Berlin - Vegard Vinge und Ida Müller sagen Interims-Intendanz an der Volksbühne ab

Di 03.12.24 | 14:32 Uhr
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Archivbild: Der Regisseur Vegard Vinge (im Hintergrund Ida Müller) bedankt sich am 25.09.2008 in Oslo (Norwegen) für den Kritikerpreis. (Quelle: Picture Alliance/NTB)
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Audio: rbb24 Inforadio | 03.12.2024 | Ute Schuhmacher | Archivbild | Bild: Picture Alliance/NTB

Nächste schlechte Nachricht für die Volksbühne Berlin: Nach den angekündigten Millionen-Kürzungen im nächsten Jahr haben nun auch Vegard Vinge und Ida Müller die Interims-Intendanz abgesagt. Die Haushalts-Kürzungen sollen eine Rolle dabei spielen.

Die Interims-Intendanz für die Berliner Volksbühne ist geplatzt. Der norwegische Theaterregisseur Vegard Vinge und die Bühnenbildnerin Ida Müller haben dafür abgesagt. Das bestätigte ein Sprecher der Senatskulturverwaltung dem rbb.

Zuvor hatte die "Berliner Zeitung" berichtet. Dem Bericht zufolge sind die Haushaltskürzungen im Kulturbereich ein Grund für die Absage. Vor zwei Wochen hatte die schwarz-rote Koalition seine Kürzungsvorhaben für das kommende Jahr vorgestellt. Die Volksbühne soll demnach im kommenden Jahr zwei Millionen Euro weniger vom Land Berlin bekommen.

Chialo sieht "vielfältige Gründe"

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) bedauert die Entscheidung. Die Gründe für die Absage sind seinen Angaben zufolge vielfältig. Ein direkter Zusammenhang mit den Sparmaßnahmen sei ihm nicht bekannt, so Chialo.

Erst Anfang Oktober war bekannt geworden, dass das norwegisch-deutsche Theaterpaar die Interims-Intendanz für zwei Spielzeiten übernehmen soll. Für das Jahr 2027 sucht die Volksbühne bereits eine neue Intendanz.

Der Intendantenposten an der Volksbühne ist seit dem Tod von René Pollesch Ende Februar vakant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.12.2024, 13 Uhr

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28 Kommentare

  1. 28.

    Ach ich bitte Sie, für die finanzielle Situation in Berlin ist ausschließlich der ehemalige Rot-Rot-Grüne Senat verantwortlich. Deren unsägliche Finanzpolitik hat doch für die bestehende Situation gesorgt.
    Der jetzige Senat muss das in Ordnung bringen ob will oder nicht. Man kann nicht ständig alimentieren wenn keine Einnahmen da sind oder wegen schwachen Konjunkturdaten die Steuereinnahmen fehlen.
    Ganz einfaches Einmaleins ....

  2. 27.

    Wie hoch ist nochmal der Betrag, um den der Haushalt gekürzt werden muss???
    Okok, Mit der entsprechenden medialen Inszenierung kann jedes Projekt für dramatisch unverzichtbar gemacht werden.
    Journalisten müssen ja keinen Haushalt zusammenstellen. Sie brauchen nur einfach auf die Tränendrüse und/oder die Sirenen drücken.
    Aber die Opposition im Parlament ist verpflichtet Gegenvorschläge und deren Finanzierung zu machen.
    Bisher hört man aus dieser Ecke aber nur die üblichen Phrasen.

  3. 25.

    Durchhalten, Herr Chialo! Augen zu und durch! Es dauert ja nicht mehr lang, bis Sie den erträumten Posten als Kulturstaatsminister antreten und das Berliner Senatselend hinter sich lassen können! Und das Beste: In der Stadt wird Sie niemand vermissen, da von Ihnen außer dieser komischen Umzugsidee für die ZLB kaum etwas zu hören war.

  4. 24.

    Die Entscheidung ist völlig legitim und nachvollziehbar, wenn die Bedingungen für eine Tätigkeit nicht passen, sollte man auch nicht unterschreiben. Was ist daran bitte schäbig oder egoistisch? Zum Glück gibt es eine freie Berufswahl.

  5. 22.

    ....mein Vorschlag als Intendanz: Olaf Scholz - der steht ja wohl ab nächstes Jahr zur Verfügung......und dann kann er mal zeigen, was so richtiges Theater ist......

  6. 20.

    "Diese Kulturszene ist seit Jahren nicht in der Lage etwas Publikumswirksam zu produzieren "
    Nach wessen Urteil? Ihrem? Die letzten Theatervorstellungen die ich in Berlin besucht habe (Berliner Ensemble, Deutsches Theater, Volksbühne) waren alle unterhaltsam und definitiv ausverkauft, auch unter der Woche, also...

  7. 19.

    Richtig! Und das ist auch gut so. Du kannst fernseh gucken oder sonstwas machen, Leute wie Euch brauchen wir nicht, its to late...

  8. 18.

    Die Volksbühne und ihr Spielplan ist ja auch nicht immer jedermanns Sache.

  9. 17.

    @Denkmal nach
    Völlig richtig was Sie schreiben.
    Warum sollen die Steuerzahler für das Vergnügen der " Künstler" aufkommen??
    Wenn "Künstler" gut sind,werden sich auch Konsumenten finden,wenn sie weniger gut sind,sollten sie sich richtige Arbeit suchen.
    Wenn ein Gastwirt pleite ist,muss er schließen....Punkt

  10. 16.

    Das ist doch mal ein guter Vorschlag. Diese Art von Kunst brauchen die wenigsten in Berlin, nur etwas ausgeflippte. Dahin sollten die Steuergelder nicht fließen.

  11. 15.

    "....Künstler verrichten keinen "Dienst"!!!"

    Indem man die Intendanz eines Theaters übernimmt, verrichtet man in dieser speziellen Funktion sehr wohl einen Dienst!

    "Molière hatte großzügige Gönner. Alle anderen mussten von "Spenden" leben."

    Gegen freiwillige Spenden hat auch niemand etwas einzuwenden. Sie und viele Andere, die sich dazu berufen fühlen, können doch sehr gerne regelmäßig mit ihren Spenden die Kulturbetriebe unterstützen.

    Hier geht es aber um Steuergelder der arbeitenden Bevölkerung und diese Gelder sind nun einmal nicht unendlich verfügbar und müssen sinnvoll eingesetzt werden!

    In einer Stadt wie Berlin, in der die Schulen verrotten, keine ausreichenden Mittel für Kitaplätze sowie zur Unterstützung von Alten und Bedürftigen vorhanden sind, gibt es westenlich wichtigere Aufgaben als die ohnehin mit einer Milliarde Euro fürstlich unterstützte Kulturszene noch weiter zu alimentieren!

  12. 14.

    Diese Kulturszene ist seit Jahren nicht in der Lage etwas Publikumswirksam zu produzieren und ist dann sehr erbost wenns die Subventionen ausbleiben. Wie hearten sie’s denn gern?? L. G. Rolf

  13. 13.

    Schön, sie kriegen auch zwei Freikarten! das erste Stück wird sich mit den Nazispacken beschäftigen, ohne Tabus! Wird Zeit!

  14. 11.

    Ach, ich vergaß noch nachzutragen, daß ich selbstverständlich in kein Theater, Ope. Konzert oder ähnliches gehen werde oder war!!!
    Vesteht sowieso keiner, da muß man wohl Abitur haben. Hab ich aber nicht.

  15. 9.

    Jetzt kommen doch die üppigen Kosten auch nur einer "Elite" zu Gute, die das interessiert und die es sich leisten kann.
    Wer das möchte, der soll es auch bezahlen?
    Mit welchem "Recht" machen Menschen ihr Hobby zum Beruf und verlangen, dass die Allgemeinheit das dauerhaft subventionieren soll?

  16. 8.

    Okay, okay, Ihr kriegts nicht hin. Deshalb muß ich wohl oder übel doch zurückkommen! Aber dann wird RICHTIGES Theater gemacht))))

  17. 7.

    Uff, dieses Wir-schlagen-Castorffs-Spiellängen-locker-Team bleibt uns erspart. Gebt doch mal Leuten eine Chance, die es nicht allein der Knete wegen machen sondern es verstehen aus Wenig Viel zu schaffen, weil es um die Kunst geht, nicht um den Nimbus. Das nennt sich dann Kreativität.

  18. 5.

    Es soll aber tatsächlich auch Theater geben, die ganz ohne staatliche Unterstützung auskommen. Wie geht das nur…..?

  19. 4.

    Künstler verrichten keinen "Dienst"!!!

    Künstler haben in der europäischen Geschichte schon immer mehr gebettelt, als von Vermögen gelebt.
    Molière hatte großzügige Gönner. Alle anderen mussten von "Spenden" leben.
    Goethe hatte Kohle, Schiller hat sich durchgekämpft.
    Trotzdem nennen wir es "unsere" Kultur.
    Hätte niemand Schiller finanziert, weil Länder keine Kohle haben, dann gute Nacht.

    Nochmal: Künstler verrichten keinen Dienst.
    Außer an der Gesellschaft.
    Ohne Künstler nur noch Verwaltung!

  20. 3.

    Groß, zentral und verkehrsgünstig gelegen ist die "Volksbühne" ein idealer Standort für die Landesbibliothek.

  21. 2.

    Kein Wunder, und so wird es wohl weitergehen. Dank CDU wird Berlin um seine künstlerische Ausstrahlung gebracht. Der SPD ist das egal. Was gerade passiert, ist weit problematischer als die Kürzungsarien von Wowereit/Sarrazin. Avanti Diletantti!

  22. 1.

    Das lässt tief blicken - wenn man nicht bereit ist, sich auch mit den dringenden wirtschaftlichen Aspekten eines Theaters auseinander zu setzen, schmeißt man einfach alles hin...

    Die Berliner Kulturszene erhält rund 1 Milliarde Euro vom Senat, aber Herr Vinge und Frau Müller wollen ihren Dienst nur leisten wenn nochmals üppige Millionen zusätzlich kommen - das ist realitätsfremd, egoistisch und schäbig.

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