Personen vor der afrikanischen Küste“ ist der Nächste Hafen natürlich auch in Afrika und nicht 600 Km entfernt in Europa.

    Dane

  2. 103.

    Thema des Beitrages war "Dass durch diese Kontrollen weniger Migranten kommen, das ist ein Trugschluss".
    Der Beitrag wurde bestimmt nicht umsonst ausgewählt. Er repräsentiert ein Thema, dass gegenwärtig unsere Gesellschaft bis zur Zerreisprobe belastet.

    Ich möchte erinnern an die Zahlreichen Brandbriefe von ca. 1000 Landräten die sagen "es geht nicht mehr" und die wissen wovon sie reden.
    Ich möchte erinnern, dass das Thema Bekämpfung der illegalen Migration den Deutschen Bundestag beschäftigt hat.
    Ich möchte erinnern, dass das Thema den Europarat beschäftigt hat.
    Ich möchte erinnern, dass das Thema einer der Gründe für die Spaltung einer Partei unseres Landes war.
    Nach meiner Einschätzung wird die Lösung oder Nichtlösung des Themas über unser aller Schicksal entscheiden. Die Krankenkassen kündigen jetzt bereits an, dass sie die zusätzlichen Lasten nicht mehr tragen können.

    Um so unverständlicher ist mir, dass das Themas zerredet und zur Selbstdarstellung mißbraucht wird.

  3. 102.

    3. Vielleicht noch eine Ergänzung für diejenigen die nicht wissen wie ein EV abläuft. Es kann vorkommen, dass bei nicht ausreichender Beweislast das Verfahren ruht, was hier der Fall ist. Ein ruhendes Verfahren ist kein eingestelltes Verfahren.

    Das ist ein allgemeiner Rechtsgrundsatz und hat mit Italien nichtszu tun.

    Und das was im vorhergehenden Punkt geschrieben stand sollten sie ernst nehmen. Eine Anzeige kann ich vom Amtswegen auch aufnehmen.

  4. 101.

    Thema des Beitrages war "Dass durch diese Kontrollen weniger Migranten kommen, das ist ein Trugschluss".
    Der Beitrag wurde bestimmt nicht umsonst ausgewählt. Er repräsentiert ein Thema, dass gegenwärtig unsere Gesellschaft bis zur Zerreisprobe belastet.

    Ich möchte erinnern an die Zahlreichen Brandbriefe von ca. 1000 Landräten die sagen "es geht nicht mehr" und die wissen wovon sie reden.
    Ich möchte erinnern, dass das Thema Bekämpfung der illegalen Migration den Deutschen Bundestag beschäftigt hat.
    Ich möchte erinnern, dass das Thema den Europarat beschäftigt hat.
    Ich möchte erinnern, dass das Thema einer der Gründe für die Spaltung einer Partei unseres Landes war.
    Nach meiner Einschätzung wird die Lösung oder Nichtlösung des Themas über unser aller Schicksal entscheiden. Die Krankenkassen kündigen jetzt bereits an, dass sie die zusätzlichen Lasten nicht mehr tragen können.

    Um so unverständlicher ist mir, dass das Themas zerredet und zur Selbstdarstellung mißbraucht wird.

  5. 100.

    1. Ich kann keine Frage an mich erkennen, es wäre besser wenn sie sich erst einmal klar werden was sie mich fragen wollen.

    Ihre Frage müssen sie eher an Scholz stellen.Ich habe ihnen nicht das "Du" angeboten und wer ist denn bitteschön "uns"? Ihre Telegram Anhängerschaft?

    2. Wann und wo habe ich von einem Video geschrieben? Ich habe ausdrücklich von einem "Fake News Artikel" geschrieben.

    3. Sie kennen sich also in der ital. Rechtsprechung aus?

    Fakt ist dass alle Behauptungen des Focus unbewiesen sind und einfach nur viel heiße Luft produziert wurde. Yelleow Press, sage ich doch. Da ist der Focus nicht anders wie seine "Schwesterblätter" Freizeit Revue, Superillu und iwe die ganzen Burda Blättchen so heißen.

    Verfahren die sich auf 2017 und füher beziehen sind also weiterhin unbewiesen und selbst die berüchtigt langsame deutsche Justiz hätte in der Zeit Klage eröffnet.

    Ich bleibe dabei, die "Ermittlungen" sind politisch motiviert und die Anschuldigungen unbewiesen.

  6. 99.

    Mehr fällt euch echt nicht ein? Hier geht es weder um Likes, noch um jemanden "klare Kante" zu zeigen.

    Sie verwechseln das offensichtlich mit ihren sonstigen Quellen. Ich ffinde auch nich dass sehr einfältige Kommentare, die sich auf einen Doppelpost zurückführen lassen "klare Kante" ist.

    Eher ein hilfloser Versuch mich und meine Meinung (eigene Meinung, darum geht es hier nämlich)zu diskreditieren.

    Bei einer Notenskala von 1 - 6 war das eher eine 9. Ihr "Kommentar" btw. auch, wenn die Schreiber dahinter nicht sogar identisch sind. Die Vorgehensweise ist es nämlich. Soviel zu ihrer eingebildeten "Community"!

  7. 98.

    Mehr fällt euch echt nicht ein? Hier geht es weder um Likes, noch um jemanden "klare Kante" zu zeigen.

    Sie verwechseln das offensichtlich mit ihren sonstigen Quellen. Ich ffinde auch nich dass sehr einfältige Kommentare, die sich auf einen Doppelpost zurückführen lassen "klare Kante" ist.

    Eher ein hilfloser Versuch mich und meine Meinung (eigene Meinung, darum geht es hier nämlich)zu diskreditieren.

    Bei einer Notenskala von 1 - 6 war das eher eine 9. Ihr "Kommentar" btw. auch, wenn die Schreiber dahinter nicht sogar identisch sind. Die Vorgehensweise ist es nämlich. Soviel zu ihrer eingebildeten "Community"!

  8. 97.

    Nachdem die Community dir hier "Wagenknecht ist kein Widerspruch zur AfD" klare Kante gegeben hat, suchst du ein neues Betätigungsfeld? Bei Wagenknecht hat jemand geschrieben "TZ liest sich gerne selber". Das Gefühl hatte ich da auch.

  9. 96.

    1. Dann erkläre uns mal bitte, warum das Thema "finanzielle Unterstützung der Bundesregierung für die Mittelmeer"seenotrettung" mehrere Schlagzeilen und Statements der Bundesregierung auslöste.
    In einer ersten Erklärung ließ Scholz verkünden, dass man die finanzielle Unterstützung einstellen wird. ich wuste bis dato garnicht, dass dafür meine Steuern verschwendet werden.
    In einem wenige Tage später herausgegeben Dementi ließ er verkünden, dass es ein Irrtum war. Die Zahlungen werden fortgesetzt.

    2. Wie kommst du auf die unsinnige Idee, dass dieses Video ein Fake ist. Hast du dafür Beweise? Du solltest mit deinem Äußerungen etwas vorsichtiger operieren. Nicht das der Focus noch Anzeige gegen dich erstattet.

    3. Vielleicht noch eine Ergänzung für diejenigen die nicht wissen wie ein EV abläuft. Es kann vorkommen, dass bei nicht ausreichender Beweislast das Verfahren ruht, was hier der Fall ist. Ein ruhendes Verfahren ist kein eingestelltes Verfahren.

  10. 95.

    "Vielen Dank für Ihren Link, der eindrucksvoll über die Entlarfung der kriminellen Handlungen der Mittelmeerseenotrettung berichtet. "

    Da entlarvt sich ganz was anderes.

    Sie bedanken sich also für einen Fake News Artikel des rechts-konservativen Focus von Burda? Daran ist überhaupt nichts eindrucksvoll, sondern voller unbewiesenen Behauptungen über angebliche Fälle aus dem Jahr 2017.

    Warum kramt der Focus das jetzt hervor? Neue Erkenntnisse haben sich nicht ergeben. Keine Anklage, nichts!

    Focus halt, Auflage, Auflage, Auflage und an den Umsatz denken. So das Motto des Focus.

  11. 94.

    Der von Rechtsextremisten gern benutzte Fake News Artikel des Focus von Burda.

    "Im vergangenen Jahr hat die Staatsanwaltschaft Trapani 21 Beschuldigte wegen der Beihilfe zur illegalen Einreise von Migranten nach Italien angeklagt. Die Organisationen weisen sämtliche Anschuldigungen zurück.

    Die Tatvorwürfe liegen sechs bis sieben Jahre zurück."

    Und was ist daraus geworden? Nichts. Alles nur Vermutungen die nicht bewiesen werden konnten.

    "Die sizilianischen Strafverfolger gehen davon aus, dass die systematischen Bergungsaktionen der NGOs nahe an der libyschen Küste das Schleusergeschäft erleichtern. "

    Man geht also davon aus. Ich gehe davon aus dass die unbewiesenen Beschuldigungen politisch motiviert sind.

    "MSF soll Zusammenarbeit mit Schleppern in Erwägung gezogen haben"

    Soll, hätte, wollte... bla, bla, bla... Der Focus wie man ihn kennt. Yellow Press.

  12. 93.
    Antwort auf [Mo H. Mett] vom 25.10.2023 um 15:38

    "Was für eine Bildgewalt: die Polizei kontrolliert in Frankfurt/Oder die Einreise von illegal Einreidenden, um der Flut herr zu werden."
    Irrtum. Nicht um der Flut Herr zu werden ( sie weisen NIENDEN ab) sondern um sie sicher ins Auffanglager zu transportieren.

  13. 92.

    Sie sollten sich evtl. auch noch einmal mit den Fluchtgründen beschäftigen bzw. umfangreicher informieren.
    Niemand ist wegen der D-Mark geflohen ist.
    Genauso wenig setzen jetzt ihr Leben wegen dem Euro aufs Spiel.

  14. 91.

    Zum letzten Absatz
    Die praktischen Auswirkungen dessen habe ich in #87 beschrieben.

  15. 90.

    Zu Ihrer zweiten Frage: "Ist "illegaler Grenzübertritt" und "Asyl" nicht ein Widerspruch?" Nicht zwingend. Es könnte ja gute Gründe geben, dass ein Asylantragsteller eben nicht auf legalem Weg kommen kann, weil er sonst aufgegriffen würde und somit der staatlichen Verfolgung ausgesetzt wäre, der er zu entfliehen versucht. Bei einer illegalen Einreise über ein sicheres Drittland gilt das natürlich nicht mehr. Das Grundgesetz erlaubt mit seiner Formulierung genau diese Unterscheidung, das derzeit gültige Asylrecht nicht. Daher sind die Kontrollen auch weitgehend sinnlos und eine Arbeitsbeschaffung für die Bundespolizei ohne echte Wirksamkeit.

  16. 89.

    "Ist nicht das GG hoherwertiges (aber nicht direkt anwendbares) Recht?" Das Grundgesetz ist kein Gesetz im eigentlichen Sinne, ist also nicht unmittelbar anwendbar. Es ist die Grundlage für zu erlassende Gesetze, die die Vorgaben des Grundgesetzes erfüllen müssen oder zumindest, wenn das nicht möglich ist, die zum Teil konträren Vorgaben des Grundgesetzes gegeneinander abwägen müssen. Das Grundgesetz ist also höherwertiger, aber nur in der Gesetzgebung oder in Gerichtsverfahren. Wenn das Asylrecht über die Vorgaben des Grundgesetzes hinaus geht, ist das zunächst mal zulässig, da das GG hier kein explizites Verbot enthält. Für eine effektive Wirkung müsste also das Asylrecht an die Minimalvorgaben des GG angepasst werden und das entsprechende Verbot beinhalten, darüber hinaus zu gehen. Das ist aber politisch offensichtlich nicht gewollt.

  17. 88.

    Das mit dem geleiten gilt ja theoretisch lebenslang und ist im Prinzip eine Rundum-Versorgung. Im Vorteil sind alle die, die keine Papiere haben. Sie bekommen hier kostenlos ein völlig neues Leben. Entweder unter der eigenen oder einer angenommenen Identität. Das ist doch wunderbar !

  18. 87.

    Im Beitrag steht "Wenn ich sie an der Grenze bereits abfange, habe ich die Kontrolle darüber, was danach passiert."
    Das ist so nicht ganz richtig. Die Kollegen/-innen der BP schicken Niemanden zurück sondern geleiten sie sicher in das nächste Aufnahmelager. Wer in Deutschland ist hat es geschafft und das wissen auch die, die sich noch auf den Weg machen werden. Am schlimmsten finde ich, dass wir das sogar noch finanzieren, siehe Unterstützung der m.E. illegalen Mittelmeerseenotrettung durch die Bundesrgierung. Man sollte sich in Berlin erstmal einig werden, was man eigentlich will, denn die Suppe haben wir auszulöffeln (Wohnungsmarkt, Kitaplätze, Schulen, Sozialhilfeleistungen, Krankenkassenbeiträge ....................).

  19. 86.

    Vielen Dank für Ihren Link, der eindrucksvoll über die Entlarfung der kriminellen Handlungen der Mittelmeerseenotrettung berichtet.
    Ich bin auch der Meinung, dass man sowas nicht mit Steuergeldern unterstützen darf.
    Das Thema gehört in deb Bundestag.

  20. 85.

    "Ein Mittelweg sollte hier eingeschlagen werden." Nicht zwangsweise. Man könnte sich ebensogut an der Einwanderungspolitk Japans als weiterem führenden Industrieland orientieren. Man müßte irgendwie schaffen die Bevölkerung darüber abstimmen zu lassen - also so eine Art direkte Demokratie wie in der Schweiz - das darf aber nicht gleich in politischen Schlammschlachten und noch mehr Polarisierung ausarten.

Nächster Artikel