Auszeichnung - Oberstufenzentrum in Frankfurt (Oder) ist jetzt "Schule mit Unternehmergeist"

Di 25.06.24 | 18:21 Uhr
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Symbolbild: Eine Person mit heißem Kaffee beim Surfen im Internet am Computer. (Quelle: dpa/Unai Huizi)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.06.2024 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: dpa/Unai Huizi

An der Schule gibt es mehrere Schülerfirmen. Damit soll den Heranwachsenden bereits in jungen Jahren praxisnah unternehmerisches Handeln näher gebracht werden. Eine solche Firma ist "SnackOSZ".

Das Konrad Wachsmann Oberstufenzentrum (OSZ) in Frankfurt (Oder) ist am Dienstag als sogenannte Referenz-Schule des Projektes "Schule mit Unternehmergeist" ausgezeichnet worden. Dort haben sich in der Vergangenheit von Schüler geleitet Unternehmen gegründet.

"Für ihre innovativen Projekte zur praxisnahen Vermittlung unternehmerischen Denkens zeichnen wir das OSZ aus", heißt es in einer Stellungnahme der gemeinnützigen und federführenden Gesellschaft Kooperation in Brandenburg (Kobranet).

"BAO BUN", "KWOSZ-Brot", "KWOSZ-Kaffee"

"BAO BUN", "KWOSZ-Brot" oder "KWOSZ-Kaffee" - es sind diese besonderen Eigenkreationen, die die Schülerfirma "SnackOSZ" zu etwas Besonderem machen - und weswegen die Schule nun ausgezeichnet wurde. Unter diesen Namen bietet die Schülerfirma unter anderem deftig gefüllte Hefeklöße und Brot-Kreation aus Dinkel, Roggen, Apfel und Sonnenblumenkernen oder auch eigenen Kaffee an.

Dabei ist "SnackOSZ" nicht die einzige Firma, die am OSZ von Schülern gegründet und betrieben wird. Auch weitere existieren. Das Besondere an den Schülerfirmen sei die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen, sagt Justin Greff. Er ist einer der insgesamt neun Schüler, die die Firma "SnackOSZ" betreiben. Ihm zufolge wird etwa das Brot mit einer Bäckerei und Konditorei in Sachsendorf gemeinsam produziert. "Bei denen bestellen wir immer das Brot. Das haben wir aber selbst gebacken und zubereitet", sagt Greff.

Gleiches gelte für die angebotenen Kaffeevariationen. Vom Rohkaffee, den die Schüler aus Hamburg geholt haben, bis hin zum Rösten und Zubereiten – alles werde selbst gemacht, erzählt Lara-Sophie Schmeer. Sie selbst stehe am liebsten an der Kaffeemaschine. "Ich bin unser Barista und das macht auch echt Spaß."

Begleitender Unterricht

Seit 2019 gibt es die Schülerfirma, berichtet Lehrerin Nadine Heinrichs - und wird auch im Unterricht behandelt. In ihrem Seminarkurs "Unternehmensgründung" geht es um Businesspläne, neue Ideen, Vermarktung, aber auch um ganz praktische Dinge, wie die Zubereitung von Essen und dem anschließenden Verkauf, so die Lehrerin: "Gerade in der heutigen Zeit ist das Praktische, das Anfassen auch das, was den Menschen bildet. Das ist das, was wir später auch brauchen werden." Auch die Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen aus der Region wie beispielsweise mit der Bäckerei oder mit der Kaffeerösterei seien Teil des Unterrichts.

Diese Vielfalt, das Engagement und vor allem die erfolgreiche Umsetzung der Schülerfirma wurden am Dienstag nun feierlich ausgezeichnet. Das Oberstufenzentrum darf sich künftig "Schule mit Unternehmergeist" nennen. Und das sei eine besondere Ehre und Anerkennung für die Schüler. Doch das, was sie durch die Schülerfirma lernen, sei weitaus mehr wert, heißt es von einem der Ausgezeichneten. "Vor allem, wenn man mal etwas organisiert, dass man sich einen vernünftigen Plan macht, ist das schon etwas für das spätere Leben."

Projekt des Landes Brandenburg

Das Projekt "Schule mit Unternehmergeist" wird aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg gefördert. Das Wirtschafts- und das Bildungsministerium sind beide in das Projekt eingebunden, dass federführend von Kobranet umgesetzt wird. "Ziel des Projektes ist es, unternehmerisches Denken und Handeln zum Gegenstand von Unterrichtsvorhaben zu machen", heißt es auf der Internetseite des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport [www.mbjs.brandenburg.de]

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.06.2024, 16:10 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch

1 Kommentar

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  1. 1.

    Lernt man an dieser Schule auch, was der Unternehmer macht, falls die Produkte nicht (ausreichend) verkauft werden können, weil die Konkurrenz zu groß ist oder weil andere Unternehmen die Produkte preisgünstiger anbieten. Oder: Unternehmer werden, das ist leicht, aber Unternehmer bleiben, das ist schwer.

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