Fatou wird 67 - Ältester Gorilla der Welt feiert im Berliner Zoo Geburtstag

Fr 12.04.24 | 16:36 Uhr
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Archivbild: Die Gorilladame Fatou frisst das Obst, das sie im Berliner Zoo zu ihrem Geburtstag bekommen hat. (Quelle: dpa/Penschek)
Video: rbb24 Abendschau | 12.04.20224 | Arndt Breitfeld | Bild: dpa/Penschek

1959 - die ETA wird gegründet, die erste Folge von "Bonanza" wird ausgestrahlt und die Telefonhörerhalterung für die Schulter lässt sich aus den USA importieren. Noch wichtiger aber: In diesem Jahr kommt Gorilladame Fatou nach Berlin.

Sie ist bereits seit 1959 in Berlin: Gorilla-Dame Fatou, das älteste Tier im Berliner Zoo, hat Geburtstag. Im Alter von zwei Jahren kam sie in die Stadt. Sie wird am Samstag offiziell 67 Jahre alt. Bereits am Freitag habe es eine Geburtstagsüberraschung gegeben, teilte der Zoo mit.

Diese Überraschung war "groß und grün", wie Pressesprecherin Svenja Eisenbarth mitteilte. Es handle sich um Salate, Kräuter, Zweige, essbare Blüten und Beeren. Zu viele Früchte durften es aber nicht sein: Fatou müsse sich, genau wie Menschen, bei Süßem zurückhalten, so der Zoo. In ihrem hohen Alter brauche sie sehr weiche Kost, die sie auch ohne Zähne gut kauen könne.

Und da in handelsüblichem Obst viel Fruchtzucker enthalten ist, steht für Gorillas wie Fatou fast ausschließlich Gemüse auf dem Speiseplan. "Wir achten bei unseren Tieren generell sehr auf gute Ernährung, und gerade bei älteren Tieren wie Fatou passen wir Mahlzeiten immer entsprechend an", berichtet Zoo-Tierarzt André Schüle.

67 Jahre - ein weltweit gültiger Altersrekord für Gorillas

Fatou ist nach Angaben des Zoos der älteste Gorilla der Welt. Die Tiere könnten in der Natur bis zu 35 Jahre alt werden, in menschlicher Obhut normalerweise bis zu 50 Jahre. Die Gorilladame gehört zu den wenigen Tieren im Zoo, die noch aus der Wildbahn stammen.

Ihr exaktes Geburtsdatum ist nicht bekannt. "Nachdem ein trinkfester Matrose den kleinen Gorilla als Zahlungsmittel in einer Gastwirtschaft im französischen Marseille einsetzte, kam sie
schließlich über Umwege in den Zoo Berlin", hieß es. Damals wurde Fatou auf zwei Jahre geschätzt. Den Geburtstag richtet der Zoo seit einigen Jahren am 13. April aus.

Gesonderte Gorillaanlage nur für Fatou

Fatou lebt in einer eigenen Gorillaanlage und ist nicht Teil der Gruppe - dies wäre dem Zoo zufolge etwas zu viel Aufregung. Sie habe jederzeit die Möglichkeit, Kontakt zu den fünf anderen Tieren aufzunehmen, ziehe sich jedoch zurück und halte Abstand, teilte die Sprecherin mit.

Dies ermögliche ihr ein ruhiges Leben fernab der Aufregung, die eine Gruppensituation mit sich bringen würde. Die Tierpfleger:innen hätten dabei stets ein wachsames Auge auf die Gorilla-Dame und somit wird auch Fatous Alltag mit Beschäftigungen, wie Futtersuche im Gehege oder Kletterseilen als Fortbewegungshilfen ergänzt.

Im Zoo Berlin leben neben Gorilla-Seniorin Fatou noch Silberrücken Sango (19) sowie die Weibchen Djambala (22), Bibi (27), Mpenzi (38) und Gorilla-Mädchen Tilla (3).

Gorillas sind die schwerste und größte Menschenaffenart. In freier Wildbahn gelten sie als vom Aussterben bedroht.

Die aktuell ältesten Tiere im Zoo Berlin sind:

  1. der Westliche Flachlandgorilla "Fatou", geboren 1957, kam 1959 in den Zoo,
  2. ein weiblicher Rosaflamingo, genannt "Rosa", wurde ebenfalls 1957 geboren
  3. ein weiterer weiblicher Rosaflamingo, kam 1959 in den Zoo
  4. fünf Chileflamingos, die 1962 in den Zoo kamen
  5. Kappengibbon "Kaspar", geboren 1970, kam 1993 in den Zoo
  6. der asiatische Elefant "Drumbo", geboren 1970, kam 1987 in den Zoo

Sendung: rbb 88.8, 12.04.2024, 9 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Werden Gorillas im Zoo nicht angegafft? Kennen Sie nicht die dicken Glasscheiben dort zwischen Gorillas und den Besuchern?
    Die Berg-Gorillas hatten ihre Ruhe vom Tourismus in der Pandemie. Jetzt besuchen wieder Touristen sie. Flüstern ist dort angeraten beim Trekking in Ruanda. Die Gorillas dort entscheiden, wie nahe sie den Menschen kommen wollen.
    Die Touristen töten keine Gorillas, auch nicht die Flora. Das ist der Unmensch, der Gorilla- Töter. Im Grunde entscheidet die teure Reise inkl. der mehrtägige Ausflug zu den Gorillas, ob sich in Deutschland jeder es sich leisten kann? Ruanda benötigt Unterstützung, wie jedes Land auf der Welt, wo man Wildtiere sieht in freier Natur. Mein Herz schlägt für Afrika, sie ist die Wiege der Menschheit!




  2. 7.

    Was für ein Kommentar. Wild lebende Gorillas werden auch in freier Wildbahn längst durch gezielten Öko Tourismus angegafft. Ihr Lebensraum im Zoo ist dadurch geschützter als in der Natur. Im übrigen werden Affen immernoch durch die dortige Bevölkerung gejagt u.verspeist.

  3. 6.

    Gorillas benötigen Initiativen durch Menschen die sich für ihre Art-Erhaltung im gewohnten Wildbereich einsetzen. Der Mensch ist die größte Gefahr für Gorillas in ihrem Ursprungs-Heimat. Wilderer, Fallensteller, Menschen zerstören ihre Lebensräume und wir meinen im Zoo können wir mit guten Gewissen sie erhalten? Artengerecht ist nur, wenn sie artengerecht leben können. Menschliche Krankheiten können für Gorillas zur großenGefahr werden. Das Aussterben kann man mit einer Gruppe Gorillas nicht im Zoo verhindern. Leider sind viele Menschen nicht dazu bereit, für Gorilla Geld aufzubringen, sie konsumieren lieber Dinge die vom Urwald ihr Heim verschönern. Meine liebe Fatau dürfte mit 67 Jahren eine Ausnahme für die Zukunft sein. Langfristig kann Gorilla-Schutz nur gelingen, wenn sie ihre Babys im Wald bringen und nicht im Zoo. Da haben Gorillababys die Chance ihre Art selbst in der Welt zu erhalten.

  4. 5.

    65 Jahre im Zoo? Die freie Wildlandschaft konnte sie nie sehen, riechen und erleben.
    Ich bin dagegen, Gorillas in Zoos zuhalten. Sicher hat man sich um sie gut gekümmert im Zoo, sie kannte es ja nicht anders so zu leben. Happy Birthday liebe Fatou, ich hätte dich lieber in deiner Heimat gesehen. Lieber eine paar Jahre weniger im Leben dort mit eigener Selbstbestimmung mit der eigenen Urfamilie, als mit Regeln durch Menschen.

  5. 4.

    Herzlichen Glückwunsch, wird gut gepflegt die alte Dame!

  6. 1.

    Ob sie sich noch an Herrn Opitz erinnert?

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