Brennpunkt in Frankfurt (Oder) -
Bei einem Nachbarschaftstreffen haben Anwohner, Oberbürgermeister René Wilke und Vermieter am Dienstag über Probleme und Maßnahmen für das Pablo-Neruda-Viertel beraten.
"Also von Ruhestörungen, über Sperrmüllprobleme, größere Mülleimer, bis hin zu Präventionskursen für Senioren, wie positioniert man seinen Körper und spricht mit einem aggressiven Gegenüber", beschreibt Quartiersmanagerin Elaine Ullmann die Themen, die beim Nachbarschaftstreffen besprochen werden.
Der Handel mit Drogen in den Häusern habe Anwohnern zufolge zugenommen. Bewohnerin Sonja Gudlowski, die noch zu DDR-Zeiten eine Wohnung bezogen hat, beobachtet auch eine Zunahme der Gewalt:
"Wir haben hier auch viele Bürger, wo wir wussten, dass sie ein Alkoholproblem haben. Auch ausländische Mitbewohner, wo kein Job da ist. Viele sitzen dann den ganzen Tag vorm Nahkauf und das geht dann so weit, dass sie sich dann in aller Öffentlichkeit geprügelt haben."
Die Stadt versucht, die Lage im Wohngebiet mit Ordnungsmaßnahmen in den Griff zu bekommen. So gilt in einigen Bereichen seit etwa zwei Monaten ein Alkoholverbot. Die Allgemeinverfügung zeige erste Wirkung, sagte Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (parteilos):
"Wir haben die Streifen gemeinsam mit Polizei und Ordnungsamt in dem Areal und schon 190 Platzverweise erteilt und auch eine Reihe von Bußgeldern, die verhängt wurden."
Die 11- bis 16- geschossigen Plattenbauten des Pablo-Neruda-Blocks und der Salvador-Allende-Höhe prägen Frankfurts Stadtbild seit den 1970er Jahren. Die Probleme, rund um Drogen und Gewalt belasten Anwohnende seit Jahren. Frankfurts Bürgermeister René Wilke hatte im August Vorschläge für Waffenverbotszonen und Videoüberwachung eingebracht. Eine Freigabe für diese Sicherheitsmaßnahmen habe das Inneministerium bisher nicht erteilt, sagte Pressesprecher der Stadt Frankfurt Uwe Meier dem rbb.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.12.2024, 14:30 Uhr