Nach Phase der Kurzarbeit -
Die Zahl der Anfragen bei Schuldnerberatungsstellen in Berlin und Brandenburg ist einer Umfrage der Diakonie zufolge stark angestiegen.
Seit Jahresbeginn verzeichneten rund zwei Drittel der befragten Schuldenberatungen in der Hauptstadtregion Brandenburg eine erhöhte Nachfrage, teilte das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Montag in Berlin mit. Bei 80 Prozent der Brandenburger Einrichtungen meldeten sich vermehrt erwerbstätige Menschen.
Teufelskreis auf Corona-Folgen und Inflation
Der "Teufelskreis aus Folgen der Corona-Pandemie und Inflation wird in unseren Schuldnerberatungen immer deutlicher", sagte die Diakonie-Referentin für Existenzsicherung, Claudia Niemeyer. Viele Menschen hätten in Pandemie-Zeiten Kurzarbeit leisten müssen. Dadurch seien Einkommen knapp geworden und Rücklagen geschwunden. Wenn Nebenkosten erhöht würden und Lebensmittel sich stark verteuerten, könnten teils Kredite nicht mehr bedient werden.
Aus Scham- und Schuldgefühlen reduzierten viele Betroffene ihre Sozialkontakte, hieß es. Die Zahl der psychisch belasteten und erkrankten Hilfesuchenden sei seit der Corona-Pandemie deutlich gestiegen.
Die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat nach eigenen Angaben 48 Schuldner- und allgemeine unabhängige Sozialberatungsstellen miteinander verbunden. Dies ist ein Großteil der Beratungseinrichtungen. Ursula Schoen, Diakoniedirektorin der Region, wies darauf hin, dass die Diakonie für diese wichtige Aufgabe langfristige Finanzierungssicherheit brauche. In der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sind den Angaben zufolge
48 Schuldner- und allgemeine unabhängige Sozialberatungsstellen und damit der Großteil dieser Beratungseinrichtungen.
Sendung: Radioeins, 12.6.2023, 10 Uhr