33:37 in Schaffhausen - Defensiv desolate Füchse patzen im Viertelfinal-Hinspiel der European League

Es war ein Abend zum Vergessen für die Füchse Berlin: Im Viertelfinal-Hinspiel der European League unterlagen die Handballer Außenseiter Schaffhausen mit 33:37. Vor allem in der Abwehr agierte das Team ganz schwach - und muss ums Final Four bangen.
Die Füchse Berlin müssen in der European League um den Einzug ins Final Four bangen. Der Handball-Bundesligist verlor am Dienstagabend das Viertelfinal-Hinspiel beim Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen mit 33:37 (18:19). Die Hauptstadt-Handballer bekamen vor allem Schaffhausens Isländer Odinn Thor Rikhardsson nicht in den Griff, der 15 Treffer für die Hausherren erzielte. Berlins bester Werfer war Lasse Andersson mit lediglich sieben Toren.
Zum Start zu ungenau
Bei den Füchse fehlte der Taktgeber: Mathias Gidsel musste pausieren, nachdem er sich beim knappen Liga-Erfolg bei Hannover-Burgdorf eine leichte Fußverletzung zugezogen hatte. Die Berliner kamen ohne den dänischen Weltmeister nur schleppend in die Partie. Lasse Andersson traf zwar gleich zwei Mal wuchtig aus dem Rückraum, aber ansonsten spielte der Bundesliga-Zweite offensiv viel zu ungenau. Die Folge: Einfache Gegenstöße, die nach sieben Minuten zu einem Zwei-Tore-Vorsprung der Gastgeber führten (4:2).
Schaffhausen spielte vor der - für den Schweizer Meister ungewohnt großen - Heimkulisse von 3.500 Zuschauern leidenschaftlich. Allen voran Thorben Matzken brachte eine hohe Intensität in die Partie. Der 23-Jährige, der bei den Füchsen ausgebildet worden war und über den TuS Ferndorf schließlich am Schweizer Hochrhein landete, agierte dabei am Rande der Schmerzgrenze. Nach einer Viertelstunde kassierte er bereits zwei Zwei-Minuten-Strafe.
Füchse setzen sich ab, aber nicht nachhaltig
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Gäste aus der deutschen Hauptstadt erstmals leicht abgesetzt. Rechtsaußen Robert Weber mit einem und sein linkes Pendant Milos Vujovic mit zwei Treffern machten aus einem 7:7 binnen einer guten Minute eine 10:7-Führung (15.). Den erhofften Flow brachte das aber nicht - im Gegenteil. Schaffhausen ließ sich nicht abschütteln und das auch, weil die Füchse immer wieder zu einfache Gegentore zuließen.
Nach 23 Minuten glichen die Hausherren zum 14:14 aus und in Trainer Jaron Siewert auf der Bank der Berliner brodelte es. Der Ausbruch folgte in der Auszeit. Besonders im Fokus: die schwache Defensivleistung. Besser wurde es jedoch zunächst nicht. 19 Tore hatten die Füchse am Ende der ersten Hälfte kassiert. Zu viele für die Ansprüche der Berliner und auch zu viele, um mit einem guten Ergebnis in die Pause zu gehen. Schaffhausen führte nun mit 19:18.
Wechsel im Tor zunächst ohne Wirkung
Siewert reagierte in der Pause und wechselte im Tor. Der weitestgehend glücklose Dejan Milosavljev musste Viktor Kireev weichen. Wirkung zeigte auch das zunächst nicht. Schaffhausen hatte aus der ersten Hälfte spürbar Selbstvertrauen mitgenommen. Und so traf der Schweizer Meister zum 20:18 - und wie: mit einem vollendeten Kempa-Trick setzte Michael Kusio gleich ein Statement (31.).
Die Füchse hatten den euphorisierten Hausherren in dieser Phase wenig entgegenzusetzen. Odinn Thor Rikhardsson erzielte in der 36. Minute bereits seinen zehnten Treffer und Schaffhausen führte mit 25:22. Verkürzen konnten die Berliner den Drei-Tore-Rückstand in den kommenden Minuten nicht. Auch weil ihnen nun zudem in der Offensive das Wurfglück abhanden kam. Gleich drei Bälle klatschten binnen kürzester Zeit an den Innenpfosten. Die Kadetten trafen derweil weiter mit hoher Frequenz (28:25/43.).
Kadetten-Keeper mit starken Paraden
Die Überraschung war greifbar, doch dann häuften sich auch bei Schaffhausen die Fehler. Der Offensiv-Fluss brach kurzzeitig ab, die Gastgeber ließen Chancen ungenutzt. Die Füchse glichen so zum 28:28 aus - und sie hätten in dieser Phase des Spiels sogar in Führung gehen können, wenn da nicht Kristian Pilipovic gewesen wäre. Mehrfach scheiterten Berliner im Gegenstoß frei im 1:1-Duell mit dem Österreicher. Während sie ihre Aufholjagd also nicht krönen konnten, überwanden die Hausherren ihre Schwächephase bereits nach kurzer Zeit.
Es ging beim Außenseiter nun so richtig dahin für das Bundesliga-Topteam. Vorne verzweifelten die Füchse an Pilipovic und sich selbst, hinten bekamen sie die Schweizer weiter überhaupt nicht in den Griff. Als Odinn Thor Rikhardsson in der 58. Minute per Siebenmeter traf, lagen die Gastgeber mit fünf Toren vorne. Die Final-Four-Träume der Berliner waren nun endgültig in Gefahr. Und der Versuch misslang, die Ausgangslage für das Rückspiel in der Max-Schmeling-Halle (18. April, 18:45 Uhr) doch noch entscheidend zu verbessern. Mit 33:37 verloren die Füchse bei den Kadetten Schaffhausen und brauchen eine klare Steigerung.
Sendung: rbb24 Inforadio, 11.04.2023, 21:52 Uhr
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