Geplanter Solarpark - Lindhorst-Gruppe zieht sich aus Hohensaaten zurück

Mo 12.02.24 | 17:13 Uhr
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Symbolbild: Ein Solarpark. (Quelle: dpa/Fokke Baarssen)
Audio: Antenne Brandenburg | 12.02.2023 | Bärbel Lampe | Bild: dpa/Fokke Baarssen

Die niedersächsische Lindhorst-Gruppe zieht ihren Antrag zur Aufstellung eines Bebauungsplans mit dem Titel "Energie-und Gewerbepark Hohensaaten" zurück. Das teilte das Unternehmen am Montag dem rbb mit. Auch der Bürgermeister von Bad Freienwalde, Ralf Lehmann (CDU), sei darüber schriftlich informiert worden.

Der Plan sah die Errichtung einer 250 Hektar großen Photovoltaikanlage sowie eines Gewerbegebietes in Hohensaaten (Märkisch-Oderland) vor. Als Ursache für den Rückzug gibt das Unternehmen fehlende Einvernehmlichkeit sowie das Fehlen eines konstruktiven Dialogs für ein Projekt dieser Größe an. Außerdem stünden in den kommenden Monaten Kosten im sechsstelligen Bereich für ausstehende Gutachten zur Umsetzung des Projektes an.

Zudem liege der Lindhorst Gruppe, der die Fläche gehört, seit kurzem ein Kaufangebot für die Fläche in Hohensaaten vor, so das Unternehmen. Dieses Angebot und damit der Verkauf der Fläche solle nun geprüft werden.

Solarprojekt sorgte für Protest bei Anwohnern und Naturschützern

Das Vorhaben zum Bau einer 250 Hektar großen Photovoltaikanlage und einem Gewerbegebiet auf einer zu rodenden Waldfläche steht bei Anwohnern und Naturschützern seit zwei Jahren in der Kritik. Ein Antrag zur Stoppung des Projekts war bei der Stadtverwaltung Bad Freienwalde bereits eingereicht worden.

Im Dezember 2021 entschieden sich die Stadtverordneten von Bad Freienwalde noch mit großer Mehrheit für die Aufstellung des Bebauungsplans. Für das Projekt sprachen inbesondere Einnahmen durch Gewerbesteuer und den erzeugten Strom im Wert von bis zu 500.000 Euro jährlich.

Das Recherchemagazin "Correctiv" berichtete im Mai 2022 über das Projekt und unterstellte dem Unternehmen Greenwashing.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.02.2024, 16:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    @Mirko
    Nein. Es ist mir ganz und garnicht egal. Im Gegenteil.
    Was ich anprangere,ist die grundsätzl. Entwicklung. Die resultiert nunmal aus den Wahlentscheidungen der Bürger u.d. daraus folgenden Politik.Es geht darum, Lösungen zu finden, die Natur UND Menschen in Einklang bringt.Das ist schwer,aber oft möglich.
    Solange immer nur auf Wachstum geschaut wird,wird es diese Konflikte aber zwangsläufig geben.
    Und: Gegenwehr ist gut und richtig.
    Leider fehlt oft der Wille zum Kompromiss.Beiderseits.

  2. 15.

    Mein Gott! Das Foto zum Artikel... das ist die Zukunft. Ästhetik und Nutzen vereint. Schafherden darunter, Kleingetier und insektenblüher. Perfekt.

  3. 14.

    Ihnen ist es also egal ,ob für einen Solarpark ein 80 Jahre weitestgehend unberührtes Biotop mit zb einigen streng geschützten Tier und Pflanzenarten zerstört wird ,und dafür Tausende Bäume abgeholzt werden ??

  4. 13.

    Wenn sich jemand für eine Verbesserung der Demokratie einsetzt, dann ist das nicht nur sehr redlich sondern auch eine moderne Weiterentwicklung wenn es andere auch so sehen. Ansprechen darf man das sehr wohl...

    P.S. Der strategisch sinnvolle Energie MIX schlägt das Schwarz/Weiß Denken.

  5. 12.

    Es ist die Krux schlechthin heutzutage:
    Alle wollen billig wohnen,den Supermarkt und ÖPNV direkt vor der Tür. Trotzdem nur 100m bis in den Wald und zum See. Der Strom muss billig sein, aber was davon sehen, woher er kommt, will keiner. "Zivilisation" hat ihren Preis. Das ist einer davon.Ein Volk, das unfähige Regierungen wählt (Merkel/Ampel > Atom- und Kohleausstieg) bekommt nun eine Teilquittung in Form dieses Dilemmas.
    Und Nein: Die AFD ist/hat auch hier keineswegs eine Lösung dafür.

  6. 11.

    Die Lindhorst-Gruppe zieht weiter! Die Menschen vor Ort können endlich aufatmen. Der Kampf für den Erhalt des Waldes mit seiner vielfältigen Pflanzen-, u. Tierwelt hat sich gelohnt. Was noch wichtiger ist, das Mikroklima in der Region bleibt erhalten. Na das ist doch mal ein Grund eine Flasche Sekt zu öffnen. Prost!

  7. 10.

    " Black Block" ... "Kann jeder selbst kurz googlen"
    Zwar OT, aber Ok.
    Enthält Sheaöl, wird gewonnen aus der Nuss des Sheanussbaums, Erhaltungsstand: Gefährdet, Vorkommen: West-Ostafrika, Sahelzone (PS.: ist nicht gerade ums Eck)
    Hauptbestandteile lt. Liste: Div. Öle, Wasser, ein Emulgator, damit die Pampe zusammenhält, Aromen
    Wünsche guten Appetit

  8. 9.

    Europäischer Kokos und Shea? Und Mandeln in rauen Mengen? Na, auch ohne Palmöl habe ich am ökologischen Nutzen da so meine Zweifel. - Ich finds jedenfalls erstmal gut, daß der Investor da nicht investieren kann.

  9. 8.

    Warum verheimlichen Sie als großer brandenburgischer Wirtschaft Experte Ihren Vorschlag wie die Kleinstadt Bad Freienwalde zu stabilen planbaren Einnahmen kommt?
    Bissel Platz war doch noch in Ihrem Kommentar.

  10. 7.

    Bitte hier nicht so einen Mist erzählen. Was ist Black Block? Wenn Sie das vegane Streichfett mit schwarzer Verpackung meinen, das besteht nicht aus Palmfett. Es kommt aus Dänemark und wird mit europäischen Fetten hergestellt. Kann jeder selbst kurz googlen. Oder im Laden mal in die Hand nehmen und lesen.

  11. 6.

    Haben Sie den Artikel gelesen? Die ziehen nur weiter und verkaufen. Und wer weiß, vielleicht kommt ja auch ein Atomendlager hin oder ein richtig dreckiges Kohlekraftwerk ohne Filter, weil in Brandenburg geht man doch extra auf die Straße für weniger Regeln (ihr nennt es Gängelung). Also seien wir gespannt, was der neue Besitzer so schönes mit dem sicherlich teuer erstanden Land anstellen wird. Fracking? Ölbohrung? Hoffentlich bekommt der Käufer noch Subventionen. Ich würde es den ewiggestrigen hier wünschen. Schönen Abend euch!

  12. 4.

    Sehr gut! Endlich machen diese ,,Investoren'' sich vom Acker! Wir lassen die Korken knallen. Eine Top Nachricht für die Umwelt.

  13. 3.

    Nun hacken Sie mal nicht auf Wosdi rum, zumal so ein Solarpark sich nicht für Demokratie interessiert, eher für Licht durch Sonne. Alle Solarparks die mir bekannt sind, haben Zäune und sind somit nicht zugänglich, auch nicht für Wild. Es wird rumgeplärrt, weil in Südamerika Regenwald gerodet wird. Der wird übrigens auch gerodet, damit dieser Black Block im Supermarkt liegen kann, vegane Butter, die überwiegend aus Palmfett besteht. Hier werden Kiefern nicht mehr geharzt, trotzdem sind es Bäume, die gerodet werden. Angesichts von Waldsterben und Klimarettung regt man sich über Agrardiesel auf und proklamiert die Rettung der Welt mit der Kettensäge im Anschlag, die Ersatzbutterstulle im Köcher.

  14. 2.

    Wossi ist natürlich dagegen und hat Probleme mit unserer repräsentativen Demokratie.

  15. 1.

    Wenn die Stadtverordneten oder Gemeindevertreter den Verlockungen des (erpresserisch anmutenden) Geldes nicht widerstehen können, selber in der Nähe nicht wohnen und somit nicht betroffen sind, dann kann ja immer gegen die Betroffenen Bauprojekte durchgesetzt werden... mit teils perfiden Methoden? Wenn das so ist, müsste das Verwaltungsrecht reformiert werden, damit die Bürger nicht an der Demokratie zweifeln müssen.

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