Edeka, Netto und Marktkauf - Rückruf von Speisekartoffeln betrifft weitere Supermarktketten

Fr 31.05.24 | 20:17 Uhr
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Speisekartoffeln in einem Supermarkt (Bild: imago images/Jochen Tack)
Audio: Fritz | 28.05.2024 | Nachrichten | Bild: imago images/Jochen Tack

Wegen zu hoher Rückstände von Pflanzenschutzmitteln werden erneut Speisefrühkartoffeln aus Ägypten zurückgerufen. Sie wurden bei Edeka, Netto und Marktkauf verkauft, wie am Freitag aus Warnungen auf dem Portal lebensmittelwarnung.de hervorgeht. Betroffen sind nur mehligkochende Kartoffeln.

Demnach sind bei Edeka und Marktkauf die Marken Edeka-"Ackergold" sowie "Gut & Günstig" in Packungen mit 2,0 und 2,5 Kilogramm Inhalt betroffen. Sie wurden bundesweit, also auch in Berlin und Brandenburg, verkauft.

Bei Netto handelt es sich um die "Markttag Speisefrühkartoffeln, mehligkochend", die ebenfalls fast bundesweit in dem Discounter vertrieben wurden.

Rückrufe auch für Rewe und Penny

Bereits am Dienstag waren Kartoffeln mit gleicher Herkunft wegen überhöhter Rückstände von Pestiziden zurückgerufen worden. Betroffen waren die Lebensmittelketten Rewe und Penny. Bei Rewe handelt es sich um die 2-Kilogramm-Packungen "Beste Wahl"-Speisefrühkartoffeln der mehligkochenden Sorte "Lilly" mit der Chargennummer 463065. Bei Penny geht es um die "Marktliebe"-Speisefrühkartoffeln der Sorte "Lilly", ebenfalls mit der Chargennummer 463065.

Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes werde vom Verzehr der Kartoffeln abgeraten, weil eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht vollständig ausgeschlossen werden könne, hieß es. Konkret geht es um ein Herbizid mit dem Wirkstoff Fluazifop, wie der Lebensmittelhändler auf rbb-Anfrage mitteilte. In Lebensmitteln darf das Unkautbekämpfungsmittel jedoch nur noch bis zu einem bestimmten Grenzwert zu finden sein.

Mögliche Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen

Zu möglichen Gesundheitsrisiken durch Fluazifop schrieb das Unternehmen: "Im schlimmsten Fall könnte es im akuten Fall zu Vergiftungssymptome beim Menschen kommen: Die Exposition durch Verschlucken kann bei hohen Konzentrationen zu Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in der Bauchregion des Körpers sowie Durchfall führen."

Länger anhaltende Gesundheitsrisiken könnten demnach nur bei einer Langzeitaufnahme des Wirkstoffs nicht ausgeschlossen werden. Allerdings müsste dafür "täglich ein Vielfaches mehr als eine normale Portionsgröße Kartoffeln mit einer erhöhten Wirkstoffkonzentration verzehrt werden", hieß es.

Sendung: Fritz, 02.06.2024, 09:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Also wenn die EU Lebensmittelimporte beenden soll, dann wird es bestimmt "lustig"
    - nicht nur bei den Preisen, auch
    - bei Reis-, Soja-, Erbsenerzeugnissen (die Veganer gehen auf die Currypikerbarrikaden)
    - "Südfrüchten"
    - Kakaoerzeugnissen (wehe mir klaut einer meine Schokolade)... u.v.m.
    In den Wintermonaten gibt es dann Lagerobst oder Eingewecktes und Spätkartoffeln aus DE (die Keime bitte vor dem Verarbeiten rausschneiden).
    Übrigens Kartoffeln ... Deutschland war 2023, nach Frankreich und den Niederlanden, auf Platz 3 der Exporteure. Es liegt auch nicht an Solarflächen oder Flächenstilllegungen (EU-Vorschrift - noch), sondern einfach nur am Schietwetter zur Aussaatzeit.

  2. 19.

    Teichert, genau deswegen waren sie nicht so aggressiv demonstrieren. Sondern einzig und alleine wegen des Erhalts ihrer Privilegien. Und dass die Kartoffeln aus Ägypten importiert werden, liegt doch nicht am Staat, wir haben Kapitalismus und damit freien Warenverkehr. Mir gefällt das auch nicht, aber wir Kunden sind doch Schuld, weil wir allen Mist aus aller Herren Länder kaufen müssen, weil es billig ist. Also appellieren Sie mal an das dumme Volk, nicht immer die da oben!

  3. 18.

    Bei uns werden Flächen für Tierfutter gebraucht. Die Tiere werden hier nicht Mal verzehrt, sondern bis nach Asien exportiert. Was hier bleibt, ist die Gülle, die die Böden hier weiter belastet. Es wäre schon einiges gewonnen, wenn auch hier ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung verabschiedet werden würde. In Ägypten könnten sicher auch Sonnenkollektoren aufgestellt werden.

  4. 17.

    Kartoffeln aus Ägypten müssen leider sein, wenn bei uns Flächen für die Biodiversität stillgelegt oder wie von Thorsten beschrieben mit Solar oder Biospritpflanzen vernichtet werden.
    Die EU sollte als erstes den Import von Lebensmitteln unterbinden. Der Beitrag zum Klima und der Gesundheit der Bevölkerung wäre größer als viele andere Maßnahmen.

  5. 16.

    Du Jean-Marc, das ist ganz schlimm, ich hab gestern bei REWE Bio-Hokkaido aus- Achtung - Neuseeland (!!) gesehen. Da dachte ich auch, was zur Hölle... Ich mein... Dann gibts eben mal etwas nicht , aber dass alles aus sonstwo importiert werden muss, finde ich auch bescheuert...

  6. 15.

    Jetzt würd mich mal interessieren, ob das quasi die gleiche Ware ist, die auch bei REWE/PENNY vertrieben wurde, denn je später ein Rückruf kommt, umso höher ist doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kundschaft das ZEug schon verzehrt hat und da wären die KEtten, die JETZT zurückrufen, dann wohl deutlich zu spät dran...

  7. 14.

    Genau deshalb sind die Bauern in den Streik gewesen.
    Kartoffeln aus Ägypten das muss wirklich nicht sein!

  8. 13.

    Es geht vermutlich um Frühkartoffeln. Bei uns kommen die erst später im Jahr. Ägyptische Kartoffeln werden seit Jahrzehnten bei uns angeboten. Achten Sie doch einfach mal darauf.

  9. 12.

    Wenn auf unseren Feldern Sonnenkollektoren und BioSprit „wachsen sollen“, holt man echte Nahrung aus Nordafrika? Dem CO2 dient das besonders

  10. 11.

    Gleich zu Anfang des Berichts steht, dass es sich um Kartoffeln aus Ägypten handelt!

  11. 10.

    Einfach mal den Artikel lesen und nicht immer gleich auf die Überschriften reagieren

  12. 8.

    Wie kann solche Konzern in Deutschland sich Waagen, Kartoffeln in Ägypten produziert zu verkaufen? Unglaublich. Es sollte uns alle Verbraucher eine Lehre sein.

  13. 7.

    Der Verbraucher bleibt nur dann im Unklaren, wenn er den Artikel nicht aufmerksam liest.

  14. 6.

    Ein weiteres Argument für Bio-Produkte.

  15. 5.

    Mich würde interessieren aus welchen Bundesländern oder auch aus welchen Staaten die Knollen herkommen.
    Es kann doch nicht sein , das der Verbraucher im unklaren bleibt..

  16. 4.

    Ich höre das zum ersten mal das Kartoffeln zurück gerufen werden.Ich finde es gut hier die Information zu bekommen, bin aber im allgemein sehr enttäuscht das die Warnung nur hier zu lesen ist.
    Es währe schon wenn die Information auch über andere Medien gebracht werden (TV,Radio). Wo ist da das Gesundheitsministerium/Landwirtschaftsministerium, das sind doch wichtige Informationen.

  17. 3.

    "Die Nässe auf den Feldern behinderte Auspflanzungen für die neue Ernte erheblich. Landwirte aus Niedersachsen berichten, dass sie die Kartoffelpflanzungen erst über Pfingsten abschließen konnten, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Saison der Haupternte verzögere sich entsprechend. ... Der Lebensmittelhandel greife vermehrt auf Importware zurück, ... Aber auch Importe könnten nur mit Ach und Krach die Versorgung sichern,..."
    Entnommen aus agrarheute.
    Der Preisanstieg läuft schon seit Januar 2024 an der Leipziger EXX und da werden die Preise gemacht.

  18. 2.

    Na dann guten Appetit

  19. 1.

    Irgendwie muss ja die unverschämte Preissteigerung begründet werden...

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