Protest gegen Sparpläne -
Viele Berliner Kinder- und Jugendarztpraxen protestieren am Freitag gegen die Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und bleiben geschlossen. Dazu hatte der Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte aufgerufen. Etwa die Hälfte der Praxen in Berlin nehme an dem Protest teil, sagte der Sprecher des Landesverbandes. Demnach gibt es in Berlin rund 180 Praxen, die an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen.
Schon am Mittwoch hatten Hunderte Kassenärzte in mehreren Bundesländern gegen die Sparpläne des Gesundheitsministers protestiert. Die Mediziner wenden sich dagegen, dass sie für die Behandlung von Neupatienten künftig weniger Geld bekommen sollen.
Ende der Neupatientenordnung in der Kritik
Schon jetzt sei die flächendeckende Versorgung von Kindern und Jugendlichen nicht mehr sichergestellt, hieß es in einer Mitteilung. "Diese Situation wird durch die Abschaffung der Neupatientenordnung weiter verschärft." Der Wegfall der Extra-Honorierung für Neupatienten in Praxen ist ein Bestandteil eines geplanten Finanzpakets, um die Krankenkassen zu entlasten. Neben der Beibehaltung dieser Regelung fordert der Verband mehr Digitalisierung und Wertschätzung der ambulant tätigen Fachkräfte.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.10.2022, 12:00 Uhr