Gestrichene Zuschüsse - Schüler fordern, Haushaltssperre für Klassenfahrten aufzuheben

Mo 25.11.24 | 09:54 Uhr
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Symbolbild: Eine Gruppe Jugendlicher sitzt am 13.09.2019 mit ihrem Gepäck auf dem Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof. (Quelle: Picture Alliance/Stefan Jaitner)
Picture Alliance/Stefan Jaitner
Audio: rbb24 Inforadio | 25.11.2024 | Peter Klinke | Bild: Picture Alliance/Stefan Jaitner

Die Schülervertretungen von 70 Berliner Schulen haben in einem Brief an den Senat gefordert, die Haushaltsperre für Klassenfahrten aufzuheben. Sie kritisieren darin, dass die noch anhaltende Sperre dazu geführt habe, dass zahlreiche lang geplante Fahrten abgesagt werden mussten.

"Untragbar" sei die Forderung, dass Lehrkräfte Fahrten nur unter der Bedingung durchführen dürfen, wenn sie auf einen Dienstkostenausgleich verzichten, heißt es in dem Brief weiter. Der Bildungssenat hat dazu bisher keine Stellung bezogen.

Senat plant Sperre aufzuheben

Der Senat plant derweil, die Sperre am Dienstag in der Senatssitzung aufzuheben. Das hatte Berlins Finanzsenator Stefan Evers am Donnerstag im Abgeordnetenhaus gesagt. Demnach können Klassenfahrten auch wieder gebucht werden. Nach bisherigem Zeitplan wäre dies erst ab Dezember wieder möglich gewesen.

Im Herbst hatte der Finanzsenator alle Ausgaben für das Jahr 2025 gesperrt, für die es noch keine Verträge gab. Die Sperre sollte so lange gelten, bis die Koaltion entschieden habe, wo im Gesamthaushalt drei Milliarden Euro gekürzt werden. Inzwischen ist bekannt, dass der Etat für Klassenfahrten im kommenden Jahr nicht angetastet werden soll. CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hatte vergangene Woche erklärt, der Etat für Klassenfahrten bleibe gleich.

Bereits im Oktober unterzeichneten Elternvertreter von 32 Berliner Schulen einen Brandbrief, um gegen die gestrichenen Zuschüsse für Klassenfahrten zu protestieren.

Die Bildungsverwaltung muss im kommenden Jahr mehr als 350 Millionen Euro sparen. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hatte im Zuge der Haushaltssperre angekündigt, dass es 2025 wieder ein Budget für Klassenfahrten geben wird, jedoch begrenzt. Mit dem Geld müsse künftig "maßvoll" umgegangen werden, so Günther-Wünsch.

Sendung: rbb 88.8, 25.11.2024, 9 Uhr

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6 Kommentare

  1. 6.

    Wenn man über 20€ Miete pro Quadratmeter bezahlt und das nicht vom Jobcenter übernommen wird, muss man die Euros auch in Ste-Ze zusammenhalten

  2. 5.

    Das sehe ich genauso. Die Lehrer:innen fahren ja nicht aus Spaß mit einer Horde von Jugendlichen auf Klassenfahrt, Ist ja nicht wie Urlaub, sondern Teil ihres Bildungsauftrages und somit Teil ihres Jobs, oder? Das würde ich auch nicht aus eigener Tasche bezahlen wollen.

  3. 4.

    Das hat mich auch stark gewundert. Wo waren die Schüler:innen aus eher ärmeren und/oder bildungsferneren Elternhäusern?

  4. 3.

    Ich habe ja kein Problem damit, wenn die Schüler ihre Bespaßung auch selbst bezahlen. Aber dass die Lehrer auch noch gratis arbeiten sollen, geht überhaupt nicht.

  5. 2.

    Ein bisschen pervers finde ich es, dass besonders Schulen aus den Bezirken mit besserverdienenden Eltern sich um ihre Klassenfahren besorgt zeigen.
    Oder was soll man davon halten, das es eine menge Schulen aus Zehlendorf (Schadow-Schule) und Steglitz (Willi-Graf, Beethoven, Fichtenberg, Schiller-Gymnasium)jammern?

  6. 1.

    Ich fand den Beitrag in der Abendschau sehr gut! Vor allem war ich erstaunt, wie präzise sich die Schülerinnen und Schüler geäußert haben.

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