Pakete über die Spree - DHL weitet Projekt mit Solarschiffen in Berlin aus

Do 24.08.23 | 15:01 Uhr
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Symbolbild: Ein Solarschiff der DHL der Deutschen Post fährt in den Westhafen Berlin. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Video: rbb24 | 24.08.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Fabian Sommer

Seit knapp einem Jahr stellt die DHL in Berlin rund 350 Pakete täglich per Solarschiff zu - emissionsfrei über die Spree. Nun verlängert der Konzern das Projekt, baut die bisherige Route im Westen der Stadt aus und plant bereits eine neue im Südosten.

Der Logistikkonzern DHL verlängert das im Oktober 2022 gestartete Pilotprojekt zum Pakettransport über die Spree in Berlin um mindestens ein weiteres Jahr.

Das Unternehmen plant zudem, die Solarschiff-Route von Spandau zum Westhafen um zwei weitere Haltepunkte am Humboldthafen am Hauptbahnhof sowie am Wikingerufer in Moabit zu erweitern, wie es am Donnerstag mitteilte. "Außerdem sollen bis Ende des Jahres alle Voraussetzungen geschaffen werden, um eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen nahe der Oberbaumbrücke mit einem zweiten Solarschiff einzurichten", hieß es.

Hier liefert die DHL aktuell und künftig Pakete per Solarschiff

Pakete auf der Spree: DHL weitet Projekt mit Solarschiffen aus(Quelle: rbb/DHL/OpenStreetMap)
| Bild: rbb/DHL/OpenStreetMap

350 von berlinweit täglich 250.000 Paketen per Solarschiff

Der Pakettransport per Solarschiff über die Spree startete im Oktober vorigen Jahres. Seitdem wurden laut DHL täglich bis zu 350 Sendungen über diesen Weg CO2-neutral in der Hauptstadt zugestellt. Zum Vergleich: Pro Tag liefert der Konzern in Berlin rund 250.000 Pakete aus. Angesichts der stark wachsenden Zahl an Online-Bestellungen in den vergangenen Jahren könnte auf diese Weise der Verkehr in den Innenstädten verringert und CO2-Emissionen vermieden werden - so hofft das Unternehmen.

Die Pakete, die das 10,50 Meter lange und 2,50 Meter breite Schiff transportiert, kommen zunächst über die Straße im Paketzentrum Börnicke (Havelland) nordwestlich von Berlin an. Von dort bringt ein emissionsfreier Lastwagen die Lieferungen zum Südhafen Spandau, wo sie auf das Schiff verladen werden. Über die Spree geht es dann weiter in den Westhafen. Von dort bringen Zusteller auf elektrischen Lastenrädern die Pakete zu den Empfängern in der unmittelbaren Umgebung.

Zehn solarbetriebene Packstationen geplant

Gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Klimaschutz will die DHL nun in einem nächsten Schritt möglichst an den Haltepunkten des Solarschiffs entlang der Wasserstraßen mindestens zehn solarbetriebene Packstationen aufstellen. Der Genehmigungsprozess dafür werde in den nächsten Monaten beginnen.

Wie es im Bereich nachhaltiger Pakettransport langfristig weitergehe, hänge von verschiedenen Faktoren ab, sagte Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Betrieb Berlin Paket, die das Projekt betreibt - unter anderem von der künftigen Post-Gesetzgebung. "Wir hoffen sehr auf tragfähige Rahmenbedingungen, die uns auch in Zukunft Investitionen von Post und Paket in Deutschland ermöglichen, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit", so Goerke.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.08.2023, 19:30 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Es werden von 250.000 Paketen 350 mit dem Solarboot transportiert, also 0,14%.
    Weiter so. Aber der Job macht wenigstens Spaß.

  2. 20.

    Vermutlich damit sie nicht als Raucherhäuschen oder Regenunterstände missbraucht werden, stehen viele Packstationen unüberdacht in der prallen Sonne (was mich als Kunde oft ärgert). Da sie das für gewöhnlich vor Supermärkten und anderen Geschäften tun, frage ich mich ab und zu, woher sie ihre zum Betrieb erforderliche Energie hernehmen.
    Würde es sich nicht anbieten, sie an bereits vorhandene Solaranlagen anzuschließen oder sie eventuell selbst mit frontseitig angebrachten Sonarpaneelen auszustatten (vorausgesetzt natürlich, dass der Raum dahinter dadurch nicht zu sehr aufgeheizt würde)?
    Was das eigentliche Thema dieses Berichtes betrifft:
    Emissionsfreie Logistik ist unmöglich; zumindest bei Herstellung, Reparatur und Entsorgung belastet JEDES Transportmittel die Umwelt.

  3. 19.

    Finde ich eine gute Sache. Nur die Zustellung beim Empfänger sollte besser werden. Bei uns dachte neulich der Zusteller, dass der Absender der Empfänger wäre. Also liebe DHL: wenn die Zusteller kein Deutsch können, so kann man sie doch wenigstens vorher mal etwas schulen, damit sie wissen, wo der Empfänger und Absender in der Regel auf dem Paketschein stehen. Wäre ich nicht gerade draußen gewesen, hätte der Zusteller das Paket wieder mitgenommen. Er suchte nach dem falschen Namen.

  4. 18.

    Bei mir ist es genau anders herum. Ich habe zwar regelmäßig Benachrichtigungskarten im Briefkasten. "Wir haben Sie leider nicht angetroffen". Allerdings war ich den ganzen Tag zu Hause, weil Arbeit per Homeoffice. Das heißt: Der Bote klingelt erst gar nicht, sondern wirft gleich die Karte in den Briefkasten. Der Wagen mit dem Paket steht direkt vor dem Haus. Es wird aber nicht abgegeben, sondern direkt wieder weggefahren. Wahrscheinlich wegen des Zeitdrucks der Zusteller. Der blöde Kunde kann dann anschließend selber nochmal losgehen, den nächsten Abhol-Shop besuchen, sich in die Schlage stellen, um dann hoffentlich irgendwann das Paket zu bekommen. Habe ich weniger bei DHL, aber oft bei anderen Paketdiensten, z.B. GLS.

  5. 17.

    Dafür gibt es seit langen schon die DHL App. Papier sparen bitte !!!!

  6. 16.

    Im Sinne der Umwelt ,Einsparen von viel unnötigen Verpackungsmüll und viel Ärger gehen wir jetzt wieder mehr im Laden einkaufen.Die Mülltonne dankt es uns und DHL kann ist Mal.

  7. 15.

    Gut, dass es umwelttechnich aufwärts geht. Aber es ändert nichts an der Unzuverlässigkeit einiger DHL Mitarbeiter.

  8. 14.

    Das war bei uns lange auch so,aber in letzter Zeit werdendie Päckchen in den Briefkasten gequetscht,auf der Fußmatte,abgelegt,gleich bei der nächsten Poststelle abgeben,etc,die volle vom Kunden nicht gewollte Bandbreite.Ein Postboot ist da, daß wenigste was da Abhilfe schafft.Geschultes und auch mal Überwachtest Personal würde mehr bringen.Aber selbst gehäufte Beschwerden werden nicht für voll genommen.

  9. 13.

    Das war bei uns lange auch so,aber in letzter Zeit werdendie Päckchen in den Briefkasten gequetscht,auf der Fußmatte,abgelegt,gleich bei der nächsten Poststelle abgeben,etc,die volle vom Kunden nicht gewollte Bandbreite.Ein Postboot ist da, daß wenigste was da Abhilfe schafft.Geschultes und auch mal Überwachtest Personal würde mehr bringen.Aber selbst gehäufte Beschwerden werden nicht für voll genommen.

  10. 12.

    Tut mir leid für Ihnen - mein Paketbote arbeitet ordentlich und mit der Sendungsverfolgung funktioniert es bei mir auch, wie es sich gehört.

  11. 11.

    Dadurch wird der Service auch nicht besser,auch nicht wenn man den Artikel rückwärts liest oder die Pakete per Taube abgeworfen werden,die ja auch nicht lesen und schreiben können.So von wegen Packet Auffindung.

  12. 10.

    Artikel bitte sorgfältig lesen: „Über die Spree geht es dann weiter in den Westhafen. Von dort bringen Zusteller auf elektrischen Lastenrädern die Pakete zu den Empfängern in der unmittelbaren Umgebung.“ Wie bisher - nix mit über Bord!

  13. 9.

    Solarwaterworld steht an der Seite dran.
    Aber die sind auch sparsam mit Informationen oder nicht an weiteren Geschäften interessiert.
    Obwohl der Geschäfstzweck weltweiter Vertrieb von Solarbooten sein soll.

  14. 8.

    Hauptsache sie stellen die Pakete dann nicht wie an Land zu. Da heißt es dann lapidar vor der Tür oder vor dem Briefkasten,also demnächst zugestellt ueberBord.

  15. 6.

    Schade, dass vor 160 Jahren auch nicht alle so dachten wie Sie. Dann gäbe es heute wenigstens keine Autos.

  16. 5.

    Zukunftsträchtige Waren-Beförderung dieser nachhaltigen Art sollte so weit irgend möglich ausgeweitet werden. Bitte auch weiterhin möglichst ausführliche Berichterstattung hierzu.

  17. 4.

    Viel Aufwand wenig nutzen wie bei fast allen Showobjekten

  18. 3.

    Mehr technische und wirtschaftliche Angaben zum Boot würde gefallen. Wer baut es?

  19. 2.

    Sehr gut - ein Schritt in die richtige Richtung. Und erfolgversprechender als die alte Idee, Waren nachts mit der Starßenbahn auszuliefern. ;-)

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