Für Wärme in Berlin -
In Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) werden aktuell Pappeln geerntet. Gut vier Jahre lang sind die Bäume gewachsen, jetzt werden sie direkt auf dem Feld zu sogenannten Hackschnitzeln verarbeitet.
Angelegt hat die mehrere Hektar große Plantage die Vattenfall-Tochter "Energy Crops". Sie nutzt die Holz-Hackschnitzel für die Fernwärme in Berlin. Pappeln seien durch ihr schnelles Wachstum und weil sie keine mineralische Düngung benötigten besonders energieeffizient und geeignet, sagte "Energy Crops"-Geschäftsführer Jan Grundmann dem rbb.
"Insgesamt haben wir 2.000 Hektar von diesen Pappelplantagen in der Bewirtschaftung und damit liefern wir etwa 20 Prozent des augenblicklichen Holzbedarfs, den die Fernwärmeversorgung in Berlin hat", sagte Geschäftsführer Jan Grundmann. Die Vattenfall-Tochter bewirtschaftet so rund 120 Flächen in Brandenburg. Um die 20.000 Tonnen Holzschnitzel ließen sich so jährlich produzieren.
Nächste Ernte in Stahnsdorf in drei bis vier Jahren möglich
Die Holzhackschnitzel werden in Berlin verheizt, die daraus entstehende Wärme wird ins Fernwärmenetz geleitet, der entstehende Strom ins Stromnetz eingespeist. Vattenfall betreibt im Märkischen Viertel am nördlichen Rand Berlins ein Heizkraftwerk ausschließlich mit Biomasse. In Zukunft soll Biomasse in zwei weiteren Kraftwerken in Berlin eingesetzt werden.
Aus den abgeernteten Stämmen in Stahnsdorf werden neue Triebe wachsen. In drei bis vier Jahren können die neuen Bäume dann wieder geerntet werden.
Für den Energieholzanbau eignen sich laut Unternehmensangaben Ackerflächen, die nicht im Fokus des bewirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebs sind, weil die Bewirtschaftung beispielsweise keinen Gewinn verspricht. Neben Pappeln seien auch Weiden besonders gut als Biomasse geeignet. Vattenfall lässt in Brandenburg auch in einem Pappelwald in der Nähe von Wandlitz (Barnim) Heizholz wachsen sowie auf Plantagen in Polen.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 27.02.2024, 19:30 Uhr