Selbstständigkeit - Handwerk und Familie - wie lässt sich das für Frauen vereinen?

Di 20.08.24 | 11:46 Uhr
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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 20.08.2024 | Sophie Goldau | Bild: rbb

Karolin Werkmeister ist selbstständige Sattlermeisterin und alleinerziehende Mutter. Wie viele Unternehmerinnen mit Kindern, fühlt sie sich nicht ausreichend unterstützt. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat konkrete Lösungsideen. Von Sophie Goldau

Schon mit 16 Jahren war sich Karolin Werkmeister sicher: Sie wollte Sattlerin werden. Ihre Eltern hätten ein Reitsportgeschäft und Pferde gehabt, erzählt sie. Um Geld zu sparen, habe sie irgendwann angefangen die Reitausrüstung in ihrem Zimmer mit Haushaltsnadeln zu reparieren. "Bis meine Mutter auf die Idee kam, es gibt doch da bestimmtes Werkzeug und da gibt es sogar einen Beruf", erinnert sie sich.

Das Werkzeug hängt mittlerweile an der Wand in ihrer Werkstatt – vor 12 Jahren gründete sie ihre eigene Sattlerei in Schwedt (Uckermark). Ihr Tagesgeschäft ist vor allem der Sattel-TÜV: Sie überprüft, ob gebrauchte Sättel noch zu gebrauchen sind und bessert nach, wo es hapert. Der Beruf erfordert Verantwortungsbewusstsein: Ein nicht passender oder falsch eingestellter Sattel kann die Gesundheit von Pferd und Reiter gefährden.

Hochschwanger in der Werkstatt

Karolin Werkmeister hebt einen Sattel vom Bock auf ihre Arbeitsplatte. Der Sattel gehört zu einem Pony - Werkmeister war vor Ort, hat sich genau angesehen, wie sich das Tier unter dem Sattel beim Reiten bewegt. Sie hat erkannt, dass die Wolle nicht richtig verteilt ist. Jetzt zupft sie die Nähte aus dem Leder und fängt an, die Wolle mit einer langen Nadel herauszuziehen.

Werkmeister ist zugleich Chefin und alleinige Mitarbeiterin – zumindest fast. Tochter Helena kommt gerne so oft es geht mit. Das Sattler-Handwerk wurde der 10-Jährigen quasi in die Wiege gelegt. Karolin Werkmeister stand noch in der Werkstatt, als sie bereits im neunten Monat schwanger war. Eine Wahl hatte sie nicht wirklich: "Relativ schnell nach der Geburt ist sie dann auch mitgekommen in die Werkstatt. Es ging einfach nicht anders."

Wirtschaftliche Nachteile durch Schwangerschaft

Als Selbstständige fällt sie nicht unter die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes. Schwangere Arbeitnehmerinnen haben ein Recht auf Mutterschutzgeld - bei Unternehmerinnen ist das komplizierter. Sie bekommen höchstens ein Krankentagegeld, und das nur unter bestimmten Bedingungen und mit der richtigen Zusatzversicherung. Karolin Werkmeister stand lediglich eine einmalige Zahlung von 210 Euro zu. Dank ihres damaligen Partners konnte sie den Betrieb vor der Schließung bewahren.

Mit ihren Erfahrungen ist Werkmeister nicht allein: In einer Umfrage des Bündnisses "Mutterschutz für alle" gaben über 80 Prozent der befragten Unternehmerinnen an, wirtschaftliche Nachteile durch ihre Schwangerschaft erlitten zu haben.

Zentralverband des Deutschen Handwerks schlägt Betriebshilfen vor

Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte vom Zentralverband des Deutschen Handwerks will, dass die Politik überprüft, welche Angebote wirklich zur Lebensrealität von Selbstständigen passen: "Wir würden uns wünschen, dass noch in dieser Legislaturperiode zumindest die Dinge, die nicht so kompliziert sind, etwa wie berechnet man Elterngeld für Selbstständige auf den Weg gebracht werden", sagte Schulte dem rbb.

Er schlägt vor, Betriebshilfen einzuführen, wie es sie schon in der Landwirtschaft gibt. Die Krankenversicherung bezahlt solche Hilfen, wenn ein Unternehmer arbeitsunfähig und der Betrieb deswegen gefährdet ist. Schulte räumt ein, dass das wegen des Fachkräftemangels zwar nicht leicht umzusetzen, aber zumindest einen Versuch wert wäre.

Für Werkmeister wäre das eine Hilfe. Sie erzieht ihre Tochter mittlerweile allein und muss jeden Tag Selbstständigkeit und Muttersein unter einen Hut bekommen. Die Liebe zu ihrem Beruf lässt sie die Herausforderungen der Selbständigkeit meistern: "Jetzt fasziniert mich daran auch diese Haptik, das Leder, der Geruch. Aber vor allem, dass ich dem Pferd damit helfen kann."

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.08.2024, 15 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    „Sie sind vielleicht ein Geizhals!“
    Nein, Gebender. Schon immer. Besonders dann, wenn Not unverschuldet eintritt. Ich will dafür im Gegenzug aber auch nicht „ausgenommen“ werden... und vor allem mehr Respekt statt Forderungen und unsachliche Beschimpfungen über Dinge die nun nicht gesagt wurden!

  2. 36.

    Noch eine unsachliche Bemerkung ohne Inhalt zum Thema... :-(. Kein Beitrag in der Sache...

  3. 35.

    " für alle ohne eine eigene Absicherungsleistung? "

    Arbeitnehmer zahlen auch keine "Mutterschaftssteuer", sondern es wird ihnen aus den Krankenkassenbeiträgen, die von ihnen abgeführt werden, gewährt.
    Selbstständige dagegen müssen, neben ihren Steuern, extra einen Sonderbeitrag dafür bezahlen. Und das wird als ungerecht empfunden. Da hab ich Verständnis für.
    Bei manchen hier liest sich das so, als ob Selbständige Schmarotzer des Staathaushalts wären. Aber ferner könnte man nicht daneben liegen. Die haben nämlich eine erhebliche Steuerlast.

  4. 33.

    Hören Sie doch bitte auf spalterisch jetzt auch noch Mütter gegen Mütter aufzuwiegeln. Was bezwecken Sie damit? Irgendwann muß mal Schluß sein damit!

  5. 32.

    „steht nichts davon, dass die junge Frau und ihr Kind es sich in der sozialen Hängematte gemütlich gemacht haben“
    Das hat keiner behauptet. Sie aber lesen das heraus...
    Der „Aufhänger“ war der Satz „Mutterschutz für alle“... für alle ohne eine eigene Absicherungsleistung? D.h., andere müssen dann abgeben?? Egal wie und wie lange Kinder betreut werden? Es hat sich daran entzündet, wie Mutterschutz gerecht ist... Dann aber daraus zu lesen, dass man ganz gegen Mutterschutz ist, ist schon gewagt bis böswillig.

  6. 31.

    Mutter zu sein sollte nie ein Grund sein um im Alter oder mit Kind unter Armut zu leiden. Und die Kinder leben nicht nebenan. Frag mich wie die Muttis das schaffen, die den Bonus nicht haben.Sie stemmen das alleine stimmt nicht ganz, da muß das Umfeld hinter ihnen stehen, sonst stemmen Sie gar nix, weil Sie Ihre Termine absagen können.Die Frauen nehmen ihr Leben besser selber in die Hand als Frauen, die mit Kind und Mann zu Hause sitzen und Hartz 4 beziehen. Wenn schon immer schaffen es einige 4 Jahre lang und andere finden Arbeit und kekommen ihre Kinder unter einen Hut und landen später trotzdem in der Armutsfalle. Das ist ungerecht. Auch wenn jetzt einige sagen werden auch ich arbeite und bekomme Minestlohn. Aus den auch nicht so schnell rauskommt, wenn nicht weisst das innerhalb Berlins sehr grosse Spannen für den selben Beruf existieren.

  7. 30.

    ....letzteres, zumindest subjektiv oder geistig verinnerlicht, zumindest theoretisch möglich....

  8. 29.


    2. Versuch

    Haben Sie außer den ,,Einzahlungen“ noch weitergehende Hobbys? Sie schreiben in unflätigerweise groben Unsinn!

  9. 28.

    Der Fehler liegt im Gesamtsystem. Ob Frau oder Mann: die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige sichert bei Ausfall nur minimal ab. Krankengeld-wie andere auch- nach 6 Wochen, vorher gar kein Einkommen. Und private (Zusatz-)Versicherungen muss man sich leisten können. Das verstehen viele leider nicht.
    Die junge Frau hätte kaum eine andere Chance gehabt. Sattler ist ein seltenes Handwerk, angestellt kommt man oft nur in Autosattlereien unter. Also: Hut ab für Ihren Mut.

  10. 27.

    Vergesse nie den giftig spitzen Spritzer einer mir eigentlich sehr lieben Person von da drüben... "lässt es dir mit UNSERER Rente ja gut gehen!!.." Herrgottjeh. 46 Jahre volle Pulle gearbeitet, mehrere Kinder dazu bekommen...so that. Rentenpunkte nennt man das seit der Wende.

  11. 26.

    ...vielleicht hat er nur "Ostdeutsche", Rente gelesen....und der Blitz schlug ein. Die bösen Ossis. Ohje. Hinterwald lässt grüßen. Wieviele "wessi-Hausfrauen" (Standard ewig weil es sich so gehört) haben ihre Rente sich einfach vorzeitig (!) auszahlen lassen trotz Warnung. Jawoll das war Usus. Das Geschrei Jahrzehnte später hör ich bis hier. Nix Rente. Komplett abhängig vom Ehemann. So gewollt so geschehen. Wir haben ab 16 eingezahlt mit Beginn Lehre. Und gearbeitet.

  12. 25.

    Das Kommentar macht mich etwas sprachlos. Wovon sollen die Bürger aus der DDR, die nie in der Lage waren in diese Rentenkasse ein zu zahlen sondern nur in die Rentenkasse der DDR leben? Wer sich im Westen entschied Hausfrau zu spielen , da hat der Mann genug verdient. Statt auf die Ossis zu schimpfen, die nie in ihr Systhem einzahlen konnten einfach mal die Schuld bei sich selber suchen.Na Gott sei Dank hab ich nur in die vereinte Kasse einzahlen dürfen. Hätte man schon zu Westzeiten privat in die Rentenkasse zahlen dürfen? Wenn ja selber Schuld alles den Mann machen zu lassen und nix ein zu zahlen.

  13. 24.

    Haben Sie überhaupt verstehen können, dass es hier um eine Unternehmerin geht? Eine Frau, die nicht in der DDR gelebt hat? Eine Frau, die privat versichert ist?

    Einfach mal die Synapsen 30 Jahre vorwärts schicken, dann verschwinden die eingestaubten Klischees der 90er.

  14. 23.

    „Was haben Sie eigentlich gegen Frauen?“
    Nichts. Wie kommen Sie darauf?
    Wollen Sie nicht doch lieber etwas beitragen, so wie „Sascha1“ z.B?

  15. 22.

    Männer ... nicht wenige sterbenskrank mit 'nem richtigen "Männerschnupfen" und drei Wochen krankgeschrieben aber hier den Hals aufreissen. Schon mal 'n Kind bekommen?

  16. 21.

    Eine Vollkaskoversicherung haben zu wollen, aber dafür nicht zu zahlen, das geht halt (nicht mehr).
    Nach der Wende sind riesige Summen aus den westdeutschen Sozialversicherungen genommen worden (insbesondere Renten- und Arbeitslosenversicherung) für Bürger aus der DDR, die nie in diese Kassen eingezahlt haben - kein Westdeutscher hätte ohne Einzahlugn etwas bekommen. Gezahlt haben das die Einzahler in die Rentenversicherung - sie sind die Verlierer der Wende, denn deren Renten wurden massiv gekürzt.
    Es kann einfach nicht mehr so weitergehen - hier ist Eigenverantwortung gefragt und wenn eigene Berufswünsche nicht selber finanziert werden können, dann muss man es halt verschieben - statt die Einzahlung dafür auf andere zu verschieben.

  17. 20.

    Zum Verhältnis Geben-Nehmen verweise ich auf Bürgergeld vormals Hartz4. Im Beitrag steht nichts davon, dass die junge Frau und ihr Kind es sich in der sozialen Hängematte gemütlich gemacht haben. Ganz im Gegenteil: Diese junge Frau hat ihr Leben selbst in die Hand genommen und für sich selber gesorgt, aus eigener Kraft. Sie hat alles gegeben und nichts genommen. RESPEKT!
    Wenn ich hier lese, dass Selbständige rechnen sollen, ob sie sich Kinder leisten können, dann setze ich dagegen, dass es Nichtselbständige gibt, die nicht darüber nachdenken und Pflegefamilien, die sich um verwahrloste Kinder kümmern. Wer bezahlt denn dafür?
    Ich finde, wenn es um die Versorgung von kleinen Kindern bis 24 Monate und ihren Müttern geht, dann soll auch selbständigen Elternteilen das zustehen, was alle Unselbständigen auch bekommen. Eine Selbständige ist nicht anders schwanger als Arbeitnehmerinnen.

  18. 19.

    Tolle junge Frau, nicht nur hübsch und fleißig, mutig, denn es ist nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Vielleicht sollten wir junge Menschen wieder mehr wertschätzen, das fängt in unseren Köpfen an und wir sollten gute Gedanken über andere auch gut in Worte fassen und uns nicht der Missgunst und dem Neid hingeben, mir fehlen diese wertschätzenden Kommentare hier.

  19. 18.

    Was daran stört Sie? Für mich unverständlich, darf man keinen Artikel mehr schreiben, der über Frauen in der Selbstständigkeit berichten, mit allen Hindernissen, Schwierigkeiten, Herausforderungen?

  20. 17.

    Diese Überschrift – was für eine Frage im Jahr 2024. Ernsthaft?

  21. 16.

    Ist Ihnen Ihr Unwissen und Ihre Vorverurteilung oder was immer auch Sie gegen Frauen zu haben scheinen, nicht peinlich? Haben Sie Angst vor Frauenpower?

    Ich bin ein Mann und ziehe meinen alten Schlapphut vor dieser Frau, starke Frauen sind aber nicht ausgeschlossen, wenn es um soziale Sicherheiten geht, auch wenn Sie das Heimchen am Herd vielleicht lieber mögen.

  22. 15.

    Steffen, Björn oder Sonja, wie auch immer, der Satz, dass da alle volle Selbstbestimmung „wollen“, von Ihnen so formuliert, klingt in etwa so, als dürften Frauen gar nicht selbstbestimmt handeln, haben Sie sich da irgendwie vertan? Es will niemand, es darf und kann jeder, nicht nur Männer. Das hier überhaupt zu erwähnen, ist der Brüller ohnehin und dann auch noch soziale Sicherheit damit zu verwechseln, dass eine Frau dann nach dem Staat „ rufen“ würde, mehr Frauenverachtung und Missverstehen der Rechte der Menschen im Land ist nicht mehr möglich. Was haben Sie eigentlich gegen Frauen? Die arbeiten fleißiger als Männer für weniger Geld, erziehen nebenbei Kinder und Haushalt und einen Mann, ich mag Frauen, wir sollten Sie endlich als das starke Geschlecht betrachten.

  23. 12.

    „Da braucht es keinen 'Steffen' und 'Blüte', um das versuchen schlechtzureden.“
    Mit keinem einzigen Wort wurde dies getan... Lediglich das Verhältnis Geben/Nehmen und der Familienstand wurde versachlicht.

    P.S. Persönlich wünsche ich mir noch mehr solche Selbstständigen. Völlig unbiologisch.

  24. 11.

    Es geht mir um das Prinzip „Geben und Nehmen“, das Einzahlen berechtigt eine Hilfe im Notfall. Das ist sehr sozial. Das nur „Nehmen wollen“ ist unmoralisch unsozial.

  25. 10.

    Die Sozialkassen haben meinem nicht völlig ausgeprägten Kenntnisstand nach nix damit zu tun. Das Mutterschaftsgeld zahlt die Krankenkasse, in die ein Selbstständiger selbstverständlich auch einzahlt, und da auch nicht weniger als der Anteil eines Angestellten. Insofern ist da erstmal kein Unterschied zu Arbeitnehmern.
    Es existiert für Selbstständige auch kein wörtliches Mutterschaftsgeld; das läuft unter dem allgemeinen Krankentagegeld. Und das muss man eben, im Unterschied zur Angestellten, ergänzend abschließen bzw dafür einzahlen (was man dann durchaus als leicht ungerecht ansehen kann). Hat sie nicht gemacht/sich nicht leisten können/wollen/verschlafen.

  26. 8.

    Sorry, die Tochter ist natürlich inzwischen zehn, ich hatte das gelesen und wollte damit nur klarmachen, wie früh ihr Kleinkind schon mitgekommen ist. Dann noch dazu: Karolin Werkmeister hat es jetzt schon so lange geschafft, sie wird es auch noch weiter schaffen und scheint in ihrem Beruf ja auch ihre Berufung gefunden zu haben. Ich wünsche ihr alles nur erdenklich Gute weiterhin. Eine tolle Frau. Ich hoffe wirklich, dass der Staat für solche Bedingungen bessere Hilfe schafft, auch wenn die ersten beiden Foristen da ja anscheinend eine andere Meinung zu haben. Anscheinend sieht ja selbst der Zentralverband des Deutschen Handwerks Handlungsbedarf und will der Politik mögliche Lösungsvorschläge machen und das finde ich richtig so. Wieso sollte es auch keine Betriebshilfen wie in der Landwirtschaft geben?

  27. 7.

    „In dem Fall wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, den Kindesvater stärker in die Pflicht zu nehmen.“
    Zunächst sollte der Partner das dürfen. Zeit verbringen mit den Kindern...bevor gezahlt wird. Und: Wenn gezahlt wird, gilt auch umgedreht, das Profitieren von der Einnahmesituation des Selbstständigen, wenn diese positiv durch den Partner ermöglicht wurde?

  28. 6.

    "Der Staat ist nicht dafür verantwortlich, jegliche persönliche Nachteile auszugleichen, die durch private Entscheidungen entstanden sind."

    Nein, das klingt nicht "hart und sympathielos", sondern libertär und sozialdarwinistisch, wie von ihnen und ihrer "Partei" gewohnt.

  29. 5.

    Ihr Kommentar und der von 'Blüte' klingt nicht nur hart und sympathielos, sondern er ist es in meinen Augen auch. Hat diese Frau, um mit Ihren Worten zu sprechen, "für alles persönlich gerade gestanden" oder hat Sie es nicht? Hat Sie im neunten Monat der Schwangerschaft noch gearbeitet oder hat sie es nicht? Als Alleinerziehende solch eine Sattlerei selbstständig mit einem einjährigen Kind zu führen und das alles zu schaffen, ist aller Ehren wert. Da braucht es keinen 'Steffen' und 'Blüte', um das versuchen schlechtzureden. Diese Frau scheint sehr viel Stärke zu haben. Ich habe Respekt vor ihrer Leistung und sie kann stolz darauf sein. Etwas, was nicht jeder von sich behaupten kann. Vollkommen klar, dass die ersten beiden Kommentare von Männern geschrieben wurden. Eine Frau bzw. Mutter würde das mit ziemlicher Sicherheit empathischer formuliert haben, selbst wenn sie irgendetwas zu kritisieren gehabt hätte. Denn sie würde erahnen können, wie schwierig diese Situation wirklich sein muss

  30. 4.

    „In dem Fall wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, den Kindesvater stärker in die Pflicht zu nehmen.“
    Zunächst sollte der Partner das dürfen. Zeit verbringen mit den Kindern...bevor gezahlt wird. Und: Wenn gezahlt wird, gilt auch umgedreht, das Profitieren von der Einnahmesituation des Selbstständigen, wenn diese positiv durch den Partner ermöglicht wurde?

  31. 3.

    Die Vorteile der Selbständigkeit nutzen ist das eine. Im Notfall nach Hilfe vom Staat rufen das Andere. Kann man alles machen, aber dann bitteschön auch und die staatlichen Sozialsysteme einzahlen. Als Angestellte bzw. Nichtselbständige ist man doch bestens versorgt, bei den geringsten Problemen erfolgt die Krankschreibung.

  32. 2.

    Der Staat ist nicht dafür verantwortlich, jegliche persönliche Nachteile auszugleichen, die durch private Entscheidungen entstanden sind. Insbesondere wer sich bei Selbständigkeit für Familie entscheidet, muss sämtliche Eventualitäten abwägen und berücksichtigen, auch die Möglichkeit einer Trennung und der daraus folgenden Alleinerziehersituation. Einerseits wollen alle volle Selbstbestimmung, andererseits wird sofort nach dem Staat gerufen, wenn es unbequem wird. Klingt vielleicht hart und sympathielos, aber es ist nun mal Tatsache, dass man für persönliche Entscheidungen zunächst mal auch persönlich gerade stehen muss. In dem Fall wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, den Kindesvater stärker in die Pflicht zu nehmen.

  33. 1.

    "Mutterschutz für alle"
    Das macht nur Sinn, wenn auch Selbstständige, für sich selber, immer in die Sozialkassen einzahlen. Das Nehmen und Geben ist ein Abhängigkeitsverhältnis. Sie sagt es ja selber: „Zusatzversicherung“ (nicht einzahlen aber Schutz für alle klingt egoistisch).

    P.S. Der Familienstand ist reine Privatsache und wird es auch bleiben. Eine privilegierte Einnahmesituation sollte man da nicht herleiten können. Oder aber die Gesellschaft darf Einfluss auf offensichtliche Partnerfehlentscheidungen nehmen?

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