Bilder aus dem DDR-Alltag -
Die Fotografin Helga Paris ist tot. Sie starb am Montag in ihrer Berliner Wohnung im Alter von 85 Jahren, wie ihre Tochter der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mitteilte. Paris war für ihre Aufnahmen von Menschen in ihrem DDR-Alltag bekannt.
Die 1938 im westpommerschen Goleniów (Gollnow) geborene Paris wuchs in Zossen bei Berlin auf. Sie studierte Modegestaltung und arbeitete zunächst als Grafikerin, bevor sie in den 1960er Jahren zur Fotografie kam.
Fotografieren "wie eine fremde Stadt in einem fremden Land"
Ihre Motive fand sie etwa im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, wohin sie 1966 mit ihrem damaligen Mann, dem Maler Ronald Paris, gezogen war. Der Bezirk war zu der Zeit noch geprägt von Arbeiterfamilien. Davon zeugen etwa Fotografien von "Frauen im Bekleidungswerk VEB Treffmodelle" aus dem Jahr 1984.
Zu ihren bekannten Serien zählt etwa "Berliner Kneipen" von 1975. Für "Häuser und Gesichter" aus dem Halle der Jahre 1983-85 versuchte sie nach eigenen Worten, alles zu fotografieren "wie eine fremde Stadt in einem fremden Land". Zudem fotografierte Paris Leipzig und ihrer früheren Heimat Zossen, in Georgien und Polen.
Paris, seit 1996 Mitglied der Berliner Akademie der Künste, überließ der Einrichtung ihr Archiv mit fast 230.000 Negativen und etwa 6.300 Filmen.
Sendung: Inforadio, 06.02.2024, 17:03 Uhr