Datenüberblick zu Flucht und Migration - Geflüchtete in Berlin und Brandenburg, erklärt in sechs Grafiken

Sa 11.11.23 | 15:20 Uhr | Von Efthymis Angeloudis und Götz Gringmuth-Dallmer
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Symbolbild:Ein Mann trägt in der Notunterkunft für Geflüchtete am ehemaligen Flughafen Tegel ein kleines Kind auf den Schulter.(Quelle:dpa/S.Gollnow)
Bild: dpa/S.Gollnow

Krieg, Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen - weltweit sehen sich Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Statistiken zeigen, wer kommt, wer bleibt und wer Geflüchtete aufnimmt. Von Efthymis Angeloudis und Götz Gringmuth-Dallmer

Bis zum Anschlag gefüllte Boote, unübersichtliche Menschenreihen an Anlegestellen, überfüllte Auffanglager: Das sind die Bilder von der Mittelmeerinsel Lampedusa, die die Debatte um Flucht und Migration in Deutschland aufgeheizt haben und die Rufe nach Begrenzung des Rechts auf Asyl lauter werden ließen.

In einem Interview mit dem "Spiegel" äußerte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz zu den Verhältnissen. "Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben", sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenmagazin. Wer sich nicht auf Schutzgründe berufen könne und keine Bleibeperspektive habe, müsse gehen. "Wir müssen mehr und schneller abschieben."

Experten dagegen warnen vor politischen Einschätzungen nur auf der Grundlage dramatischer Szenen. "Es ist irreführend, dass wir alle nach Lampedusa schauen", sagt etwa der Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Herbert Brücker gegenüber rbb|24. "Nur zwölf Prozent der Asylanträge, die in Deutschland gestellt werden, entfallen auf Menschen aus Afrika."

Zahl der Asylerstanträge steigt, aber nicht auf Niveau von 2015/16

Die Zahl der Menschen, die in der Bundesrepublik einen Antrag auf Asyl stellt, hat im Jahr 2023 tatsächlich weiter zugenommen. Bis zum Oktober waren es nach Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) genau 267.384. Im vergangenen Jahr waren es im Vergleichszeitraum 159.669 Menschen, was eine Zunahme um 67,5 Prozent bedeutet.

Zum Jahresende 2022 waren es knapp 217.774 Menschen, die einen Erstantrag auf Asyl gestellt haben. Zum Vergleich muss man aber auch wissen: Im Jahr 2016 stellten 722.370 Menschen in Deutschland einen Antrag auf Asyl. Überhaupt waren die Zahlen in Folge der Flüchtlingswelle 2015 erheblich höher als zurzeit.

Brandenburg unterdurchschnittlich - Berlin überdurchschnittlich

Auch in Berlin und Brandenburg steigt aktuell die Zahl der Menschen, die hier einen Erstantrag auf Asyl stellen. In Brandenburgs Kommunen wurden im Jahr 2023 bis Ende Oktober 8.143 Geflüchtete aufgenommen.

Zu Beginn des Jahres war prognostiziert worden, dass die Brandenburger Kommunen in diesem Jahr knapp 26.000 Geflüchtete aufnehmen müssten. Im Sommer war dieses sogenannte Aufnahmesoll auf 19.253 Menschen reduziert worden, nachdem weniger Geflüchtete und Migranten kamen als erwartet.

Der Anteil der Asylerstanträge in Brandenburg entspricht mit drei Prozent dem Anteil des Bundeslandes an der deutschen Bevölkerung, so Migrationsforscher Brücker, und damit auch den Vorgaben des Königsteiner Schlüssels, auf dessen Grundlage Asylbewerberinnen und -bewerber entsprechend der Bevölkerungszahlen oder dem Steueraufkommen auf die Bundesländer verteilt werden sollen.

"Mit einem Anteil von 5,4 Prozent liegt in Berlin der Anteil der Asylerstanträge rund einen Prozentpunkt über dem Bevölkerungsanteil. Damit ist Berlin überdurchschnittlich betroffen", so Brücker weiter. Dass Berlin überdurchschnittlich betroffen ist, sei nicht überraschend: "Migrantinnen und Migranten haben in urbanen Ballungsräumen bessere Integrationschancen. Dort haben wir vielfältigere Arbeitsmärkte, so dass es leichter ist, einen passenden Job zu finden. Auch persönliche Netzwerke zu anderen Migrantinnen und Migranten können helfen."

Überraschend sei eher, dass auf die beiden wirtschaftsstärksten Bundesländer, Bayern und Baden-Württemberg, gemessen an Bevölkerung und Wirtschaftskraft ein unterdurchschnittlicher Anteil der Asylsuchenden entfalle.

Zwar belegen Bayern und Baden-Württemberg den zweiten und dritten Platz (nach Nordrhein-Westfalen) unter den Asylerstanträgen. Bei Asylanträgen pro 10.000 Einwohnern ist es jedoch der viertletzte für Bayern und letzte Platz für Baden-Württemberg unter den Bundesländern [br.de]. Berlin liegt hingegen auf Platz eins.

Woher kommen Asylsuchende in Deutschland?

Die Zahlen enthalten nicht die Geflüchteten, die seit dem vergangenen Jahr aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Menschen aus der Ukraine müssen kein Asylverfahren durchlaufen. Sie bekommen nach der Registrierung einen sogenannten Aufenthaltstitel und dürfen damit arbeiten oder Bürgergeld beantragen. Woher kommen die Asylsuchenden aber dann?

Über die Hälfte kommt aus Syrien und Afghanistan. "Etwa 75 Prozent der Asylanträge entfallen auf Länder, in denen entweder Krieg und Bürgerkrieg herrscht oder die besonders stark von politischem Terror betroffen sind", erklärt dazu Herbert Brücker. Häufig falle beides zusammen, Krieg und politischer Terror.

30 Prozent der Asylsuchenden im Oktober aus der Türkei

Überraschend ist jedoch, dass etwa 30 Prozent der Geflüchteten im Oktober türkische Staatsangehörige sind. Menschenrechtsorganisationen und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte [tagesschau.de] warnen, dass sich die Lage in der Türkei besonders seit dem gescheiterten Putschversuch 2016 verschlechtert hat.

"Es gibt Diskriminierung und Verfolgung, das betrifft Minderheiten wie die Kurden aber auch viele Intellektuelle und Akademikerinnen und Akademiker", sagt Brücker. "Häufig kommt es zu Entlassungen, die Erdogan-Regierung hat beispielsweise die Universitäten weitgehend von Andersdenkenden 'gesäubert'. Viele dieser Menschen verlassen das Land und beantragen hier Asyl, aber vergleichsweise wenige bekommen es." Eine Entlassung aus politischen Gründen reiche nicht als Asylgrund. Dafür müsste individuelle Verfolgung aus politischen oder anderen Gründen nachgewiesen werden, so Brücker.

So haben Asylsuchende aus der Türkei laut aktuellen Zahlen des BAMF eine Gesamtschutzquote von nur 14 Prozent im Vergleich zu einer Schutzquote von etwa 87 Prozent bei Geflüchteten aus Syrien.

Geflüchtete aus der Ukraine

Ende 2022 lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) etwa 1,05 Millionen Menschen aus der Ukraine in Deutschland, im Juli 2023 waren es nochmal etwa 64.000 mehr. Zum Vergleich: Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 lebten etwa 151.000 Ukrainierinnen und Ukrainer in Deutschland.

In Berlin hat sich die Zahl der Menschen aus der Ukraine zwischen Dezember 2021 und Dezember 2022 etwa vervierfacht, von 13.640 auf 56.976. Im Verhältnis noch deutlicher und damit ähnlich wie im Bundesschnitt angestiegen sind die Zahlen in Brandenburg. Von 4.194 Menschen Ende 2021 auf 30.281 ein Jahr später, also mehr als das Siebenfache (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg).

Die Geflüchteten aus der Ukraine verstärken sogar noch den Effekt, dass die Last nicht auf alle Bundesländer gleich verteilt wird. "Wenn wir die ukrainischen Menschen miteinbeziehen, entfällt auf Berlin ein noch höherer und auf Bayern und Baden-Württemberg ein noch geringerer Anteil. Ukrainische Kriegsflüchtlinge sind unterdurchschnittlich nach Bayern oder Baden-Württemberg gegangen", erklärt Brücker rbb|24.

Rückführungen laut Dublin-Verfahren komplex

Flüchtlinge, die nach Deutschland einreisen, aber bereits in einem anderen EU-Land registriert sind, dürfen laut Dublin-Verfahren dorthin überstellt werden. Doch häufig scheitert das.

Das Dublin-Abkommen sei komplexer als viele annehmen, sagt Brücker. "Es regelt unter anderem, welches Land für die Durchführung der Asylverfahren und anschließend die Schutzgewährung zuständig ist. Das erfolgt aber nicht zwingend nach dem Kriterium, in welchem Mitgliedsstaat zuerst die Außengrenze der EU übertreten wird. Zuerst werden andere, vorrangige Kriterien geprüft: Zum Beispiel, ob es bereits Familienangehörige in einem Mitgliedsstaat oder andere Bindungen gibt. Auf dieser Grundlage wird entschieden."

Auch müssten in dem Dublin-Verfahren Fristen eingehalten werden. Manche Mitgliedsstaaten würden deshalb gezielt versuchen die Verfahren zu verzögern, damit sie nicht zuständig werden. "Das gilt sicher für die Länder an den Außengrenzen wie Griechenland und Italien [tagesschau.de]. Mitunter werden aber auch Vorwürfe erhoben, dass Deutschland das auch betreibt", erklärt der Migrationsexperte.

Mehrheit hat Schutzanspruch

Für diejenigen, die ihren Asylerstantrag in Deutschland stellen dürfen, zeigen Statistiken, dass eine große Mehrheit einen Schutzanspruch hat. "In der ersten Instanz erhalten rund 55 Prozent der Asylerstantragsteller nach der Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge Schutz", erklärt der Direktor des BIM, Brücker. Die Quote steige aber auf dem Instanzenweg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamt haben 86 Prozent der Schutzsuchenden, die noch in Deutschland leben und über deren Anträge endgültig entschieden wurde, einen Schutzstatus erhalten.

"Das bedeutet: Die große Mehrheit der Menschen die zu uns kommen, haben legitime Schutzansprüche, die auch von unseren Behörden oder Gerichten rechtlich anerkannt werden", sagt Brücker. "Ein erheblicher Teil dieser Menschen wird in Deutschland bleiben."

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.11.2023, 12:30 Uhr

Beitrag von Efthymis Angeloudis und Götz Gringmuth-Dallmer

69 Kommentare

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  1. 69.

    Sie behaupten Falsches. Die AfD will das Bürgergeld insoweit begrenzen, dass es nicht weiter der Annahme einer zumutbaren Arbeit zuwiderläuft. Das, was derzeit passiert, ist unsozial, weil Geringverdiener oft weniger oder kaum mehr haben, als Hilfeempfänger, die in der Lage wären, für sich selbst zu sorgen, es aber schlicht nicht wollen. Kranke und ähnliches konkret ausgenommen. Der Anreiz, morgens aufzustehen, um sich für den Staat krumm zu buckeln mit Aussicht auf Mindestrente wird immer unattraktiver. Und nein, Firmen können nicht beliebig an der Lohnschraube drehen.

  2. 68.

    "Der Neandertaler konnte sich nicht durchsetzen." Nein, aber doch zumindest mit Homo sapiens kreuzen (sieh Untersuchungen von Pääbo). Schon im Altertum gab es dann Migrationen von der Ägäis bis auf die Inseln zur Megalithkultur (siehe Ötzi oder Himmelscheibe von Nebra). In der Völkerwanderung wurde Mitteleuropa überrannt, das war nicht so gut (wahrscheinlich auch der Klimaabkühlung damals geschuldet). Migration, solange sie nicht völlig aus dem Ruder läuft und wie bei der Völkerwanderung auf einen Überrennen hinausläuft ist nie das eigentlich Problem. Man muß halt sehen, wen man rein läßt und wen nicht - das wird sich immer wieder mal ändern in den Prioritäten.

  3. 67.

    Deswegen finde ich ja diesen Ansatz mit der Migrationshintergrundstatistik seit 1950 Unsinn.
    "Woher kommen Ihre Vorfahren?" Schlesien und Böhmen - weiter zurück weiß ich es nicht.

  4. 66.

    Die Wissenschaft ist sich relativ sicher, das Homo Sapiens in Afrika seinen Ursprung hat.
    Der Neandertaler konnte sich nicht durchsetzen.
    100% Einwanderer in Deutschland ist also korrekt.
    Bei all der Zahlenspielerei sollte man nicht vergessen, dass wir über Menschen reden.
    Ich persönlich entnehme den Zahlen die Bestätigung, dass die Migration, legal oder illegal, eindeutig nicht die Mutter aller Probleme ist, wie es gern vom rechten Rand dargestellt wird.
    Das Geburts-/Sterbesaldo in unserem Land liegt in ähnlichem Bereich. Also reden wir nur über effektive Organisation und Integration aber sicher nicht über Überforderung des gesamten Landes.
    Das es finanziell eine Herausforderung ist, liegt meiner Ansicht nach daran, dass sich Deutschland in der Vergangenheit bei globaler Konfliktlösung auf das humanitäre fokussiert hat und nun auch das militärische dazukommt.

  5. 65.

    Das Bürgergeld ist ja der AfD ein Dorn im Auge. Es wird auch gern umgedeutet, die soziale Not vieler infrage gestellt und von jenen, die nichts von Sozialpolitik verstehen, in eine Neiddebatte umgewandelt. Durchschaubar und flach, denn jeder Arbeitende weiß, wie wichtig dieses löchrige soziale System für uns alle ist.
    Meloni schafft das Bürgergeld gerade ab, Rechte mögen keine sozialen Leistungen. Meloni möchte auf diese Art und Weise Menschen in prekäre und unwürdige Situationen drängen. Zu durchschaubar.
    Profitieren werden nur die Reichen, weil sie dann gnadenlos ausbeuten können.
    Das Solidarsystem ist kostbar und in einem demokratischen System selbstverständlich, siehe GG.

  6. 64.

    Sie können doch für einen höheren Mindestlohn auf die Straße gehen und für tarifgebundene Arbeit demonstrieren.

  7. 63.

    Machen Sie mal eine Ethnizitätsschätzung, es lohnt sich wirklich, denn das ändert das Denken und die Sicht auf die Dinge.
    Wussten Sie, dass türkische Mitbürger tatsächlich oft auch zu einem Drittel griechischer und persischer Herkunft sind? Wissen Griechen, dass sie oftmals auch türkischer Herkunft sind? Wissen Schlesier, dass sie ursprünglich vom Balkan und vom Baltikum kommen? Eine sehr interessante Sicht auf die Wanderung von Menschen.
    Woher kommen Ihre Vorfahren?

  8. 62.

    Wenn die Politik endlich mal Ernst machen würde mit ihren Versprechen.
    Bis jetzt ist mein Eindruck es kommen immer mehr Flüchtlinge.

  9. 61.

    2.Teil: (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/04/PD23_158_125.html)
    "Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind nach der hier verwendeten Definition der Fachkommission Integrationsfähigkeit Personen, die seit 1950 selbst nach Deutschland eingewandert sind (erste Generation), sowie deren direkte Nachkommen (zweite Generation)." Welchen Sinn hat diese ad hoc Definition? Damit blendet man Millionen Vertreibene Deutsche aus, die auch Migrationsgeschichte haben. Aßerdem blendet man große Einwanderungsbewegungen der Geschichte aus - woher kommen sonst die ganzen franz. Ortsnamen und Familiennamen in BRB, wenn nicht von den Hugenotten etc pp? Warum sollen nur Migrationsgeschichten ab 1950 zählen? Warum nicht wenigsten ab 9.5.1945, wenn man nur moderene Zeit mag? Wenn man es für Deutschland als Staat betrachtet, müßte man eigentlich ab 18.1.1871 nehmen. Hier in BRB wäre die lokale Geschichte noch länger (siehe Hugenotten).

  10. 60.

    Meinen Sie das:
    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/04/PD23_158_125.html
    "Im Jahr 2022 lebten in Deutschland 20,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte. ... waren das 6,5 % oder 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr (2021: 19,0 Millionen). Der Anteil dieser Personengruppe an der Bevölkerung stieg damit um 1,3 Prozentpunkte auf 24,3 % (2021: 23,0 %)" Das ist aber nicht das Gleiche wie die Aussage: "Jeder 4. Deutsche hat Migrationshintergrund." Das ist nur jeder 4. in Deutschland lebende Mensch. Man drückt sich damit um die Definition herum, was man als Deutschen definieren will. Wann man mal von den Germanen ausgeht und der Völkerwanderung danach (Deutschland gibt es als Nation und Bezeichnung für die Bevölkerung zu kurz) dürfte fast 100% der heutigen Bevölkerung hier Migrationshintergrund haben. Schon die Mio. Vertriebenen+Nachkommen sind ein nennenswerter Anteil in der letzten Zeit.

  11. 59.

    Das Statistische Bundesamt einfach aufrufen und dann nachlesen, Sie können die Zahlen dort detailliert erkennen, ist aber schon von 2021, nicht ganz aktuell, aber immerhin.
    Seriöse Quellen sind immer hilfreich.

  12. 58.

    Wie konnten wir uns diese Entwicklung leisten, und warum? Und wohin führt das? "6,4 Millionen Menschen im Land, die für den Mindestlohn von 12€ schuften"
    Und warum ist das so akzeptiert?

  13. 57.

    Klingt von A bis Z nach Patriarchat. Solange Mann oben ist, jeder andere, das sind auch Frauen, Kinder, weiter unten.

  14. 56.

    Sind etwa die GroKo-Parteien gemeint, unter deren Regentschaft die komplette Infrastruktur inkl. KRITIS abgewirtschaftet wurde und unter denen – Statista belegt – von arm/Mitte nach immer reicher umverteilt wurde und wird? "jene, die wehrhaft vor der Verfassung stehen"

    Ich spreche mich nicht dafür aus und meine auch nicht, was anscheinend radikal in den Köpfen sofort verknüpft wird: Bestimmte Jungparteien zu wählen.
    Ich rede von Wahrung des Anstands und Humanismus. Annähernde Gleichverteilung und -chancen.
    Dann gäbe es hier mehr Kinder und anderswo weniger Grund zu Krieg. Auch wenn das nur ein Teil des Ganzen ist. Aber ein Anfang.

  15. 55.

    Es gibt aber welche, die jung und kräftig sind, aber keine Arbeitserlaubnis haben wollen und keine benötigen, weil sie Deutsche sind und ihre Zukunft in einer von der Allgemeinheit finanzierten Wohnung mit Bezug von Bürgergeld sehen. Die Regierung muss endlich begreifen, dass Hartz4 und alle damit verbundenen und nachfolgenden Maßnahmen nicht geeignet sind/waren, Menschen in Arbeit zu bringen, sondern sie eher dauerhaft davon abhalten sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wer mit Bürgergeld oder anderen Sozialleistungen, z.B. Leistungen für Asylbewerber Schwarzarbeit verrichtet, weiß genau was er tut und will nicht, dass der Unternehmer ihn ordnungsgemäß anmeldet, denn dann werden dem Schwarzarbeiter die Leistungen gekürzt/gestrichen. Der Unternehmer benötigt die Arbeitskraft und dass er keine findet, hat nichts mit zu niedrigen Löhnen zu tun, sondern mit der Alimentierung im Allgemeinen. Betrachtet aus der Perspektive des Unternehmers, ergibt sich ein anderes Bild von Ausbeutung.

  16. 53.

    Gute Menschen braucht die Welt, ich sehe da nur eine Formulierung, um soziale Politik zu diskreditieren. Das ist so einfach, sich den Frust von der Leber zu reden, ich verstehe das. Allerdings spricht aus Ihnen dieser Neid auf die Sozialleistungen. Das ist natürlich ein guter Punkt. Allerdings verstehe ich Sie dann nicht, wenn Sie nicht für höhere Löhne und höhere Renten demonstrieren und kämpfen, für tarifgebundene Arbeit. Da muss doch Ihr Frust kanalisiert werden in konstruktive Lösungen für Ihre Situation. Keine extreme Partei wird etwas gegen Ihre Nöte unternehmen wollen, da muss man sozial denken und wählen und handeln.
    Aber die Anreize sind zu hoch, da gebe ich Ihnen vollkommen recht, auf Dauer kann das Solidarsystem das in der Form nicht leisten.

  17. 52.

    "Jeder 4. Deutsche hat Migrationshintergrund." Literaturverweis? Wie definieren Sie Migrationshintergrund und wie sind Deutsche in der Aussage definiert? Und vorallem auf welcher Zeitbasis agiert diese Aussage?

  18. 51.

    "Allerdings hat jeder 3. Deutsche polnische Vorfahren und diese Vorfahren erlebten genau diese Diskriminierung." Haben Sie dafür einen Literaturverweis? Die Polanen sind doch eher neu hier in der Gegend, wenn man bedenkt, daß dir Burgunder mal rechts der Oder siedelten und wo sie jetzt siedeln. Interessant wäre in dem Zusammenhang auch eine stringente Definition von Deutscher, da es eine Deutsche Nation ja noch nicht so lange gibt - oder sie beziehen sich auf das Hl. Römische Reich Deutscher Nation, dann sind aber über die Hälfte der Europäer Deutsche.

  19. 50.

    Die Vorurteile sind schon krass. Wir sehen ja nur immer jene, die unangenehm auffallen und stürzen uns auch medial auf sie. Allerdings hat jeder 3. Deutsche polnische Vorfahren und diese Vorfahren erlebten genau diese Diskriminierung. Auch die Russlanddeutschen wurden stigmatisiert, auch die Ukrainer werden oft in Schubladen gesteckt und wir vergessen dabei, dass es auch Deutsche gibt, die nicht immer der Norm entsprechen, aber bei uns ist es ja egal. Oder? Ich sehe keine faulen Einwanderer, ich sehe 6,4 Millionen Menschen im Land, die für den Mindestlohn von 12€ schuften. Und meist sind es tatsächlich Menschen, die eingewandert sind. Von den 35 Millionen steuerpflichtig Arbeitenden sind 5 Millionen Menschen Ausländer. Jeder 4. Deutsche hat Migrationshintergrund. So faul können jene gar nicht sein.

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