Unter Interimstrainer Marco Grote - Union Berlin beendet Niederlagenserie mit Unentschieden gegen Augsburg

Sa 25.11.23 | 18:46 Uhr
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Kevin Volland (1. FC Union Berlin) und Kevin Mbabu (FC Augsburg) im Zweikampf (Bild: IMAGO/Matthias Koch)
Audio: Guido Ringel | rbb Inforadio | 25.11.2023 | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Union Berlin hat seine Niederlagenserie in der Bundesliga beendet. In Spiel eins nach Urs Fischer sicherten sich die Köpenicker spät ein 1:1-Remis gegen Augsburg. Mann des Tages für das Team von Interimstrainer Marco Grote war Kevin Volland.

  • Nach 92 Tagen holte Union Berlin wieder einen Punkt in der Bundesliga
  • Marco Grotes Assistentin Marie-Louise Eta schrieb als erste Co-Trainerin an der Seitenlinie eines Bundesligisten Geschichte
  • Mit 58 Prozent Ballbesitz machte Union gegen Augsburg das Spiel
  • Kevin Volland erzielte im elften Spiel sein erstes Tor für Union
  • Unions Fans feierten Ex-Trainer Urs Fischer mit einer Choreografie

Die Fußballer von Union Berlin haben ihre Niederlagenserie in der Bundesliga nach neun Spielen beendet. Unter Interimstrainer Marco Grote sicherten sich die Berliner am Samstag gegen den FC Augsburg ein 1:1 (0:1)-Unentschieden. Nachdem Robin Knoche zunächst einen Elfmeter verschoss, erzielte Kevin Volland mit seinem ersten Tor für Union den späten Ausgleich.

Fischer gewürdigt, Grote stellt um

Vor dem Spiel stand noch einmal Urs Fischer im Vordergrund. Unions Ex-Trainer, der in der Länderspielpause nach knapp fünfeinhalb Jahren seinen Stuhl an der Seitenlinie räumte, wurde von den Berliner Anhängern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei mit einer Choreografie gefeiert. Sie zeigte Fischer sowie seinen Co-Trainer Markus Hoffmann im Großformat und wurde ergänzt durch zahlreiche Banner. "Ihr habt Träume verwirklicht, die wir nie hatten", war auf dem größten von ihnen zu lesen.

Unions – zumindest für den Moment – neuer Trainer Marco Grote ließ die Berliner anschließend deutlich offensiver agieren als Fischer zuletzt. Zusammen mit Marie-Louise Eta, die am Samstag als erste Co-Trainerin auf der Bank eines Bundesligisten Geschichte schrieb, hatte Grote sich in Abwesenheit des verletzten Sheraldo Becker für einen Dreiersturm bestehend aus David Datro Fofana, Kevin Behrens und Kevin Volland entschieden.

Union Berlins Fans würdigen Ex-Trainer Urs Fischer und Markus Hoffmann (Bild: IMAGO/Matthias Koch)
Union Berlins Fans würdigen Ex-Trainer Urs Fischer und Markus Hoffmann. | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Die Maßnahme zeigte Wirkung: Bereits in der vierten Minute servierte Volland einen Freistoß aus knapp 25 Metern passgenau auf Robin Knoche, dessen Kopfball im Strafraum allerdings etwas zu ungenau war. Gut fünf Minuten und eine gute Chance durch Augsburgs Ermedin Demirovic später, war es Behrens, der nach gutem Pass von Fofana Unions nächsten Abschluss verzeichnete (10.). Überhaupt zeigte Union über weite Strecken der ersten Halbzeit deutlich mehr Offensivdrang und auch offensive Variabilität als zuletzt. Flanken von den Flügeln durch Christopher Trimmel und Robin Gosens gehörten genauso dazu wie Angriffe durch die Mitte und über Volland.

Elfmeter auf beiden Seiten

Aber auch die Augsburger Gäste versteckten sich offensiv nicht, prüften Union-Schlussmann Frederik Rönnow mehrfach leicht bis mittelschwer - und gingen schließlich per Elfmeter in Führung. Robin Gosens rauschte an der Strafraumgrenze in einen Zweikampf mit Arne Engels, berührte den Augsburger dabei allerdings nur leicht und noch dazu den Ball. Dennoch entschied Schiedsrichter Florian Badstübner auf Strafstoß und blieb auch nach Betrachten der Videobilder bei seiner durchaus diskussionswürdigen Entscheidung. Demirovic verwandelte sicher, verzeichnete so sein siebtes Saisontor und bescherte Union mal wieder einen Rückstand. Mit einem 0:1 ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte gab es nach rund zehn Minuten die erste Aufregung: Rechts im Strafraum wurde Kapitän Trimmel von seinem Gegenspieler Iago zwar nicht hart gefoult, aber doch umgerannt. Der zunächst untätige Badstübner schaute sich auch diese Szene an und entschied nachträglich auf Strafstoß. Knoche nahm sich der Sache an, scheiterte allerdings an Finn Dahmen. Augsburgs Schlussmann hatte die von Knoche anvisierte linke Ecke geahnt und parierte dessen Strafstoß (58.). Kurz darauf waren die Berliner erneut im Pech, als ein Kopfballtor von Gosens wegen einer leichten Abseitsstellung nicht zählte (65.).

Volland erlöst Union

In der Folge glich das Unioner Bild dann dem vergangener Wochen und Monate: Die Gastgeber, die über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft waren, kamen mehrfach durchaus gefährlich ins letzte Drittel und an den Augsburger Strafraum.

Einzig ein Tor erzielten die Berliner nicht – zumindest bis zur 88. Minute. Da erlöste Volland mit seinem ersten Tor im Trikot der Köpenicker ebendiese und beendete so zugleich die zuvor neun Spiele lange Niederlagenserie der Berliner. Für den 1. FC Union markierte das Unentschieden somit den ersten Punktgewinn in der Bundesliga seit dem zweiten Spieltag am 26. August.

Die Reaktionen

Robin Gosens: "Es ist absolut wichtig, dass wir heute nicht wieder ohne Punkte nach Hause fahren. Wir haben einen unfassbaren Aufwand betrieben, uns dicke Möglichkeiten erspielt und mindestens den Punkt verdient. […] Bei dem Elfmeter habe ich das Gefühl, dass ich eine Millisekunde eher am Ball bin, ihn wegschieße und er dann meinen Fuß trifft. Aber ich muss mir den Schuh anziehen, da überhaupt so ins Risiko gegangen zu sein."

Trainer Marco Grote: "Wir hatten in der ersten Halbzeit schon gute Torchancen, was wichtig war. Der Rest war Überzeugung und Glaube. Es gab genug Situationen, in denen wir den Kopf hängenlassen konnten, was die Jungs aber nie getan haben. […] Viel mehr Respekt als den, den ich vor Urs Fischer habe, geht nicht. Es ist ein toller Mensch, der hier herausragende Arbeit geleistet und Union in die Champions League geführt hat. Er wird hier immer einen Legendenstatus haben."

Kevin Volland: "Wir waren die klar bessere Mannschaft, haben uns Torchancen herausgespielt und lagen trotzdem in Rückstand. Es ist bitter, dass wir am Ende nicht drei Punkte holen, aber in unserer Situation tut auch das Unentschieden gut. […] Wenn wir positiv bleiben, uns uns jeden Tag pushen , kann das auf jeden Fall die Wende einleiten. Wir haben jetzt ein wichtiges Spiel gegen Braga und wollen den Schwung mitnehmen."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 25.11.2023, 18 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Wenn Neapel am Mittwoch nicht in Madrid gewinnt, haben sie am letzten Spieltag ein Heimspiel, bei dem es um nichts mehr geht. Warum sollte Braga dort unter solchen Umständen nicht in der Lage sein, etwas zu holen?

  2. 23.

    Finde ich schon ein wenig respektlos und verkennt auch die aktuelle Situation. Der Gegner spielt seit 13 Jahren in der Bundesliga und hat derzeit doppelt so viele Punkte auf dem Konto. Man sollte lieber erst mal kleine Brötchen backen und schauen Schritt für Schritt da unten rauszukommen.

  3. 21.

    "Am Mittwoch in Braga heißt es Europaleague klarmachen!"
    Das einzige, was am Mittwoch klargemacht werden könnte, wäre bei Sieg Braga ein komplettes Ausscheiden von Union.
    Bei Unentschieden oder Sieg Union muss der sechste und letzte Vorrundenspieltag abgewartet werden, bevor Klarheit herrscht.

  4. 20.

    Hätte man vorher das Foul im Strafraum abgepfiffen, hätte es gar kein Elfer für Union gegeben. Aber besser wie unter Urs Fischer war es nicht.

  5. 17.

    Da können Sie dann gemeinsam mit einem Advents-Lebkuchen vor dem Bezahl-TV abknien! Schon mal je in einem richtigen Stadion gewesen...?

  6. 16.

    Der zweite Elfer war doch die Konzessionsentscheidung. Hätte man getroffen, hätte das Spiel von vorne angefangen. Aber wahrscheinlich wurde der Knoche vom DFB verhext, der ist ja an allem Schuld, nicht nur bei Union, wenn es nicht nach den Fans läuft. Union spielt einfach schlecht und ist selbst in der Bundesligakonferenz auf Sky nicht mehr viel Sendezeit wert. Aber die Party läuft ja in der Försterei und alles ist super-"die leichten Gegner" kommen ja noch.

  7. 15.

    Zitat: "Wie immer haben die Köpenicker Glück gehabt!"

    Von welchem "Glück" fabulieren Sie hier? Etwa vom Glück beim fragwürdigen Elfer für den FCA oder beim verschossenen Strafstoß von Knoche, Frau Karla?

  8. 14.

    Ein Tor ist besser als keins. Mehr wäre schön, aber der Anfang ist gemacht. Nun weiter auch das Selbstvertrauen aufbauen, dann geht's auch wieder aufwärts. Ich glaube eisern an die Köpenicker Jungs :-)

  9. 12.

    Natürlich. Das Tor wurde extra etwas verkleinert und der Ball war ferngesteuert. ;-)))))

  10. 11.

    Wer fragt sich das? Sie? Ehrlich? Bestimmt hat sich die ganze Welt gegen Union verschworen. Alles klar….

  11. 10.

    Wie immer haben die Köpenicker Glück gehabt!

  12. 9.

    Die Einstellung und der Wille der Mannschaft stimmt. Jetzt noch ein wenig Spielglueck und dann wird es schon
    U. N. V. E. U

  13. 8.

    Glückwunsch zur Beendigung der Niederlagenserie in der Bundesliga. Zuerst zwar kämpferisch, aber auch verunsichert gestartet, was nicht nur den verursachten Strafstoß aufzeigte. Sondern auch im verschossenen Strafstoß gipfelte. Erst danach erlebten die alten Unionattribute ihre Wiederauferstehung. Kampf um jeden Ball, kein Aufgeben und an sich glauben! Verdienter Punkt, egal was die Meckerer wieder von sich geben.
    Eisernes HaHoHe

  14. 7.

    Kein Befreiungsschlag, die Mannschaft ist einfach. Ichs Bundesligatauglich. Und da nützt auch kein Trainerwechsel. In der zweiten Liga nächste Saison muss ein völlig neues Team aufgebaut werden. Leider hat man ja nicht mit der Erfolgsmannschaft der letzten Saison weiter gemacht.

  15. 6.

    Und damit sind es 15 Wettbewerbsübergreifende Sieglos-Spiele

  16. 5.

    Gegen wen will man denn noch gewinnen, wenn nicht zu Hause gegen Augsburg? Peinlich....

  17. 4.

    Völliger Quatsch. Wenn sie den Elfmeter gegen Gosens meinen. 100 % berechtigt.
    Aber es sind ja meistens die bösen Schiris und der miese DFB, die für Misserfolge verantwortlich sind und nicht die Spieler selbst. Ich vermute mal , das der verschossene Elfmeter von Knoche auch Schuld des Schiedsrichters war, oder?

  18. 3.

    Und nächste Woche gibt's sechs Stück. :D

  19. 2.

    Gottseidank hat es noch für ein Unentschieden gereicht, denn damit wurde der gemeinsame Niederlagenserienrekord der Tasmania und Arminia NICHT eingestellt und Spott und Häme gerade noch vermieden.

    Am Mittwoch in Braga heißt es Europaleague klarmachen!

  20. 1.

    Wenn man die Zeitlupen sieht und dann die Schiedsrichter-Entscheidungen sieht dazu, dann fragt man sich, ob der DFB die Parole rausgegeben hat Union jedes Ding anzukreiden was irgendwie geht. Mal abgesehen davon das die Jungs sich mehr anstrengen müssen.

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