Zukunft unsicher - Brandenburg an der Havel zahlt 2,5 Millionen Euro an ortsansässiges Theater

Di 18.02.25 | 10:49 Uhr
  5
Das Logo des seit über 200 Jahre bestehenden Brandenburger Theaters, aufgenommen am 06.04.2023. (Quelle: Picture Alliance/Jonathan Penschek)
Audio: Antenne Brandenburg | 17.02.2025 | Claudia Baradoy | Bild: Picture Alliance/Jonathan Penschek

Die Stadt Brandenburg an der Havel zahlt an das ortsansässige Theater in diesem Jahr die zugesicherten Zuschüsse in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Das wurde am Montagabend im Hauptausschuss bestätigt.

Darüber hinaus gibt das Land Brandenburg die vertraglich vereinbarten sieben Millionen Euro. Damit ist das Wirtschaftsjahr 2025 gesichert.

Die Zukunft des Brandenburger Theaters ist aber unsicher: Für die kommenden Jahre werde mehr Geld benötigt - wegen allgemein gestiegener Kosten, heißt es im Wirtschaftsplan des Theaters: "Für das Jahr 2026 würde bei Fortführung des Spielbetriebes auf dem Niveau des Jahres 2024 ein finanzieller Mehrbedarf in Höhe von 677.000 Euro anfallen."

Daraufhin gab es Vorwürfe der Stadtverordneten, dass mit dem Geld nicht sparsam gehaushaltet werde.

Intendant Alexander Busche weist diese Vorwürfe aber zurück: "Wir prassen überhaupt nicht, ganz im Gegenteil: Wir sparen, wo wir können." Er wisse auch gar nicht, wo er noch sparen solle, so Busche: "Ich bin immer zwiegespalten, wenn ich nach Einsparpotenzial gefragt werde. Nein! Wo ist ihr Wille in der Stadt, uns zu erhalten - aber wirklich so, dass es Sinn macht und dass es sich lohnt", erklärte der Intendant.

Das Brandenburger Theater gibt es seit mehr als 200 Jahren. Seit 2019 kann es wieder selbst produzieren und gestaltet mit Eigenproduktionen einen vielfältigen Spielplan. Neben Theaterstücken werden auch Konzerte, Lesungen und Kabarettvorstellungen angeboten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.2.2025, 13:30 Uhr

Nächster Artikel

5 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 5.

    Kultur ist das Gesicht einer Stadt, und ein Theater das Stimmungsbarometer. Da stimme ich den Vorherigen zu. Aber es ist beileibe nicht so, dass sinnvoll und nach wirtschaftlichem Ermessen an diesem Hause mit Geld umgegangen wird. Und das wäre die Aufgabe eines Intendanten und einer Geschäftsführerin. Eigenes Gutdünken auf die Bühne zu bringen, sich ständig selbst darzustellen, Klientelpolitik im Hause zu betreiben, einen Spielplan anzusetzen, welches das Haus nicht nur qualitativ überfordert, stehen nicht

    für seriöse Theaterarbeit im Sinne der Stadt. Theater ist kein Karneval. Leider spiegelt sich das auch in Zuschauerzahlen, und dies wieder in fehlenden Einnahmen. Daran muss gearbeitet werden, damit das Theater wieder in der Mitte der Stadtgesellschaft ankommt. Das ist Aufgabe eines Intendanten. Nicht Prlnz zu spielen, das Orchester zu spalten, und in kurzer Zeit unprofessionell die so wichtige Aussenwirkung des Klangkörpers für die Stadt drastisch einzuschränken.

  2. 4.

    9,5 Millionen Zuschuss von Stadt und Land, ist eine Nummer. Wenn ich mir den Spielplan Februar / März 2025 ansehe, sehe ich kaum Inszenierungen.
    Möglicherweise ist das Theater überdimensioniert.

  3. 3.

    Alexander Busche als verantwortlicher und verantwortungsvoller Intendant hat innerhalb kürzester Zeit ein erstaunliches Bühnenhaus kreiert, das allen Sparten, sei es Oper, Operette, Sinfoniekonzerte etc ..zu neuem Glanz verhalf. Der Theaterball als besonders Highlight für alle gesellschaftlichen Schichten- einmalig und einfach nur schön.
    Ein begeisterter Theaterfreund

  4. 2.

    Das ist mal eine gute Entscheidung - es geht um Kultur und Kunst, eine Partei hat damit ja nichts am Hut (am Scheitel), Afd.

  5. 1.

    Theater sind Teil eines positiven verstandenen Eigensinns jeder Stadt. Für die uralte Kapitale des Landes Brandenburg und die Namensgeberin des Landes trifft dies im Besonderen zu. Auch ist Kultur etwas anderes, als bloß eine Unterform vordergründigen Geschäfts und Kommerzes zu sein.

    (Nebenbei bemerkt, war und ist dies eine wesentliche Differenz zw. der europäischen Kulturauffassung und der US-amerikanischen Kulturauffassung bezüglich des Handelsabkommens TTIP, wobei die hier angesprochenen Zuschüsse im anderweitigen Fall eine Wettbewerbsverzerrung wären.)