Hertha droht Millionen-Zahlung - Landgericht Berlin gibt Kündigungsklage von Ex-Manager Bobic statt

Di 28.05.24 | 10:49 Uhr
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Fredi Bobic
Audio: rbb24 Inforadio | 28.05.2024 | Dennis Wiese | Bild: IMAGO/Team 2

Herthas ehemaliger Manager Fredi Bobic hat bei seiner Klage gegen die außerordentliche Kündigung recht bekommen. Damit steht ihm die festgelegte Abfindung in Millionenhöhe zu. Doch das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Landgericht Berlin hat der Klage von Ex-Geschäftsführer Fredi Bobic gegen seine außerordentliche Kündigung bei Hertha BSC stattgegeben. Nach dem Urteil wurde der Dienstvertrag zwischen den Parteien also nicht durch außerordentliche Kündigung zum 10. Februar 2023 beendet, wie das Gericht am Dienstagmorgen mitteilte.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann dagegen Berufung eingelegt werden. Weitere Einzelheiten zur Urteilsbegründung nannte das Gericht zunächst nicht.

Klammer Zweitligist muss zahlen

Wird das Urteil rechtskräftig, steht Bobic eine vertraglich festgelegte Abfindung vom klammen Fußball-Zweitligisten zu. Laut Bild-Zeitung summieren sich seine ausstehenden Gehälter sowie die vereinbarte Abfindung auf insgesamt rund 3,5 Millionen Euro [bild.de].

Der 52-Jährige hatte gegen seine ordentliche und außerordentliche Kündigung von Anfang 2023 geklagt. Bobic musste unmittelbar nach dem Derby gegen Union Berlin Ende Januar gehen. Später ging ihm noch die außerordentliche Kündigung zu. Die Klage gegen die ordentliche Kündigung hatte die Kammer im Februar dieses Jahres in einem Teilurteil zurückgewiesen.

Bobic weist Vorwurf der Weitergabe geheimer Daten zurück

Hertha hatte die außerordentliche Kündigung zum einen auf den Umgang des 52-Jährigen mit einem rbb-Reporter gestützt, dem Bobic auf Nachfragen in Bezug auf eine mögliche Trainerdiskussion im Weggehen gedroht hatte: "Wenn du noch mal fragst, kriegst du eine gescheuert." Bobic entschuldigte sich unmittelbar danach.

Zum anderen ging es um den Verdacht der Weitergabe geheimer Unterlagen. In der mündlichen Verhandlung am Montag hatten Bobic und Zeuge Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und im betreffenden Zeitraum auch Interimsgeschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), letztere Vorwürfe in ihren Aussagen zurückgewiesen. "Ich habe nie irgendetwas an einen Außenstehenden übergeben", sagte Bobic am Montag.

Dem entgegen steht eine eidesstattliche Versicherung des damaligen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein aus dem September 2023, wie vor dem Gericht bekannt wurde. Bernstein war im Januar 2024 überraschend gestorben. Hellmann habe ihm in einem Gespräch bestätigt, dass er ein Eckdatenpapier über die Zusammenarbeit von Hertha und Investor 777 Partners von Bobic erhalten habe. Dies wies Hellmann am Montag zurück.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.05.2024, 9:00 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.
    Antwort auf [Schalalalala] vom 29.05.2024 um 16:24

    Das sind nur einige Gründe, warum man Hertha so innig liebt ! Es gibt nicht nur Trash-Fernsehen, sondern auch Trash-Vereine. Je größer der Trash, desto beliebter ! Natürlich wollen die Fans für ihr Geld auch eine anständige Show, die auch gern unanständig sein darf. Ein Verbrecher verkauft sich nun mal besser als ein Priester. Wörter wie z.B. Niveau, Kultur oder Qualität sind nicht so weit bekannt und verbreitet. Das tut aber der Sache keinen Abbruch.

  2. 24.

    @Blond1892 aus Fledersdorf
    An Säulenheiligen rüttelt man eben nicht. Und bei der Hertha schon gar nicht.
    Da werden auch Versager und Schwätzer, von brutalen Schlägern schreibe, ich jetzt nicht, weiter beschäftigt. Ohne Konsequenzen, als eine Art Heiligsprechung.
    Und die Fans?
    Die Fans klatschen Beifall, "stehende Ovationen" steht da.

    HA HA HA

  3. 23.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 28.05.2024 um 22:25

    Wenn ein Verein so viele negative Schlagzeilen produziert und noch dazu auf dem Platz nicht liefert, dann darf er sich über Spott und Häme nicht wundern. Seit Jahren ist keine Besserung in Sicht. Ganz im Gegenteil. Das es zum Selbstläufer wird, war schon vorprogrammiert. Auch die Empathie hält sich in sehr engen Grenzen und tendiert bis hin zu gar keinem Mitleid.
    Das der Verein so unbeliebt ist, kommt nicht von ungefähr. Das Geld verplempern scheint aber wichtiger als Erfolg und Image.

  4. 22.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 28.05.2024 um 19:26

    "Warum haben im Prozess getätigte Aussagen Bestand? "
    Weil sie protokolliert wurden. ganz einfach oder? ;-)
    Und damit steht zwei protokollierte, vor Gericht getätigte Aussagen einer abgegebenen Eidesstattlichen Versicherung gegenüber, die die Basis für die ausserordentliche Kündigung bilden sollte. Und dann hat Herr B. keinerlei Absicherung für seine Einlassungen in der EV. Sag ja, Pommerbude.

    Wofür Sie meine Formulierungen halten, ist weder relevant noch interessant. Ihr persönliche Einschätzung steht Ihnen zu, hat nun aber leider gar nichts mit Fakten zu tun.

  5. 21.
    Antwort auf [Daniel] vom 28.05.2024 um 21:37

    Nein, wir nehmen die Fanbrille nie ab! So wenig wie andere jede Gelegenheit nutzen gegen Hertha, und damit meine ich alle Menschen, die sich dem Verein verbunden fühlen, auszukeilen. Der selbstherrliche Herr Bobic hat bei Hertha als Manager eine unterirdische Leistung gezeigt und mit seiner planlosen Geldverbrennung dem Verein schweren Schaden zugefügt. Er selbst war natürlich die schlimmmste von vielen falschen Personalentscheidungen, die Hertha in diesen dunklen Jahren traf. Hatte er schon als Spieler bei Hertha keine gute Leistung gezeigt, gab man ihm nun die Schlüssel zum Verein, wie der rbb anlässlich seines unvermeidlichen Rauswurfs schrieb. Mit etwas mehr menschlicher Klasse hätte er nicht nur Reportern keine Prügel angedroht, sondern würde sich auch nicht als ehemals bestbezahlter und erfolglosester Manager der Liga noch weiter an Hertha bereichern wollen.

  6. 20.

    Für 3,5 Mio könnte man doch den Reese verkaufen, dann ist Fredi ausbezahlt und man hat noch Geld für einen hungriges Talent aus der Jugend.

  7. 19.

    Guter Mann, der Bobic ! Er weiß wie es geht. Solange es solche Spitzenleute gibt, braucht man sich um den bezahlten Fußball keine Sorgen machen. Erst die Skandale geben dem Ganzen die nötige Würze und runden es ab. Der nächste Knaller ist doch bestimmt schon im Rohr !?

  8. 18.
    Antwort auf [Bond1892] vom 28.05.2024 um 21:20

    Ja, dass er nicht mehr lebt, ist traurig. Vor allem für seine Familie. Hier sollte man aber ganz klar trennen. Warum sollte Hellmann so detailgetreu etwas erzählen, wenn so gar nichts dran ist? Das geht deutlich über "der hat mir was gegeben bzw der hat mir was erzählt" hinaus. So etwas eigentlich völlig Abwegiges denkt man sich nicht einfach aus, das sind klare Pläne zu erkennen gewesen. Freiwillige Insolvenz, um Investoren loszuwerden? Das ist für mich völlig indiskutabel. Aber okay, manche nehmen die Fanbrille nie ab.

  9. 17.

    Wie kann man hier nur so schlecht von einem Menschen reden, der alles für seinen Verein gegeben hat und leider nicht mehr da ist,
    Und der feine Herr Bobic kommt mit seiner Misswirtschaft einfach so davon.Auch wenn jemand den Verein nicht mag, sollte man doch Respekt vor einem verstorbenen Menschen haben, was ist das für eine schreckliche Zeit.

  10. 16.
    Antwort auf [Rigel] vom 28.05.2024 um 19:30

    Doch.. die Trennung von Dieter Hoeneß verlief meiner Erinnerung nach reibungslos

  11. 15.

    Ein guter Tag für Fredi Bobic.
    Anscheinend gab das Gericht der Lüge kein Gewicht und urteilte.
    Aber, wie ich den Verein Hertha BSC kenne, wird er das Urteil anfechten, gutes Geld schlechtem hinterher werfen und sich die nächste Klatsche beim Oberlandgericht einfangen.
    Bobic muss das egal sein, wächst die Summe, die er zu Recht bekommt, täglich.

  12. 14.

    Warum wird vom RBB denn nicht geschrieben das Bobic und Heilmann ihre Aussagen unter Eid gemacht haben. Der Heiliegenschein von K. Bernstein sollte mal langsam sinken. Was er wollte ist der reine Macht Erhalt für sich und der Ostkurve.

  13. 13.

    Nix Neues. Hertha konnte sich noch nie auf anständige Art&Weise von seinen Mitarbeitern trennen.

  14. 12.

    "Was wir aber wissen, sind die getätigten Aussagen im Prozess am Montag und diese haben Bestand, während der ehrenwerte Herr aus der Ostkurve nicht mehr belangt werden kann."
    Nun ja, Sie wissen offensichtlich genau, was Fakten sind und was nicht. Warum haben im Prozess getätigte Aussagen Bestand? Wegen des Ortes? Weiterhin halte ich die Formulierung "während der ehrenwerte Herr aus der Ostkurve nicht mehr belangt werden kann" im ersten Teil für beleidigend und im zweiten Teil für die Unterstellung einer unbewiesenen Straftat. Soweit die Fakten.

  15. 11.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 28.05.2024 um 17:02

    " was er Kay Bernstein gegenüber zugegeben hatte."
    Woher wissen Sie das?

    " man kann sie ungestraft verunglimpfen."
    auch hier: Woher wissen Sie, dass man Herrn Bernstein verunglimpft? oder nur einfach bei der Abgabe einer falschen Eidesstattlichen Versicherung erwischt hat?

    "Verunglimpfen" trifft offensichtlich nur auf Ihre Unterstellung an Herrn Hellmann bezüglich einer bewussten Falschaussage vor Gericht am Montag zu. Soweit die Fakten.

  16. 10.

    Für den Schaden, den der Herr Bobic Hertha aufgrund seiner Inkompetenz zugefügt hat, müsste er eigentlich seine gesamten erhaltenen Bezüge zurückzahlen. Nein, die Verpflichtung dieses Herrn und viele weitere personelle Fehlentscheidungen muss sich Hertha natürlich selbst vorhalten. Dass jetzt hier alle, die Hertha sowieso immer nur Schlechtes wünschen, ohne genaues Wissen die Seite des Herrn Bobic einnehmen, ist auch nicht weiter verwunderlich. Tote dagegen können sich nicht wehren und man kann sie ungestraft verunglimpfen. Und Hellmann kann nun völlig risikofrei alles abstreiten, was er Kay Bernstein gegenüber zugegeben hatte.

  17. 9.

    Bin beileibe kein Fan von Fredi Bobic, aber wenn nur ein Bruchteil dessen stimmt, was da die Runde gemacht hat, dann ist das unfassbar. Und nimmt dem Herrn Bernstein (so tragisch das endete) den Heiligenschein, den manche ihm gerne aufsetzen. Na, dann zahlt mal schön. Ihr werdet ja offensichtlich nicht schlauer.

  18. 8.

    Jedenfalls kann man behaupten, dass die Verpflichtung von Bobic für Hertha ein Eigentor war. Bobic hat das Geld noch mit beiden Händen rausgeworfen, als es schon nicht mehr da war (alleine 16 Mio für Richter und Serdar). Jetzt besteht er für seinen Arbeitsnachweis auf ein Millionengehalt.

  19. 7.
    Antwort auf [List] vom 28.05.2024 um 13:15

    vielleicht vielleicht, man weiß es nicht.
    Was wir aber wissen, sind die getätigten Aussagen im Prozess am Montag und diese haben Bestand, während der ehrenwerte Herr aus der Ostkurve nicht mehr belangt werden kann.

  20. 6.
    Antwort auf [List] vom 28.05.2024 um 13:15

    Da gebe ich dir recht. Und trotzdem frage ich mich, warum der Freund von Bobic dann gegenüber den Gegner von Bobic eine Aussage tätigen soll, die Bobic schädigt?
    Da liegt das Problem an solchen Ebenen, die einmal so reden und trotzdem anders agieren.
    Man wollte Bobic auf die billige Tour loswerden.

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