Luxuskaufhaus - Berliner Kadewe streicht weitere gastronomische Angebote
Die neuen Eigentümer des Luxuskaufhauses Kadewe sortieren die sechste Etage weiter um: Nach der Fleisch- und Wurstabteilung werden weitere Bereiche verschwinden, in denen bislang vor allem rustikale Gastronomie angesagt war.
Nach der Fleisch- und Wurstabteilung im Berliner "Kaufhaus des Westens" (Kadewe) stehen weitere gastronomische Angebote des Traditionshauses vor dem Aus.
Wie die Kadewe-Pressestelle dem rbb am Dienstag mitteilte, werden die "Budweiser Bar" sowie der "Wurstkessel" im sechsten Stock des Kaufhauses geschlossen. Nach rbb-Informationen wird die "Budweiser Bar" bereits zum 1. August dicht gemacht. Am Mittwoch (31. Juli) soll es dort eine Abschiedsfeier geben, wie der rbb aus Mitarbeiterkreisen erfahren hat.
Kadewe-Group kündigt Neuorganisation an
"Modernisierungen und Umgestaltungen sind unbedingt notwendig, um auch zukünftig einzigartig und der Zeit voraus zu bleiben. Dazu gehören der Bereich der Fleisch- und Wurstabteilung, die Budweiser Bar, der Wurstkessel und andere Angebote. Sie sind in ihrer jetzigen Form schlichtweg nicht mehr zeitgemäß oder werden neu organisiert", teilte die Kadewe-Group auf rbb-Anfrage mit.
Es werde "Veränderungen geben, die einige Zeit in Anspruch nehmen werden." Über konkrete Schließungstermine sowie die Zahl der betroffenen Beschäftigten gab die Kadewe-Pressestelle keine Informationen.
Auf der Internetseite des Kadewe wird die "Budweiser Bar" als "die traditionsreichste Bar in unserer Sechsten" beschrieben. Im "Wurstkessel" werden bislang Berliner Spezialitäten "von Currywurst bis Kartoffelsuppe" verkauft, wie es auf der Internetseite heißt.
30 Stellen sollen gestrichen werden
Die thailändische Central Group hatte im Juni den Geschäftsbetrieb der drei Kadewe-Luxuskaufhäuser in München, Hamburg und Berlin komplett übernommen. Schon vorher hielt sie 50,1 Prozent an der Kadewe-Gruppe. Der verbleibende Anteil gehörte zum zusammengebrochenen Signa-Firmengeflecht des österreichischen Investors René Benko. Im Januar hatte die Kadewe-Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Geschäftsbetrieb in den Kaufhäusern läuft aber weiter.
Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass für die beiden Kadewe-Standorte in München und Hamburg neue Mietverträge ausgehandelt wurden. Die Einigung gehe mit einem Stellenabbau einher, der besonders die Verwaltung der Kadewe-Gruppe treffe, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten dort gehen, zitiert die dpa aus einem Brief der Geschäftsführung an die Beschätigten.
In den Häusern selbst sollen demnach wenige Stellen abgebaut werden. Das betrifft den Informationen zufolge vor allem das Kadewe in Berlin mit rund 30 Arbeitsplätzen. Für das Berliner Kadewe gibt es schon länger einen Mietvertrag.