Pakete über die Spree - DHL weitet Projekt mit Solarschiffen in Berlin aus
Seit knapp einem Jahr stellt die DHL in Berlin rund 350 Pakete täglich per Solarschiff zu - emissionsfrei über die Spree. Nun verlängert der Konzern das Projekt, baut die bisherige Route im Westen der Stadt aus und plant bereits eine neue im Südosten.
Der Logistikkonzern DHL verlängert das im Oktober 2022 gestartete Pilotprojekt zum Pakettransport über die Spree in Berlin um mindestens ein weiteres Jahr.
Das Unternehmen plant zudem, die Solarschiff-Route von Spandau zum Westhafen um zwei weitere Haltepunkte am Humboldthafen am Hauptbahnhof sowie am Wikingerufer in Moabit zu erweitern, wie es am Donnerstag mitteilte. "Außerdem sollen bis Ende des Jahres alle Voraussetzungen geschaffen werden, um eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen nahe der Oberbaumbrücke mit einem zweiten Solarschiff einzurichten", hieß es.
Hier liefert die DHL aktuell und künftig Pakete per Solarschiff
350 von berlinweit täglich 250.000 Paketen per Solarschiff
Der Pakettransport per Solarschiff über die Spree startete im Oktober vorigen Jahres. Seitdem wurden laut DHL täglich bis zu 350 Sendungen über diesen Weg CO2-neutral in der Hauptstadt zugestellt. Zum Vergleich: Pro Tag liefert der Konzern in Berlin rund 250.000 Pakete aus. Angesichts der stark wachsenden Zahl an Online-Bestellungen in den vergangenen Jahren könnte auf diese Weise der Verkehr in den Innenstädten verringert und CO2-Emissionen vermieden werden - so hofft das Unternehmen.
Die Pakete, die das 10,50 Meter lange und 2,50 Meter breite Schiff transportiert, kommen zunächst über die Straße im Paketzentrum Börnicke (Havelland) nordwestlich von Berlin an. Von dort bringt ein emissionsfreier Lastwagen die Lieferungen zum Südhafen Spandau, wo sie auf das Schiff verladen werden. Über die Spree geht es dann weiter in den Westhafen. Von dort bringen Zusteller auf elektrischen Lastenrädern die Pakete zu den Empfängern in der unmittelbaren Umgebung.
Zehn solarbetriebene Packstationen geplant
Gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Klimaschutz will die DHL nun in einem nächsten Schritt möglichst an den Haltepunkten des Solarschiffs entlang der Wasserstraßen mindestens zehn solarbetriebene Packstationen aufstellen. Der Genehmigungsprozess dafür werde in den nächsten Monaten beginnen.
Wie es im Bereich nachhaltiger Pakettransport langfristig weitergehe, hänge von verschiedenen Faktoren ab, sagte Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Betrieb Berlin Paket, die das Projekt betreibt - unter anderem von der künftigen Post-Gesetzgebung. "Wir hoffen sehr auf tragfähige Rahmenbedingungen, die uns auch in Zukunft Investitionen von Post und Paket in Deutschland ermöglichen, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit", so Goerke.
Sendung: rbb24 Abendschau, 24.08.2023, 19:30 Uhr