Naturschauspiel - Polarlichter färben Himmel über Berlin und Brandenburg
In der letzten Nacht hat der Himmel über der Region farbenfroh geleuchtet. Nordlichter entstehen durch Sonnenstürme und wenn diese besonders stark sind, sind die Lichter auch in Deutschland zu sehen.
In der vergangenen Nacht hat es am Berliner und Brandenburger Nachthimmel Polarlichter gegeben. Pink, rot und grün erhellte das Lichtphänomen die sternenklare Nacht. Das Naturschauspiel sei bei meist klarem Himmel vor allem in der Nordhälfte Brandenburgs gut zu beobachten gewesen, teilte der Deutsche Wetterdienst in Potsdam am Freitagmorgen mit. In den frühen Morgenstunden seien Wolken aufgezogen und beendeten das Spektakel demnach.
Himmel schillert grün, blau, rot und in Mischfarben
2025 am meisten Polarlichter erwartet
Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. In der kommenden Zeit werden sie aber auch in Berlin und Brandenburg häufiger zu sehen sein. Das hat nichts mit Klimawandel zu tun, sondern mit einer besonders starken Sonnenaktivität, wie Simon Plate, Leiter des Potsdamer Urania-Planetariums, dem rbb sagte. Alle elf Jahre sei das der Fall, so Plate. Das Maximum an Polarlichtern werde ihm zufolge für 2025 erwartet.
Ein Polarlicht (Aurora borealis) entsteht, wenn es auf der Hülle der Sonne zu heftigen Eruptionen kommt. Dabei gelangen riesige Materiemengen - Wissenschaftler sprechen hier vom sogenannten Sonnenwind - ins All. Bei heftigen Ausbrüchen sprechen die Experten sogar von einem Sonnensturm. Für die rund 150 Millionen Kilometer große Entfernung von der Sonne bis zur Erde brauchen die Teilchen etwa anderthalb bis zwei Tage. Treffen diese Teilchen auf die Atmosphäre, kann das Leuchten entstehen. In Deutschland sind die Lichter nur bei einer sehr starken Sonnenaktivität zu sehen.
Am ehesten in klaren Nächten zu sehen
Die üblichen Farben der Polarlicher sind rot, grün und blau, es sind aber auch Mischfarben möglich. Welche Farben entstehen, hängt von den unterschiedlichen Bestandteilen der Atmosphäre ab und auch von der Höhe, in die Sonneteilchen auf das Magnetfeld treffen. Grüne Polarlichter werden meist durch Sauerstoff in einer Höhe von 80 bis 150 Kilometern erzeugt. In einer Höhe zwischen 150 bis 600 Kilometern entstehen durch Stickstoffatome rote oder auch blaue Farben.
Polarlichter treten - wie ihr Name sagt - meist in einem Gürtel rund um die magnetischen Pole der Erde auf. In den Regionen um den Nord- und Südpol sind Nord- bzw. Südlichter am ehesten in klaren Nächten zwischen Anfang September und Mitte April zu sehen. In Berlin und Brandenburg waren zuletzt im Mai ungewöhnlich viele Polarlichter zu sehen. Damals waren die Sonnenstürme besonders stark.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.10.2024, 06:42 Uhr