Berlin - Fluchttunnel aus DDR-Zeiten bei Bauarbeiten entdeckt

Sa 17.06.23 | 21:28 Uhr
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Symbolbild: Einer der Zugänge eines ehemaligen Fluchttunnels zwischen West- und Ostberlin ist am 28.09.2017 in Berlin in einem alten Kellergewölbe der ehemaligen Oswald-Berliner-Brauerei zu sehen. (Foto: dpa)
Bild: dpa

Ein Fluchttunnel aus DDR-Zeiten ist in Berlin bei Bauarbeiten entdeckt worden. Der Tunnel befindet sich unterhalb der Bernauer Straße 26 und ist nur 50 Zentimeter breit und 70 Zentimeter hoch, wie die "B.Z." am Samstag berichtete. "Die Existenz war grundsätzlich bekannt. Geophysikalische Untersuchungen hatten die Lage allerdings wesentlich tiefer vermutet", sagte das Landesdenkmalamt der Zeitung. Demnach wurde der Tunnel Anfang Juni bei einem Neubauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) gefunden.

Man habe sich in Zusammenarbeit mit Landesdenkmalamt, der archäologischen Fachfirma und den Baupartnern dafür entschieden, den Tunnel nicht zu zerstören oder mit Beton aufzufüllen, teilte der Pressesprecher der WBM, Matthias Borowski, dem rbb am Samstagabend mit. Stattdessen erfolge eine Verfüllung mit Flüssigboden. So solle das kulturelle Erbe geschützt werden.

Die Bernauer Straße liegt an der Grenze zwischen den Ortsteilen Wedding und Mitte. In Zeiten des geteilten Deutschlands verlief dort die Berliner Mauer entlang der Ost-Berliner Häuserfront und teilte die Straße ist Ost und West. Nach Angaben der Gedenkstätte Berliner Mauer gab es allein an der Bernauer Straße mindestens zwölf Anläufe für Fluchttunnel, mit deren Hilfe die Menschen versuchten, auf unterirdischem Wege in den Westen zu gelangen.

Sendung: rbb 88.8, 17.06.2023, 18 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    @ West-Berliner, und es gibt Tunnel, die von West nach Ost gebaut wurden. Es gibt eine offizielle Liste mit 39 Tunnel. Davon hatten immerhin 31(!) ihren Startpunkt im Westen. Dafür den Lagerplatz für den Sand im Osten zu suchen wäre interessant gewesen.

  2. 21.

    Ob von Ost nach West...
    Hierzu empfehle ich das Buch: "Die Fluchttunnel von Berlin".
    Gut recherchiert und spannend zu lesen.

  3. 20.

    Jürgen, ich war natürlich nicht dabei, aber ich weiß das vorher auf Ost Berliner Seite Räumlichkeiten für den Sand organisiert wurde. Es konnte auch sein das von zwei Seiten gearbeitet wurde. Aber es gibt ja noch Zeitzeugen Fluchthelfer!
    Übrigens es hat nichts mit übermäßig schlau zu tun, sondern mit etwas mehr Lebenserfahrungen! Soviel dazu.

  4. 19.

    Soweit ich über diese Fluchttunnel informiert bin, wurden diese von Fluchthelfern aus dem Westen von Westsektoren in den Ostsektor gegraben um Fluchtwillige aus dem Osten herauszuholen, nachdem die Grenze oberirdisch immer dichter und lebensgefährlicher wurde. Es wäre schön wenn hier Fluchthelfer und Flüchtlinge einmal die Geschichten erzählen um sie vor dem Vergessen zu bewahren und das hässliche Gesicht des SED-Regimes zu zeigen!

  5. 18.

    @Matthias, ok, schön, dann ist jetzt auch "politische" und geografische Himmelrichtung geklärt :D

  6. 17.

    Mauermuseum am CheckPoint Charlie
    Täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet

    Leider finde ich die Eintrittspreise ganz schön heftig ...
    z.B. 7 - 18 Jahre 9,50 Euro / Erwachsene 17,50 Euro

  7. 16.

    Anhang: Ich weiß nicht mehr genau ob es noch das Flucht Museum an der Kochstr Checkpoint Carlie gibt, wäre ja mal interessant, für alle die nach 1961 geboren wurden, egal ob in Ost oder West. Ich glaube es gibt dort auch einen Tunnel Nachbau und vieles anderes. Für junge Leute auch sehr interessant.

  8. 15.

    @ West Berliner, hier ging es aber nicht um die Frage, in welcher Richtung der Tunnel genutzt wurde. Es ging eher darum,in welcher Richtung er angelegt wurde. Und da kam es schon vor, das die Fluchthelfer von West nach Ost arbeiteten. Sollten Sie mit 74 und einige Ihrer klugen Vorredner auch wissen.

  9. 14.

    Antwort auf Westberliner
    Danke für Ihren Kommentar
    Ich bin zwar im sogenannten Westen geboren aber ich war und bin Berliner egal in welchem Bezirk oder Ortsteil ich jetzt lebe.
    Bereue nur die kurze Zeit als Exilberliner im Umland von Berlin.
    Aber nun bekommt mich niemand mehr raus aus Berlin dazu verdanke ich dieser Stadt einfach zuviel.
    Sie ist nicht perfekt aber liebenswert mit Ihren Menschen die aus vielen Kulturen besteht.

  10. 13.

    Ich wurde ja 1964 geboren in Wedding und kenne nur zu gut die Bernauerstr.
    Damals stand an besagter Stelle im Westteil ein Podest an denen mich mein Vater in die Höhe hielt , damit meine Großeltern aus Babelsberg ,Berliner Onkels und Tanten mich mal sehen konnten.
    Es war ja kompliziert keiner meiner Verwandten hatte Telefon und so blieb nur der Schriftverkehr.
    Das mag sich heute keiner vorstellen und es ist auch gut das es Geschichte von gestern ist.

  11. 12.

    Um es genau zu nehmen doch eher von Nord nach Süd oder umgekehrt.
    An der genannten Adresse von Ost nach West zu buddeln hätte nicht viel gebracht.

  12. 11.

    Das kann ja wohl nicht Dein Ernst sein. Natürlich wurde der Tunnel von Ost nach West gebaut. Meine Frau hat sich vor lachen weggeschmissenen. Der Witz war gut.

  13. 10.

    Passt ja. Was hatten wir gestern? Außer das es Samstag war.

  14. 9.

    Ich bin 74 und kann Ihnen sagen tunnel hatten wir in Berlin mehrere gehabt. Die wurden aber nicht von West Berlin nach Ost Berlin benutzt, sondern ausschließlich von Ost nach West Berlin. Nur die Fluchthelfer sind manchmal hin und her um die Flüchtlinge rüber zu holen.
    Sollte man aber wissen, wenn man nicht geschlafen hat.

  15. 8.

    @Heuheuheu war spontan auch mein erster Gedanke. Jetzt kommt das Aber: es könnte theoretisch auch Tunnelgrabung von West nach Ost gewesen sein im Sinne der Fluchthilfe.
    Von West nach Ost brauchte niemand zu flüchten, das wäre sicher auch auf dem "normalen" Wege gegangen.

  16. 6.

    Ideologisch verblendeter Kommentar. Fluchttunnel von West nach Ost brauchte es nicht. Die "DDR" hat alle Menschen, die in die DDR wollten, willkommen geheißen, weil ihr ja genug Menschen davonliefen (ca. 2.800.000 Menschen). Einfach über einen Grenzübergang einreisen. Geht schneller und einfacher als einen unterirdischen Tunnel zu graben. Mal so als Tipp.

  17. 5.

    Vor ein paar Jahren sind ganze Menschenströme gewandert und an allen Ecken in der Streusandbüchse werden selbst Scherbenfunde zu Bodendenkmalen.
    Warum wird so ein Tunnel nicht als solches bewahrt, wenn er doch so gut erhalten ist?

    Was macht das für einen Unterschied, ob der mit Beton oder Erde verfüllt wird.
    Der Zustand ist dauerhaft tzerstört.

  18. 4.

    Sie wollen doch diesen Tunnel in Berlin nicht mit den Tunneln von cu Chi in Vietnam vergleichen. Dies wurden genutzt um die Invasoren zu bekämpfen, die das Land heimtückisch überfallen hatten.

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