Digitale Plattform gestartet - Studierende können ab 15. März Energiepreispauschale beantragen

Mi 15.02.23 | 10:08 Uhr
  7
In der Universitätsbibliothek sitzen Studenten an mit Computern bestückten Tischen. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen werden von den Studenten auch die Bibliotheken und andere Einrichtungen der Universität, die zum Studienbetrieb dazu gehören, von den Studenten weiterhin genutzt. (Quelle: Waltraud Grubitzsch/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 14.02.2023 | Mura Laszlo | Bild: Waltraud Grubitzsch/dpa

Wegen der Inflation und gestiegener Energiekosten hat die Bundesregierung Entlastungen für Studierende und Fachhochschüler auf den Weg gebracht. Ab dem 15. März können Hilfszahlungen von 200 Euro beantragt werden.

Studierende und Fachschüler sollen ab dem 15. März die lang erwartete 200-Euro- Energiepreispauschale beantragen können. Alle Bundesländer hätten sich auf den einheitlichen Start dafür geeinigt, teilte die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt am Dienstag mit. Das Bundesland hat die digitale Plattform erarbeitet, die von bundesweit rund 3,5 Millionen Antragsberechtigten genutzt werden soll.

Zuvor wollen einige Bundesländer das Verfahren im Echtbetrieb testen. Wann das Geld dann wirklich auf dem Konto der Betroffenen ist, ist noch unklar.

Die Einmalzahlung von 200 Euro für Studierende, Fachschülerinnen und Fachschüler wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf den Weg gebracht. Das Geld soll angesichts der höheren Belastungen durch gestiegene Kosten für Heizung, Strom und Lebensmittel junge Menschen unterstützen.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hatte zuvor angemerkt, dass die Länder nun in der Verantwortung seien, die Energiepreispauschale umzusetzen. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, und ich wünsche mir, dass die Länder jetzt auch die Verantwortung übernehmen, die Hausaufgaben zügig umzusetzen", sagte die Politikerin.

Steuerfrei - aber nur auf Antrag

Die Antragsplattform "einmalzahlung200.de" ist bereits online. Die Studierenden und Fachschüler benötigen für den Antrag ein BundID-Konto zur Identifizierung, außerdem einen Online-Ausweis oder ein persönliches ELSTER-Zertifikat. Die Plattform soll auch für andere künftige Zahlungen des Bundes an die Bürger verwendet werden können.

Die 200-Euro-Einmalzahlung unterliegt nicht der Einkommensteuer. Automatisch ausgezahlt werden die Gelder nach Angaben des Bundes allerdings nicht: Auch von Bafög-Empfängern muss die Einmalzahlung beantragt werden.

Studierende, die erwerbstätig sind, können außerdem die Energiepreispauschale von 300 Euro erhalten, die Bedingungen für diese Leistung sind auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zusammengefasst.

Kritik von Datenschützern

Nach Informationen von funk, dem jungen Angebot von ARD und ZDF, kritisiert die Datenschutzkonferenz (DSK) der Bundesländer insbesondere das am 21. Dezember in Kraft getretene Studierenden-Energiepreispauschalengesetz (EPPG). Die Expertinnen und Experten stellen in einem gemeinsamen Papier fest: "Für eine bereits im Vorfeld - vor Antragstellung - erfolgende Übermittlung personenbezogener Daten an die zuständige Stelle und Erhebung seitens dieser Stelle fehlt es an einer tauglichen Rechtsgrundlage."

Die DSK sieht jedoch laut ihrer Stellungnahme "die politische Eilbedürftigkeit und das unterstützenswerte Bestreben des Bundes und der Länder, die Energiepreispauschale möglichst rasch den Studierenden auszuzahlen". Die Entwicklung eines abweichenden Verfahrens oder die Änderung des Studierenden‐Energiepreispauschalengesetzes brächte laut DSK voraussichtlich eine weitere Verzögerung mit sich.

Sonderzahlung bereits im September vereinbart

Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger zufolge haben rund 3,5 Millionen junge Menschen an rund 4.000 Hochschulen und Fachschulen Anspruch auf die 200-Euro-Pauschale. Es gibt viel Kritik an der Dauer des Verfahrens. Alle Bundesländer müssen als Rechtsgrundlage Verordnungen beschließen, etliche haben das noch nicht getan.

Bereits im September hatte die Ampel-Koalition die 200-Euro-Sonderzahlung für Studierende und Fachschüler vereinbart. Mitte Dezember wurde schließlich ein Gesetz beschlossen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.02.2023, 19:00 Uhr

7 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 7.

    Die Nebenkostenabrechnung kommt im allgemeinen erst Mai/Juni. Gut das es erst jetzt beantragt werden kann, ist doch gutes Timing, dann müsste das Geld für die evtl. Nachzahlung noch vorhanden sein.

  2. 6.

    "Studierende " Wer vom RBB weist die RBB Formulierungskräfte an, so etwas zu verbreiten? Das ist kein deutsch. Wie lächerlich der Begriff «Studierende» ist, wird deutlich, wenn man ihn mit einem Partizip Präsens verbindet. Man kann nicht sagen: «In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende.» Oder nach einem Massaker an einer Universität: «Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden.» Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.

  3. 5.

    Die haben sich ja richtig Mühe gegeben das extra kompliziert zu machen. Studenten nur Hürden in den Weg stellen und dann über Braindrain jammern...
    Statt man das einfach über die Hochschulen löst (die Rückzahlung des 9-Euro-Tickets hat ja auch funktioniert), baut man lieber solche Konstrukte. Tolle Leistung!

  4. 4.

    Es sind doch alle ganz verrückt nach Digitalisierung... bitte sehr.
    Gibt ja auch kaum noch Eintrittskarten für Veranstaltungen am Schalter, zu ca. 99 % nur noch online. Ist doch super!

  5. 3.

    Das ist einfach nur Diskriminierung. Zu Coronazeiten musste man nur nen Brief schreiben, dass man Tausende Euro braucht. Hopp wars da. Und ich brauche jetzt Online-Ausweis UND Bund-Account UND Elster UND muss noch meine Kontonummer ins Netz stellen.

  6. 2.

    Arghhhhhh - XD - Was ist das für ein komplexes Beschwörungsritual?

    äh, wofür brauche ich die Katze dabei, und wie setze ich sie nochmal in die Binomische Formel ein?
    … bin etwas überfordert…

  7. 1.

    Das ist wieder einmal mehr ein peinliches Versagen der Verantwortlichen.
    Erst eine Sprechblase, auch Ankündigung genannt, dann kommt ach so plötzlich heiße Luft incl. verdeckter Schuldzuweisung und die Studierenden wissen immer noch nicht wann das Geld auf ihrem Konto ist.
    Ganz zu schweigen von den Voraussetzungen die erforderlich sind um überhaupt einen Antrag stellen zu können,

Nächster Artikel