Teltow-Fläming - Rolls-Royce will 100 neue Arbeitsplätze im Dahlewitzer Turbinenwerk schaffen

Fr 15.03.24 | 15:57 Uhr
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Archivbild: Rolls Royce Werk Standort Dahlewitz.( Quelle: Steffen Weigelt)
Audio: rbb24 Brandenburg aktuell | 15.03.2024 | Jana Wochnik | Bild: Steffen Weigelt

Rolls-Royce hat Investitionen in seine Montage-, Test- und Servicekapazitäten angekündigt - unter anderem sollen 22,5 Millionen britische Pfund (ungerechnet etwa 26 Millionen Euro) in das Turbinenwerk in Dahlewitz (Teltow-Fläming) fließen. Das teilte der Triebwerkshersteller am Freitagvormittag mit.

Demnach werden am Brandenburger Standort auch 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die Investitionen seien notwendig, um "dem wachsenden langfristigen Bedarf an neuen zivilen Großtriebwerken gerecht zu werden", hieß es weiter. Darüber hinaus müsse die Kundenbetreuung weiter verbessert werden.

In Dahlewitz solle im Jahr 2026 mit der Montage und der Testung neuer Triebwerke vom Typ Trent XWB-84 begonnen werden.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) begrüßte die Ankündigung des Unternehmens. Die Produktion solcher Triebwerke sei in vielen Teilen noch Handarbeit. Das sei eine Auszeichnung für die Qualität der Arbeit in Dahlewitz.

Rolls-Royce erwartet Wachstum der Flotte

Rolls-Royce gehört zu den weltweit wichtigsten Herstellern von Flugzeugtriebwerken. Das Unternehmen baut vor allem Antriebe für Großraumflugzeuge, die auf Langstreckenverbindungen von Kontinent zu Kontinent zum Einsatz kommen. Das Werk im brandenburgischen Dahlewitz am südlichen Berliner Stadtrand besteht seit über 25 Jahren.

Der Triebwerkshersteller erwartet eigenen Angaben zufolge für den Rest dieses Jahrzehnts ein jährliches Wachstum der weltweiten Flugzeugflotte mit Antrieben von Rolls-Royce von sieben bis neun Prozent. Darüber hinaus prognostiziert das Unternehmen einen mittelfristigen Anstieg der Flugstunden seiner Triebwerke auf 120 bis 130 Prozent verglichen mit dem Stand von 2019.

Infolge der Corona-Krise hatte Rolls-Royce in Dahlewitz 550 Stellen abgebaut.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 15.03.2024, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Der von Ihnen beschriebene Markt hat sehr wenig mit dem Standort in Dahlewitz zu tun.
    Ist zwar schon >20 Jahre her, dass ich dort mal etwas machen konnte aber soviel hat sich an der Ausrichtung auf Geschäftsflugzeuge (Gulfstream etc.) kaum geändert.
    Das was Sie beschreiben findet meines Wissens nach immer noch weitestgehend in England statt, hat also auch nur bedingt mit Rolls-Royce Deutschland und noch weniger mit Dahlewitz zu tun.

  2. 5.

    Wurden die denn wirklich abgebaut?

    Corona war ein Schock für die Luftfahrt/-Industrie, aber diese hatte sich viel schneller erholt als erwartet.

    Dummerweise haben gerade die RR Triebwerke am A350 und B787 Probleme mit der Haltbarkeit und müssen viel zu oft überholt werden, vor allem bei heiß und sandigen Bedingungen. Die Ersatzteilversorgung ist hochproblematisch seit Corona.

    An der B787 sieht RR keinen Stich mehr gegen das GE Triebwerk (über 2/3 GE) und Airbus verliert Aufträge an Boeing, weil das einzig verfügbare Triebwerk für A350 und A330neo von RR so schlecht performt.

    Im Brot und Butter Geschäft der A220, E2, A320neo und 737max Flugzeuge ist man gar nicht vertreten.

  3. 4.

    Der letzte Satz ist wohl der interessanteste!
    Da werden also 100 „neue“ Arbeitsplätze bejubelt wo vor kurzem 550 eingestampft worden?

  4. 3.

    Das ist wohl die ständig von den Untergangspropheten herbeigesehnte Deindustrialisierung.

  5. 2.

    Wenn dieser langfristig steigende Bedarf auf der hohen Qualität und Effizienz der Produkte aus Dahlewitz basiert und somit andere ineffiziente Produkte vom Markt drängt, kann man da schon positive Aspekte finden.
    Eine berechtigte Frage ist natürlich wieweit sich RR für das CO2 arme Fliegen strategisch aufstellt.
    Dazu sind dann eventuell auch Zwischenschritte notwendig, um diese Transformation zu überstehen und zu finanzieren.
    Die radikale Variante Flugwesen auf Null zurück dürfte unrealistisch sein.

  6. 1.

    In Anbetracht der enormen CO2-Emmissionen durch Flugzeuge ist dieser Artikel über den "...wachsenden langfristigen Bedarf an neuen zivilen Großtriebwerken" völlig aus der Zeit gefallen. Stammt der Text aus den 70er Jahren?

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