Interview | Hungerstreik im Invalidenpark - "Ein gewisses Heldentum mag da eine Rolle spielen"

Mi 05.06.24 | 10:01 Uhr
  73
Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick, 49, befindet sich im Hungerstreik und in Lebensgefahr. Hier markiert er auf einer Tafel mit einem Pinselstrich den 85. Tag der Aktion, andere Mitstreiter hatten ihren Hungerstreik schon vorher abgebrochen. (Quelle: dpa/Wolfgang Maria Weber)
Audio: rbb 88,8 | 03.06.2024 | Ingo Hoppe | Bild: dpa/Wolfgang Maria Weber

Mit der Forderung nach einer neuen Klimapolitik hungern sich Menschen im Berliner Invalidenpark in Lebensgefahr. Warum tun sie das? Ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Dieter Rucht über extreme Protestformen.

rbb: Herr Rucht, ein Teilnehmer des Hungerstreiks im Invalidenpark musste ins Krankenhaus, ist versorgt worden - und ist jetzt wieder zurück in seinem Camp und hungert weiter. Wie beurteilen Sie das?

Dieter Rucht: Es sieht ganz danach aus, als sei er zum Äußersten entschlossen. Da können auch noch welche dazukommen. Und wir sprechen darüber. Das heißt, es ist auch ein öffentliches Thema.

Das ist ja im Grunde auch sein Ziel. Und das der anderen Streikenden. Was glauben Sie, wie er sich fühlt? Fühlt er sich als Märtyrer? Ist er zufrieden, dass es Medienöffentlichkeit gibt? Hat er Angst?

Ich glaube von all dem, was Sie jetzt aufgezählt haben, ein Stück weit. Aber besser fragen sie ihn direkt. Ich weiß nicht, ob er Auskunft gibt auf solche Fragen. Aber ich glaube all das, was sie eben in Stichworten andeuteten, dass das auch zutrifft.

Protestforscher Dieter Rucht. (Quelle: dpa/Sophia Kembowski)
dpa/Sophia Kembowski

Zur Person - Dieter Rucht

Dieter Rucht ist Politikwissenschaftler, Soziologe und Protestforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Bis zu seiner Emeritierung im Juni 2011 war er Ko-Leiter der Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und der Freien Universität Berlin.

Ich habe schon mal mit jemandem, der im Hungerstreik war, vor der Wahl geredet und habe gefragt: Du gibst dein Leben doch in andere Hände, entweder du hörst auf zu hungern, dann verlierst du dein Gesicht, oder du verlierst dein Leben. Und der hatte wirklich das Gefühl, dass die Last der Welt auf seinen Schultern lastet. Müssen wir das glauben, damit wir so etwas tun können?

Die Motivlage ist immer schwer zu entwirren. Da mag auch ein gewisses Heldentum, also ein Alleinstellungsmerkmal, das man haben möchte, eine Rolle spielen. Man wird dann bekannt, der Name für wird überall berichtet. Man kommt in den Medien vor, aber ich will das nicht zu stark psychologisieren. Es ist eine Möglichkeit, ein Motiv, dass solche Leute auch antreibt. Man fühlt sich dann vielleicht auch einen Teil einer Avantgarde, die die Wahrheiten ausspricht oder vielleicht sogar gepachtet hat, wenn ich es jetzt kritisch formulieren würde.

Aber dann kommen auch sicher ehrenwerte Motive dazu. Das heißt, die Leute sehen die Dramatik des Umweltschutzes, des Klimaschutzes. Sie glauben, dass die Mehrheit - und da haben sie wohl recht - davon noch zu wenig berührt wird. Sie glauben, dass die Politik zu langsam ist, zu zögerlich, zu wenig tut. Und aus diesem Syndrom von mehreren Motiven heraus entsteht dann die Stärke dieser Aktion, die ja bis zum Äußersten gehen kann.

Ist das aus Sicht eines Protestforschers sinnvoller Protest?

Auch da tue ich mich mit einer Antwort schwer, denn wir können das am Ende erst hinterher beurteilen: Hat es was gebracht, oder hat es nichts gebracht? Generell würde ich aber jetzt mit Blick auf die konkreten Fälle von diesen Tagen sagen, da gibt es ein Missverhältnis zwischen der Forderung und der Dramatik, der Drastik dieser Aktion.

Die Forderung besteht im Kern darin, ein Statement, eine Art Regierungserklärung von Kanzler Scholz zu bekommen. Das ist ja etwas, was erstmal eine rein verbale Angelegenheit ist. Also gibt es eine Diskrepanz zwischen dieser doch moderaten und zurückhaltenden Forderung und der Aktion, die ja ein Leben kosten kann oder mehrere Leben kosten kann.

Und das heißt, wenn ich Sie richtig verstehe, sagen Sie damit: 'Mensch, Kanzler, das ist doch jetzt nicht zu viel verlangt, mach mal!'

Wenn der Bundeskanzler einfach sagen würde: 'Okay, ich gebe die Erklärung ab, das kostet mich nicht viel', dann würde er dann natürlich auch in der Folge noch mal daran gemessen werden - inwieweit er auch bereit ist, etwas umzusetzen und auch innerhalb der Regierung Druck zu entfalten.

Aber Scholz würde zumindest hypothetisch auch daran gemessen, ob er bei den nächsten Hungerstreikenden dasselbe Spiel mitmachen wird. Und die nächsten Hungerstreikenden mögen ja für ganz andere Anliegen eintreten, die politisch hochproblematisch sind. Dann wäre die Frage, ob er sich dann wieder zu einer Entscheidung drängen lässt, die eigentlich nicht seine genuine Entscheidung ist.

Wenn ich der Bundeskanzler wäre, würde ich sagen: 'Ich verstehe dich. Ich bedauere das.' Vielleicht würde ich psychologische Betreuung dorthin schicken. Aber ich würde mich nicht diesem Druck beugen. Dann kommt nächstes Mal jemand anderes, und ich bin ständig Marionette. Also hat der Kanzler recht, das nicht zu tun?

Im Prinzip ja. Aber es gebe dennoch die Möglichkeit eines Entgegenkommens unter Ausschluss der Öffentlichkeit und sich mit diesem Hungerstreikenden zu treffen. Er könnte im Gespräch noch mal eruieren, was sie genau wollen und auch die Gründe deutlich machen, die ihn zurückhalten, diese verlangte öffentliche Erklärung abzugeben.

Meinen Sie, das hätte einen Effekt?

Also zumindest würde es erst mal die Situation auf beiden Seiten entspannen, weil man sich dann jeweils in den anderen stärker hineinversetzen kann. Das heißt noch nicht, dass man gemeinsam zu einer Lösung kommt. Aber das heißt zunächst mal, dass man die andere Seite überhaupt sieht und anerkennt in mit ihren Begründungen. Die muss man nicht akzeptieren, aber es sollte sie erst einmal genau kennenlernen.

Jetzt gibt es Leute, die sagen 'Nein, das würde bedeuten, der Erpressung nachzugeben'.

Ich würde nicht von Erpressung sprechen, denn der Vorgang der Erpressung setzt eigentlich voraus, dass die Erpresser den Erpressten in der Hand hat, weil dieser selbst einen hohen persönlichen Schaden hat, wenn er nicht auf die Forderungen eingeht. Diese Dramatik der Situation ist jetzt bezogen auf Scholz nicht gegeben. Er kann einen politischen, kleineren oder mittleren Reputationsverlust bezogen auf diese Sache erleiden. Aber es ist nicht so, dass er komplett erpressbar wäre und dieser Forderung nachgeben müsste.

Ich habe schon gesagt, wenn ich der Kanzler wäre, würde ich versuchen, mit diesen Menschen psychologisch zu reden. Meine These ist, dass sie glauben, das Wohl der Welt laste auf ihnen. Könnte so etwas klappen?

Auch schwierig zu sagen. Das setzt erstmal das Einverständnis der Angesprochenen voraus, dass die das überhaupt wollen. Zum Zweiten steckt da möglicherweise auch ein gewisser Paternalismus drin, zu sagen, das sind hilfsbedürftige Menschen, die brauchen einen ärztlichen oder psychologischen Rat. Das könnte sein, dass die das auch aus diesem Grunde gar nicht wollen und sagen: 'Ich brauche keine Fürsprache, braucht keine Beratung. Ich weiß exakt, was ich tue und warum ich das tue.'

Aber sie nehmen natürlich auch medizinische Hilfe und eine ganze Menge Organisationen und Hilfe rundherum in Anspruch.

Richtig. Insoweit wäre es konsequent, wenn sie sich so einem Gespräch mit einem Psychologen und eine Psychologin nicht verweigern würden. Auch das kostet sie eigentlich wenig, dieses Gespräch zu führen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Ingo Hoppe für rbb 88,8.

Sendung: rbb 88,8, 03.06.2024, 18:00 Uhr

73 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 73.

    Das " Großzügige" wird sich auch noch ändern. Die Deutschen machen schon immer alles nach, was die Amerikaner vormachen. Die Amerikaner haben nebenbei gesagt, diese Gießkannen- Sozial - Praktiken auch schon reklamiert, und an die Verteidigung erinnert !

  2. 72.

    Nach Ihrer Deutung fügen Sie gleichsam Schaden zu, sobald Sie eine Arztpraxis betreten, die diagnostizierte Erkrankung einen Krankenhausaufenthalt indiziert, sich daraus sodann subventionierte Dauermedikation sowie eine teure Reha-Maßnahme ergibt. Meiner Meinung nach ein ganz verkehrter Denkansatz.

  3. 71.

    .....und wie viel Schaden entsteht der Allgemeinheit durch andere Menschen, die ihr Leben anders leben könnten, es nicht tun und deswegen ärztliche Hilfe oder sogar einen Krankenhausaufenthalt in Anspruch nehmen müssen? Wollen Sie jetzt wirklich mit solch einem Argument kommen? Dann zahlt das eben die Allgemeinheit mit, wie bei allen anderen Menschen auch. So funktioniert eben das Gesundheitssystem in Deutschland, zum Glück. Oder wollen Sie es lieber so wie in den USA haben?

  4. 70.

    Wollen Sie jetzt wirklich mit so einem Argument kommen? Dann müsste man das bei allen Menschen anführen, die ihr Leben nicht besonders gesund leben und deswegen ärztliche Behandlung brauchen oder ins Krankenhaus kommen. Finden Sie das angemessen?

  5. 69.

    Wollen Sie jetzt wirklich mit so einem Argument kommen? Dann muss man das bei allen Menschen anführen, die ihr Leben nicht besonders gesund leben und deswegen ärztliche Behandlung brauchen oder ins Krankenhaus kommen. Finden Sie das angemessen?

  6. 67.

    Guten Abend rbb24-Freund. Danke erstmal, daß Sie kritische Antworten von mir ,,absegnen''. Aber hab grad gemerkt, daß Sie meine Antworten auch verändern, korrigieren, ohne mich vorher zu fragen!? Das ist nicht fair! Bitte um Unterlassung!

  7. 66.

    Nein, es ist wichtig auf jedes Wort in sozialen Medien zu achten, wie in Ihrem Fall ,,Erpressung''. Auch die AfD-Sprache versucht immer mit Wortverdrehungen und kleinen Wortänderungen, den Sachverhalt völlig zu verfälschen...Guten Abend.

  8. 65.

    Stimmt leider NICHT! Denn der Schaden entsteht evtl. durch SEIN Verhalten der Allgemeinheit. Warum? Irgendwann wird er einen Arzt brauchen...evtl. muss er im Krankenhaus behandelt werden. Sorry, ist mir zu kurz und nicht zuende gedacht.

  9. 62.

    Es ist keine Erpressung im juristischen Sinne. Leib und Leben des Kanzlers sind/werden nicht bedroht.
    Die Aktion appelliert an die Moral, ein 'schlechtes Gewissen machen'. Die Hungerstreikenden fügen niemand anderem außer sich selbst Schaden zu.

  10. 61.

    Selbstverständlich ist das Erpressung: ich werde sterben, wenn DU nicht mit mir redest. Was soll es sonst sein?

  11. 60.

    Es hungern Millionen Kinder und Erwachsene auf der Welt weil sie nichts zu essen haben und diese Menschen nutzen dies um ihre sinnlose Ideologie um den BK zu erpressen. Hoffentlich bleibt er bei seiner bisherigen Meinung. Der Staat sollte sich nicht erpressen lassen

  12. 59.

    Was ist denn das für eine schlechte InterviewFührung?! Insbesondere die Frage, ... Also wenn ich Bundeskanzler wäre ... tendenziös, schlechter journalistischer Stil. Und zeugt zudem von nicht gerafe politischer Versiertheit, die Einstellung ist in der Tat paternalistisch. Auch die Auswahl der Überschrift ist aus dem Verhältnis. Hier stirbt vllt ein Mensch und der Artikel ist einfach nur altklug.

  13. 58.

    Antwort auf "OMG" vom Mittwoch, 05.06.2024 | 19:07 Uhr
    "Zum hundertsten Mal auch für Dich: ,,das ist KEINE Erpressung, weil er im Gegensatz zur Regierung keine Macht hat, um zu erpressen.'' Geschnallt?" Und selbst, wenn Sie leibhaftig "OMG" wären, verbitte ich mir Duzerei und so einen Ton. Kommen Sie mal auf den Teppich zurück mit Ihrer Wortklauberei!

  14. 57.

    Zum hundertsten Mal auch für Dich: ,,das ist KEINE Erpressung, weil er im Gegensatz zur Regierung keine Macht hat, um zu erpressen.'' Geschnallt?

  15. 56.

    Sie haben sich verzettelt. Logo, klar verändert sich das Klima und wird sich immer weiter drastisch verändern, so daß ihre Kinder sich in unsere Zeit zurück träumen werden, als die Sommer noch nicht im Schnitt 45 Grad Celsius hatten...

  16. 55.

    Antwort auf "Lothar Lehmann" vom Mittwoch, 05.06.2024 | 15:34 Uhr
    "als krebskranker kann ich es gar nicht verstehen wie man so mit seinem Leben umgehen kann.........." So wird jeder denken, der jeden Tag um den nächsten kämpft; wie viele wurden wohl gern das Leben haben, das dieser Mann so sinnlos wegwirft.
    Alles Gute für Sie!

  17. 54.

    Gesetzt den Fall, Scholz gibt das Statement ab, doch das Klima wandelt sich weiter, weil eben in dieser Hinsicht nicht global(!) an einem Strang gezogen wird - was erzählen wir dann unseren Kindern?

  18. 53.

    Antwort auf "Carlos" vom Mittwoch, 05.06.2024 | 17:45 Uhr
    "Dieser Mann setzt sein Leben aufs Spiel in der Hoffnung auf Gehör." Selbstgewähltes Einzelschicksal; auch er sollte begreifen, dass sich die Regierung nicht erpressen lässt. Dann kommt nächste Woche ne neue Erpressung und übernächste wieder eine. Wer Gehör will, kann sich in Vereinen, Parteien, Gremien usw. engagieren. Erstaunlich, dass noch niemand nach den Grundrechten gerufen hat, als man die Leute ins Krankenhaus geschafft hat.

  19. 52.

    Sehr traurig, der Klimawandel ist Ihnen wirklich egal. So wie vielen der Kommentatoren. Dieser Mann setzt sein Leben aufs Spiel in der Hoffnung auf Gehör. Und jetzt so eine Antwort. Bitte heben sie diese auf, und zeigen Sie sie Ihren Kindern, wenn die nächste Katastrophe da ist.

  20. 51.

    Ich möchte das Ganze beileibe nicht ins komische ziehen.
    Möglicherweise spielen bei den Motiven der Hungerstreikenden latente unbewältigte Vater - ( bzw. Autoritätskonflikte eine Rolle, die nunmehr stellvertretend gegen den " Übervater" ( Kanzler Scholz) ausagiert werden.

  21. 50.

    Find ick nicht. Das ist nicht die Sache der AfD-Jugend. Die interessiert sich nur für Abschiebungen und sonst garnichts. Soviel zur ,,Jugend von heute''!

  22. 49.

    Danke für diese scharfsinnige Argumentation. Man sollte leben, um etwas gegen den Klimawandel zu tun, und nicht freiwillig dafür sterben.

  23. 47.

    Die Klimakatastrophe kommt. Ich bin auch verzweifelt, dass es sovielen Menschen egal ist. Ich kann die Verzweiflung dieses Mannes verstehen. Und finde schon die Überschrift des Artikels eine Zumutung.
    Das hat nichts mit Heldenmut zu tun. Das ist Verzweiflung, nachdem jede andere Protestart nicht gewirkt hat.

  24. 46.

    Ich habe nicht nur gelesen, sondern auch verstanden. Über emotionale Erpressung sollten Sie sich vielleicht noch einmal näher informieren. Ich gehe übrigens davon aus, dass Sie von dem von mir erwähnten Buch noch nie gehört, geschweige denn es gelesen haben. Hungerstreik kommt darin übrigens nicht vor, nur Hunger und Märtyrertum.

  25. 45.

    Doch, es ist eine Art Nötigung/Erpressung, wenn ein Suizidaler für den selbst gewählten Freitod einen Dritten verantwortlich machen möchte.

    Ist doch klar.

  26. 44.

    Wann sollte man einsehen, das eine nötigende Selbstmordabsicht Dritte nicht zum gewünschten bewegt und wann sollte ich nüchtern und an Erkenntnis gewonnen den unnötigen Suizid abbrechen?

    Fakt ist, es interessiert kaum jemanden, ob diese Person verstirbt.

    Auch die Welt und das Klima interessiert sich nicht für das Subjekt.

    So ganz nüchtern betrachtet.

  27. 43.

    Ich würde dem Mann gern persönlich sagen: "Gefährden sie nicht unnötig ihre Gesundheit und ihr Leben. Sie erreichen damit nichts. Eine erhebliche Anzahl der Menschen möchte sich nicht einschränken. Jeder hat so seine Schwerpunkte. Großes Auto, schnelles fahren. Jedes Jahr Fern-, Flugreisen. Ein Motorboot. Häufig neue Kleidung. Exclusive Fleisch- und Fischfilets jede Woche. Die neusten Elektrogeräte. Schonungslos ehrlich, wenn ich mehr Geld hätte, bis auf Elektrogeräte, würde ich jedes Jahr ALLES MACHEN und einen Privatjet chartern. SIE GEFÄHRDEN SICH UMSONST!

  28. 42.

    Haben Sie nicht gelesen? das ist KEINE Erpressung, weil er im Gegensatz zur Regierung keine Macht hat, um zu erpressen. Ist doch klar!

  29. 41.

    Ich glaube kaum, dass ein Hungerstreik zu den irrationalen Handlungen zählt. Zu den irrationalen Handlungen zählt wohl eher wenn Politiker Gummistiefelpolitik machen statt endlich zu handeln.

    https://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-gummistiefel-politik-100.html

  30. 40.

    Es zeigt wieder, daß Sie überhaupt keine Ahnung von dieser ,,Sache'' haben. Der Mann und seine Kameraden, haben schon Alles Erdenkliche versucht, über Jahre, vergebens! Die ist jetzt das Ultima Ratio. Und Sie posaunen nur Schlagwörter ala ,,Bild''. Sie haben kein Recht das zu diskreditieren.

  31. 39.

    als krebskranker kann ich es gar nicht verstehen wie man so mit seinem Leben umgehen kann.................

  32. 38.

    als krebskranker kann ich es gar nicht verstehen wie man so mit seinem Leben umgehen kann.................

  33. 37.

    Tja, hätten 'Se keine Kinder bekommen, müssten SIE jetzt nicht "solchen Mist schwurbeln" (Zitat Wolfram Schulz).
    Hoffe, Ihre Kinder sind fitter und wuppen das. Und hoffentlich finden die das nicht großartig, wenn sich jetzt ein paar Typen zu Tode hungern, ihretwegen.

  34. 36.

    Stimmt alles. Dennoch musste ich beim Lesen des Interviews an das Buch „Wie der Stahl gehärtet wurde“ denken, das ich während meiner Schulzeit lesen musste. Es sollte uns seinerzeit zeigen, dass ein wahrer Held unermüdlich für seine ideologischen Ziele kämpft. Aber es führte vor allem einen Märtyrer vor, der sein persönliches Leben aufgab, um für eine in seinen Augen bessere Welt zu kämpfen. Und mich stellte es vor die Frage, wie weit der persönliche Einsatz gehen darf, wenn man nicht ausreichend Mitstreiter an seiner Seite hat. Ich würde wohl, bevor ich mich selbst ruiniere, zunächst versuchen, mehr Leute von meinem Anliegen zu überzeugen. Hungerstreik heißt, man hat aufgegeben, durch Überzeugung weitere Mitstreiter zu finden, und versucht es jetzt mit emotionaler Erpressung.

  35. 35.

    Suizid in einen Märtyrermantel stecken. Abtreten mit Tamtam.
    Und bringen wird das nullkommanull.
    Also ein oder mehrere Tote for nothing.

    Wenn es den Hungernden um die Sache ginge, würden sie lebend sich bemühen, etwas zu bewirken. In der Politik, in der Forschung, im Kleinen bei sich im Lebensstil, oder oder oder.

    Die Reputation des Kanzlers steigt eher aus meiner Sicht, wenn er sich da nicht drauf einlässt. Es sei ihm - und anderen - unbenommen, sich mit den Menschen unöffentlich zu unterhalten.

  36. 34.

    Heldentum? Dazu fällt mir eigentlich was ganz anderes ein.

  37. 31.

    Wer - der bei Verstand ist - versucht, andere damit zu erpressen, dass er sich selbst Schaden zufügt?

    So etwas kenne ich sonst nur von verlassenen Partnern, die dem anderen damit erpressen, sich vom Dach zu stürzen, wenn sie nicht zu ihm/ihr zurückkehren...

    Oder von drei-jährigen, die drohen, solange die Luft anzuhalten, bis sie noch ein Eis bekommen ...
    Hat - bei meinen Kindern - nie funktioniert ...

    Und die ganze Aktion, um in undemokratischster Weise die Regierung zu erpressen!
    Warum bekommen solche Menschen immer wieder eine Plattform, um sich wichtig zu machen??

  38. 30.

    Wie narzisstisch muss man sein um zu denken, dass sowas die Politik bewegen könnte? Wie wichtig muss man sich selbst nehmen? Hier ist eindeutig psychologische Hilfe angesagt.

  39. 29.

    Man kann Ihnen wirklich nur zustimmen!
    Als "lebendige Person" wär'er für den Teil der Gesellschaft, der von der Industrie/Landwirtschaft und von der Regierung fordert, stärker die notwendigen Umweltziele in Blick zu nehmen u. auch umzusetzen, wirklich wichtiger. Ich fürchte, dass - lt. Forscher -der Tod zwar im Moment ein Feuerwerk an Meinungen verursacht, aber an der Grundforderung, siehe Ihr Statement, siehe meine Ergänzung, nichts ändert. Jeder ist ein Stück weit auch für sein Leben, für seine Kraft, Verantwortung f.d.Familie (hier: Frau u. halbwüchsiger Sohn) und sein aktives Tun selbst verantwortlich. Wer die Reihen der Menschen stärken möchte, die die o.g. Forderungen erheben, sollte mit ihnen u- nicht allein auf weiter Flur sein! Sorry, wir haben Marktwirtschaft u. Demokratie. Was will ein BK der Industrie vorschreiben? Die macht das selbst, wenn Autos/alte Technologien keine Gewinne mehr abwerfen! Außerd. wird in der Industrie schon nachgedacht, reicht aber noch nicht aus

  40. 28.

    Dieser Reflex ist falsch. Google Klimaangst. Hat nichts mit Leugnern zu tun sondern beschreibt die sozialen und psychologischen Auswirkungen infolge des Klimawandels. Manche haben wirklich Angst. Und das führt eben oft zu irrationalen Handlungen. Z.B. sich zu Tode zu hungern

  41. 27.

    "Gummistiefel-Politik" kommentierte die Tagesschau: Die Politiker kommen mit Gummistiefeln in die Überschwemmungsgebiete und machen betroffene Gesichter. Notpflaster werden versprochen. Auch wird gesagt, man könne nichts machen. es werde in Zukunft wohl immer schlimmer.

    Deutschland verfehlt alle gesetzten Klimaziele. Dabei könnte man gegensteuern. Auch international. Nur das ist halt im Volke unbeliebt. Man kann keine Wahlen mit der Wahrheit gewinnen. Die Wähler wollen offenbar betrogen werden. Und wer doch die Wahrheit sagt, wird abgestraft, wie momentan die Grünen. Die Betroffenheit in der Bevölkerung ist noch zu gering. Der normale Mensch ist anscheinend nicht wirklich intelligent.

  42. 26.

    Mal angenommen Scholz geht auf die Forderung ein……was passiert danach?
    Jeder sollte inzwischen wissen wie’s um das Gedächtnis des Herren steht, vermutlich wird die ganze Sache wie immer in der Politik im Sande verlaufen und nächsten Monat ist die ganze Nummer vergessen……dann haben die Leute ihr Leben vollkommen umsonst aufs Spiel gesetzt.
    Aufmerksamkeit erregt aber nix bei rum gekommen, nicht nachvollziehbar der Hungerstreik aber absehbar die Konsequenzen angesichts dessen was jeder über Politiker inzwischen wissen müsste.

  43. 25.

    Wer mit seiner Gesundheit spielt dem ist nicht zu helfen gebt den keine Bühne und dann interessiert das kein oder rettet Deutschland damit das Weltklima.

  44. 24.

    Ist auch meine Meinung, warum wird dem überhaupt soviel Aufmerksamkeit geschenkt? Lasst ihn hungern und ignoriert es.....er wird ganz schnell wieder essen.

  45. 23.

    Sie unterliegen einem Denkfehler! Dieser Mann tut das nicht für sich. Er stirbt nicht für sich, sondern tut das Äußerste für seine und unsere Kinder, denn deren Zukunft ist schwarz!
    Wahrscheinlich haben Sie keine Kinder, sonst würden Sie nicht solchen Mist schwurbeln.

  46. 22.

    Seit 1990 hat sich der CO2 Ausstoß in Deutschland um ca. 40 gesunken. Es ist also nicht so, dass nichts passiert. Auch die Menschen in unserem Land bezahlen jedes Jahr auch Milliarden für Klimaschutz. Natürlich geht es manchem nicht schnell genug.

  47. 21.

    Also, dass die Politik sich noch viel stärker sich um den Klimawandel kümmern muss, steht für mich ausser Frage. Die Gesellschaft ebenso.
    Das Aufkommen der AFD, BSW, ... und die Leugnungen sind für mich vollkommen irrelevant. Man sollte auf keinen Fall Rücksicht nehmen.

    Aber der Hungerstreik ist für mich nicht nachvollziehbar und kontraproduktiv.
    Ich empfinde das als Ego-Aktion von diesem Mann und seiner Frau. Und ich frage mich, wenn sie ein Kind haben, ob ihn überhaupt klar ist, was sie da machen.

    Passt aber gut in diese Zeit, wo jeder nur an sich denkt.

  48. 18.

    Selbstverständlich ist das Anliegen des Klimaschutzes richtig und wichtig. Aber dieses moralisch hochaufgeladene öffentliche Sterben finde ich unerträglich. Ich bin erschrocken, dass selbst ein renommierter Wissenschaftler wie Hans-Josef Fell in seinem "Historischen Klima-Aufruf an Bundestagsabgeordnete nach Scholz-Absage" dieses Spektakel unterstützt. Macht er sich damit nicht mitschuldig am Sterben?
    Mit der dahinter stehenden Verzweiflung habe ich großes persönliches Mitgefühl. Aber wir brauchen keine Selbstaufopferung, keine letztlich lebensverachtenden Märtyrer, sondern einen Einsatz für das Leben und für das Miteinander.
    Der Klimaaktivist Tadzio Müller hat das mit seiner Aufforderung, den Hungerstreik zu beenden, zutreffend auf den Punkt gebracht: "Wir brauchen Dich, Wolli. Please: come back to us. Please live".

  49. 17.

    Danke, dass deutlich wurde, dass es keine Erpressung im engeren Sinne ist.
    Ich persönlich finde nicht, dass sich aus RegierungsReaktion in der einen Drucksituation auf Rekationen bei Folgeaktionen schließen lässt. Denn es gibt in all dem kein Schwarz und Weiß. Vielmehr sehr viel Abwägung, Verhältbismäßigkeitserwägungen und Co.

    Hier wird kein verwerfliches Handeln erpresst. Sondern gefordert, was zu 90% eh Regierungspflicht wäre. Ich fände gut, Scholz würde endlich einlenken. Begleitet von einer Erklärung, dass er weniger dem Druck des Hungerstreiks als dem der Klimakrise nachgibt.
    ----
    Und dann zur unterstellten märtyrergleichen Motivlage. Das finde ich übergriffig zu unterstellen. Ich selbst würde gerne ALLES dafür tun, meinen Kindern eine größere Chance auf eine ansatzweise glimpfliche Bewältigung der Klimakrise zu geben. Ich finde es sehr nachvollziehbar, wenn Menschen nach all den vielen normalen Versuchen diesen Strohhalm greifen. Da braucht es kein Märtyrertum

  50. 16.

    Ergänzung: Das, wofür diese Menschen sich einsetzen, ist viel zu wichtig, um nicht darüber mit ihnen reden zu wollen. Was kostet ein Gespräch? Ich kann die Haltung von Olaf Scholz an dieser Stelle ebenfalls nur schwer nachvollziehen. Er hätte sehr wohl die Möglichkeit, dort irgendwie wenigstens zu versuchen, einen Kompromiss zu schließen, indem er mit diesen Menschn das Gespräch sucht. Aber anscheinend will er das aus irgendwelchen Gründen nicht.

  51. 15.

    Das sind Superfragen, Danke. Das sind die Fragen überhaupt, finde ich jedenfalls. Vielleicht weil diese Menschen nicht so viel Macht haben und nicht so martialisch auftreten? Mit Traktoren, laut hupend, Gülle und Mist auf die Autobahn kippend? Sie nehmen "nur" den eigenen Körper als "Mittel" und dafür werden sie teilweise schon angefeindet. Ich kann das Mittel des Hungerstreiks auch nur schwer nachvollziehen, deswegen würde ich diese Leute jedoch niemals verbal angreifen. Dafür ist das, wofür sie sich einsetzen wollen, viel zu wichtig.

  52. 14.

    Ja, wenn er nicht essen mag, lasst ihn doch.

  53. 13.

    Politik hat sich auf Bundes- und EU-Ebene von Menschen mit großen Maschinen erpressen lassen. Warum dort ... für das finanzielle Wohlergehen weniger ? Warum hier nicht ... für das Bewahren der Lebensgrundlagen aller? Warum erklärt sich niemand aus Regierung und Oposition zu diesen Widersprüchen?

  54. 12.

    Meiner Meinung nach ist es nicht heldenhaft sondern falsch, mit dieser Form des Protestes sein Leben aufs Spiel zu setzen.
    Politik darf sich im Übrigen da nicht erpressen lassen.
    Möge der Herr zur Vernunft kommen und die Aktion abbrechen.
    Er kann sich gerne für das Klimathema engagieren.
    Zu Lebzeiten!

  55. 11.

    Der Berliner Volksmund hat seit ewigen Zeiten einen Ausdruck dafür, was mit ihm los ist. Es ist weder eine Beleidigung, noch gar eine medizinische Diagnose.

  56. 10.

    Für mich stellt das eine erpresserische Aktion dar. Soetwas lehne ich ab, das hat in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen.
    Jedem Bürger steht es frei, sich über demokratische Prozedere mit seinem Anliegen einzubringen. Aber ein "Entweder machst du, was wir wollen, oder..." ist aggressiv und komplett neben der Spur.
    Womöglich halten diese Leute sich für erleuchtet? Scheint ja mittlerweile eine Mode zu sein...

  57. 9.

    Nun, ich stimme Herrn Rucht zu großen Teilen zu.
    Es fällt ja auf, dass es sich bei den Beteiligten überwiegend um Männer im "mittleren Alter " handelt.
    Ich selbst denke , dass hier neben durchaus ehrenwerten Motiven wohl eher (unbewusste) Antriebe eine Rolle spielen könnten, wie Wünsche nach Geltung und Anerkennung, die möglicherweise schon biografisch verankert sind.
    Insofern halte ich den Vorschlag einer psychologischen Betreuung durchaus für gerechtfertigt.

  58. 6.

    Moralisierender Kommentar. Immer sind die anderen Schuld. Und die ach so bösen Menschen. Sie machen es sich einfach und erhöhen sich.

  59. 5.

    Der Staat ist am gewinnen! Mehr sterbende weniger Kosten! In diesem Fall tun mir die Angehörigen leid. Weiter so!!!!

  60. 4.

    Da begeben Sie sich aber auf die pathologische Schiene. Sind Sie medizinisch (aus)gebildet, sich dies erlauben zu dürfen?

  61. 3.

    Mich interessiert diese Person überhaupt nicht. Kann machen was er will, juckt nicht.

  62. 2.

    Ich finde dies als eine Form von Märtyrertum; überholt und archaisch. Es gibt intelligentere Möglichkeiten.

  63. 1.

    Hungerstreik ist keine Erpressung, sondern der letzte Akt, der dem drastischem Anliegen gemäß ist, auch Verzweiflung über die Gleichgültigkeit der Mehrheit der Gesellschaft! GLEICHGÜLTIGKEIT!

Nächster Artikel