Luxuskaufhaus - Berliner Kadewe streicht weitere gastronomische Angebote

Di 30.07.24 | 20:41 Uhr
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Kaufhaus des Westens KaDeWe in Berlin (Bild: dpa-news/Jens Kalaene)
Bild: dpa-news/Jens Kalaene

Die neuen Eigentümer des Luxuskaufhauses Kadewe sortieren die sechste Etage weiter um: Nach der Fleisch- und Wurstabteilung werden weitere Bereiche verschwinden, in denen bislang vor allem rustikale Gastronomie angesagt war.

Nach der Fleisch- und Wurstabteilung im Berliner "Kaufhaus des Westens" (Kadewe) stehen weitere gastronomische Angebote des Traditionshauses vor dem Aus.

Wie die Kadewe-Pressestelle dem rbb am Dienstag mitteilte, werden die "Budweiser Bar" sowie der "Wurstkessel" im sechsten Stock des Kaufhauses geschlossen. Nach rbb-Informationen wird die "Budweiser Bar" bereits zum 1. August dicht gemacht. Am Mittwoch (31. Juli) soll es dort eine Abschiedsfeier geben, wie der rbb aus Mitarbeiterkreisen erfahren hat.

Kadewe-Group kündigt Neuorganisation an

"Modernisierungen und Umgestaltungen sind unbedingt notwendig, um auch zukünftig einzigartig und der Zeit voraus zu bleiben. Dazu gehören der Bereich der Fleisch- und Wurstabteilung, die Budweiser Bar, der Wurstkessel und andere Angebote. Sie sind in ihrer jetzigen Form schlichtweg nicht mehr zeitgemäß oder werden neu organisiert", teilte die Kadewe-Group auf rbb-Anfrage mit.

Es werde "Veränderungen geben, die einige Zeit in Anspruch nehmen werden." Über konkrete Schließungstermine sowie die Zahl der betroffenen Beschäftigten gab die Kadewe-Pressestelle keine Informationen.

Auf der Internetseite des Kadewe wird die "Budweiser Bar" als "die traditionsreichste Bar in unserer Sechsten" beschrieben. Im "Wurstkessel" werden bislang Berliner Spezialitäten "von Currywurst bis Kartoffelsuppe" verkauft, wie es auf der Internetseite heißt.

30 Stellen sollen gestrichen werden

Die thailändische Central Group hatte im Juni den Geschäftsbetrieb der drei Kadewe-Luxuskaufhäuser in München, Hamburg und Berlin komplett übernommen. Schon vorher hielt sie 50,1 Prozent an der Kadewe-Gruppe. Der verbleibende Anteil gehörte zum zusammengebrochenen Signa-Firmengeflecht des österreichischen Investors René Benko. Im Januar hatte die Kadewe-Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Geschäftsbetrieb in den Kaufhäusern läuft aber weiter.

Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass für die beiden Kadewe-Standorte in München und Hamburg neue Mietverträge ausgehandelt wurden. Die Einigung gehe mit einem Stellenabbau einher, der besonders die Verwaltung der Kadewe-Gruppe treffe, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten dort gehen, zitiert die dpa aus einem Brief der Geschäftsführung an die Beschätigten.

In den Häusern selbst sollen demnach wenige Stellen abgebaut werden. Das betrifft den Informationen zufolge vor allem das Kadewe in Berlin mit rund 30 Arbeitsplätzen. Für das Berliner Kadewe gibt es schon länger einen Mietvertrag.

33 Kommentare

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  1. 33.

    Ich war zum letzten male im Dezember dort und fand die Preise gepfeffert, um nicht zu sagen, eine Unverschämtheit.
    Das Personal kann nichts dafür. Trotzdem, für eine Fischsemmel mit Matjes zahlen Sie bei Kaufland 2,50 Euro und dort war es mehr als das Dreifache. Auch Getränke und Eis, alles unverschämt.

  2. 32.

    Es ist einfach nur traurig- wir waren Stammgäste an der „Budi- Bar“, haben es genossen dort zu sitzen, ein frisch gezapftes zu trinken und nette Menschen kennen zu lernen, wenn unser Kind hungrig war, Currywurst vom Wurstkessel zu holen.
    Jedes Jahr Heiligabend und Silvester vormittags noch entspannt dort gesessen. Wir werden es sehr vermissen. Macht es gut, Jungs, wir hoffen man hat euch einen gleichwertigen Job angeboten bzw. fürstliche Abfindung gezahlt!

  3. 31.

    Die "Fressabteilung" war doch DER Anziehungspunkt des KaDeWe.
    Nun ist sie fort ... das übrige wird folgen, sollte sich "Weihnachten" auch noch verändern.
    Schade!

  4. 30.

    Wann wird endlich die Platinkarte als Zutrittskontrolle verlangt?

    Nur so lässt die die zahlungskräftige Kundschaft von dem lästigen Mob trennen und ein passendes Einkaufserlebnis herstellen.
    Bier und Buletten gibt es in Berlin genug,
    Champagner im Freundeskreis ohne Störungen durch Gaffer gehört nun mal dazu.

  5. 29.

    Wenn man ein Auto ohne Aschenbecher anbietet, verliert man alle, die im Auto rauchen wollen als potentielle Kunden und oft auch deren Partner:innen. Was soll ein Kaufhaus in dem man nichts mehr zu trinken bekommt? Verkaufsoffene Sonntage machen keinen Sinn mehr.

  6. 28.

    >“ Traurig. Das KaDeWe steht für den Zusand Berlins.“
    Also och nich mehr dit, wat dit früha mal war… Kann eigentlich auch nicht, wenn die Zeit nicht stillstehen soll. Das KaDeWe muss sich da auch dem Markt anpassen. Gerade im hochpreisigen Luxussegment zählt heute Hochglanz, internationale Luxusmarken, Enternainment und Erlebnisgastronomie. Das ist das Konzept der Kaufhäuser der Central Group. Das KaDeWe wird dann auch verwechselbar mit anderen Luxuskaufhäusern dieser Welt. Und es wird nichts typisch länderspezifisches mehr geben. Kartoffelsuppe und Bier als spezifisch good old Germany stehen nicht im Konzept.

  7. 26.

    Mich würde es eher wundern wenn da Interessenten Schlange stehen würden. Das Risiko und die Mieten sind doch viel zu hoch.

  8. 25.

    Traurig. Das KaDeWe steht für den Zusand Berlins.

  9. 24.

    Ich bin gebürtige Berlinerin, wohne nicht weit weg und würde hingegen, wenn es etwas leckeres zu Essen gäbe und auch meinen Berlin Besuch mitnehmen. Aber nicht auf eine völlig überteuerte Currywurst, die gehört in einen Imbiss

  10. 23.

    Veränderungen müssen nun mal sein sein, das gehören zum Leben dazu.
    Currywurst und Bier gehört zu den älteren Generation, die neuen Generationen können damit nicht viel anfangen, Sorry.
    Ich würde dort nie ne Currywurst essen und ein Bier trinken gehen.
    Neue Gastroformate müssen her!

  11. 22.

    Ja, wie in anderen Großstädten findet sich das selbe Angebot! Ich finde Maße entwertet! Individueller geht anders. Ich gehe trotzdem ab und zu dort hin vielleicht auf der Suche nach der vergangenen Zeit? NEIN, einen Kaffee und ansonsten ist mir ein Kauf von Mode wirklich in Paris ( wenn auch nur 1x) im Jahr mit sehr viel Qualität ein emotionales Erlebnis.









  12. 21.
    Antwort auf [Erwin] vom 31.07.2024 um 09:41

    Ach wissen se, mit Woolworth kann man nun mal das KADEWE nicht vergleichen. Denn Qualität hat nun man seinen Preis. Ich habe heute noch eine Reisetasche, welche ich Anfang d.80 er Jahre dort erworben habe u.die ist unverwüstlich.

  13. 20.

    Meine liebe Tante Ida hat im KaDeWe jahrelang gearbeitet. Hier habe ich meinen Konfirmationsanzug erhalten und Weihnachtsgeschenke für die Verwandtschaft gekauft. Als Kinder war das Kaufhaus auch ein toller Abenteuerspielplatz für uns.
    Später habe ich in einer Firma direkt gegenüber dem Ka De We gearbeitet. Häufig holten wir uns was zu schnabulieren
    aus der 6. Etage oder gingen mit Bekannten dort zum Essen. Viele Prominente habe ich dort gesehen. Nun muss man leider sagen: Ka De We oh Weh oh weh.

  14. 19.

    Die neuen Inhaber haben nichts verstanden!
    Currywurst gehört zu Bein! Aber die Echte.
    Dazu ein echtes Bier. Perfekt!

    Man muss es sich leisten können wenn Kunden aus bleiben....

  15. 18.

    Es mag ja jetzt vielleicht vielen egal sein was in der 6. Etage des KaDeWe an Speisen zum Verkauf angeboten wird. Doch gerade die Lebensmittelabteilung war bisher ein absolutes MUSS wenn man das Kaufhaus aufsuchte. Die Angebot Palette war derart vielfältig u. reichhaltig. Schade, dass nun damit Schluss ist. Herunter wirtschaften nennt man sowas.

  16. 17.

    Auch wir sind bis vor ca. 10 Jahren 2-3 mal im Jahr dort essen gegangen. Dann nicht mehr. Die Portionen sind nach dem damaligen Umbau immer kleiner und die Preise immer unverschämten geworden.

  17. 16.

    Warum will das der Eigentümer schließen?

    Religion oder Postmodern?

  18. 15.

    Wenn die außergewöhnliche Gastro und die dazugehörige Einkaufsmöglichkeit interessanter Zutaten weg ist, fehlt mir jeder Grund ins KaDeWe zu gehen. Schade.

  19. 14.

    Ich glaube, die sechste Etage war die einzige Etage, die noch von Berlinern besucht wurde.
    Das wird sich nun mit den Umstrukturierungen bestimmt ändern.

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