Nur noch ein Schutthaufen - Generalshotel am Flughafen BER ist abgerissen

Fr 09.02.24 | 10:54 Uhr
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Abgerissenes Generalshotel am ehem. Flughafen Schönefeld. (Quelle: rbb24)
Bild: rbb24

Auf dem Gelände des Flughafens BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) ist der Abriss des Generalshotels quasi abgeschlossen. Das zeigen Bilder, die dem rbb vorliegen.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist nur noch ein Haufen Schutt.

Abgerissenes Generalshotel am ehem. Flughafen Schönefeld. (Quelle: rbb24)
Bild: rbb24

"Die Gebäudekubatur des Generalshotels ist nun bis auf die Grundmauern zurückgebaut", bestätigte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben dem rbb am Freitag auf Nachfrage: "Bis Ende Februar werden Keller und Fundamente entfernt."

Danach werde es erst im nächsten Jahr weitergehen. "Ab 2025 sind mit Leitungsumverlegungen und anschließender Bodensanierung weitere bauvorbereitende Maßnahmen für die Errichtung der Anlagen des Bundes am Flughafen BER vorgesehen", teilte die Bundesanstalt weiter mit.

Auch die "Berliner Zeitung" hatte über den Abriss berichtet.

Im September des vergangenen Jahres hatte die Entkernung des Generalshotels begonnen, im Januar dann der Abriss.

Im Jahr 2011 war entschieden worden, das frühere Empfangsgebäude für Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR abzureißen. Die Fläche soll für die Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums genutzt werden, die vom Flughafen Köln/Bonn zum BER umziehen sollen.

Gegen den Abriss gab es breiten Widerstand. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatten sich gegen den Abriss ausgesprochen. Massiver Protest kam außerdem von den Architektenkammern Berlin und Brandenburg sowie von Denkmalschützern.

Die Villa wurde zwischen 1947 und 1950 errichtet und für den Empfang von Staatsgästen der DDR genutzt.

Nach der Vereinigung übernahm die Bundespolizei das Gebäude. In den letzten Jahren vor der Eröffnung des BER nutzte sie das Gebäude, um von Schönefeld aus Abschiebungen durchzuführen. Noch bis in den Sommer des vergangenen Jahres erinnerten Türschilder daran, in welchen Zimmern Ärzte saßen und wo Grenzkontrolleure des "Bereichs Rückführung" arbeiteten. "Kein Durchgang mit Waffe" mahnt ein Schild am Haupttor.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.02.2024, 15:20 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Passt, endlich freier Blick auf den Taxiway "Kilo".
    Wurde ja auch Zeit, hätte man vor 30 Jahren schon machen können.

  2. 31.

    "Der Abriss hat 100 prozentig einen politischen Hintergrund..."
    ===> Das Argument hat mich jetzt wirklich 110-prozentig überzeugt...:)

  3. 30.

    Der Abriss hat 100 prozentig einen politischen Hintergrund...für die Regierungsflugzeuge war von vornherein schon ausreichend Platz, aber es kann nicht sein, was nicht sein darf

  4. 29.

    Zu Ihrer Beruhigung: Es wurden auch schon denkmalgeschützte Bauten ohne DDR-Hintergrund abgerissen (Schimmelpfenghaus an der Gedächtniskirche / Baujahr 1957).

  5. 28.

    Also hat Denkmalschutz für DDR Bauten keine Bedeutung??? Und man wundert sich, dass immer mehr Ossis nur noch resignieren…. Die AfD freut sich ….. leider!

  6. 27.

    Und dann mit der Deutschen Schnellbahn oder dem Transrapid/Magnetschwebebahn oder dem E.-Lastenrad vom Großflughafen Sperenberg in 30 Minuten nach Berlin - Alles klar !!!

  7. 26.

    Da bin ich ganz bei Ihnen. Sperenberg wäre die mit Abstand bessere Wahl gewesen - viel Platz, Bahnanschluss und kein Nachtflugverbot. Leider wollten das entgegen der Empfehlung der Experten weder die Berliner, noch die Brandenburger Landesregierung.

  8. 25.

    SEZ, Generalhotel, u.a… Die DDR gab's nie.

    SBZ? Alles was entsteht ist wert, daß es zugrunde geht, legte der Herr J. W. v. G. dem Mephisto in den Mund.

  9. 24.

    Endlich mal ein sachlicher Kommentar, der nicht von Ostalgie trieft. Das Platzproblem hätte man aber gar nicht erst gehabt, wenn man den Flughafen in Sperenberg eingerichtet hätte (eher ausgebaut, da ja dort schon ein Flugfeld war).

  10. 23.

    "Nur bei diesem architektonischen Juwel ..." Jetzt hätte ich doch fast meinen Kaffee über die Tastatur gespuckt...

    Wenn Sie den architektonischen Stil weiterhin bewundern wollen, bitte sehr:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Kulturhaus_Espenhain.jpg
    Das ist sogar zugänglich.

  11. 22.

    Können wir bei aller Ostalgie mal realistisch bleiben? Der Abriss war eben nicht politisch motiviert sondern rein wirtschaftlich. Warum sollte man ein austauschbares Gebäude erhalten, welches für die Öffentlichkeit unzugänglich ist, welches den Flughafenbetrieb behindert und nicht sinnvoll nachgenutzt werden kann und damit nur Kosten verursacht. Wer so sehr an diesem stalinistischen Baustil hängt, kann immer noch quer durch die ehemalige DDR reisen und wird an diversen Orten äußerlich identische Bauten wiederfinden, bei denen niemand vorhat, sie abzureißen und die weiterhin sinnvoll genutzt werden. Da für braucht es keinen steuergeldfressenden Kasten auf dem Flughafengelände des BER.

  12. 21.

    Arbeite ebenfalls am BER und bin auch froh, das dieses Gebäude endlich weg ist, Viele Grüße.
    Dieses Gebäude war ein schrecklicher Fremdkörper !!!

  13. 20.

    In den letzten Jahren wurden noch ganz andere neu gebaute Gebäude plötzlich rückwirkend unter Denkmalschutz gestellt.

  14. 19.

    Hat sie bestimmt jeden Tag gestört wenn sie am BER mal wieder mit der Sanitärreinigung überfordert gewesen sind.

  15. 18.

    Wunderbar. Das Gebäude wirkte wie ein Fremdkörper am Flughafen. Ich arbeite am BER und bin froh das es weg ist.

  16. 17.

    Ach Gottchen. Fühlen Sie sich durch den Abriss persönlich angegriffen. Ihr Artikel hört sich an als hätte man einem Kleinkind die Rassel geklaut und nun sollen die anderen Kinder auch büßen. Was zum Geier hat das alles mit dem ICC und dem KaDeWe zu tun?

  17. 16.

    Vor allem war das Gebäude zu DDR-Zeiten überhaupt nicht öffentlich zugänglich, wird heute jedoch als grosse Kultur abgefeiert. Weg damit.

  18. 15.

    "Wow, ein architektonisches Juwel gebaut nach" der Wiedervereinigung - das berliner Stadtschloss.
    "Immerhin kein aristokratischer Prachtbau, aber typischer Talmiglanz." - die Notwendigkeit dafür musste einem jeden klar sein.
    Und beim (neuen) Regierungsviertel-Ensemble wurde bewußt auf "Pracht" verzichtet, so das es nie unter der Begrifflichkeit Denkmalschutz geführt werden kann und bei Bedarf (oder Notwendigkeit) gar in 2-3 Jahren abgerissen.

  19. 14.

    Wow, ein architektonisches Juwel gebaut nach dem Krieg in der DDR?
    Immerhin kein stalinistischer Prachtbau, aber typischer Talmiglanz.

  20. 13.

    Da können ja welche auf sich stolz sein, und so flink.

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