Statement des Veranstalters - Nationalflaggen auf Techno-Parade "Rave the Planet" unerwünscht

Mi 14.08.24 | 17:27 Uhr
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Archiovbild:Menschen feiern auf der "Rave the Planet"-Technoparade auf der Straße des 17 Juni am 08.07.2023.(Quelle:picture alliance/dpa/F.Sommer)
Video: rbb24 | 14.08.2024 | Bild: picture alliance/dpa/F.Sommer

Zur dritten Ausgabe von "Rave the Planet" wollen am Samstag wieder zehntausende Menschen unter freiem Himmel zu Technomusik feiern. Die Veranstalter der Open-Air-Party machten im Vorfeld klar, welche Fahnen sie gerne sehen wollen - und welche nicht.

Die Veranstalter von "Rave the Planet" mit Loveparade-Gründer Dr. Motte wollen bei dem Berliner Technospektakel am Wochenende keine Nationalfahnen sehen. Diese seien unerwünscht, weil man letztlich die "menschengemachten Grenzen" hinter sich lassen wolle, sagte der Geschäftsführer von "Rave The Planet", Timm Zeiss, in Berlin. Natürlich seien diesen Regelungen gewisse Grenzen gesetzt.

"Aber letzten Endes ist es so, dass auf der Parade Flaggen willkommen sind, die positive Werte im Geiste der Technokultur und der Völkerverständigung vertreten, wie zum Beispiel die Regenbogenflagge." Unerwünscht hingegen seien Nationalflaggen sowie alle Flaggen und Transparente, "die sich gegen Gemeinschaft, Gleichstellung oder die gemeinschaftliche friedliche Verständigung richten", sagte Zeiss.

"Rave the Planet": Kein offizielles Verbot von Fahnen

Es handle sich dabei lediglich um einen Wunsch und kein Verbot, betonten die Veranstalter. Sie könnten nur auf den Musiktrucks Hausrecht walten lassen. Die Demonstrationsfläche zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule sei aber öffentlicher Raum.

Zur diesjährigen bereits dritten Ausgabe des Techno-Events "Rave The Planet" am Samstag mit Loveparade-Gründer Dr. Motte sind nach Angaben der Polizei 300.000 Teilnehmer angemeldet worden. Die Parade wurde als Aufzug angemeldet, wie eine Sprecherin der Polizei sagte.

Grundsätzlich steht der Parade aus polizeilicher Sicht aktuell nichts entgegen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Es werde eine Koordinierungsstelle unter anderem mit der Versammlungsleitung, dem Sicherheits- und Sanitätsdienst und der Feuerwehr aufgebaut. Voraussichtlich rund 1.000 Polizistinnen und Polizisten seien nach derzeitigem Stand am Samstag im Einsatz.

"Love is Stronger" ist das Motto der diesjährigen Parade

Die große Technoparade steht unter dem Motto "Love is Stronger". Sie will Menschen aus aller Welt zusammenbringen und für den Frieden und Schutz der elektronischen Tanzmusikkultur stehen, so die Veranstalter. Sie kündigten via Instagram bereits Rednerinnen und Redner für die "kulturpolitische Demonstration" an, darunter einen Beitrag von Kulturstaatsministerin Claudia Roth per Videonachricht.

Im vergangenen Juli hatten laut Polizei rund 200.000 Technofans unter freiem Himmel gefeiert. Die Veranstalter sprachen damals von rund 300.000 Menschen. Bis zuletzt hatte der Rave zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule wegen des Sanitätskonzeptes damals auf der Kippe gestanden. Kurz vor dem Start hatten Feuerwehr und Polizei dann aber ihr Okay gegeben - und sich später zufrieden mit dem Verlauf gezeigt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.08.2024, 13:00 Uhr

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80 Kommentare

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  1. 80.

    Überhaupt nicht. Ich habe einen völlig unverkrampftes Verhältnis zu meiner Nationalität.

    Aber ich gebe zu, dass ich mich schon als Kind als Kosmopolit empfunden habe. Engstirniges nationales Denken ist nicht mein Ding.

    Mich langweilt Patriotismus und Nationalismus einfach nur endlos.

  2. 79.

    Es geht offensichtlich nicht um die deutsche Flagge (wer hisst die bei einer Technoparade?!), sondern um die palästinensische. Die Veranstalter wollen verhindern, dass "pro-palästinensische" Aktivisten die Parade für ihre Zwecke kapern, wie es zuletzt beim CSD und vielen anderen Veranstaltungen zu beobachten war.

  3. 78.

    Tja, dann müssen Sie in Zukunft wohl mit diesem "Ekel" leben, denn Sie werden diese Fahne sicherlich noch an der einen oder anderen weiteren Stelle sehen.

  4. 77.

    1. pure Unterstellung ohne Substanz und aus Verzweiflung schnell hergeleitet. Das wäre typisch.
    2.Ich mache keine Stimmung, ich drücke MEINE Gefühle aus. Punkt.
    3. Offenbar haben SIE Probleme mit von IHRER Ideologie abweichenden Meinung

  5. 76.

    Na ja, die Erklärung zu den "menschengemachten Grenzen", die man hinter sich lassen wolle und deshalb Nationalflaggen unerwünscht seien, scheint mir doch etwas vorgeschoben, da man wohl eher größere Pro-Palestinensische bzw. Anti-Israel Protestgruppen und damit Auseinandersetzungen mit der Polizei vermeiden will.

  6. 75.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie diese Fahne vorher schon nicht besonders schön gefunden haben. Warum sonst sollten Sie jetzt einen solchen Kommentar verfassen, wenn nicht dafür, sich gegen diese Fahne zu äußern und damit aktiv Stimmung gegen sie zu machen? Alles andere ist meiner Meinung nach nur ein Vorwand. Sorry, aber so sehe ich das. Und übrigens noch schön nebenbei ein anderes Thema aufgemacht, nicht schlecht.

  7. 74.

    In der Schweiz gabs letztes Jahr bei Aldi die Nationalflagge sogar als Badehandtuch. Aber die woken Deutschen kennen sich eben selbst nicht mehr. Man geriert sich ja lieber als“Weltbürger“.

  8. 73.

    Seitdem die Regenbogenfahne auf Israel-Hass-Demos geschwenkt wurden und diese widerlichen Gestalten from th river to the sea skandierten, empfinde ich bei dieser Fahne Ekel.

  9. 72.

    Das sie Ihre eigene Landesfahne als "grässlich" bezeichnen, spricht Bände über den Zustand dieses Volkes.

  10. 71.

    "Und das sich Nationalflaggen per se "gegen Gemeinschaft, Gleichstellung oder die gemeinschaftliche friedliche Verständigung richten"

    Das steht da auch nicht. Sondern:

    "Unerwünscht hingegen seien Nationalflaggen sowie alle Flaggen und Transparente, "die sich gegen Gemeinschaft, Gleichstellung oder die gemeinschaftliche friedliche Verständigung richten"

    Letzteres bezieht sich natürlich auf tagespolitisch präsente Flaggen und Transparente, und nicht auf Nationalflaggen per se. Wie ich darauf komme? Wegen "sowie".

  11. 70.

    Das wäre das angebrachte Motto! Wir haben Angang der 90er die Nächte dant durchgemacht und gegen die Nazis gekämpft - das muß heute wieder aktiviert werden!

  12. 69.

    Von Menschen gezogene Grenzen, wie sie auch immer zustande gekommen sind, verschwinden nicht, in dem man sie ignoriert. Damit muss offen umgegangen werden. Und das sich Nationalflaggen per se

    "gegen Gemeinschaft, Gleichstellung oder die gemeinschaftliche friedliche Verständigung richten"

    ist Unsinn. Da werden künstlich ideologische Schranken aufgebaut, die uns nicht gut tun und eher zu Irritationen, als zu friedlicher Verständigung führen. Dieser sich immer weiter ausbreitende Symbol- Fetischismus sowohl in ablehnender als auch in glorifizierender Richtung nervt nur und hilft Niemandem.

  13. 68.

    Und genau deswegen ist es eben keine politische Demonstration, sondern eine reine Spaßveranstaltung! Und dafür sollten auch die Partypeople vollumfänglich aufkommen.

  14. 67.

    Bin jetzt 63, war in den 90ern dabei, fand es damals bereits genial. Auch heute kann ich bei lauter Technomucke und ordentlichen Bässen nicht still stehen und bin in null komma nichts im Pulk dabei. Das wird auch dieses Jahr wieder so sein. Da spielt es keine Rolle, ob das Teil jetzt Rave the planet oder Loveparade genannt wird; im Endeffekt bleibt es das Gleiche. Was soll das Gemähre um Müll, üble Gerüche im Tierpark oder die ach so armen Tierchen ? So etwas gehört zu einer Großveranstaltung dazu. Die vergangenen Veranstaltungen haben gezeigt, daß niemand zu Schaden gekommen ist, alles nach wenigen Tagen wieder beseitigt ist und auch die Stadt letztlich durch vermehrte (Tourismus) - Einnahmen vom Event profitiert.

  15. 64.

    @rbb
    "Bis zuletzt hatte der Rave zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule wegen des Sanitätskonzeptes damals auf der Kippe gestanden. Kurz vor dem Start hatten Feuerwehr und Polizei dann aber ihr Okay gegeben - und sich später zufrieden mit dem Verlauf gezeigt."

    Diese Information wurde bereits zwei Absätze darüber verfasst, der letzte Satz sogar 1:1.

  16. 63.

    „Die meisten Menschen kommen zu diesem Event, weil sie nach der lauten Musik abtanzen wollen, sich schrill kleiden möchten und Spaß haben wollen - mehr nicht!“
    Wie bei jedem Massenevent …

  17. 62.

    Sehr gute Entscheidung, ohne diese grässlichen Fahnen, die in Brandenburg wie eine Seuche zunehmen. Was wollen die Leute damit eigentlich ausdrücken?
    Ich meine, Deutsche sind wir auch, nur wir brauchen das nicht ständig zur Schau stellen.

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