Modellversuch seit Anfang Juni - Berliner Drug-Checker stellen häufig zu hohe Dosierungen fest

Mo 19.06.23 | 21:11 Uhr
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Ecstasy-Pillen, Symbolbild (Quelle: Imago Images/Jonas Roosens)
Audio: Fritz | 20.06.2023 | Anja Haufe | Bild: Imago Images/Jonas Roosens

Das Berliner Modellprojekt zum sogenannten Drug-Checking wird nach den Worten von Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) gut angenommen. Bei dem Projekt können Konsumenten Drogen durch ein Labor der Gerichtsmedizin auf Verunreinigungen untersuchen lassen.

Czyborra sagte am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses, dass seit Beginn des Routinebetriebes Anfang Juni bislang 83 Proben entgegengenommen und analysiert worden seien. In 30 Fällen sei eine Gefahr für die Gesundheit wie etwa eine zu hohe Dosierung festgestellt worden - also in mehr als 36 Prozent der Fälle.

18 Konsumenten habe man wegen fehlender Kapazitäten abweisen müssen. Eine Evaluierung des Projekts sei schon in Vorbereitung, sagte die Gesundheitssenatorin.

Ergebnisse nach rund drei Tagen

Bei dem Projekt können zum Beispiel Drogen wie Ecstasy und Speed, aber auch Cannabis, Kokain und LSD auf ihre Zusammensetzung und Reinheit untersucht werden lassen.

Die Analyse der Proben erfolgt laut der Berliner Gesundheitsverwaltung im Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin (Germed). Das Ergebnis werde an bestimmte Beratungsstellen übermittelt. Die Untersuchungsergebnisse sollen rund drei Tage nach Abgabe der Proben dort telefonisch oder persönlich abgefragt werden können.

Sendung: Fritz, 20.06.2023, 07:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Die Kritiker dieses Projektes wird man eh nicht überzeugen. Wichtiger ist es die Konsumenten vor Dreck und gefährlichen Chemikalien zu schützen, nur damit die Dealer höhere Margen erzielen oder Terrorismus einen Weg findet, in der Gesellschaft bestimmten Personengruppen Schaden zu zu fügen.

  2. 6.

    Da haben vielleicht die Dealer Proben vorbeigrbracht, um den möglichen Streckungsfaktor bestimmen zu lassen.

  3. 5.

    Zu hohe Dosierung? Zu meinen Zeiten wurden Drogen noch gestreckt um mehr davon unter die Leute zu bekommen. Leider wurde in dem Beitrag dieser Widerspruch nicht erörtert.

  4. 4.

    "Bei dem Projekt können Konsumenten Drogen durch ein Labor der Gerichtsmedizin auf Verunreinigungen untersuchen lassen." Woher weiß man, das es nur Konsumenten sind und nicht auch Dealer, wenn das ganz anonym ist?

  5. 3.

    An sich keine schlechte Sache.
    Aber die Kosten für die Untersuchungen sollten beim aktuellen Berliner Schuldenberg dann doch bitte von den Konsumenten selbst übernommen werden.
    Es kann nicht sein, dass der Steuerzahler immer mehr Ideen und Projekte übernehmen muss, während immer mehr Dinge in der Daseinsvorsorge nicht finanziert werden können.

  6. 1.

    Warum gibt es so etwas für illegale Substanzen? Und können sich Taschendiebe auch auf ihre Fähigkeiten untersuchen lassen? Wäre dann ja nur fair….

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