Gewerkschaftskundgebung - Tausende Menschen bei DGB-Demonstration zum 1. Mai in Berlin

Mi 01.05.24 | 17:41 Uhr
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"Löhne rauf! Miete runter! Umverteilen!" steht auf einem Plakat auf der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am 1. Mai 2024 in Berlin. (Quelle: rbb/Simon Wenzel)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 01.05.2024 | Martin Küper | Bild: rbb/Simon Wenzel

Sie setzen ein Zeichen gegen gestiegenen Preise und für mehr Tarifverträge. Bei der Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai ziehen laut Polizei etwa 12.500 Demonstranten durch Berlin-Mitte.

Tausende Menschen sind am 1. Mai bei der Berliner Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) für "Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit" auf die Straße gegangen. Unter diesem Motto hatte der DGB in diesem Jahr für die traditionellen Kundgebungen zum Tag der Arbeit mobilisiert.

Pro-palästinensische Sprechchöre und Transparente - Demo unterbrochen

Zu Beginn des Zugs durch die Mitte der Hauptstadt schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 7.500, sie erhöhte die Schätzung später auf etwa 12.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Demonstrationszug musste kurzzeitig gestoppt werden, als etwa 100 Personen die Demo durch laute pro-palästinensische Parolen und entsprechende Transparente störten. Das bestätigte die Polizei dem rbb. Die Beamten hätten die Gruppe vom Rest der Demo getrennt, dann sei die Demo fortgesetzt worden.

Wie die Polizei auf X (ehemals Twitter) mitteilte, wurden zwei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung nach pro-palästinensischen Sprechchören gefertigt. An anderer Stelle habe eine Person Widerstand gegen Maßnahmen der Polizei geleistet. Beamte nahmen ihre Personalien auf.

Auf der Abschlusskundgebung am Roten Rathaus sagte die Berliner DGB-Landesvorsitzende Katja Karger, das wichtigste Ziel sei, in mehr Unternehmen Tarifverträge durchzusetzen. Derzeit sei dies in Berlin nur in jedem zehnten Unternehmen der Fall, in Brandenburg nur in jedem fünften.

Der Gewerkschaftsbund erinnert in diesem Jahr vor allem an die Folgen der hohen Teuerungsraten der vergangenen beiden Jahre "Die Menschen spüren noch immer die tiefen Löcher, die die Inflation in ihre Geldbörse gebrannt hat", sagte Karger vorab. "Und sind nicht mehr bereit, das hinzunehmen." Das hätten die Tarifkämpfe des vergangenen Jahres gezeigt, und das werde sich fortsetzen.

Forderung: Mindestlohn anheben

Vor der Europawahl im Juni lobte Karger Verbesserungen für Beschäftigte durch europäische Regelungen. "Die EU-Mindestlohnrichtlinie sorgt dafür, dass auch Deutschland seinen gesetzlichen Mindestlohn deutlich anheben muss", sagte Karger weiter. "Die Latte liegt jetzt schon bei 14 Euro." Tatsächlich liegt der Mindestlohn in Deutschland aber nur bei 12,41 Euro, für kommendes Jahr ist eine Anhebung auf 12,81 Euro geplant.

In Potsdam nahmen nach Schätzungen von rbb-Reportern knapp 1.000 Menschen an einer DGB-Demo teil. In knapp einem Dutzend weiterer Brandenburger Orte waren weitere Kundgebungen geplant, darunter in Eberswalde, Hennigsdorf, Strausberg und Brandenburg an der Havel.

Mehr Informationen zum 1. Mai in Berlin finden Sie in unserer Meldung zu allen großen Demonstrationen und Kundgebungen und in unserem Liveblog.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.05.2024, 12:30 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    Redest Du mit mir? Nö, ich kann jetzt nicht, guck grad legende von P.undP.!

  2. 52.

    Da sagt doch heute jemand im rbb24 inforadio : Der Staat solle uns Bürgern von der CO2-Steuer etwas zurückgeben; durch Senkung der Mehrwertsteuer. Welche EU Länder kassieren eigentlich CO2-Steuer ?

  3. 51.

    "Jeder ist seines Glückes Schmied. Nichts egoistisch."
    Nee egoistisch nicht, eher etwas, sorry, hochnäsig. Immer dran denken ... "Murphy" kann hinter jeder Ecke lauern.

  4. 50.

    "Ich wüsste so gern ein Rezept gegen alle Feindschaften zwischen Staaten. Was könnte man weltweit mit den Rüstungskosten von 2,3 Billionen alles realisieren ?"
    Das haben sie sehr schön geschrieben. Es wäre ein Träumchen.

  5. 49.

    Och, wie sag ich's meinem Kind? Nö, Steuern zahlen mach ich aus Solidarität, ist selbstverständlich. Da ich ich doch meinen Buckel nicht krumm oder?

  6. 48.

    Mische mich mal ein; der Mittelstand geht also pleite ? Wird etwa durch KI-Monster kompensiert ? Was kommt vom Gesetzgeber ?

  7. 47.

    Sie Irren, dies wird auf kurz oder lang zur Gesetzgebenden Realität. Denke, daß Sie nicht davon betroffen sind.

  8. 45.

    Das ist leider keine realistische Antwort auf meine Frage sondern Kinderfernsehen. Schade, aber das wissen Sie ja (hoffentlich) auch ...

  9. 43.

    Zustimmung!
    M.E. sollte man auch zwischen einer 3.000-Mann-Produktionsstätte und einem 15-Mann-Familenunternehmen unterscheiden.

    Natürlich auch bei Frau-Unternehmen ;-)

  10. 42.

    Och, bisher was das immer auf Augenhöhe und eine echte win win Situation. Und (das wird Dich überraschen) nur so funktioniert es. Ich wünsche Dir aber allet juute für selbstständige Zukunft!

  11. 41.

    Tut mir leid für Dich, aber ich würde niemals den Buckel für Andere krumm machen nur für mich self!

  12. 39.

    Ähm, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wenn Sie gut sind und der Firma mehr Geld einbringen als Sie kosten, können Sie auch über Ihr Gehalt verhandeln. Dafür gibt es ja objektive Maßstäbe. Wenn es umgekehrt ist natürlich nicht. Aber dafür gibt es ja Gewerkschaften. Gesund für das Unternehmen ist das natürlich nicht. Wir werden deshalb in Zukunft deutlich mehr Firmen pleite gehen sehen. Aber was soll's ...

  13. 38.

    Lesen sie mal meinen Post nochmal in Ruhe bevor sie hier was entgegnen!

  14. 37.

    Mein Chef hat auch ohne Gewerkschaft ein offenes Ohr für mich, beim Thema Gewerkschaft fallen mir gleich die überhöhten Forderungen der GDL ein. Aber gut, das ist ein anderes Thema.

  15. 35.

    Die Gewerkschaften müssen den Menschen weiterhin einreden, dass weniger arbeiten mit höheren Löhnen einhergehen wird. Irgendwann werden sich die Stundenlöhne für bestimmte Arbeiten nicht mehr rechnen und schwupps, fällt der Job weg. Dann kommen wieder die Gewerkschaften und fordern irgendwelche Sozialpläne und kritisieren die Arbeitgeber. Unterstützt werden sie bei diesem Treiben von den Genossen der SPD, die eine ebensolche Auffassung vertreten. Weniger arbeiten lohnt sich!!!!!

  16. 34.

    Es geht nicht darum ob sie mit zur Demo gehen oder nicht. Das ist jeden seine Sache. Es geht darum, das sie ihr Einkommen nicht mit dem Chef verhandeln können, wenn der keine Lust dazu hat. Nur Gewerkschaften können dafür sorgen, dass ihre Mitglieder einen Rechtsanspruch auf Lohnerhöhungen etc. haben und nicht um jede Kröte betteln müssen.

  17. 33.

    Genau! Mehr Lohn und gleichzeitig mehr Freizeit. Das klingt plausibel. Wenn sie jetzt bitte noch konkret erklären können woher das Geld dafür kommen soll ?! Bin gespannt wie ein Flitzebogen. Fakt ist: der Mittelstand geht den Bach runter (Personalmangel). Ist hier noch irgendjemand der bis drei zählen kann ?

  18. 32.

    Unqualifiziert, peinlich? Wohl eher Ihre Aussage. Während Sie heute bestimmt frei hatten, wenn Sie arbeiten gehen sollten habe ich meinen Dienst von 5 bis 15 Uhr geschoben! Und auch nochmal für Sie, ich verbringe die freie Zeit lieber mit meiner Familie.

  19. 31.

    Wo steht das ich Gewerkschaftsfeindlich bin? Nur weil ich heute mit meiner Familie nach Feierabend einen Ausflug gemacht habe anstatt auf eine Demo zu gehen? Und ja, Sie haben richtig gelesen. Ich mußte heute meinen Dienst bis von 5 bis 15 Uhr antreten, Sie hatten heute sicherlich frei.

  20. 30.

    Pawlowscher Reflex....nicht meine Meinung....wegbeißen. Demokratische und respektvolle Diskussionskultur sieht anders aus. Warum stellen sich Menschen wie Sie, die ja immer Toleranz fordern, sofort selber ins "Aus" ,wenn eine Meinung von der ihrigen abweicht.

  21. 29.

    Das Märchen wird solange erzählt bis der Tritt in den Hintern kommt. Dann sind aber wieder die andern Schuld. Starten sie mal den Versuch und bitten ihren Chef, ihnen ab morgen zwei Euro mehr die Stunde zu bezahlen. Sie werde die Stärke ihrer Verhandlungsposition sofort erkennen.

  22. 28.

    Falls sie arbeiten gehen, profitieren auch sie von den Tarifabschlüssen. Entweder weil in ihrem Betrieb zwingend einTarifvertrag gilt oder arbeitsvertraglich Tarifbindung vereinbart wurde. Sollte beides nicht der Fall sein, profitieren sie trotzden, weil das allgemeine Lohnniveau damit angehoben wird. Wenn sie schon keine Lust habe sich gewerkschaftlich zu organisieren, halten sie sich doch bitte mit so unqualifizerten Äusserungen zurück. Ist nämlich nur peinlich.

  23. 27.

    Ich empfinde den Beitrag etwas wirr.
    "Sie setzen ein Zeichen gegen gestiegenen Preise" und wollen was bewirken?
    Kriege beenden, gerade die deutsche Energiepolitik in Verantwortung nehmen, Öko- und Bio-Produkte relativieren?
    "Mehr Lohn, Freizeit" wenn man ganz verwegen dies beurteil, soll das MEHR an Lohn das MEHR an Freizeit finanzierbar machen.
    Der DGB sollte mal mehr Werbung für Handwerk, regelmäßige Dienstleistungen und Arbeitszeiten machen.
    Das "Nachkommende" mit seinen Wünschen bzgl. ARBEIT solte sich selbst überlassen werden!

  24. 26.

    Andre Willer BeelitzMittwoch, 01.05.2024 | 16:29 Uhr
    >>Na, ich bin auch der Meinung das Gewerkschaften den Faktor Arbeit sehr verteuern.<<

    Aus Sicht eines Arbeitgebers sicherlich, aus Sicht der Arbeitnehmerschaft - Nö. Die Mehrheit sind nun mal Arbeitnehmer. Höhere Löhne bringen höhere Kaufkraft, vermehrte Steuereinnahmen - quasi WinWin für die Masse der Bevölkerung.

  25. 25.

    Anscheinend haben sie mit der realen Arbeitswelt nichts zu tun. Nur durch gewerkschaftliche Organisation ist es für Arbeitnehmer möglich nicht ganz und gar finanziell abgehängt zu werde. Von den Abschlüssen der Gewerkschaften profitieren zu Schluss alle. Imbesonderen auch die Gewerkschaftshasser. Habe noch keinen kennengelernt, der eine gewerkschaftlich errungene Leistung abgelehnt hätte. Eben die typische Trittbrettfahrermentalität. Ohne gewerkschaftlichem Zusammenhalt gäbe es heute weder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall noch Urlaubs - oder Weihnachtsgeld. Die Arbeitgeber wären Herr im Haus und könnten mit jedem einzelnen Arbeitnehmer verfahren wie sie wollte. Im TV läuft gerade eine ansehenswerte Serie zum Streik der Werftarbeiter in Kiel.

  26. 22.

    Schöner Beitrag. Den zweiten Satz könnte ich noch akzeptieren, aber dass seit Jahrzehnten von unten nach oben verteilt wird ist nun wirklich bewiesen.
    Hauptsache unseren Milliardären geht's gut.

  27. 21.

    gewerkschaften sind sowas von überholt. Ich habe meine tarife nur mit dem Chef persönlich ausgehandelt und bin seh gut damit gefahren. Bin ich jetzt auch verfassungsfeindlich?

  28. 20.

    Ich frage mich, was in den Dunstkreis die SPD zu tun hat. Sie ist doch keine arbeiterpartei mehr. Sondern eher eine Partei für Sozialfälle.

  29. 19.

    Wer will hier die Demokratie abschaffen ? Sie sind so ein Sonderexemplar von Mensch, der anderen nur Dinge unterstellt. Solch Menschen brachten zu DDR-Zeiten wirklich anderen arge Probleme.

  30. 17.

    Warum möchte ich die Demokratie abschaffen? Beitrag richtig gelesen?

  31. 15.

    Dann wandern sie doch in ihr gelobtes Putinland aus...

    Alleine nur für diesen "Kommentar" säßen sie fort schon in Sibirien. Oder "verschwinden" auf dem Weg dahin.

  32. 14.

    Das steht ihnen doch frei, das ist ja das Schöne in einer Demokratie die sie und ihresgleichen abschaffen wollen.

  33. 13.

    Lesen Sie mal in der Berliner Zeitung das Interview mit dem GDL-Boss Weselsky. Ich selbst habe eine völlig neue Meinung über diesen Menschen erlangt. ( Sie erfahren Dinge, die keine Tagesschau nannte. )

  34. 12.

    Bei diesem schönen Wetter geht man lieber woanders hin als zur Demo. Bei 3,8 Millionen Einwohner und 7500 Leute nehmen an der Demo teil, da sieht man doch das es den meisten gut geht.

  35. 11.

    Aber gegen die Abwanderung gibt es eine erfolgreiche Parallelentscheidung: Produktionsverlagerung dorthin. ( Ironie ). Als ich hörte, dass MIELE auch in Polen fertigt war mir richtig übel. Energiekosten sind hier viel zu hoch. Merkels Entscheidungen in der gesamten Energiefrage waren eher politisch als marktwirtschaftlich und ökologisch. Die "mächtigste Frau der Welt" traf aber stets "alternativlose" Entscheidungen. Die Zeit des billigen Gases wurde nicht genutzt; stimmt-wir waren abhängig aber heute von anderen und obendrein viel teurer. Die Spannungen zwischen USA und Russland haben mir nie gefallen. Ich wüsste so gern ein Rezept gegen alle Feindschaften zwischen Staaten. Was könnte man weltweit mit den Rüstungskosten von 2,3 Billionen alles realisieren ?

  36. 10.

    Zu viel, bei dem schönen Wetter kann man mit der Familie einen Ausflug machen. Sinnvoller als sich dort anzuschließen!

  37. 9.

    Wow, Sie haben das offensichtlich als einer der wenigen verstanden(Ironie). Ihnen geht es in erster Linie nicht um gut gelaunte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die gerne zu Arbeit gehen weil die sozialen Umstände in dem Betrieb oder der Firma stimmen auf Grund von gerechten Löhnen und einem attraktiven Umfeld. Sie argumentieren eher Unternehmerisch und Profit bezogen. Ich möchte ihnen hier nichts unterstellen aber denken Sie darüber nach was der Grund für Abwanderungen von Fachkräften bedeutet die nicht entsprechend bezahlt werden.

  38. 8.

    "...kritischer an solche Veranstaltungen rangehen". So, wie denn? Gewerkschaften vielleicht verbieten? Im übrigen: diese Menschen lassen sich nicht "einspannen". Die sind selbst in der Lage zu entscheiden, zu welcher Demo sie gehen. Etwas kritischer sollte man mit Kommentaren umgehen, die in Gewerkschaften nur noch ein Übel sehen. Weil diese Leute haben wirklich nicht verstanden, worum es geht. Oder argumentieren aus ideologischer Sicht so.

  39. 7.

    Warum eigentlich, das wäre interessant. Wenn sie so kritisch sind sollten sie das auch in ihrem Kommentar begründen. Vielen Dank und einen fantastischen ersten Mai für Sie.

  40. 6.

    Man kann nur verteilen, was vorher erwirtschaftet wird. Der Mittelstand in Deutschland muss gefördert werden.

  41. 5.

    Und wieder lassen sich tausende Menschen vor den Karren der Gewerkschaften spannen... Man sollte hier etwas kritischer an derartige Veranstaltungen herangehen.

  42. 4.

    Schön, wenn das Prinzip nicht verstanden wird. Lasst uns den Lohn doch gleich auf 16€ stellen...bin gespannt wie sich das positiv auf das Preisgefüge auswirkt.
    Give me popcorn!

  43. 3.

    Umverteilen - von der Mitte nach unten. Großes Kino.

    Miete runter, damit ich mir nen Döner für 10 Euro reinziehen kann und die Immobilien verfallen.

    DDR - nur mit teuren Döner

  44. 2.

    Ob es am Klientel liegt, dass eher abstoßend wahrgenommen wird? Sie auch das Plakat im Bild: Löhne werden nicht von Politikern gemacht (dann hätten wir alle sehr sehr wenig), Mieten auch nicht und „Umverteiler:innen“ sind nicht beliebt, weil sie Belohnungen durch Anstrengungen niemals gönnen können. Niemals.

  45. 1.

    7500 ist eine Enttäuschung.

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