Statistische Daten - Abwanderungstrend junger Menschen aus Ostdeutschland hält an

Di 01.10.24 | 12:44 Uhr
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Bei hochsommerlichen Temperaturen sind am 06.08.2018 Paddler auf einem Seitenarm der Havel unterwegs. (Quelle: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger)
Audio: rbb24 Radio Fritz | 01.10.2024 | Burmeister, Hannah | Bild: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger

Im vergangenen Jahr sind wieder mehr junge Menschen aus den östlichen Bundesländern in den Westen Deutschlands gezogen als umgekehrt. Insgesamt gab es 7.100 mehr Abgewanderte als Zugezogene, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitgeteilt hat.

Seit 1991 sind insgesamt etwa 727.000 Menschen, die zu dem Zeitpunkt zwischen 18 und 30 Jahre alt waren, mehr aus dem Osten weggegangen als zugezogen. Als Grund für die Abwanderung in den Westen wurden etwa ein Studium oder eine berufliche Ausbildung genannt.

Wenn man alle Altersgruppen betrachtet, ergibt sich zumindest in Brandenburg aber auch ein gegenläufiges Bild: In den vergangenen Jahren sind insgesamt mehr Menschen aus westlichen Bundesländern nach Brandenburg gezogen als abgewandert. Das gilt auch für Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Berlin ist in der Statistik nicht berücksichtigt.

Abwanderung schwächt sich seit 2017 ab

Die Abwanderung junger Menschen war den Statistikern zufolge ein wesentlicher Treiber hinter dem nach der Wiedervereinigung 1990 einsetzenden Bevölkerungsschwund in Ostdeutschland. Das hat die demografischen Probleme dort verschäft. Auch die Einwanderung aus dem Ausland ist in Ostdeutschland viel niedriger als im Westteil des Landes.

Die Abwanderung von Ost nach West hat sich im Lauf der Zeit aber abgeschwächt, weil zunehmend auch Menschen nach Ostdeutschland zogen. Seit 2017 gewannen die ostdeutschen Bundesländer ohne Berlin erstmals durch Binnenwanderung innerhalb von Deutschland sogar wieder Einwohner hinzu.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.10.2024, 12:00 Uhr

67 Kommentare

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  1. 67.

    Junge Menschen (ab 18 Jahren) sind in ganz Ostdeutschland, in den letzten 10 Jahren, nur in HVL, TF und LDS dazugekommen.
    Und dazu, nur noch Potsdam und einige andere Großstädte - schon Krass !

  2. 66.

    Der Bund rechnet. Bei wenigen Einwohnern lohnt sich der Ausbau des ÖPNV nicht. Weil das so ist, fahren die wenigen Einwohner mit dem eigenen Auto. So bleibt die Verkehrsinfrastruktur auf der Strecke, es wird weiter auf die bösen Landbewohner und ihre fetten SUVs rumgehackt und wenn Tesla in der Pampa einen Bahnhof baut, einen werkseigenen Shuttle einrichtet und die Regierung nicht mal fähig ist einen mit riesiger Verspätung fertiggestellten BER vernünftig an Bus und Bahn anzubinden, bebrüten Klimaaktivisten Bäume bei Tesla und schützen Catweazles Kröte Grünwalda. Da würde ich mal sagen, Topp! Endlich was mit Bestand auf Dauer, nämlich warten auf'n Bus.

  3. 65.

    Bei der AfD, arbeiten ja auch Sachsen und Südbrandenburg ,,gut zusammen,,.
    Da kommen Blau/Braune Einflüsse schnell, von Sachsen nach Südbrandenburg und umgekehrt.

  4. 64.

    Das Land/der Bund müssen endlich in Infrastruktur in besseren ÖPNV investieren, in bezahlbaren Wohnraum, in die Reaktivierung und den Ausbau von Bahnstrecken, in Krankenhäuser in Ärztehäuser, Schulen, Kitas, Straßen, Umgehungsstraßen, in Ansiedlungen von Arbeitsplätzen, usw.
    Dann, muss Niemand gehen und Niemand seine Heimat verlassen - wenn das Bundesland und die Bundesregierung, ihre Aufgaben machen würden.
    Brandenburg zum Bsp. gibt Milliarden für künstliche Seenplatten aus - hat aber sonst, Geld für Gar Nichts - Was soll so etwas ??? Der Bund guckt nur zu, duckt sich weg und macht Gar Nichts mehr.

  5. 63.

    Fast ganz Brandenburg ist doch Blau/Braun - außer rund um Berlin und Westlich/Südwestlich von Berlin.
    Am meisten Zuspruch hat die AfD, Südöstlich von Berlin in Richtung Lausitz und Sachsen.

  6. 62.

    Ich empfehle auch allen, die was im Kopf haben, zu gehen. Hier ist Hopfen und Malz verloren.

  7. 61.

    Städte der sogenannten Zweiten Reihe, boomen jetzt auch schon wieder.
    Wohnraum wird knapp und teuer und die Großstädte sind überfüllt und überfordert.

  8. 60.

    Was einzig und alleine am Speckgürtel liegt und ja auch nachvollziehbar ist. Die Kluft zwischen in Berlin oder Potsdam arbeiten und außerhalb wohnen sowie dem Rest Brandenburgs wird wohl noch größer werden, wenn man sich die demographischen Berechnungen ansieht. Und woher dort nennenswerter Zuzug junger, qualifizierter Leuten kommen soll, ist mir schleierhaft. Die offene, wertschätzende Willkommenskultur der AfD für Menschen die keinen premiumdeutschen Nachnamen wie Müller, Meier, Schulze haben, sei da noch dahingestellt. So richtig gehörst Du sonst leider nicht dazu, sorry.

  9. 59.

    Alle Landkreise um Berlin/Potsdam können beim Bevölkerungswachstum, mit jeder West/Süddeutschen Region mithalten.

  10. 58.

    "Natürlich kann das nicht jeder nachvollziehen, jeder hat seinen Weg, er soll aber nie der Einfalt erliegen, zu glauben, dass mehr vom Leben erwarten bedeutet, viel zu reisen, viel zu zeigen und überall gewesen sein zu wollen." Aha. Schon wieder lese ich hier pure Überheblichkeit. Ich habe es begriffen, ich ruhe in mir an einem Ort (und das muss ich erstaunlich oft betonen), Vielreisende erliegen einem "Massenwahn". Und was genau hat Ihr persönliches Reiseverhalten mit dem Thema zu tun? Nochmal: Jeder hat seine zu respektierenden Gründe, nie von dort wegzuziehen, wo er geboren wurde und aufgewachsen ist, ja. Im Umkehrschluss stellen Sies immer noch als Irrweg hin, ein solches Leben für sich nicht zu wollen und zu anderen Ufern aufbrechen zu wollen. Das Gegenteil macht sie nicht zum Individualisten, sorry.

  11. 57.

    Von der Abwanderung betroffen sind Thüringen und Sachsen-Anhalt.
    Brandenburg, Meck-Pomm und Sachsen, haben schon seit Jahren, eine positive Binnenwanderung.

  12. 55.

    Philosophische Betrachtungen sollten auch als solche verstanden werden können, vielleicht erwartet der Kommentator einfach nur eine Diskussion von der Metaebene über die Sinnfindung der verschiedenen persönlichen Strukturen, die bei diesen pauschalen Aussagen, siehe Artikel, immer zu kurz kommen.

    Es geht um ein bisschen mehr Inhalt.

  13. 54.

    Plumper gehts kaum, das war ja ein hochintelligenter Micdrop. Im verblödeten Osten gibts auch Menschen, die Angehörige pflegen oder in den Schulen arbeiten, in den Krankenhäusern, den Verwaltungen … zum Beispiel.

    Nicht diese Menschen sind es, die die Infrastruktur verscherbeln und im großen Stile Landgrabbing betreiben, den KuM die Luft abdrücken, den Boden vergiften. Und das Klima, in mehrerer Hinsicht.

  14. 53.

    Tiefe Weisheit ging Ihnen tatsächlich beim Lesen verloren, konnten Sie diese nicht erkennen? Es geht nicht um Leistung und Anspruch, es ging um das Wesentliche eines jeden Lebens. Die einzigartige Kostbarkeit des Seins.
    Natürlich kann das nicht jeder nachvollziehen, jeder hat seinen Weg, er soll aber nie der Einfalt erliegen, zu glauben, dass mehr vom Leben erwarten bedeutet, viel zu reisen, viel zu zeigen und überall gewesen sein zu wollen. Dieser Massenwahn hat jede Einzigartigkeit verloren, weil es jeder will und muss um sich besser zu fühlen, für andere, denen man das zeigen muss.

    Ich reise übrigens leidenschaftlich, aber eher da, wo die anderen nicht unbedingt in Massen vertreten sein müssen. Da, wo es keinen interessiert, welchen Anspruch ich habe.

  15. 52.

    Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen als das neue Schwäbische Prenzlauer Berg, ehemals Ost-Arbeiterbezirk, in dem kein ehemaliger Ost-Arbeiter mehr eine Whg bezahlen kann wegen der Westkonkurrenz?

    Wird der ausgedünnte Osten nun das Rentnerparadies für altgediente Westler, die sich dort billig und grün ein Haus leisten, während die Ostjugend weiterhin in den Westen flüchtet, um sich dort dem Arbeitsmarkte anzudienen?

  16. 51.

    Was leider in der Statistik zu kurz kommt sind Zahlen wieviele junge Erwachsene nach ihrer Ausbildung zurück ins ländliche ziehen, diese Zahlen dürften nicht unerheblich sein.
    Genau das macht nämlich meine Große, Ausbildung in Berlin (wohnt beim Vater) und danach zurück nach Brandenburg, hier fand sie einfach nichts was sie halbwegs mit den Öffis hätte erreichen können. Und das machen sehr viele die dann feststellen dass es in der Hauptstadt doch nicht so toll ist wie sie vielleicht vorher hofften.

  17. 50.

    Woher wollen Sie wissen, dass das "der größte Reichtum ist, den es für Menschen geben kann" - finden Sie das nicht ein bisschen anmaßend? Ich freue mich für Sie, dass Sie nie weg wollten und mit Ihrer Situation glücklich sind, das gönne ich jedem. Andere wollen aber ein anderes Leben, neue Eindrücke und etwas von der Welt sehen, soll's geben - und deshalb ziehen sie weg. Können Sie das nicht nachvollziehen und müssen es deshalb als "Irrweg" entwerten? Brauchen Sie das für sich, diese Rechtfertigung?

  18. 49.

    Das ist schön und das sind auch nachvollziehbare Gründe (auch wenn ich es mal dahingestellt lasse, ob die Hauptmotivation für die weitere Lebensplanung ist, der Abwerbung von Fachkräften entgegenzuwirken, was nebenbei bemerkt in einer Marktwirtschaft völlig normal ist). Genauso sind es aber auch nachvollziehbare Gründe, dem ländlichem Raum als junger Mensch den Rücken zu kehren, weil man sich ein anderes Leben wünscht und seinen Horizont weiten will - was die Zahlen ja auch zeigen.

  19. 48.

    Aha, wer vom Leben mehr erwartet, findet es natürlich nicht auf dem Land? Das ist Ansichtssache. Es kommt immer darauf an, was man vom Leben erwartet. Nicht jeder verbindet Ballungsgebiete als eine hohe Erwartung und auch nicht Bus und Bahn in Großstädten als erstrebenswert und gewinnbringend. Intelligenz lebt auch auf dem Land, Sie müssen nur genau hinschauen und sich für die unterschiedlichen Lebenspläne lockern, denn für viele junge Menschen ist gerade das Land die Zukunft. Zu uns zogen Berliner, die kleine Kinder haben und einfach diesen Großstadtstress nicht mehr leben wollen. Zu uns zogen Rentner, die schon immer auf das Land wollten und es kommen viele junge Menschen zurück, nach dem Studium, die Brandenburg etwas zurückgeben wollen, weil sie es satt haben, dass man Fachkräfte abwirbt. Die haben einen ganz anderen Bezug zum Land.

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