Temperaturrekord - EU-Klimadienst: 2024 wohl erstes Jahr über 1,5-Grad-Marke

Do 07.11.24 | 08:06 Uhr
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Symbolbild:Zwei Frauen, die vor der Alten Nationalgalerie anstehen schützen sich vor der Hitze mit Zeitungen über den Köpfen.(Quelle:picture alliance/dpa/S.Gollnow)
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Audio: radioeins | 07.11.2024 | Paul Vorreiter | Bild: picture alliance/dpa/S.Gollnow

Das Jahr 2024 zeichnet sich als das weltweit wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ab. Es sei zudem nahezu sicher, dass mit diesem Jahr erstmals die für das Klimasystem wichtige 1,5-Grad-Marke überschritten werde, teilte der EU-Klimadienst Copernicus in Bonn mit.

Allein der Oktober sei 1,65 Grad Celsius wärmer als während der vorindustriellen Zeit gewesen. Die Temperatur habe außerdem 0,8 Grad über dem Oktober-Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 gelegen. Insgesamt hätten nun 15 der vergangenen 16 Monate die 1,5-Grad-Schwelle überschritten. Für den Rest des Jahres müsste die Temperaturabweichung praktisch bei Null liegen, damit 2024 nicht das wärmste der Geschichte werde. Wahrscheinlich seien mehr als 1,55 Grad Celsius über der vorindustriellen Temperatur, die sich auf den Referenzzeitraum von 1850 bis 1900 bezieht.

Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 im Klimaabkommen von Paris darauf geeinigt, die Erderwärmung auf lange Sicht möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Der EU-Dienst Copernicus veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand des Klimawandels, etwa zur Temperaturentwicklung und zur Eisschildschmelze.

Copernicus-Direktor: "Unerbittliche Art der Erwärmung besorgniserregend"

Die unerbittliche Art der Erwärmung sei besorgniserregend, sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo. Die Daten zeigten eindeutig, dass der Planet ohne den ständigen Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre, der die globale Erwärmung vorantreibt, keine so lange Abfolge von Temperaturrekorden erleben würde, sagte er.

Zudem verwies er auf andere Faktoren, die in Jahren wie diesem und dem letzten zu außergewöhnlich hohen Temperaturen beitrugen, darunter das Wetterphänomen El Niño oder Vulkanausbrüche. Der langfristige Temperaturanstieg außerhalb von Phänomenen wie El Niño ist nach Angaben Buontempos und anderer Forscher ein schlechtes Zeichen.

Die Nachricht über ein neues Hitzerekordjahr wurde einen Tag nach der Wahl des künftigen US-Präsidenten Donald Trump bekannt, der den Klimawandel als "Schwindel" bezeichnet hat und die Ölproduktion stark ankurbeln will. Am Montag beginnt zudem in Aserbaidschan die Weltklimakonferenz COP29.

Die steigenden Temperaturen sind auch in Berlin und Brandenburg spürbar. So war der März 2024 der wärmste, den Deutschland seit Beginn der Messungen 1881 erlebt hat.

Sendung: rbb24 Inforadio, 7.11.2024, 6 Uhr

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30 Kommentare

  1. 29.

    Solange Menschen 2-3x im Jahr Urlaub machen können, sich bei temu und shein totkaufen, 5x Woche essen gehen - dann sollte man das Geld nicht so raushauen, sondern vllt mal sinnvoll in die Immobilie stecken, wenn man EFH-Besitzer ist. Schließlich haben die meisten von denen Kinder, aber auch wenn es nicht die eigenen Nachkommen sind, könnte man ja ein klein wenig etwas für den Planeten machen, schließlich haben alle was davon. Aber ich hör schon die Ausreden, dass ja erstmal die Anderen was machen sollen ;-)

  2. 28.

    Das Thermodonald den Klimawandel als "Fake News" bezeichnet ist nicht neu. Der Rest dürfte einen Wahrheitsgehalt vergleichbar mit Katzenragout haben. Zum Thema Eisbohrkerne wäre z.B. die Uni Bern auch besser geeignet als TokTok. Soziale Medien sind wie Powerpoint - man kann den grössten Schrott in sich schlüssig verpacken und streuen. Einer wirds bestimmt unreflektiert glauben.

  3. 27.

    Das mag sein. Es gibt derzeit keine bessere Informationsquelle für relevantes Zeitgeschehen. Und sie sollten wissen, wie man sucht und filtert. Dann ist tiktok nur denjenigen ein Dorn im Auge, der unbedingt verhindern möchte, dass die Menschen zu viel wissen.
    Trump möchte gern den Universitäten das Geld zum Kühlen der Eisbohrkerne wegnehmen. Hat er bereits angekündigt. Diese Eisbohrkerne nerven aber auch nur…

  4. 26.

    seit es Menschen gibt. Was denken Sie, weshalb sehr viele den großen Grabenbruch verlassen haben ?

  5. 24.

    Und das gibt es alles für wenig Geld? Es muss auch finanzierbar sein....nicht jeder hat Einkommen wie der Bundeskanzler welcher mit Sicherheit schon Millionär ist

  6. 23.

    Und die ersten Inseln werden demnächst nicht mehr bewohnbar sein bzw sind es schon nicht mehr. Aber das betrifft Sie ja nicht, da es weit weg ist.

  7. 22.

    Ja und zum Glück gab es keine Vulkanausbrüche zwischen 1500 bis 1900, und das Köhlerhandwerk ist auch nur ein Märchen.
    Auch das Gebiet um all die Burgen war weiträumig Waldfrei, schon allein um gute Sicht auf mögliche Angreifer zu haben , und

  8. 21.

    auf den Tag, ab dem ich nicht mehr heizen muss, dann spare ich so viel CO2.

  9. 19.

    Ihre Einwendungen sind zutreffend. Ein Haupthindernis für den Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden ist die erforderliche Vorlauftemperatur im Heizungssystem. Wärmepumpen funktionieren mit einer Vorlauftemperatur von 35°C um rund 14% Prozent effizienter als bei 55°C. Oberhalb von 55°C ist der Betrieb in der Regel weniger sinnvoll. Wenn Sie mit 35°C Vorlauftemperatur bei "Austausch der Fenster" und "Austausch der Heizkörper" die Immobilie noch ausreichend warm bekommen, ist eine Wärmepumpe durchaus sinnvoll.

  10. 18.

    Das ist leider nicht korrekt. Man kann in Bestandshäusern ebenfalls Wärmepumpen einbauen, und es muss nicht die Hochtemperatur-Pumpe sein. Wahrscheinlich müssen die Heizkörper vergrößert werden und sinnvoll ist auch der Austausch in neue Fenster, wenn man noch die Kastenfenster oder Verbundfenster aus den 50er bis 80er Jahre hat. Jede Aufwertung einer Bestandsimmobilie ist immer sinnvoll aber kein muß. Einfach mal googeln.

  11. 17.

    Entscheidend für den Einsatz einer Wärmepumpe ist der Modernisierungsgrad der Immobilie. Meines Erachtens ist der Wärmepumpen-Markt eingebrochen, weil bei Bestandsbauten die Wärmepumpe sich häufig nicht rentiert und zum normalen stromfressenden Elektroboiler wird. Die großen Akteure auf dem Wärmepumpen-Markt werben jetzt mit "Hochtemperatur-Wärmepumpen", um bei Bestandsbauten in den Markt zu kommen. Regelmäßig findet man allerdings dort keine Informationen über den thermodynamischen Hebefaktor bei den dann oft leider erforderlichen hohen Vorlauftemperaturen. Ökonomisch arbeitet eine Wärmpumpe nur im Niedrigtemperaturbereich.

  12. 16.

    Ohne Klimawandel hätten wir noch heute die Eiszeit.

  13. 15.

    "vorindustriellen Temperatur, die sich auf den Referenzzeitraum von 1850 bis 1900 bezieht." nanu?
    Über was für Situationen hat denn Karl Marx damals geschrieben und berichtet?
    Oder was waren das für Fabriken und Produktionsstätten, mit Pferde- bzw. Muskelkraft?
    Die Verwendung des Wortes "vorindustriell" ist irreführend, macht die ganze Sache aber um Einiges dramatischer.

  14. 14.

    Hätte ja eigentlich irgendwann im Mittelalter beginnen müssen. Damals war zum Beispiel der Harz quasi waldfrei, weil man die Wälder in Glas- und Eisenhütten einfach verfeuert hatte. Es gab damit auch keine Bäume mehr, die dieses CO2 wieder binden konnten und so sah es weitflächig in Europa aus. Als man begann, fossile Kohle zu verfeuern, gab es zumindest wieder Wälder bzw. konnten die sich erholen und CO2 aufnehmen. Es ist daher nahezu unmöglich, einen genaueren Zeitpunkt zu benennen, ab wann CO2 wirksam geworden sein soll.

  15. 13.

    Mit Photovoltaik kann man, in Teilen, seinen Strom für die Wärmepumpe beziehen und so sein Haus heizen. Ich weiß, in Wohnungen geht das leider nicht so einfach. Die Leute, die irgendwas mit Solar auf dem Dach haben, tun wenigstens etwas statt herumzujammern. Und in den Südländern ist riesiges Potential, aber bei denen muß noch mehr schlimmes passieren, vielleicht kommen die irgendwann drauf. Wenn ich die Massen an Klimaanlagen sehe, und dann kein Solar auf den Dächern, das fass ich nicht! Und in Amerika genau das Gleiche, aber das sind ja auch nicht die Hellsten, wie man an Trump sieht.

  16. 12.

    "Mein Stromverbrauch wird zu 95% im Jahr von der Sonne gedeckt." Hand aufs Herz - tatsächlich oder gegengerechnet? Sie müssen schon eine enorme Solaranlage betreiben, um über die kalte und dunkle Jahreszeit, in der der meiste Strom benötigt wird, Ihren Bedarf fast vollständig decken zu können. Die "verschenkten" KWh im Sommer dafür gegenzurechnen, so wie es üblich ist, ist für mich Greenwashing.

  17. 11.

    Nichts tun ist natürlich absoluter Quatsch…. Das habe ich auch nicht gesagt.
    Sich aber hinzustellen und verkünden „kauft E-Autos“ oder „alle brauchen eine Wärmepumpe“ ist eben nicht die Lösung wenn Millionen um zu überleben den Regenwald roden.
    Von oben herab irgendwas zu bestimmen wird kaum Auswirkungen haben.
    Nur wer etwas hat kann auch auf etwas „verzichten“ und darum wird es gehen… wie gesagt wer ums überleben kämpft scheisst auf den Klimaschutz…. Ein ganz banales und für jeden nachvollziehbares Beispiel…. Es dürfte wenige in der Ukraine interessieren ob die Granaten die sie benutzen nachhaltig hergestellt wurden.
    Daher denke ich muss der Ansatz an ganz anderen Stellen erfolgen.

  18. 10.

    "Mein Stromverbrauch wird zu 95% im Jahr von der Sonne gedeckt." Dann sind Sie ein wirklich Glücklicher. Denn alle Betrachtungen und Simulationsprogramme führen zur Erkenntnis, dass man mit "der Sonne" allenfalls sein Warmwasser erzeugen kan. Zum Heizen der Wohnung ist Photovoltaik viel zu schwach, selbst wenn sie das ganze Dach mit Fotovoltaik-Platten zupflastern

  19. 9.

    So, und nun endlich mal definitive, verläßliche, nachweisbare Angaben wann der Beginn der "industriellen Zeit" bzw. das Ende der Zeit davor, so das gerne angegebenen vorindustriellen Zeitalters, war.
    Durch welche Handlung/Fabrik.

  20. 7.

    Aha, also nichts tun und weiter machen wie bisher bis der Klimawandel durch Missernten dafür sorgt das es nichts mehr zu fressen gibt.
    Kann man sich übrigens schon heute in Teilen Afrikas inklusive Fluchtbewegungen ansehen.

  21. 6.

    Na und?... Bin alt genug. Schade für die junge Generation. Schuldenberge, kaputte Infrastrukturen, desolates Gesundheits- und Sozialsystem. Die Reichen werden sich retten, die Armen können sehen, wie sie klar kommen, wählen aber immer weiter die Schuldigen (über 30 Jahre CDU)
    Lieber im Wohlstand im Auto sterben als mit - statt von - der Natur länger leben.
    Die Folgen trägt die künftige Menschheit, deren Leben sich krass ändern wird.
    Aber, nur weiter so.

  22. 5.

    Ich empfehle bezüglich der Erderwärmung und den damit verbundenen Folgen für alles Lebendige und Nichtlebendige, bei Tiktok das Stichwort Flood disaster 2024 einzugeben. Wahlweise darf der Monat, der Kontinent oder das Land eingegeben werden. Der Nutzer wird feststellen, dass es kontinuierlich Überflutungen, Hochwasser und andere Klimakatastrophen gibt. Sie finden statt, sie töten, sie zerstören, sie kosten ungeheure Summen und Material.
    Dass wir als Menschheit bei dieser Gemengelage noch immer nicht global kooperieren, ist dabei die größte Katastrophe.
    Und: es wird schlimmer. Die Temperaturen steigen

  23. 3.

    Genau diese Einstellung ist es, die dazu geführt hat, dass der Wissenschaft seit nunmehr 5 Jahrzehnten kein Glauben geschenkt wird, und alle Maßnahmen im Sande verlaufen...
    Glauben Sie, dass noch genug zu essen da sein wird - egal ob Fleisch, Getreide oder Gemüse - wenn die Meeresspiegel weiter ansteigen, bisher fruchtbare Landschaften versteppen, oder überflutet sein werden?
    Es wird Flüchtlingsbewegungen geben, einfach, weil bewohnbare Gegenden knapper werden... nach mir die Sintflut...

  24. 2.

    Aus Deutscher Sicht…. Wo die größten Probleme sind zu überlegen wird Vegetarier oder sogar Veganer … sind inzwischen alle Bestandteile der Sprache gendergerecht lässt sich das leicht sagen.
    Ist der Bauch leer interessiert einen der Klimawandel herzlich wenig.

  25. 1.

    Ist doch für jeden sichtbar an den inzwischen fast monatlichen Jahrhundert Hochwasser mit Milliarden Schäden und tausenden Toten.
    Reicht offenbar noch nicht für ein umdenken.

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