Tarifstreit - Berliner Kitas werden am Donnerstag bestreikt

Mo 03.06.24 | 10:28 Uhr
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Symbolbild: Zweitägiger Warnstreik der ErzieherInnen und angestellten Lehrkräfte im Rahmen der Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am 26.02.2019. (Quelle: Imago Images/Christian Mang)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.06.2024 | Mario Bartsch | Bild: Imago Images/Christian Mang

Die Gewerkschaft Verdi ruft in den etwa 280 kommunalen Kindergärten in Berlin am Donnerstag (6. Juni) zum Streik auf. Das teilte die Verdi am Montag mit.

Sollte der Senat auch danach nicht über einen von der Gewerkschaft geforderten Entlastungs-Tarifvertrag verhandeln wollen, kündigt Verdi eine Ausweitung der Streiks an. Ab dem 10. Juni würde dann zu einem dreitägigen Streik aufgerufen.

Die zunehmende Personalkrise hat zur Folge, dass die Berliner Kitas ihren pädagogischen Auftrag gegenüber den anvertrauten Kindern nicht mehr erfüllen und die Eltern nicht ausreichend unterstützen können, so Verdi weiter. Aufgrund der hohen Belastung verlassen viele Beschäftigte den Beruf oder werden krank. Kita-Beschäftigte haben von allen Berufsgruppen die höchsten krankheitsbedingten Ausfälle.

Verdi hatte den Berliner Senat bereits am 19. April zu Verhandlungen aufgefordert. Der Berliner Senat lehnt entsprechende Verhandlungen bisher jedoch ab. Verdi-Sprecher Kalle Kunkel fordert mehr Personal und kleinere Betreuungsgruppen. Der Senat lehnt Gespräche darüber bisher ab. Finanzsenator Evers begründet das damit, dass er keinen eigenen Tarifvertrag aushandeln darf - weil Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder ist.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.06.2024, 10:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Wollen Sie nicht verstehen, das dieser Personalschlüssel nicht nur Kitas betrifft? Darunter fallen auch alle Lehrkräfte, alle Sozialpädagogen, alle Einzelfallhelfer, alle Altenpfeger, alles an Krankenhaus Personal. Dieser Schlüssel ist nun mal das Problem auf vielen Ebenen. Dazu müsste man das gesamte System neu aufsetzen und das kostet mehr als wir denken. Das Personal ist da, zum Beispiel Kita... wenn aber eine Auszubildene in der Kita arbeitet dann gilt sie als eine 100 Prozent Kraft laut Schlüssel, obwohl sie nur 3 Tage 7 Std arbeitet und rest Schule. Das heißt in den zwei Tagen wo sie Schule hat ist man unterbesetzt.. dann kommen die , die im Urlaub sind. Die , die krank sind und so hat man am Ende meist nur 70 Prozent an Personal da. Da kann keiner eine pädagogische Arbeit leisten. Reine Aufbewahrung

  2. 13.

    Na ja, mit 2 Milliarden im Jahr hätte man JETZT endlich durchaus die Chance gehabt, da was zu verbessern. Das 29-EUR-Ticket ist ja nur ein Beispiel für die jahrzehntelange Verschwendung, statt in Infrastruktur und vor allem Bildung zu investieren und damit ein sehr gutes Beispiel für kontinuierlich falsche Prioritäten. Mit Bildungsthemen gewinnt man offensichtlich keine Wahlen.

  3. 12.

    Die Eltern zahlen keinen Kita - Beitrag, was umsonst ist taugt nicht viel.
    Es wird Zeit, dass die Eltern sich dafür einsetzen einen Beitrag zu leisten um die Situation zu verbessern.

  4. 11.

    Lassen Sie mal das 29 Euro Ticket. Denn der Personalschlüssel ist seit Jahrzehnten sehr mies. Mein Sohn ist 32 . Als er auf der Oberschule war wurde der miserable Personalschlüssel eingeführt. Von 115 Prozent Lehr/Erzieher Schlüssel auf 100 Prozent. Und da immer welche im Urlaub sind plus krank, kommt man nie auf 100 Prozent ( einleuchtend) somit ist man immer unterbesetzt . Da kann keiner eine pädagogische gute Umsetzung verlangen. Das wurde damals eingeführt, unter der schwarzen Null Politik. Berlin hatte den Zwang zum Sparen auferlegt bekommen. Somit ist auch in vielen anderen Bereichen alles tot gespart worden. Deshalb marode Schulen, keine gute Polizei Ausrüstung ect und nun haben wir wieder das Problem der jetzigen Ampel. Durch die Schuldenbremse wird Berlin wieder gezwungen Milliarden einzusparen. Bedankt euch also bei der FDP

  5. 10.

    Tja, die Berliner SPD wollte lieber das Geld fürs 29-EUR-Ticket ausgeben und wurde hier dafür gefeiert. Dann fehlt es eben an anderer Stelle. Selbst für den Fall, dass das Geld da wäre, stellt sich dann aber immer noch die Frage, woher man die neuen Erzieher zaubern soll, zumal die Geburtenraten schon wieder sinken und damit ein Großteil der neuen Erzieher in Kürze nicht mehr gebraucht werden wird.

  6. 9.

    Sie können doch streiken ! Lassen sie ihr Kind oder Kinder einfach mal zu Hause. Oder melden Sie es aus der Kita ab. Ganz einfach !

  7. 8.

    Danke für der Beitrag. So ist es ! Auch Eltern sind Erzieher und zwar zu Hause. Das vergessen viele. Die Kita UNTERSTÜTZT die Eltern bei ihrer pädagogischen Arbeit zu Hause. Bitte immer daran denken !

  8. 7.

    Das geht voll unter die Gürtellinie. Damit missachten Sie die wertvolle Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher. Bevor Sie solche Sachen raushauen, kündigen Sie ihren Job und fangen in einer Kita als Erzieher an . Da sieht man Ihre Einstellung zu Berufen , die sehr wichtig für unsere gemeinsame Zukunft. Absolut keine Ahnung von der Materie. Wenn Bln. Kita-Gebühren verlangen würde, gäbe es auch mehr Spielraum für wichtige Voraussetzungen. ZB Erzieherinnen und Erzieher.

  9. 6.

    Nun da sind Sie sehr blauäugig...Wir arbeiten seit Wochen zu zweit ( 2x 6 Std.) mit 25 Kindern ..d.h. wenn meine Kollegin um 11.00 Uhr kommt zum Spätdienst..war die andere Kollegin von 8- 11 Uhr allein ...wie soll da pädagogische Qualität aussehen?! Dann hat man 1 Std. Zeit zu Zweit etwas anzubieten? 12.00 Uhr gibt es Mittag ..dann geht 1 Erzieherin mit 3 Kindern schlafen ,die andere beaufsichtigt 21 Kinder ( oder besser gesagt ,bewahrt sie auf ) ..um 14.00 Uhr geht die 8.00 Uhr Kraft und die andere ist wieder allein....Eltern können oft nicht mehr 1-2 Kids bespaßen..es sei denn zack ..Handy in die Hand ....abber eine !!!! Pädagogische Fachkraft soll das mit 25 Suppen...Eltern sollten mal AUFWACHEN !!!

  10. 5.

    Eigentlich sollten nicht mehr als 8 Kinder Ü3 auf eine Pädagogische Stelle kommen… dann wäre alles gut:
    U3 höchstens 5 Kinder …
    Dann wären die Kinder auch glücklicher …
    Aber insgesamt ist’s auch so, dass die Kinder viel zu jung und viel zu lange in die KiTa gesteckt werden … teilweise bis zu 9 Stunden…
    die können einen nur leid tun !! So lange hält es kein Erwachsener da aus …

  11. 4.

    Personal wäre genug da. Der Betreuungschlüssel muss sich ändern ( das ist das Hauptproblem) warum das Personal oft krank ist und nicht adäquat die pädagogische Arbeit nachgehen kann genau wie in der Altenpflege und Krankenhaus Personal. Die paar Kräfte werden verschlissen. Mein Kind ist Erzieherin. Arbeit lieber im Hort, da bis jetzt in allen Kitas nur Chaos herrscht. Sie sagt auch: Geld ist okay, sie will keine Lohnerhöhung sondern das der Schlüssel sich ändert. Was hat sie von mehr Lohn, wenn die gleiche Situation beibehalten wird

  12. 3.

    Was habe ich gerade in den Nachrichten gehört, verdi verlangt „mehr pädagogische Qualität“
    Ich dachte bisher immer, dass die von den Pädagogen erbracht werden muss.
    Vielleicht sollten die Eltern mal streiken!

  13. 2.

    Vielen Dank Senat, dass das wieder auf dem Rücken der Eltern ausgetragen wird. Man, sorgt endlich für ordentliche Betreuung, genügend Personal und schafft faire Bedingungen in den Kita's, das kann doch nicht so schwer sein! Es geht hier um UNSERE KINDER, es geht hier um UNSERE ZUKUNFT! Die Jobs in der Kita sind hart genug und es wird viel zu sehr unterschätzt, was dort jeden Tag geleistet wird. Also Senat, ordentliche Bezahlung und faire Bedingungen für ALLE Erzieherinnen und Erzieher!

  14. 1.

    Alles schön und gut, aber woher soll das zusätzliche Personal kommen? Das kann man nicht in China herstellen lassen.

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