Häusliche Gewalt in Berlin - Potenzielle Täter sollen frühzeitiger Anti-Gewalt-Beratung bekommen

Mo 17.06.24 | 16:14 Uhr
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Eine Frau hält ihre Hände vor das Gesicht. (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Zum besseren Schutz der meist weiblichen Opfer von Gewalt durch Ehemänner und Partner sollen künftig auch Täter früher und besser beraten werden.

Dazu beginnt an zwei Polizeiabschnitten im Norden Berlins und in Köpenick im Südosten ein Pilotprojekt einer "Servicestelle Wegweiser", wie Polizei und Senatsjustizverwaltung am Montag mitteilten. Die Täter, größtenteils Männer, hätten oft Hemmungen, "sich selbstständig an eine Beratungseinrichtung für Anti-Gewalt-Arbeit zu wenden", hieß es.

Potenzielle Täter werden durch Beratungsstelle kontaktiert

Potenzielle Gewalttäter können nun frühzeitig ihre Einwilligung zur Kontaktaufnahme durch die neue Servicestelle erteilen. Die Berater könnten dann bei Gewaltvorfällen, die der Polizei gemeldet würden, aktiv werden. "Das hilft Tätern, sich mit den Folgen ihrer Tat auseinanderzusetzen und schützt gleichzeitig als Präventionsmaßnahme auch Opfer häuslicher Gewalt."

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.06.2024, 14:40 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ein potentieller Gewalttäter von alleine zu einer Beratungsstelle geht!
    Es sollten lieber mehr Zufluchtsorte und Beratungsstellen für die misshandelten und missbrauchten Frauen, Kinder, oder Männer geben!
    Warum denkt man immer nur an die Täter, statt an die Gedemütigten? Die ein lebenlang darunter leiden und kein Vertrauen mehr an die Menschheit haben?
    Mir fehlen die Worte!
    Es können doch nicht alle Täter psychisch krank sein!

  2. 11.

    Jemand, der den Drang hat zuzuschlagen oder seine Aggression bereits gegen Sachen richtet, ist ein potenzieller Gewalttäter. Bevor sie Menschen, oft leider Frauen und Kinder schlagen, können sie sich dahin wenden.
    Letztlich ist es ein Baustein von vielen. Nur weil es so eine Beratung gibt, heißt es doch nicht, dass alles andere gelassen wird. Es ist ein Versuch potenzielle Täter frühzeitig zu erreichen bevor was passiert oder schlimmeres passiert.

  3. 10.

    Wer einmal schlägt, schlägt immer wieder!
    Mein Vater mußte damals auch eine Therapie mitmachen - nur, das er kein einsehen hatte. Es waren immer die anderen Schuld. Selbst 5 Jahre nach der Therapie schlug er mich noch mit 23 Jahren.
    Wichtiger ist: das stärkere Durchgreifen bei Mißhandlungen und mehr Opferhilfe.

  4. 9.

    Wie soll denn "potentiell" definiert werden? Potentiell ist doch quasi jeder Mensch ein Gewalttäter, Kaufhausdieb, Mörder... potentiell ist jeder irgendwie alles! Oder soll ein Mann, der den Drang verspürt, zuzuschlagen, selbst zu so einer Stelle gehen und sagen: ich bin ein potentieller Gewalttäter? Alles seltsam...

  5. 8.

    Mein EX hat mich verprügelt regelmäßig, nackt aus der Wohnung geworfen und.a.
    Als ich mal die Polizei gerufen habe klingeln die,und er macht nicht auf.So ein Schläger geht NATÜRLICH freiwillig dahin.HaHa,
    Zum Schluss wollte er mir mit einer kaputten,Sektflasche,natürlich teurer,)den Hals durchschneiden und schrie " ich mach dich kalt"
    Was soll diese überhaupt Maßnahme bringen,? Kann sich überhaupt jemand vorstellen was überhaupt los ist hinter verschlossenen Türen.Ich habe es überlebt

  6. 7.

    Sie verstehen es vom Thema abzulenken.
    (Falls Sie selbst Opfer so einer Tattuenden oder auch Täterin geworden sind, können Sie sich an eine entsprechende Beratungsstelle wenden. Diese werden Ihnen Ihre Frage mit Sicherheit beantworten können.)

  7. 6.

    Wenn die Gewalttat schon der Polizei gemeldet wurde, ist es eine strafbare Gewalttat.
    Oder geht man dann präventiv von ,Jeder verdient eine zweite Chance' aus?

  8. 5.

    Na klar, dafür ist Geld da, aber überall woanders wird gekürzt. Vielleicht sollte es mehr Prävention gegen Gewalt geben, und "Meldestellen" bei denen das Opfer geschützt und der/die potentielle Täter/in geschult werden kann. Nicht erst wenn es schon passiert ist.

  9. 4.

    Das eine nennt sich Prävention, das andere Strafe. Sind zwei unterschiedliche Dinge. Mit Strafen allein verhindert man keine Straftaten, besonders Gewalttaten nicht. Ich finde es ist eine gute Sache, auch wenn die Streichung von Geldern für die Opferhilfe einen bitteren Beigeschmack hat. Prävention ist jedoch in indirekter Weise auch Opferhilfe, wenn es Gewalt im Vorfeld verhindert.

  10. 3.

    Na klar, verteilt mal Streicheleinheiten statt Strafen …

  11. 2.

    "... Potenzielle Gewalttäter können nun frühzeitig ihre Einwilligung zur Kontaktaufnahme durch die neue Servicestelle erteilen. Die Berater könnten dann bei Gewaltvorfällen, die der Polizei gemeldet würden, aktiv werden. "Das hilft Tätern, sich mit den Folgen ihrer Tat auseinanderzusetzen und schützt gleichzeitig als Präventionsmaßnahme auch Opfer häuslicher Gewalt." ..."

    Auf der ,Streichliste' des Berliner Senats stehen ca. 11,5 Millionen Euro für Opfer von Gewalttaten.
    Und hier geht es um "können Einwilligung geben", "hätten oft Hemmungen" und "Hilfe" für die Täter.
    M.E. MÜSSEN diese zur Beratungs-/Servicestelle!
    Schon der Name ,Servicestelle' - wer denkt sich in dem Zusammenhang so etwas aus?
    Ich bin raus ...

  12. 1.

    Auch Frauen können Tattuende werden, selten physisch sonder eher psychisch. Gibt es dafür auch Beratende?

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