Die gute Nachricht: Berlinweit gibt es 28.000 freie Kita-Plätze. Die schlechte Nachricht: In manchen Kiezen bleibt die Lage trotzdem angespannt. Bildungssenatorin Günther-Wünsch blickt gleichwohl optimistisch in die Zukunft.
Müssen sich Eltern von etwa 35.000 Berliner Kita-Kindern ab Montag nach einer alternativen Betreuung umsehen? Das Landesarbeitsgericht entscheidet voraussichtlich am Freitag, ob ein von Verdi geplanter unbefristeter Streik doch durchgeführt werden darf.
In einigen Teilen Berlins suchen Kitas inzwischen nach Kindern und inserieren freie Plätze. Jahrelang war das andersherum. Am Kita-Problem der Stadt ändert das trotzdem nicht viel. Denn kommen weniger Kinder, wird der Personalschlüssel gesenkt.
Der für Montag angekündigte Streik in den Kitas ist vom Berliner Arbeitsgericht untersagt worden. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Berlins Bildungssenatorin hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen, die Situation in den Kitas inhaltlich zu besprechen.
Der Konflikt über die Arbeitsbelastung in städtischen Berliner Kitas eskaliert. Ab Montag brechen schwere Zeiten für viele Eltern und ihre Kinder an. Im Ringen um bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas wurde bislang keine Einigung erzielt.
An den städtischen Kitas wird wieder gestreikt und Eltern geraten erneut in Not. Wer betreut jetzt die Kinder? Darf ich einfach zu Hause bleiben? Kann mein Chef mich feuern, wenn ich nicht zur Arbeit kommen kann? Anja Dobrodinsky klärt über Arbeitnehmerrechte auf.
In der kommenden Woche geht der Kita-Streik in eine neue Runde. GEW und Verdi haben die Mitarbeitenden in städtischen Kitas zum Streiken am Donnerstag aufgerufen. Sie fordern einen besseren Betreuungsschlüssel sowie mehr Stunden für Büroarbeit.
Vor Jahren noch undenkbar, heute real: Kindertagesstätten und Kinderläden in Berlin und Brandenburg verzeichnen Tausende freie Plätze. Eltern haben damit theoretisch mehr Wahlmöglichkeiten. Praktisch bleibt die Situation angespannt. Von Marcus Latton
Das Kita-Personal in Berlin berichtet von großen Belastungen. In den vergangenen Monaten gab es mehrfach Streiks - und auch im September könnte es wieder dazu kommen. Die Kita-Schließungen machen aber auch den Eltern zu schaffen. Einige organisieren inzwischen um. Von K. Buchmann
In Berlin und in Brandenburg fehlen Beschäftigte in der Kinderbetreuung besonders häufig. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Auch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen fehlen Erzieher in der Region oft.
Der Konflikt zwischen Verdi und dem Berliner Senat mit seinen Kita-Eigenbetrieben ist verfahren - und die Woche dürfte die Kluft noch erweitern: Bis einschließlich Freitag hat die Gewerkschaft zum Warnstreik aufgerufen - 35.000 Kinder sind betroffen.
Am Montag tritt das Personal der landeseigenen Kitas in einen fünftägigen Streik. Es geht ihnen um bessere Arbeitsbedingungen. Drei Erzieherinnen und ein Erzieher erzählen aus ihrem Arbeitsalltag.
Bis Freitagvormittag hat die Gewerkschaft Verdi auf eine Antwort des Senats gewartet, doch die blieb offenbar aus. Und so kommt es, wie bereits angedroht: Ab Montag bleiben die kommunalen Kitas in Berlin für die ganze Woche geschlossen.
Am heutigen Donnerstag wird in Berliner Kitas erneut gestreikt, und nächste Woche droht sogar komplett der Wegfall der Kita-Betreuung für 30.000 Kinder. Die Verhandlungen mit dem Senat sind festgefahren. Sebastian Schöbel erklärt die Hintergründe.
An vielen Berliner Schulen ist am Donnerstag der Unterricht ausgefallen, auch die Betreuung bei kommunalen Kitas ist eingeschränkt. Der Berliner Finanzsenator kritisiert den erneuten Warnstreik scharf und sprach von "Sinnlosstreiks auf dem Rücken der Kinder und Eltern".
In Fürstenwalde hat ein Hort aus Personalmangel überraschend geschlossen. Nun wird dort wieder Mittagessen angeboten. Die Darstellungen zu den Zuständen im Hort widersprechen sich.
Verdi will auch in der kommenden Woche Berliner Kitas in kommunaler Hand bestreiken. Die Gewerkschaft fordert bessere Betreuungsschlüssel und mehr Fachkräfte. Viele Eltern könnte es hart treffen: Parallel streiken auch die Lehrer.
Eine kindgerechte bezahlbare Wohnung? Fehlanzeige. Ein Kitaplatz? Nicht überall zu haben. Oberschulplätze? Mangelware. Kinderturnen und Vereine? Warteliste. Sogar Schwimmbäder und Eislaufbahnen sind oft überfüllt. Berlin wächst nicht nach. Von Sabine Priess
Zwar garantiert der Staat Kinderbetreuung auf dem Papier, doch weil das nicht zuverlässig funktioniert, springen Unternehmen ein. Täten sie es nicht, würde der Fachkräftemangel die Wirtschaft noch weiter belasten. Von Julian von Bülow
Freie Kitaträger fühlen sich übergangen, die Feuerwehr der Stadt ebenso: Seit Monaten rumort es in Neuruppins Stadtpolitik. Auf einer Sondersitzung des Stadtparlaments musste sich nun die Rathausspitze erklären - mit offenem Ergebnis. Von Björn Haase-Wendt
Geflüchtete, Klimaschutz, Wohnungen: Die schwarz-rote Koalition in Berlin steht im kommenden Jahr vor zahlreichen Herausforderungen. Die Erfolgsaussichten sind nicht überall rosig. Ein Ausblick von Sabine Müller
Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Neuruppinerin klagt über Unterrichtsausfall und fehlendes Kita-Personal bei ihren Kindern.
Die Vorwürfe machten bundesweit Schlagzeilen: Zwei Erzieherinnen aus Neuruppin sollen Kinder zum Essen gezwungen haben. Vor Gericht beteuerten sie ihre Unschuld, sprachen von einer Intrige - nun sind die beiden freigesprochen worden.
Viele Berliner Kinder mussten am Mittwoch auf Nikolausfeiern in ihren Kitas verzichten: Die Erzieher sind erneut zum Warnstreik aufgerufen, diesmal für zwei Tage. Auch Tausende Lehrer beteiligten sich am ersten Tag.
Drei Gewerkschaften haben zu einem weiteren Warnstreik in Berlin aufgerufen: Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der Ausstand ist für den 6. und 7. Dezember geplant.
Wer baut, kennt das: Streit gehört meist dazu. Die Konflikte strapazieren nicht nur die Nerven der Beteiligten. Im schlimmsten Fall steht dessen Baustelle tage- oder wochenlang still. Wie jetzt in der Kita Schmergow in der Gemeinde Groß Kreutz. Von Claudia Baradoy
Rund 20.000 zusätzliche Kita-Plätze werden in Berlin gebraucht, mehr als 6.000 sind es in Brandenburg. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung. Dazu kommt fehlendes Personal. Es gibt aber auch teils gute Nachrichten.
Die Berliner Kita-Erzieherinnen aus Eigenbetrieben schlagen Alarm. Wegen Personalmangels könnten sie die Kinder nur mehr "verwahren". Pädagogische Angebote blieben meist auf der Strecke. Deshalb wurde eine "Gefährdungsanzeige" initiiert.
Der Senat möchte mehr Berliner Kinder früher in die Kita bringen und so besser auf die Schule vorbereiten. Durch das "Kita-Chancenjahr" sollen die Deutschkenntnisse von Kindern mit Sprachdefiziten bis zum Schulbeginn verbessert werden.
Die Bundesregierung will knapp ein Viertel der Mittel für Freiwilligendienste streichen. Sozialverbände schlagen Alarm, sie befürchten Einschnitte in ihrem Angebot. Auf Hilfe der Landesregierung können sie in Brandenburg aktuell nicht hoffen.Von Michael Schon
Nach Quereinsteigern in Schulen sollen nun auch teilausgebildete Erzieher in Kitas eingesetzt werden. Das schlägt Brandenburgs Bildungsminister Freiberg vor. Während die GEW das ablehnt, sehen Kommunen keine Alternativen zu diesem Schritt.
Seit dem 1. August müssen Mütter und Väter in Brandenburg für das vorletzte Kitajahr nichts mehr bezahlen. Im kommenden Jahr soll der Kita-Besuch komplett kostenlos werden. Doch viele Eltern wünschen sich mehr. Von Lisa Steger
Die Kita in Drahnsdorf ist baufällig, die Sicherheit gefährdet. Der Eigentümer hat deshalb den Mietvertrag gekündigt. 30 Kita-Kinder müssen neu untergebracht werden. Für einen Neubau fehlt aber das Geld. Von Daniel Friedrich
Bisher müssen Eltern in zehn der 16 Bundesländer keine Beiträge für die Kita-Betreuung ihrer Kleinkinder bezahlen, nun gesellt sich auch Brandenburg dazu. Der Landtag hat am Mittwoch das Ende der Beiträge beschlossen. Bis dahin dauert es allerdings noch ein bisschen.
In Reichenwalde könnten 63 Kinder bald ohne Kita-Betreuung dastehen. Der Trägerverein und das Amt Scharmützelsee streiten über die Finanzierung - inzwischen sogar vor Gericht.
Erneut wird in Brandenburg gegen das Personal einer Kita ermittelt. Kinder sollen angebrüllt, ignoriert, eingesperrt und zum Essen und Schlafen gezwungen worden sein. Meldungen über derartige Missstände sind deutlich gestiegen.
In einer Kita im Landkreis Oder-Spree sollen Kinder unbeaufsichtigt bei Sturm nach draußen geschickt und auf der Toilette fixiert worden sein. Viele Eltern, deren Kinder nicht wissentlich betroffen sind, erfuhren erst zwei Monate später davon.
Familien, die von Armut bedroht sind oder in denen kein Deutsch gesprochen wird, haben es schwerer, Kitaplätze zu bekommen. Sprachbarrieren und zu viel Papierkram, sind einige der Gründe. Manche bekommen zum Glück Hilfe. Von Anna Bordel
Immer wieder geraten Erzieherinnen in den Verdacht, Schützlinge in Kindergärten misshandelt zu haben. So wurden jüngst in einer Potsdamer Kita zwei Mitarbeiterinnen vorerst freigestellt. Doch wie können Betreuungseinrichtungen vorbeugend handeln? Von Lisa Steger.