Energiekrise - Wie Städte, Gemeinden und Kirchen in Ostbrandenburg Energie sparen wollen
Wegen steigenden Energiepreise sind auch in Ostbrandenburg erste Maßnahmen ergriffen worden. So werden Kirchen teilweise nicht mehr nachts beleuchtet. Auch Sparpotentiale in Schwimmbädern oder Turnhallen werden geprüft.
Durch die Energiekrise sind überall in Brandenburg und Deutschland Bürger zum Energiesparen aufgerufen. Auch Städte, Gemeinden oder die Kirchen beteiligen sich an den Plänen. In Berlin und Potsdam beispielsweise werden teilweise öffentliche Gebäude nachts nicht mehr angestrahlt. Die IHK Berlin schlug vor, Frei- und Schwimmbäder zu schließen. Doch auch in Ostbrandenburg sind erste Maßnahmen ergriffen worden und weitere werden geprüft.
Städte und Gemeinde prüfen Maßnahmen
So prüfe Eberswalde (Barnim) derzeit die Umsetzung von Maßnahmen, die der Städte- und Gemeindebund Brandenburg in einem Positionspapier verabschiedet hatte, berichtet Pressesprecher Johan Bodnar. "Wir haben uns vorgenommen, diese Maßnahmen allesamt zu prüfen", sagt er auf Anfrage dem rbb.
"Zum Beispiel so etwas wie die Badewassertemperatur in der Schwimmhalle zu senken, Lichtanlagen, die selten verwendet werden, abzuschalten und Raumtemperaturen in Sporthallen zu senken“, so Bodnar weiter. Die Stadt wolle Anfang September mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen beginnen. "Und wir wollen natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger darüber informieren, wie sie selbst Strom und Energie sparen können", sagt der Pressesprecher.
Vorbildfunktion für Bürger
Sei es für den Klimaschutz oder aufgrund der Gasknappheit: Wenn Bürger Energie sparen sollen, dann kommt den Kommunen aber eine Vorbildfunktion zu, wie Geschäftsführer Jens Graf für den Städte- und Gemeindebund bekräftigt: "Das ist eben das Signal an die Bevölkerung, dass jeder darüber nachdenken sollte, wo er in seinem Alltag Strom und Gas reduzieren kann", sagt er. Der Vorschlag, die Beleuchtung von Gebäuden nachts abzuschalten sei für ihn daher vor allem eine symbolische Geste.
In der evangelischen Kirche in Frankfurt (Oder) will man da mit einem guten Beispiel voran gehen. "Unsere Kirche hat ein Klimaschutzkonzept – also unsere Landeskirche hat das verabschiedet", sagt Pfarrerin Gabriele Neumann. Aus diesem Grund seien die Lichter der St. Gertraud-Kirche nachts fast immer aus. Nur zu besonderen Anlässen werden sie angemacht, wie sie berichtet. Damit wolle die Kirche einen unnötigen Stromverbrauch verhindern.
Sparpotentiale werden geprüft
Zusätzlich prüfe die Kirche weitere Maßnahmen: "Deshalb sind wir auch dabei, unsere Gebäude nach und nach anzugucken und zu gucken, an welchen Stellen wir anfangen können", so Neumann. So wolle die Kirche ihren Beitrag dazu leisten, weniger Energie zu verbrauchen, und damit auch für die Gläubigen ein Vorbild sein.
Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 01.08.2022, 15:10 Uhr
Mit Material von Franz Paul Helms