Mieterverein zieht Bilanz - Mietpreisbremse wurde in Berlin in Hunderten von Fällen ignoriert

Do 11.05.23 | 18:30 Uhr
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Symbolbild: Blick auf Wohnhäuser im Stadtteil Mitte.(Quelle: dpa/Wolfram Steinberg)
Video: rbb|24 | 11.05.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Wolfram Steinberg

Acht Jahre nach Einführung der Mietpreisbremse zieht der Berliner Mieterverein eine vernichtende Bilanz: Viele Vermieter ignorierten oder umgingen die gesetzlichen Regeln für Neuvermietung und forderten zu viel, urteilte der Verein am Donnerstag. Er ließ nach eigenen Angaben nach rund 6.000 Beschwerden 935 Fälle genauer prüfen, alle aus dem Jahr 2021. In 98 Prozent der Fälle seien die verlangten Mieten tatsächlich zu hoch gewesen.

Die sogenannte Mietpreisbremse ist im Bürgerlichen Gesetzbuch auf Bundesebene geregelt und gilt seit Juni 2015 in Berlin. Demnach darf die Miete bei Abschluss eines neuen Mietvertrags im Grundsatz nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

"Die erhobenen Verstöße im Rahmen der Studie sind beträchtlich, sowohl in ihrer Häufigkeit als auch bei der Höhe der Mietpreisüberschreitungen", erklärte der Verein. Besonders häufig überschreiten demnach private Wohnungsunternehmen die zulässige Grenze. Begründet werde dies mit Ausnahmen, zeitlich begrenzter, teilgewerblicher oder möblierter Vermietung. Mieter täten sich bei der Durchsetzung der Preisbremse schwer und bräuchten oft Begleitung oder Rechtsbeistand.

Gesetz sieht keine Sanktionen vor

"Wir haben es hier mit gesetzeswidrig vereinbarten Mieten zu tun", erklärte der Mieterverein: "Das Gesetz sieht jedoch keine Sanktionen vor, die Mieten gehen ungefiltert in die Erhebung zur Erstellung des Mietspiegels ein und beeinflussen so das Mietniveau des gesamten Berliner Wohnungsmarktes." Der Verein fordert die Streichung von Ausnahmen, Sanktionen bei Verstößen und eine "Durchsetzungsstelle", um Mietern ein Einschreiten zu erleichtern. Die Angebotsmieten in Berlin sind nach Angaben des Mietervereins seit 2012 um gut 60 Prozent gestiegen. Allein von 2021 bis 2022 hätten sie sich um rund neun Prozent erhöht, auf nun 11,50 Euro pro Quadratmeter.

Sendung: radioeins, 11.05.2023, 16 Uhr

46 Kommentare

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  1. 46.

    Und es sind nich "die arbeitenden Schwächsten", sondern "die unterbezahlten Arbeitenden".

  2. 45.

    Ja, auf Madagaskar lebt es sich ganz wunderbar und teuer. –Äpfel- oder Birnenland?

  3. 44.

    Aber jemanden zu pflegen, zu bekochen, zu windeln und zu waschen, zu Ärzten zu karren, die Bürokratie abzunehmen … das ist in Dtl. je keine "Arbeit". Wird ja nicht entlohnt. Außer, Fremde machen es. Klingelts?

    von wegen "nur um die arbeitenden Schwächsten/Rentner."

  4. 43.

    ich muss leider mitteilen das der Mieterverein schon im Jahre 2008 sowie weitere Staatliche Einrichtungen unter anderen die Gerichte Petitionsausschuss des Lande Brandenburg Bundesgerichtshof Sozialministerium und co. von mir unterrichtet habe ich stelle vielmehr die Frage wieso es seit 2005 --- die Zahl der Mietschuldner sowie Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit dennoch gestiegen auch durch das Mitwirken DMB sowie V.M.N.E. ist wie gesagt die Mieterhöhung § 558 BGB ist und bleibt Rechts-,Sitten -sowie Verfassungswidrig. Siehe § 561 BGB Sonderkündigungsrecht siehe auch VIII ZR 102/06 BGB

  5. 42.

    Blödsinn wozu benötigt man eine Mietpreisbremse und vor allen wer das ist halt euer Ergebniss statt sich gegen § 558 BGB zu wehren habt ihr nichts getan. Ich habe den Federhandschuh aufgenommen und erfolgreich der Mieterhöhung widerstanden und abgewürgt und zwar schon 2008 .Euer Geheule und jammern nervt eigentlich nur noch

  6. 41.

    Ich habe letztes Jahr die Beratung des Mietervereins in Anspruch genommen und der Vermieter hat danach die Mieterhöhung zurückgenommen.
    So ganz schlecht scheint die Beratungsqualität also nicht zu sein.

  7. 40.

    Ohje, soviel Text, so wenig Ahnung. Modernisierungskosten im Umlageverfahren sind noch was ganz anderes. Aber dann passt Ihre Argumentation ja nicht mehr. Da es eben keine anderen belastbaren Argumente gibt. Nur Gier.

  8. 39.

    "Es wird ja niemand gezwungen, in der Innenstadt oder in Berlin zu Wohnen!"

    Es wird auch niemand gezwungen Wuchermieten zu verlangen.

  9. 38.

    Was für ein Blödsinn, sie wollen Mieter weiter entrechten, um noch gnadenloser abzocken zu können.

  10. 37.

    lieber Mieterverein unterlasst es endlich eure stetige Falschberatungen und eure Einmischung im Mietrecht. Dann klappt es auch mit dem Vermieter

  11. 36.

    Ich denke, ich habe ausreichend Fakten genannt. Meinen Mietvertrag und meine Kontoauszüge werde ich hier nicht darlegen. Um rund 10 Prozent hätte der Vermieter erhöhen dürfen, auf die er letztendlich auch zurückgerudert ist. Ob Sie es glauben, ist mir tatsächlich egal, aber vielleicht lesen hier Betroffene mit, die auch an der Korrektheit ihrer Miete zweifeln. Denen rate ich zur Prüfung.

  12. 35.

    Ihr könnt ja schreiben was ihr wollt, es ändert nichts. Raus auf die Straße , Energie Pauschale , Lebensmittel Verteuerung
    die Inflation betreiben die, die streiken! Klar will jeder mehr Geld ,nur mehr Geld bedeutet Verteuerung . Lasst uns mal gegen die demonstrieren die sich eine goldene Nase verdienen. In Berlin gibt es Westdeutsche Wohnungsbesitzer die nicht nur dauern die Miete erhöhen, nein da wird der Parkplatz von 33€ auf 80 € erhöht.

  13. 34.

    Klingt ein wenig selbstherrlich. Schaut man sich die Durchschnittsgehälter in Berlin an wird schnell klar, dass nur die wenigsten eigenen Wohnraum erwerben können und konnten. Selbst in Zeiten niedriger Zinsen hätte denen auch die letzte Bank keinen Kredit angeboten. Dabei haben die derzeit oft mit ganz anderen Problemen zu kämpfen - allein regelmäßig warmes Essen auf den Tisch zu kriegen fällt immer mehr Menschen schwer. Ich gehe mal davon aus, dass sie dieses Klientel einfach nur vergessen haben in Ihrer recht herablassenden Sicht der Dinge.

    So gern Sie und andere hier die Last bei den Mietern sehen bleibt es doch wie es ist: Wohnraum als Spekulationsobjekt ist sittenwidrig und sollte dem Markt nicht (weiter) zur Verfügung gestellt werden. Ihre etwas herablassende Sicht ändert auch nichts an der Tatsache, dass es zZt. so gut wie unmöglich für viele ist, der derzeitigen Falle zu entrinnen.

  14. 33.

    Nein, es bestehen nicht in jeder deutschen Stadt die Berliner Probleme.

    Im Ruhrgebiet ist dem nicht so, in Chemnitz und Co. auch nicht.

    Ihre „Geschichte“ zur Wohnung erscheint nur glaubwürdig, würden harte Fakten genannt.

    Bis dahin bleibt es eine subjektive Geschichte, die jeder erzählen kann.

    Ich glaube Ihnen Ihre Geschichte nämlich nicht, auch wenn es Sie nicht interessiert.

    Ich hätte nicht so reagiert, hätten Sie weniger populistisch beschrieben, dafür mit nüchternen Fakten.

  15. 32.

    Deutsche Mieter leben im Vergleich im mietrechtlich Paradies.

  16. 31.

    Andere fliehen aus ihren Heimatländern nach Deutschland. Stadtflucht innerhalb BRD ist daher natürlich hart, aber auch zumutbar. wenn es für die geliebte Kiezlage in Schöneberg nicht mehr reicht, dann reicht es nicht mehr. PP alternativ hätte man kaufen können, oder die Eltern hätten kaufen und verweben können. Nicht gemacht? PP, aber jeder hatte über Generationen hinweg Möglichkeiten. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ach Gott, wie billig war Berlin noch vir 15 Jahren, gut das ich als erste in der Familie trotz Bedenken gekauft habe. Was ein Glück. Aber dazu gehörte auch Mut u d Verantwortung.

  17. 30.

    „Ich zahlte für meine Wohnung bis zu meinen Auszug im Jahr 2018 700 € warm. „

    Für 200 qm in Bestlage ist das billig.

  18. 29.

    „Ausschließlich um die Schwächsten hat sich der Staat zu kümmern, „

    Nö, primär und bevorzugt bitte nur um die arbeitenden Schwächsten/Rentner.

    Da stimme ich Ihnen zu.

    Der Rest verdient keine wirklich herzliche Unterstützung.

  19. 28.

    Dann wechseln Sie einfach den Arbeitgeber, machen viele, ist heute üblich und super einfach.

    Alle suchen.

    Wenn Sie nicht wechseln ist das Ihre persönliche Entscheidung.

    Mit den Konsequenzen leben alleine Sie.

  20. 27.

    Nö, schlage ich nicht vor.

    Wenn es mit der Miete nicht klappt, da ich zu wenig verdiene, rege ich eine Umschulung/Weiterbildung an.

    Klappt auch per Fernstudium, nur ein Beispiel.

    Man kann aber auch Opfer spielen.

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