Neuer Service - Wohnsitz-Anmeldung in Berlin ab diesem Mittwoch online möglich

Mi 16.10.24 | 11:34 Uhr
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Symbolbild: Die Mitarbeiterin Frau Grunert sitzt bei der Eröffnung des neuen Bürgeramts im Bezirk Spandau im Staaken-Center an ihrem Arbeitsplatz. (Quelle: picture alliance/dpa/Jörg Carstensen)
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Audio: rbb24 Inforadio | 16.10.2024 | Michel, Anke | Bild: picture alliance/dpa/Jörg Carstensen

Wer in Deutschland eine neue Wohnung bezieht, muss dies innerhalb von zwei Wochen melden. Bei den Berliner Bürgerämtern gibt es jedoch zu wenige Termine, um die Frist einzuhalten. Durch die neu eingeführte Online-Anmeldung soll sich das jetzt ändern.

Seit Mittwoch ist es in Berlin möglich, seinen Wohnsitz online anzumelden.

Der Berliner Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat bei der Messe Smart Country Convention am Vormittag den Service offiziell gestartet, teilte die Senatskanzlei mit.

Die Anmeldung einer neuen Wohnung gehört mit jährlich etwa 500.000 Anträgen zu den meistgenutzten und wichtigsten Verwaltungsleistungen im Land Berlin.

Online-Service kostenlos

Der Vorgang der Online-Anmeldung ist kostenlos. Voraussetzungen um den Service zu nutzen sind ein Nutzerkonto und ein online nutzbarer Ausweis [serviceportal.gemeinsamonline.de].

Bereits Ende August hatte die Berliner Senatskanzlei die Änderung bekanntgegeben. Vor dem offiziellen Start gab es bereits eine Vorabversion online.

Es ist meist schwierig, in den Berliner Bürgerämtern einen Termin zu finden. Von dem seit Längerem formulierten Ziel, dass solche Termine auf Wunsch innerhalb von 14 Tagen zu bekommen sind, ist Berlin nach wie vor weit entfernt. Daher wurde nun die Option der digitalen Anmeldung eingeführt.

Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass man sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Einzug in eine neue Wohnung innerhalb Deutschlands bei einem Bürgeramt melden muss. Die Zwei-Wochen-Frist gilt auch bei einem Umzug innerhalb Berlins [berlin.de].

Digital in Berlin eine Wohnung anmelden - der Überblick

  • BundID-Konto registrieren und damit anmelden
  • Daten zur neuen Wohnung eingeben
  • wer zur Miete wohnt, gibt die Wohnungsgeberbestätigung des Vermieters ein
  • Behörde prüft Unterlagen (angestrebte Prüfzeit laut Serviceportal: drei Werktage)
  • digitale Meldebestätigung wird über das BundID-Konto versandt und steht dort auch zum Download bereit
  • AusweisApp auf dem Smartphone aktualisiert zudem neue Adresse auf Personalausweis oder eID-Karte
  • Bundesdruckerei schickt per Post Aufkleber für den Personalausweis zu - damit soll die alte Adresse überklebt werden
  • wer sich per eID-Karte anmeldet, erhält keine Adressaufkleber
  • die An- oder Ummeldung in Berlin ist kostenlos

Weitere Möglichkeiten sich in Berlin an- und umzumelden

Weiterhin möglich bleiben auch die regulären Termine beim Bürgeramt. Die Termine sind online verfügbar, alternativ gibt es Auskünfte über die Service-Nummer 115 (kostenfrei).

Wer es selbst nicht aufs Bürgeramt schafft, kann sich auch mit einer Vollmacht und dem ausgefüllten Anmeldeformular durch eine andere Person anmelden lassen. Dazu werden benötigt:

  • Personalausweis, Reisepass oder Nationalpass oder Passersatzpapiere für ausländische Staatsangehörige,
  • ein Anmeldeformular
  • der Mietvertrag
  • Einzugsbestätigung des Wohnungsgebers
  • Kinderausweise oder Geburtsurkunden von mit einziehenden Kindern und ggf. Heiratsurkunden

Wer muss sich nicht in Berlin anmelden?

  • Touristinnen und Touristen (Besuch maximal drei Monate)
  • Personen, die bereits in Deutschland gemeldet sind und sich maximal sechs Monate in Berlin aufhalten
  • nicht anmelden muss sich, wer als Wehrdienstleistender Bundesfreiwilligendienstleistender, Zivildienstleistender, Polizist, Bundeswehrsoldat (nur bis zu 12 Monate) oder anderer Angehöriger des öffentlichen Dienstes (nur zum Zwecke von Aus- und Fortbildung) eine Gemeinschaftsunterkunft oder eine andere dienstlich bereitgestellte Unterkunft bezieht
  • weitere Ausnahmen gelten für Geflüchtete aus der Ukraine sowie Asylbewerber

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.10.2024, 7:23 Uhr

Kommentar

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11 Kommentare

  1. 11.

    Ok, also muss ich erst aufs Amt (physisch), um einen online nutzbaren Ausweis NEU zu beantragen, eine Ausweis-App auf einem (vielleicht nicht vorhandenen) Smartphone haben, die Bundesdruckerei verschickt total (!) unauffällig die Klebchen, die so sicher ankommen wie die restliche Post... also klebt das demnächst auf nem anderen Ausweis... und was ist eine eID-Karte??
    Da kommt ja Freude auf gerade. Da ist die Fahrt nach Marzahn einfacher... da gibt´s immer Termine...

  2. 10.

    Dieses "weitere" Problem ist aber genau mein Problem. Ich muss mich für eine Eventualität einem Register unterwerfen, VOR einem Gerichtsurteil. Damit wäre die Wohnsitz-Meldepflicht ein Verstoß gegen die Unschuldsvermutung. Zumal ein Meldung und ein reales dort aufhalten auch zwei Paar Schuhe sind, erst recht wenn bewusst kriminelle Absichten vorhanden sind.
    Das in DE der Wohnsitz auf dem Personalausweis steht, damit stellt Deutschland, nach meiner Erkenntnis, eine absolute Ausnahme dar. Auch in Österreich und in der Schweiz, wo die Meldepflicht ähnlich streng wie in DE ist, befindet sich diese nicht auf dem Ausweis.
    Wahlen ließen sich anders realisieren. Man kann sich eintragen lassen für eine Wahl und die Perso-ID mit angegebener Anschrift für die Wahlinformationen stellt sicher, das diese Perso-ID nur an der angegebenen Anschrift die Information bekommt wo sie wann ihre Wahl abgeben darf.

  3. 9.

    Super. Es geht endlich voran mit den digitalen Services in Berlin. Könnte man eventuell die Bürgerämter auch in Kundenzentren umbenennen! Das wäre mal ein Zeichen.

  4. 8.

    Herr/Frau blubb, damit bei Wahlen alle zuverlässig angeschrieben werden können, ist ein Register unerlässlich. In Ländern ohne solche Register wird dies entsprechend nicht möglich sein und ein jeder muss jederzeit wissen, wann er oder sie sich zur Wahl zu begeben oder die Briefwahlunterlagen zu beantragen hat.
    Ein weiteres Problem, wenn Sie nicht kontaktiert werden können, wäre, dass Zivilgerichte gegen Sie Urteile fällen könnten, wenn Sie nicht erreicht werden können, wenn bspw. ein Unternehmen denkt, Sie würden etwas schulden.
    Eine kurzer Blick in Wikipedia zeigt zudem, dass es sehr viel verbreiteter ist als nur im deutschsprachigen Raum. Allerdings zeigt es auch, dass es ohne zu funktionieren scheint, was vor allem daran zu liegen scheint, dass diese Länder trotzdem lückenhafte Daten nutzen, wie Führerscheine in den USA.

  5. 7.

    Ich habe es probiert. Es klappt nicht!! Die Meldung, die ich bekomme ist: Es ist ein technischer Fehler aufgetreten

  6. 6.

    Das mit der Onlineanmeldung stimmt so leider nicht. Trotzdem ich alle Voraussetzungen erfülle, wird mir eine Fehlerseite beim Versuch der Ummeldung angezeigt, dass techn. Probleme existieren. Die Behörde kann nur mit vor Ort Terminen weiterhelfen. Da fehlen einem die Wort..

  7. 5.

    Schön das etwas wirklich digital funktioniert.... nur leider die Erfahrung zeigt dann doch... Anwohnerparkausweis, ging auch mal digital... jetzt nur noch mit Kreditkarte...

  8. 4.

    Ich finde man sollte die Meldepflicht in Gänze mal in Frage stellen. Für mich ist die Meldeplicht eine Art Vorstrafenregister. Die Deutschsprachigen Länder D/A/CH stelllen damit auch eine Ausnahme in der EU da. Da würde ich mir mehr Gegenwind wünschen.
    Mit dem Registrierwahn bin ich schon raus, käme für mich nicht in Frage.

  9. 3.

    Brauch man ja auch nicht. Man bekommt von der Bundesdruckerei ja auch einen Brief mit dem PIN und PUK. Dieser signalisiert das der Ausweis beim Amt zur Abholung bereit liegt. Und das wird auch jedem Bürger mitgeteilt bei der Beantragung. Also evtl einfach mal zuhören wenn mit einem gesprochen wird.

    LG

  10. 2.

    Wie ein "möglich" in Berlin aussieht, wissen wir ja. Da bekommt man nicht einmal eine Nachricht, dass der neue Ausweis fertig ist und abgeholt werden kann.

  11. 1.

    Willkommen im 21. Jahrhundert! Weiter so!:)

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