Berliner Staatsanwaltschaft -
Nach der Obduktion hat die Staatsanwaltschaft Berlin bislang keine Hinweise dafür, dass der Tod eines schwarzen, psychisch kranken Mannes auf Fremdverschulden von Polizisten zurückzuführen ist. Die Untersuchung der Leiche des Mannes lasse keine "Anhaltspunkte für eine massive äußere mechanische Gewalteinwirkung erkennen", sagte Behördensprecher Sebastian Büchner am Samstag. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.
Der 64-Jährige war bei einem Polizeieinsatz am 14. September kollabiert, ins Koma gefallen und am 6. Oktober gestorben. Die Polizei ermittelt gegen die beteiligten Beamten. Die Berliner Opferberatungsstelle Reachout wirft der Polizei Rassismus und "massive brutale Gewalt" vor. Der Bruder des Toten verlangt die Aufklärung der Vorgänge.
Obduktionsergebnis liegt vor
Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte bereits im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses am vergangenen Montag berichtet, es gebe keine Anzeichen für Fremdverschulden. Nun liegt das Obduktionsergebnis vor. Allerdings gibt es laut Staatsanwaltschaft noch tiefergehende Untersuchungen - denn bislang sei weiter unklar, warum der Mann während des Einsatzes zusammengebrochen sei.
"Es sind toxikologische und feingewebliche Begutachtungen veranlasst worden", sagte Büchner. "Wir erhoffen uns dadurch eine Erklärung für den Zusammenbruch." Mit Ergebnissen sei aber erst in ein paar Monaten zu rechnen.
Mann sollte in Psychiatrie verlegt werden
Der 64-Jährige sollte damals von Polizisten aus einem Heim in Spandau in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt werden. Ein Gericht hatte das angeordnet. Bei dem Einsatz hat der Mann nach Polizeiangaben erheblichen Widerstand geleistet. Der Betreuer des Mannes wirft der Polizei unverhältnismäßige Gewalt vor und verglich ihr Vorgehen mit dem Fall George Floyd. Der schwarze US-Amerikaner wurde 2020 von einem Polizisten erstickt.
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