Pläne der Berliner Verkehrssenatorin - Verein Changing Cities kritisiert Rückkehr zu Tempo 50 auf Hauptstraßen

Sa 03.02.24 | 19:07 Uhr
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Ein Verkehrsschild weißt auf die Höchstgeschwindigkeit von Tempo 50 (Quelle: DPA/Wolfram Steinberg)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.02.2024 | Nachrichten | Bild: DPA/Wolfram Steinberg

Die Pläne zur Wiedereinführung von Tempo 50 statt 30 auf mehreren Berliner Hauptverkehrsstraßen stoßen beim Verein für lebenswerte Städte, Changing Cities, auf Ablehnung. Auf einem großen Teil der dafür ins Auge gefassten Straßen gebe es keinen Radweg, hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. "Wenn hier Tempo 50 erlaubt wird, ist das ein Signal in Richtung Gegeneinander und nicht Miteinander", hieß es.

Auch für Autofahrerinnen und Autofahrer sei es eine "Zumutung", in dieser Geschwindigkeit etwa neben radfahrenden Kindern zu fahren. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Leitlinie der sogenannten Vision Zero zur Vermeidung von Verkehrsunfällen mit Toten und Schwerverletzten, werde mit den Plänen ignoriert. Auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) kritisiert die Pläne zur Rückkehr zu Tempo 50.

Entscheidung im Juni

Auf vielen Hauptstraßen in Berlin könnte in Zukunft wieder Tempo 50 statt Tempo 30 erlaubt sein. Weil sich die Luftqualität verbessert hat, müssten die vor Jahren aus Umweltgründen angeordneten Tempo-30-Abschnitte auf 34 Hauptstraßen theoretisch wieder aufgehoben werden, hatte Umwelt- und Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) am Freitag mitgeteilt. Das habe rechtliche Gründe.

Allerdings soll das nach ihren Worten nur dort greifen, wo die Verkehrssicherheit es hergibt. Etwa an Schulen, Kitas oder Pflegeeinrichtungen könnte es demnach bei Tempo 30 bleiben. Entschieden werden soll über den neuen sogenannten Luftreinhalteplan nach einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit und von Fachleuten erst im Juni.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.02.2024, 16:30 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Haha was ist denn die „Lebendwirklichkeit“? Also ich fahre ja auch wann ich will und wo ich will… ob mit Fahrrad in der Fußgängerzone oder mit dem Auto auf dem Behindertenparkplatz. Interessiert mich alles nicht. In Berlin gibt es auch kaum Strafen dafür, daher kann man das machen… jedes 10.x erwischt… das rechnet sich für viele mehr, als stundenlang in der City nach viel zu wenigen Parkplätzen zu suchen. Freiheit sieht anders aus.

  2. 37.

    Wie immer stimmen pauschale Aussagen auch hier nicht. Es gibt in Berlin ein paar Punkte und Straßen, in denen es regelmäßig Stau gibt. Es gibt aber auch Straßen, wo man eigentlich immer recht gut durchkommt. Für eine Metropole diesen Ausmaßes ist die Situation in Berlin sogar ziemlich entspannt, was auch am sehr guten ÖPNV liegt.

  3. 36.

    "Changing Cities? Muss man die kennen. Was ist das für ein Club die sowas fordern."
    Es würde zumindest nicht schaden. Notfalls können sie auch beim Deutschen Städtetag nachlesen.
    "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten"
    https://www.staedtetag.de/themen/2021/lebenswerte-staedte-durch-angemessene-geschwindigkeiten

  4. 35.

    "Das ändert aber nichts am Sinn mancher Notwendigkeiten oder an der Mehrheitsmeinung. "

    Frage. Wer ist denn die "Mehrheitsmeinung", wenn die absolute Mehrheit der Berliner kein eigenen Auto besitzt? Die cDU macht eine "Verkehrspolitik" der 1960er Jahre für eine Minderheit.

  5. 34.

    Es werden sich immer Menschen finden, die dagegen oder dafür sind. Das ändert aber nichts am Sinn mancher Notwendigkeiten oder an der Mehrheitsmeinung. Es ist auch sinnlos, immer irgendjemanden hinter dem Ofen hervorzuzerren, der irgendeine Meinung laut vertritt. Dadurch entsteht ein vollkommen falsches Bild.

  6. 33.

    Ist stellvertretend für viele Kommentare einfach physikalischer Unsinn.
    Denn wenn ihre Behauptung stimmen würde entscheidet ja der Reaktionsweg über die Unfalldichte und der ist bekanntlich bei konstanter Reaktionszeit geschwindigkeitsabhängig.

    Die Frage ist wirklich, ob es nicht dringendere Aufgaben zu Weichenstellungen im Berliner Nahverkehr gibt, als dass man nun bei den abzählbaren Hauptstraßen ein politisches Exempel statuieren muß.

  7. 32.

    Vor allem habe ich von Spandau bis nach Ostberlin über 90 Ampeln auf ein und derselben Bundestraße - mehr Sicherheit geht nicht! Also wieder 50!

  8. 31.

    ......wo wohnen denn die Menschen hier alle? In den Stoßzeiten kann man in Berlin als Autofahrer auf Hauptstraßen doch schon froh sein, wenn man überhaupt 30 kmh fahren kann. Das Hauptproblem ist doch nicht die Geschwindigkeit, sondern die Anzahl der Autos. Was nutzt es einem Autofahrer, wenn er für ein paar Meter mal schneller fahren kann um dann wieder abbremsen zu müssen? Aber meinetwegen stehen Sie gerne weiter im Stau. Eine Geschwindigkeitsveränderung wird daran nichts ändern. Das ist reine Symbolpolitik. Aber anscheinend beruhigt es die Autofahrer: man könnte ja, wenn nur die Straßen nicht so voll wären und es nicht so viele andere Autos neben einem im Stau geben würde. Alle anderen sehen das, nur die Autofahrer wollen es anscheinend nicht wahrhaben. Die Hauptsache ist offenbar, dass man sich über die Radfahrer beklagen kann.

  9. 30.

    Def Verein kritisiert. Ich begrüße es, dass auf Hauptstraßen kein Schleichverkehr mehr angeordnet wird.
    Es gibt dort Ampeln und Fußgängerüberwege. Wo ist das Problem?

  10. 29.

    „ Was ist denn das für eine Logik?? “
    Wer sagt denn das sowas logisch ist ? Wenn man einen Grund/Ziel anführt ist es aber logisch, ist dieses Ziel erreicht dann hört man auf.
    Wie gesagt… wenn man das dauerhaft möchte muss man sich einen anderen Grund einfallen lassen.
    Niemand möchte irgendjemanden verletzen. Da sind wir uns einig. Und klar sollte es für alle möglichst sicher sein. Nur das wie ist der Punkt. Ich habe jetzt keine Zahlen zur Hand aber ich lese öfter das mal wieder ein Radfahrer von einem Rechtsabbieger umgefahren wurde… beim geradeaus fahren hab ich noch nicht gelesen.
    Ich glaube das Problem scheint nicht Tempo 50 oder 30 auf den großen Straßen zu sein…. wenn es um die Sicherheit geht.

  11. 28.

    Hauptstraßen (auch Hauptverkehrsstraßen) haben Ampeln (und die sind viel zu viele), das sagt schon der Name - ergo 50km/h sind ok. wenn nicht sogar mehr. In Deutschland sind Hauptstraßen bevorrechtigte Stadtstraßen mit hoher verkehrlicher und wirtschaftlicher Bedeutung.

  12. 27.

    "60km/ h ist das neue 50 in Berlin."

    das ist nicht "neu". das ist mindestens so alt, wie ich den führerschei habe. ist also seit mehr als 50 jahren so.

  13. 26.

    Wenn das Auto groß genug ist, hupt keiner. Alles selbst schon ausprobiert.

  14. 25.

    „Tempo 30 hat man u.a. dafür eingeführt, damit sich die Luftqualität verbessert. Und jetzt führe ich wieder Tempo 50 ein, damit die sich wieder verschlechtert? Was ist denn das für eine Logik??“

    Für die Luftqualität ist der Verkehr alleine nicht zuständig. Es ist eine Komponente von Vielen. Auch ohne Messungen leuchtet es logisch ein, dass eine Differenzgeschwindigkeit von 20 keine messbaren Auswirkungen haben kann, wenn dagegen die Landwirtschaft und der gelbe Pollenstaub von Nadelgewächsen den Hauptanteil so stark beeinflussen, dass Anders so gar keine richtige Bedeutung hat. Die Bedeutung ist so klein, dass sie das Schnellere nicht rechtfertigt. Das hat auch Einfluss... schnell durchkommen bedeutet auch schneller wieder weg. Unfallursachen können auch Langeweile sein...

  15. 24.

    ".......mehr P&R Plätze."
    Genauso ist es. Das würde die Innenstadt täglich entlasten wenn es genug Möglicheiten in Brandenburg geben würde.
    Bin mal gespannt ob unsere Regierung vor der Landtagswahl im Herbst Pläne für die Zukunft vorlegt?

  16. 23.

    Zeigen Sie mir den Autofahrer, der 50km/h in der Stadt fährt. Wenn jemand Strich 50 fährt, gibt es sofort ein Hupkonzert hinter ihm . 60km/ h ist das neue 50 in Berlin.

  17. 22.

    Tempo 30 hat man u.a. dafür eingeführt, damit sich die Luftqualität verbessert. Und jetzt führe ich wieder Tempo 50 ein, damit die sich wieder verschlechtert? Was ist denn das für eine Logik?? Auch für viele Autofahrer bedeutet es Stress, neben Fahrradfahrern zu fahren, die meist viel zu schmale Wege oder sogar auf der Straße fahren müssen. Kein Autofahrer möchte doch wohl einen Menschen verletzen. Der gesamte Verkehr wäre doch für alle viel entspannter, wenn für alle Sicherheit geboten und Tempo reduziert wird. Es geht nicht um Fahrrad gegen Auto und gegenseitige Schuldzuweisungen. Es geht um ein entspannten und sicheren Verkehr für ALLE Teilnehmer!!

  18. 21.

    Da haben Sie natürlich vollkommen Recht.
    Aber die Radfahrer sind da nicht viel besser, Kopfhörer auf den Ohren, das Handy in der Hand.
    Die Radler sind da nicht viel besser.....

  19. 20.

    Das wollen sicherlich viele Menschen ebenfalls, nur eben nicht mit der Brechstange. Wer Blech von der Straße bekommen will, der muss den Nutzern des Blechs Angebote machen anstatt hässliche Holzmöbel aufzustellen oder rechtsunsichere Pop-Up-Radwege aufzumalen. Arbeiten Sie doch mal an den polit. Verantwortlichen ab, die diese Chance vergeigt haben.

  20. 19.

    Wenn man sich schon als Grund Luftreinhaltung nimmt sollte man auch akzeptieren… ist das Ziel erreicht, gibt es auch keinen Grund mehr an Tempo 30 festzuhalten.
    Wenn man Tempo 30 beibehalten will muss man sich schon einen anderen triftigen Grund einfallen lassen.
    Auf dem Tempelhofer Damm gibt es einen durch Poller abgetrennten Radstreifen… Tempo 30 ist trotzdem geblieben.
    Und dann der Grund von Changing City „ Auch für Autofahrerinnen und Autofahrer sei es eine "Zumutung", in dieser Geschwindigkeit etwa neben radfahrenden Kindern zu fahren.“
    Na das sind ja dolle Kinder… die 50 km/h fahren.
    Man sollte sich doch wenigstens etwas Mühe geben bei den Begründungen… niemand mag es so offensichtlich für dumm verkauft zu werden.

  21. 18.

    Und jetzt bitte auch eine transparente Parkraumbewirtschaftung mit einheitlichem Bezahlsystem, gerne größenabhängig, mehr P&R Plätze.
    Interessant fände ich ein Verbot von Verbrennern in der Innenstadt. Dann könnte man zügig, leise und ohne Abgasbelastung zu seinem Ziel kommen.

  22. 16.

    Die Verkehrspolitik hat Berlin in Stauchaos geführt. Mir kann niemand weiß machen das unsere Stadt sauberer wird. Wenn man überall im Stau steht. Dazu noch die kaum vorhandenen Ladesäulen für E Autos. Parkplätze gibt es ebenfalls immer weniger.

  23. 14.

    Antwort auf Poster.

    Radfahrer sollten sich erst einmal an grundlegende Verkehrsregeln halten, GANZ besonders an die Farben von Ampeln !!!
    Jedoch ignoriert der GROßTEIL diese,genau wie Vorfahrtsregeln, vom Fahren ohne Beleuchtung garnicht zu reden...
    Erst wenn Radfahrer der Meinung sind sich verkehrsrechtlich richtig verhalten zu können, dann kann man auch Forderungen stellen, aber dies wird NIE passieren !!!

  24. 13.

    Wenn Fahrradfahrerinen sicherer sein wollen, dann bitte sich an die Verkehrsregeln halten und Radwege benutzen, auch und grade mit Rennrädern!

  25. 12.

    Wenn jetzt noch einige Tangenten geöffnet bzw. gebaut werden kommt man endlich wieder voran in Berlin und auch die Hauptverkehrsstrassen würden entlastet genug derzeit noch unsinnige Fahrradstr. sind auch gg. Anwohner willen eingerichtet also können die Radler diese benutzen und Autofahrer die anderen Straßen ohne murren überlassen...


  26. 11.

    Die „Stadtaustauscher“ können ja mal aufs Land umziehen. Da gibt’s Straßen, da fährt man freiwillig 20, weil die Fahrbahn das letzte mal nach dem Krieg notdürftig repariert wurde. In manchen Dörfern liegt sogar noch Kopfsteinpflaster, das der Alte Fritz hat verlegen lassen.

  27. 10.

    Immer diese alles vereinnahmende Kommentare. Ich will die Wende, ich will weniger Blech, endlich sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein. Es gibt dafür einfach gute Gründe. Aber leider immer Menschen wie Sie, die diesen Gründen nichts weiter als den Vorwurf einer "Idelologie"' entgegensetzen können. Und die es dann auch noch in politisch führende Positionen geschafft haben.

  28. 9.

    Selbst als 95%iger Radfahrer halte ich Tempo 30 auf Hauptstraßen für Quatsch. Tagsüber kann man eh kaum schneller als 30 fahren und nachts interessieren Geschwindigkeitsbegrenzungen sowieso niemanden.

  29. 8.

    Seit die überwiegende Mehrheit der KfZ mit grüner Plakette umherfährt, könnte man auch über die Abschaffung der Umweltzone nachdenken.

  30. 7.

    Changing Cities? Muss man die kennen. Was ist das für ein Club die sowas fordern.

  31. 6.

    Wir brauchen keine 'Chaoten" von aussen, Dir der Meinung sind zu wissen was gut ist für fie Stadt. Was gut wäre wenn all diese Scheinvereine aufgelöst werden oder nach Russland oder China geschickt werden .

  32. 5.

    Wie gewählt so bestellt, auch wenn das der Radlobby nicht gefällt. Die Lebendwirklichkeit vieler Berliner hat Changing City nie interessiert, rechtliche Gründe sowieso nicht. Es sind schliesslich Radfahrer.

  33. 4.

    Dieser Verein -warum muss es wieder ein englischer Name sein- scheint zwei Sachen zu verdrängen.
    1. 50 km/h sind die Maximal- und nicht die Mindestgeschwindigkeit.
    2. Zu der Zeit, in der es in Berlin möglich ist, diese Maximalgeschwindigkeit auch zu nutzen, sind Kinder in der Regel im Bett.

  34. 3.

    Die GAO (Gouvernement affiliated Organisation) Changing Cities soll sich einfach auflösen. Otto-Normalbürger will deren ideologisch motivierte Verkehrswende nicht. Es will ja kaum einer ein E-Auto (VW schiebt Sonderschichten für Verbrenner), geschweige denn außerhalb der Freizeit Fahrradfahren.

  35. 2.

    Hauptverkehrsstrasse, was ist da nicht zu verstehen?

  36. 1.

    50 kmh in der Stadt ist ein völlig normales Tempo und sorgt auch nicht für mehr Unfälle. Was für mehr Unfälle sorgt ist die Ablenkung mit dem Handy hinterm Steuer.

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