#Wiegehtesuns? | Mutter zum Lehrer-Warnstreik - "Gefühlt war jeden Monat einmal Streik"

Di 06.06.23 | 08:14 Uhr
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Symbolbild: Leeres Klassenzimmer (Quelle: imago/Jörg Halisch)
Bild: imago/Jörg Halisch

Berliner Lehrkräfte fordern kleinere Klassen und streiken deswegen ab Dienstag für drei Tage. Eine Mutter aus Friedrichshain findet die Forderung zwar richtig, sagt aber auch: Durch ständige Streiks bleibt mehr Arbeit an den Eltern hängen. Ein Gesprächsprotokoll

In der Serie #Wiegehtesuns? erzählen Menschen, wie ihr Alltag gerade aussieht – persönlich, manchmal widersprüchlich und kontrovers. rbb|24 will damit Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.

Nathalie Reinhard* ist Designerin und lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihren zwei Kindern (6 und 10 Jahre) in Berlin-Friedrichshain. Dort besuchen beide Kinder eine Grundschule - sofern nicht gestreikt wird.

Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Lehrer hier in Berlin streiken. Ich habe auch den Lehrern in der Schule meiner Kinder gespiegelt, dass das so gut und richtig ist. Es ist mir ja auch selbst ein Anliegen, dass die Klassen kleiner werden. Aber das geht jetzt schon das ganze Schuljahr und gefühlt war jeden Monat einmal ein Streik.

Nun naht das Schuljahresende und auch durch die Corona-Jahre hat sich ja einiges an Nachholbedarf aufgestaut bei den Kindern. Da wäre es jetzt schon wichtig, nochmal richtig Unterricht zu machen. Als jetzt der Streik-Aufruf für drei Tage kam, dachte ich, dass das jetzt irgendwie nicht so günstig kommt. Und man muss ja leider auch dazu sagen, dass die Forderungen der GEW hier in Berlin auf lange Sicht unrealistisch sind. Wenn mehr Geld gefordert würde, dann wäre das ja eventuell verhandelbar. Aber kleinere Klassen wird es in Berlin in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht geben können. Eher im Gegenteil. Trotzdem finde ich es natürlich eigentlich wichtig, dass es – auch von der Gewerkschaft – immer wieder thematisiert wird. Aber jetzt gerade bin ich ziemlich zerrissen diesbezüglich.

Denn am Ende landet das ja doch wieder bei den Eltern. Mitunter kriegen die Kinder Hausaufgaben für den Streiktag, die müssen dann betreut werden. Und es macht auch etwas mit uns Eltern, wenn Schulstoff und Themen noch nicht erledigt sind. Es kam ja auch gerade durch die IGEL-Studie wieder heraus, dass gerade bei Grundschülern unter anderem durch Corona noch ganz viele Lücken sind. Für mein Gefühl müsste da jetzt viel Zeit in Unterricht investiert werden.

An den Streiktagen bietet unsere Schule eine Notbetreuung. Die Hortbetreuung, die eigentlich ja vor allem für die Nachmittagsbetreuung zuständig ist, übernimmt dann voll. Aber da gibt es kein großes Programm. Denn da wird ja ein ganzer Schultag kurzfristig in die Hortbetreuung überführt. Einige Eltern behalten ihre Kinder an diesen Tagen zu Hause und machen Home-Office. Bei uns geht das nicht immer. Aber ich finde das auch echt schwierig. Wir Eltern haben während Corona gelernt uns damit zu arrangieren, dass die Kinder zu Hause sind, aber am Ende fällt es uns auf die Füße, zum Beispiel weil die eigenen Kräfte, die Gesundheit oder der Job darunter leidet. Ich habe das Gefühl, dass auch nicht so richtig daran gedacht wird, was mit den Kindern während des Streiks passiert, wie sie dann betreut werden oder betreut werden sollten und was mit dem ausgefallenen Unterricht passiert. Auch von die GEW nicht. Das macht mir Bauchschmerzen.

Es macht auch was mit uns Eltern, wenn Schulstoff und Themen noch nicht erledigt sind

Nathalie Reinhard*, Mutter von zwei Grundschülern

Hinzu kommt, dass ja – obwohl das an unserer Schule noch geht – auch sonst viel Unterricht ausfällt. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass in meiner Schulzeit so viel Unterricht ausgefallen ist. Heute ist das eigentlich ein Dauerzustand. Für meine Kinder ist das auch durch die Corona-Zeit ganz normal, dass längere Zeit mal keine Schule ist, zum Beispiel durch den Lehrerstreik regelmäßig unterrichtsfreie Tage sind. Es gibt zwar die Schul-, aber leider keine Bildungspflicht. Die Schulpflicht heißt vor allem, dass man pünktlich physisch da sein muss. Was dann aber in der Schule inhaltlich stattfindet, ob alle Kinder abgeholt werden können, ob Unterricht ist oder ausfällt, das wird dabei nicht betrachtet. Ich würde mir wünschen, dass man mehr darüber redet, ob es nicht eine Bildungspflicht geben sollte.

Seit Jahren sind die Schwachstellen in unserem Bildungssystem bekannt. Und klar ist auch, dass das in den nächsten Jahren immer schlimmer werden wird, weil der Lehrermangel auch weiter akut sein wird. Und bei allem, was man heute über Bindung und Lernen weiß, bräuchte man sogar noch viel mehr Personal an den Schulen. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es, dass viel mehr in Bildung investiert wird. Ich glaube schon, dass reines Geld da auch helfen würde. Damit man wegkommt von diesen formalen Strukturen und aufwändiger Bürokratie, die zeitintensiv sind und nur Kapazitäten fressen.

Und dann: In der freien Wirtschaft schaut man ja auch, was man Fachkräften anbietet, um sie zu halten. Das Denken ist ja, was die Pädagogen betrifft, gar nicht da. Im Gegenteil, es gab ja kürzlich die Debatte, die Lehrer sollten statt Teilzeit noch mehr arbeiten. Das ist so kurz gedacht. Man müsste doch mal überlegen, warum so viele Teilzeit machen.

Ich würde mir insgesamt wünschen, dass viel mehr Fokus und Aufmerksamkeit auf Kinder und Bildung gelenkt wird, Sofortprogramme für mehr Lehrkräfte aufgelegt werden usw. Doch meine Kinder würden davon vermutlich nicht mal mehr profitieren können. Weil alles so träge ist und so lange dauert. Das ist ein ziemlich deprimierender Gedanke.

Gesprächsprotokoll: Sabine Priess

*Name geändert. Der richtige Name der Protagonistin ist der Redaktion rbb|24 bekannt.

48 Kommentare

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  1. 48.

    In Rheinland-Pfalz möchte man bereits 1 1/2 Jahre vor Schulbeginn--bisher 1 Jahr--alle Kinder auf Sprache-- Entwicklung testen--auch diejenigen, die nicht in die Kita gehen.

    So könne man rechtzeitig reagieren.
    Das würde dann sicher auch Lehrerinnen und Lehrer entlasten.
    Und die Kinder hätten evtl. selbst mehr Spass in der Schule.

    Es ist mir wurscht--welche politische Agenda Sie mir unterstellen.--Mir gehts uns Thema, um Kinder und auch darum, Lehrer zu unterstützen.
    Denn scheinbar läuft ja einiges schief--das sich relativ einfach entschärfen lassen könnte.
    Und Kinder wollen doch fleißig und gut in der Schule sein. Das geht aber nicht, wenn man zu Hause nicht gefördert wird und alles auf die Lehrer abgewälzt wird.
    Wären viele Kinder auf ähnlichem Level--wären auch größere Klassen kaum ein Problem.

  2. 47.

    Ok, danke
    Ich habe ja auch Verständnis für die Forderung der GEW
    Was viele hier vergessen oder nicht wahrhaben wollen ist das die Anforderungen an die Lehrkräfte ganz andere sind als Früher
    Der Lehrplan ist ein ganz anderer , mehr Fächer usw.

  3. 46.

    Als Berufseinsteiger habe ich auch so lange gearbeitet, Unterrichtsstunden, die auf das an den Schulen vorhandene Material angepasst sind, (Chemie, Biologie, Physik ...) gibt es nicht fertig ausgearbeitet zu kaufen, da muss man selber ran. Dafür hat ein Lehrer studiert, dass er das kann.

  4. 45.
    Antwort auf [Soso] vom 06.06.2023 um 21:21

    Wer hat was davon geschrieben das er Kinder für das Kindergeld haben möchte

  5. 44.

    Ich unterschreibe jedes Wort, das die interviewte Mutter hier zu Protokoll gegeben hat. Besonders den Aspekt der „Bildungspflicht“. Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung! Das ist ein Menschenrecht und in Deutschland ein Grundrecht. Durch die desaströse Bildungspolitik in diesem Lande wird den Kindern dieses Grundrecht in weiten Teilen verwehrt. Noch nicht mal mehr Betreuung können die Grundschulen durchgehend bieten, von guter Bildung und Unterricht ganz zu schweigen.

  6. 43.
    Antwort auf [Soso] vom 06.06.2023 um 17:16

    Und für was zahlen wir soviel steuern?
    Hoffe das war Ironie?

  7. 42.

    Au weia, von woher haben Sie denn dieses Wissen?
    Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke,dann hätte der Melder Mengenrabatt bekommen müssen.

  8. 41.

    Ich finde es gut, dass die neue Berliner Regierung das Thema Bildung zur Chefsache erklärt hat.
    Da wird sich schnell etwas tun.

  9. 40.

    Genau.
    Deshalb verlasse ich auch wie viele andere dieses tolle Bundesland.
    Könnt ihr eure Kinder demnächst in Klassen mit 40 SuS stopfen.
    Lehrkraft sein in Berlin ist eine Zumutung.

  10. 39.

    Der Wechsel steht jedem frei! Also nicht rum jammern, einfach machen. Entweder an der eigenen Organisation etwas ändern oder den Job wechseln (bei solchen Arbeitszeiten kommt ja nur Burnout als logische Konsequenz).
    Ja, man will seinen Job (den man u.U. sogar gerne macht) gut machen, aber irgendwo sollte auch der Punkt erreichen sein, wo man für sich die Reißleine zieht.

  11. 38.

    Das ist einfach nicht wahr… Herr Müller wird nicht jeden Tag eine Arbeit schreiben.. bei so vielen Schülern wird es auch mehrere Klassen einer Stufe geben. Bedeutet, auch eine Vorbereitungsstunde kann mehrmals gehalten werden. Also der Mythos, dass ein Lehrer die Ferien frei hat,weil er 60 Stunden arbeitet ist nur lächerlich. Ich spreche aus Erfahrung.. Eltern , Großeltern und auch wir sind Lehrer

  12. 37.

    Sie können das mit 23 Uhr glauben. Herr Müller unterrichtet als einziger Lehrer an einer Berliner Gesamtschule u.a. Physik, wodurch Herr Müller rund 250 SuS allein in diesem Fach betreut. (Hinzu kommen noch die anderen Fächer und Klassenlehrertätigkeiten).

  13. 36.

    Es wird viel zu sehr auf die Bedürfnisse der Lehrer*innen geschaut .. es geht aber um unsere Kinder. Die individuelle Förderung ist nur möglich wenn man auch die Zeit für die SuS hat. Was mich total stört, keiner spricht über das weitere pädagogische Personal. Lehrer arbeiten nur 20 Zeitstunden in der Woche in der Schule, haben bis zu 85 Tage frei im Jahr und ein Gehalt was doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt. Was ist mit den Erzieher*innen? Ohne die ist Grundschule nicht mehr denkbar.

  14. 35.

    Ich glaube das sie Frau Ulf nicht viel erklären müssen
    Das einzige was ich ihr nicht soglaube ist das ein Lehrer bis 23 Uhr arbeitet

  15. 34.

    "Ein Lehrer mit einer 60 Stundenwoche, der hat wohl den Beruf verfehlt"

    Und genau wegen solch einer ignoranten Haltung und Schönrechnerei streiken die Lehrkräfte. Sie finden hier in den Kommentaren Lehrkräfte die meine Beispielrechnung ( eines Fachlehrers in Sek I) bestätigen.

  16. 33.

    Bei dem Unterrichtsausfall den die Schüler ständig hinnehmen müssen, eigentlich ein eher schlechter Ansatz. Obwohl meistens schon länger geplant, informieren die einzelnen Schulen immer äußerst kurzfristig, damit die Eltern auch richtig was davon haben.

  17. 32.

    Wenn ich bedenke das eine Unterichtstunde 45 Minuten dauert und es 26 Pflichstunden pro Woche gibt, dann kann der Untericht nicht täglich volle 7Stunden und wöchentlich 35 volle Stunden betragen.
    Die Anwesenheit von 7.30 - !5 Uhr täglich, die wird wohl auch mit anderen Tätigkeiten zu tun haben, beispielsweise Korrekturen und Vorbereitungen auf den Untericht.
    Der Lehrer ist pro Woche 37.5 Stunden in der Schule anwesend, also auch für Korrekturen Zeit vorhanden.
    Mehrmals im Jahrgibt es Schulferien also unterichtsfreie Zeit, wo dann Fortbildung etc. stattfinden kann, und dann auf 37,5 Stundenwoche zu kommen ......

    Ein Lehrer mit einer 60 Stundenwoche, der hat wohl den Beruf verfehlt

  18. 31.

    Da haben sie aber "schön" die Tatsachen ihrer politischen Agenda angepasst.

    (Hervorhebung durch mich). "Denn viele Kinder könnten schlecht Deutsch ODER kämen aus bildungsfernen Familien, sagt die Schulleiterin. Deshalb gibt es zusätzliche Förderkräfte, die den Lehrern zur Seite stehen. Doch das hat diesmal nicht gereicht."

    "Außerdem gibt es in ganz Ludwigshafen zu wenige Kita-Plätze. Im Unterricht zeige sich schnell, dass manche Kinder nie in einer Kita gewesen seien. Viele Kinder müssten zum Beispiel erstmal lernen, still auf ihrem Platz zu sitzen und sich zu konzentrieren. "

  19. 30.

    Die Arbeit einer Lehrerin ist nicht gegrenzt auf die Zeit von 7:20-13:30 Uhr.
    Schön wärs. Ich komme auch locker auf 60 Stunden. Hatte früher andere Berufe, aber in keinem
    so viel Stress und Arbeit wie in diesem.
    Bin meist bis 16 Uhr in der Schule. Dann fahre ich nach Hause, kaufe kurz ein, Essen und häufig sitze
    ich dann wieder von 18-22 Uhr und arbeite weiter. Sonntag genauso. Vorbereiten für die kommende Woche.
    Wenn Sie es nicht glauben, sind Sie herzlich eingeladen mich eine Woche mal an meiner Grundschule in Lichtenberg zu begleiten. Kein Problem. Und zum letzten Mal: WIR HABEN KEINE SECHS WOCHEN FERIEN.
    Danke.

  20. 28.

    In dieser Schule müssen von 132 Kindern 40 sitzen bleiben. Obwohl es in dieser Schule 98% Kinder mit Migrationshintergrund gibt.

    Also schaffen es doch viele Kinder--trotz Migrationshintergrund.
    Ich behaupte, ohne Fakten zu kennen, dass vor allem weibliche Schülerinnen ihre Chance erkennen werden, dass nur Bildung ein freies, selbständiges Leben ermöglicht.

    Es kann doch dann aber nicht sein, dass selbst Kinder, die nicht einmal die Zahlen auf Würfeln kennen--oder Kinder, die schnell "sinnerfassend" lesen können--mit Kindern, denen man noch einzelne Buchstaben mühevoll beibringen muss--gleichzeitig eingeschult--bzw nach der 1. Klasse versetzt werden.

    Und wohin kommen 40 Kinder, die die Klasse wiederholen müssen? Zu den neuen Erstklässlern? Werden die Klassen dann mit 40 Kindern besetzt sein, wenn doch jetzt schon Lehrer fehlen?

    Kinder sollten vor der Schule getestet werden. Notfalls kommen dann halt 8-jährige in die 1. Klasse.
    Oder haben Sie bessere Vorschläge?

  21. 27.

    Ja, und da hat man wenn's mit Söhnchen oder Töchterchen nicht lief, schön im Betrieb Meldung gemacht und
    dann gabs zuhause Ärger!
    Das war ein gänzlich anderes und wesentlich autoritäreres System.
    Vergleichen Sie bitte nicht Äpfel mit Birnen.

  22. 26.

    Es fehlen auch Pflegekräfte, Handwerker , Ärzte ... Wenn alle Designerin oder Betriebswirt werden wollen kein Wunder.

  23. 25.

    Migrationshintergrund heißt nicht Ausländer! Auch bei Kindrn mit Migrationshintergrund ist Deutsch die Heimatsprache.

    ( Ich meine jetzt nicht Flüchtlinge und Asylbewerber - sondern 3/4 Generation Einwandererkinder ).

  24. 24.

    An den Haaren herbei gezogen? Beispiel:
    Herr Müller hat eine volle (keine Teilzeit) Lehrerstelle als Klassenlehrer. Er ist verpflichtet 26 Pflichtstunden zu unterrichten. Für Herrn Müller gibt es im Schulalltag keine richtigen Pausen, da er in den Pausen die nächsten Stunden vorbereiten muss oder Aufsicht hat. Herr Müllers Arbeitstag beginnt um 7:30 Uhr (Unterrichtsbeginn 8:00). Der Unterricht endet gegen 15 Uhr. Danach ist Herr Müller als Klassenlehrer ZU HAUSE mit Korrekturen für 4x 32 SuS, Orga, Elternarbeit, Fachseminarsitzungen und Konferenzen teilw. Bis 23:00 Uhr beschäftigt. Verpflichtende Fortbildungen habe ich jetzt weggelassen. Auch einer der Gründe warum viele Lehrer lieber in Teilzeit arbeiten.

  25. 23.

    Ich bin zu DDR Zeiten in eine Klasse gegangen, in der 34 Schüler waren.
    Und wenn ich mir den Lehrstoff ansehe, haben wir in kürzerer Zeit mehr gelernt, trotz vieler Schüler.

  26. 22.

    Liebe Frau Ulf, als Mutter weiß ich um die Verantwortung der Eltern. Regelmäßiges Vorlesen von klein auf, Bücher auswählen, ausleihen und selbst lesen zu lassen, außerdem Hausaufgaben zu verfolgen und Vorbereitungen von Klassenarbeiten und das tägliche Packen des Ranzens gehören für mich selbstverständlich seit Jahren zum Alltag. Es bringt jedoch nichts, Verantwortungen zwischen Eltern und Lehrern hin- und herzuschieben. Die Verantwortung zur Befähigung von Lehrern, einem Bildungsauftrag nachkommen zu können, liegt in der Politik! Diese muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Kinder zeitgemäß statt mit Jahrzehnte alten Methoden unterrichtet werden, in angemessener Klassengröße und sauberen, gut ausgestatteten Schulgebäuden. Auch regelmäßige Weiterbildungen für Lehrer und Erzieher, Programme zur seelischen Gesundheit und ein gutes Projektmanagement durch Fachleute sollten im Schulwesen genauso selbstverständlich sein wie in Unternehmen!

  27. 21.

    Ganz genau so sieht es aus.
    Lebensunterhalt steigt ohne ende aber die Löhne nicht.

  28. 20.

    Also, sie sagen sie haben eine 60 Stunden Woche? 60 Stunden dividiert durch 5 Schultage= 12 Stunden pro Tag, von 6 bis 18 Uhr? Bitte zeigen Sie mir diese Schule. Das ist ja wohl an den Haaren herbeigezogen. Ich stimme vollkommen mit ihnen überein, dass das Elternhaus auch eine Pflicht hat, ihre Kinder vorbereitet zur Schule zu schicken. Aber der Streik in der prüfungsphase ist unangebracht.

  29. 19.

    Dazu kommt, dass die Streiktage (genau wie Fortbildungen) ständig mitten in der Woche stattfinden. So besteht keine Möglichkeit, das Kind dann über ein verlängertes Wochenende bei Oma und Opa betreuen zu lassen.

    Der Ärger wird an den Eltern ausgelassen. Als wenn wir eine Wahl hätten und die Kinder aus Bequemlichkeit zur Schule schicken würden.

  30. 18.

    In der Gräfenauschule in Ludwigshafen /Pfalz werden 40 Erstklässler der Grundschule sitzen bleiben.Das seien ca. 2 Klassen.--Viele bräuchten zusätzlich Unterstützung, sprechen schlecht deutsch, kommen aus bildungsfernen Familien, 98% Migrationshintergrund.
    Sie werden eingeschult, ohne deutsch sprechen zu können, müssen erst lernen, still sitzen zu können,aufmerksam zu sein, sich konzentrieren zu können.
    Viele waren gar nicht in einer Kita--man muss ihnen beibringen "Wie halte ich einen Stift-wie eine Schere".

    -Aber, mal weg von Lehrern--wie geht es Kindern, die nicht deutsch sprechen--aber am regulären Unterricht teilnehmen müssen? Die Diktate schreiben müssen und irgendwann Noten dafür bekommen. Wie soll man Mathe/Physik..kapieren, wenn man die Sprache nicht spricht.
    Wäre es dann nicht besser, man würde Kinder in ihrer Heimatsprache in allen Fächern unterrichten mit Schwerpunkt deutsch..und sie erst dann in reguläre Klassen überführen, wenn alle auf ähnlichem Niveau sind?

  31. 17.

    Werte Frau „Reinhard“: Schule ist keine Kinderverwahranstalt. Lehrer sind nicht dafür da, Kinder zu bespaßen. Kinder sind ein Fulltimejob und die Schule ist nicht dazu da, dies outzusourcen. Wenn sie sich gute Bildung wünschen, bedarf dies gute Voraussetzungen, die in Klassen mit 30 SuS oder mehr nicht gewährleistet werden kann. Probleme fangen nämlich bei den Eltern an. Kinder denen nicht mehr vorgelesen mit denen nicht gelernt oder mit denen nicht mehr zusammen die Mappe gepackt wird. Die Verantwortung, dass die Kinder lernen wird einfach auf die Lehrer abgewälzt. Doch hierbei kommen bei 30+ SuS viele zu kurz.
    Sie haben sich entschieden, Kinder zu haben. Dies bringt Verantwortung mit sich. Sie können nicht erwarten, dass sich Lehrer, die teilweise eine 60 + Stundenwoche haben, nach ihren Befindlichkeiten oder ihren Beruf richten. Lehrer sind nur den SuS verpflichtet einen guten Unterricht zu gewährleisten und dafür streiken sie.
    Zuerst die Kinder, dann kommen sie, Frau Reinhard.

  32. 16.

    Na mit der Intelligenz ist es aber auch nicht weit...

    Wären diese Lehrer verbeamtet, dürften sie nicht streiken (dann wären sie nämlich keine Arbeitnehmer). Vielleicht selbst mal ein Buch in die Hand nehmen...

    Genau hier liegt doch aber das Problem. Keine Verbeamtung führt zu weniger Attraktivität führt zu weniger Bewerbern und somit zu schlechterem Personalschlüssel. Und darüber hinaus eben auch zu einem StreikRECHT. Hausgemachte Probleme des Landes Berlin.

  33. 15.

    Dem kann ich absolut 100% zustimmen!
    Wenn ich das täglich sehe wie sich Kinder/ Jugendliche benehmen , der deutschen Sprache nicht einmal herr sind ( deutsche Kinder) , mehr als erschreckend !
    Dazu die Eltern die nur mit ihrem Smartphone beschäftigt sind ..unglaublich.
    Es finden gar keine Gespräche mehr statt .
    Kürzlich erlebt = eine Mutter holt ihren Sohn , ca.3/4 Klasse aus dem Hort ab , huscht noch in einen Supermarkt .An der Bushaltestelle bekommt das Kind eine " ganze" Tafel Schokolade in die Hand gedrückt, welche er, wie ich früher mein Pausenbrot, gegessen hat und die Mutter...ja genau ,erstmal das Smartphone raus .
    Ich dachte ich fall vom glauben ab !

  34. 14.

    Einfach die Schulpflicht aufheben.
    Vielleicht werden dann die Klassen automatisch kleiner.
    Die Schulpflicht fordert doch noch nur die Industrie, aber nicht die Eltern.

  35. 13.

    "Bildungspflicht" gerne, aber bitte in erster Linie für die SuS.
    Viele sind heutzutage nicht mehr in der Lage 5 Minuten stillzusitzen und sich zu konzentrieren.
    Können nicht mehr ausschneiden, kleben, sich vernünftig artikulieren oder überhaupt auf Unterricht einlassen.
    Die meisten haben zudem ihre Unterrichtsmaterialien täglich nicht dabei, Stifte nicht angespritzt, Sachen nicht vorbereitet oder verschlampt. Meine Eltern früher haben auf solche Dinge noch geachtet.
    Eltern denken heute, sie geben ihr Kind in der Schule ab und nach Jahren kommt es dann erzogen und gut gebildet wieder raus.
    Meine Erfahrung ist leider, dass viele Eltern stets fordernd gegenüber den Lehrkräften sind, aber selbst wenig bis nichts für die Erziehung ihrer Kinder machen. In meiner Kindheit waren wir auch 30 Kinder pro Klasse. Aber es gab noch Respekt gegenüber der Lehrkraft - auch von den Eltern. Die Kinder waren erzogen. Heutzutage und gerade in Berlin macht doch jeder nur noch, was er/sie will.


  36. 12.

    Solange die Politiker die Augen vor den vorhandenen Problemen verschließen wird sich kaum etwas ändern. Das Personal das unsere Kinder betreut und beschult sollte sich zusammenschließen und gemeinsam für eine Berbesserung kämpfen. Auch die Eltern müssten sie dabei unterstützen, denn zu große Gruppen und Klassen sowie ausgefallene Schul- u. Betreungsstunden gehen auf Kosten der Kinder

  37. 11.

    Dann schlage ich vor, sich ebenfalls gewerkschaftlich zu organisieren und zu streiken. Nur "ich auch" schreien wird nicht helfen.

    Darüber hinaus ist das Problem doch hausgemacht. Verbeamtete Lehrer dürfen nicht streiken und laut Studien ist die Aussicht auf Verbeamtung zusätzlich ein wichtiges Kriterium für angehende bzw. potentielle Lehrkräfte. Hätte man sich den Unfug mit der Nichtverbeamtung gleich geschenkt, wäre man jetzt wohl auch nicht in dieser Situation!

  38. 10.

    Ich dachte immer Lehrer sind intelligente Leute, das Stelle ich nun in Frage.

    Kleinere Klassen - wie denn?
    Es fehlen Lehrer, es fehlen Schulen, es fehlen Erzieher.

    Was nicht da ist, kann nicht hergezaubert werden !!!

    Seit Corona gibt es Defizite bei den Kindern. Tausende Kinder aus der Ukraine wollen und müssen hier zur Schule .....

    Die Eltern müssen es ausbaden und die Kids leiden.

    Danke liebe Lehrer, Hauptsache Ihr werdet verbeamtet.

  39. 9.

    Ja klar, dann kann ich auch gleich nach Finnland?
    Und wer unterrichtet dann die Kids, die nicht so einfach wegziehen können?
    Die bleiben dann einfach mit der Restsuppe und den letzten beißen die Hunde?

  40. 8.

    Dann schlage ich vor, sich ebenfalls gewerkschaftlich zu organisieren und zu streiken. Nur "ich auch" schreien wird nicht helfen.

    Darüber hinaus ist das Problem doch hausgemacht. Verbeamtete Lehrer dürfen nicht streiken und laut Studien ist die Aussicht auf Verbeamtung zusätzlich ein wichtiges Kriterium für angehende bzw. potentielle Lehrkräfte. Hätte man sich den Unfug mit der Nichtverbeamtung gleich geschenkt, wäre man jetzt wohl auch nicht in dieser Situation!

  41. 7.

    PS. Ich wünsche auch Herrn Weselsky und den Mitgliedern der kleinen GDL viel Glück und Durchhaltevermögen bei den Tarifverhandlungen im Herbst

  42. 6.

    PS. Ich wünsche auch Herrn Weselsky und den Mitgliedern der kleinen GDL viel Glück und Durchhaltevermögen bei den Tarifverhandlungen im Herbst

  43. 5.

    Wenn ich so einen Schwachsinn lese ob die Arbeitnehmer auch mal was anbieten steigt einem die Wut in den Kopf
    Was bietet der Arbeitgeber denn an, der auf Kosten der Arbeitnehmer sich den Geldbeutel füllt ,Nichts
    Meist keinerlei Wertschätzung
    Der Arbeitnehmer bietet seine Arbeitskraft, seine Zeit, seine Muskelkraft an, während der Chef auf seinem Sesselchen sitzt und sich überlegt wie er den Arbeitnehmer noch mehr ausbeuten kann
    Ich habe vollstes Verständnis für jeden Arbeitnehmer der auf die Strasse geht um gerechtfertigte Forderungen durchzusetzen

  44. 4.

    Ich verstehe meine Lehrerkollegen nicht, warum wechselt ihr nicht in andere Bundesländer, dort gibt es kleinere Klassen, mehr Geld, weniger Arbeitsstunden und bessere Arbeitsmittel. Ich arbeite seit 7 Jahren im ländlichen Baden-Württemberg in einer Schule, den Wechsel habe ich nie bereut. Also nicht nur Jammern, sondern den Schweinehund überwinden und da hingehen wo es besser ist.

  45. 3.

    Die Lehrer wollen nicht mehr Geld oder weniger arbeiten, sondern KLEINERE KLASSEN, um auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder wirklich eingehen zu können. Das ist bei bis zu 30 Kindern in einem Raum nämlich utopisch.

  46. 2.

    Ich will auch mehr Geld und weniger arbeiten. Ich höre allerdings überall nur Forderungen, wird seitens der Arbeitnehmer auch einmal etwas angeboten?

  47. 1.

    Und ich würde mir wünschen, dass der Fokus auch mal auf den Erziehern liegt, die in einer Schule arbeiten. Da wäre auch mehr Geld und kleinere Klassen sinnvoll. Wie selbstverständlich übernimmt der Hort immer alles.Aber was das eigentlich bedeutet, ist nach außen meist gar nicht wirklich klar. Man denkt immer noch, wir basteln ja nur. Aber auch wenn wir mal was basteln, dann machen wir das mit ca. 28 Kindern. Schon mal probiert zu Hause? Lehrer bekommen aber etwa doppelt so viel Geld. Warum?

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