Prignitz - Wittenberge wird Sitz der ersten Kleinstadtakademie Deutschlands

Do 15.02.24 | 18:22 Uhr
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Wittenberge wird Standort der ersten Kleinstadtakademie Deutschlands. (Quelle: dpa/Ronneburg)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 15.02.2024 | J. Wochnik | Bild: dpa/Ronneburg

Von Wittenberge (Prignitz) aus wird künftig die Entwicklung von hunderten Kleinstädten in Deutschland vorangebracht. Die Elbe-Stadt wird Standort der Geschäftsstelle der neuen "Kleinstadtakademie" des Bundesbauministeriums. Das gab das Ministerium, von dem die Initiative für das Projekt ausging, am Donnerstag in Berlin bekannt.

Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass die brandenburgische Stadt schon jetzt gut vernetzt sei und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Städten habe. "Das ist jetzt ein erster Versuch, so eine Geschäftsstelle bei uns bundesweit zu etablieren. Daraus kann ja durchaus mehr werden", sagte Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann dem rbb.

Bis zu 2 Millionen Euro Budget im Bundeshaushalt

Ziel der Akademie ist es, kleinen Städten in Politik und Gesellschaft mehr Gehör zu verschaffen. Sie bekämen damit erstmals ihre eigene Plattform, sagte Bauministerin Klara Geywitz von der SPD. Diese erste bundesweite Vernetzungs- und Wissensplattform für Kleinstädte in Deutschland soll als Schnittstelle zwischen Bund, Ländern und Kommunen interessierte und engagierte Akteure aus allen Bereichen der Kleinstadtentwicklung zusammenbringen.

Auch die großen Städte könnten von den kleinen lernen, sagte Geywitz. Kleinstädte hätten teilweise mehr Erfahrungen im Umgang mit dem demografischen Wandel und darin, wie man mit weniger Geld und Personal viel umsetzen kann.

Für den Aufbau und den Betrieb der Kleinstadtakademie stehen im Bundeshaushalt 2024 bis zu 2 Millionen Euro zur Verfügung.

Bauamtsleiter fordert andere Kleinstädte zu Beteiligung auf

Der Bauamtsleiter von Wittenberge, Martin Hahn sagte in rbb24 Brandenburg Aktuell, es gehe vor allem darum, eine bundesweite Vernetzungsmöglichkeit und Wissensplattform zu bilden. "Die Kleinstadtakademie ist eine Einrichtung von Kleinstädten für Kleinstädte", sagte Hahn und forderte Kleinstädte in ganz Deutschland auf, sich mit "Engagement, Themen und Lösungsansätzen zu beteiligen, die wir dann im Bund vermitteln können".

Die Akademie startet zunächst mit fünf Mitarbeitern. Ihm sei besonders wichtig, dass das Projekt verstetigt werde, so Hahn.

Mehr als 2.100 Kleinstädte in Deutschland waren im Mai 2023 aufgerufen, sich um den Standort der Kleinstadtakademie zu bewerben. Insgesamt hatten sich rund 50 Städte beworben, fünf hatten es in die Endrunde geschafft. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages, aus der Wissenschaft sowie von Bund und Ländern wählte nun Wittenberge zur Siegerstadt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2024, 21:00 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Wittenberge ist eine gute Entscheidung - die vielen Kleinstädte/gerade im ländlichen Raum in Brandenburg und der gesamten Bundesrepublik, brauchen endlich eine gemeinsame Stimme - Herzliche Glückwünsche an Wittenberge und an die Menschen, die sich dafür eingesetzt haben, Vielen Dank.
    Der Nordwesten/Westen wird seit Jahrzehnten von der Politik vernachlässigt und das sollte sich auch ändern.

  2. 9.

    Herzliche Glückwunsch!!! Ein Dank an alle, die mit der Bewerbung zu tun hatten. Ihr habt eine tolle Arbeit geleistet.

  3. 8.

    Wenn Bahnanbindung und Taktung stimmen, sind kleinere Städte eine gute Alternative zur Großstadt.
    Aber viele Bahnstrecken in Brandenburg, warten leider immer noch, auf Reaktivierung oder Ausbau - schade eigentlich.

  4. 7.

    Gute Entscheidung für Wittenberge- für die Prignitz und für den gesamten Nordwesten Brandenburgs !
    Unsere Kleinstädte in Deutschland, brauchen endlich eine Plattform zur Darstellung und eine gute Vernetzung untereinander und natürlich auch ausreichende kommunale Finanzmittel.

  5. 6.

    Wird ja auch mal Zeit, dass diese Region ein paar Krümel vom Kuchen abbekommt, immer bloß Lausitz ist ja langweilig. Bin gespannt, was sich so ergibt an neuen Ideen für kleine Städte und wünsche maximale Durchsetzungskraft und Erfolg.

  6. 5.

    Ja - auch die kleineren Städte und Kommunen in Brandenburg/Bundesrepublik benötigen Aufmerksamkeit, politische Unterstützung, Geld und gute Infrastruktur.
    Da ist so eine Kleinstadtakadememie schon mal ein guter Anfang.
    Nur die Finanzierung/Personal scheint noch verbesserungswürdig zu sein.

  7. 4.

    Da kann man mal sehen, wie wichtig eine gute Bahnanbindung und damit eine gute Infrastruktur, auch für kleinere Städte und Gemeinden ist.
    Leider hat Brandenburg in puncto Reaktivierung und Ausbau der Bahn/ÖPNV noch sehr viel Nachholbedarf.
    Nur mit Bahnanbindung und gutem ÖPNV, sind unsere Kleinstädte, Zukunftsfähig.

  8. 3.

    Viele Glückwünsche in die Elbe-Stadt Wittenberge !
    Wittenberge ist ein würdiger Vertreter, für die Belange, Sorgen und Wünsche, der vielen unterrepräsentierten/unterfinanzierten Kleinstädte in Deutschland.

  9. 2.

    Wittenberge ist eine gute Wahl, nur das Budget von gerade einmal 2 Millionen Euro,finde Ich viel zu klein.
    Gerade in den Bundesdeutschen Dörfern und Kleinstädten, leben sehr viele fleißige Bürger: innen - die man aber, viel zu oft vergisst.
    Gerade, der Brandenburger Nordwesten/Westen, bräuchte sowieso, Politische und finanzielle Unterstützung, für die zukünftige Entwicklung und daher ist Wittenberge in der Prignitz - eine tolle Entscheidung und Wittenberge hat sehr viel Potential !!!

  10. 1.

    Klasse Sache, solche Kleinstädte mit Fernbahnanschluss sind die Zukunft!

    Nur wie ist das mit der Lutherstadt an der Elbe mit eine sehr ähnliche Name, sprich Verwechslungsgefahr?

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