Bundestagsabgeordnete - Ottilie Klein soll Generalsekretärin der Berliner CDU werden
Nun ist es offiziell: Ottilie Klein soll das Amt der Generalsekretärin bei der Berliner CDU übernehmen. Beim kommenden Parteitag will sie der Regierende Bürgermeister Kai Wegner vorstellen. Er erhofft sich ein schärferes sozialpolitisches Profil.
Die Bundestagsabgeordnete Ottilie Klein soll neue Generalsekretärin der Berliner CDU werden. Der Landesparteivorsitzende und Regierende Bürgermeister Kai Wegner sagte am Mittwoch, er wolle Klein auf dem nächsten Parteitag am 9. September für dieses Amt vorschlagen.
Dass Wegner die 39-Jährige für dieses Amt vorschlagen will, war bereits Anfang August aus Parteikreisen durchgesickert. Sie soll den bisherigen Generalsekretär Stefan Evers ablösen, der mittlerweile Finanzsenator ist.
Klein passe als Sozialpolitikerin zum Profil, das er sich für seine Partei vorstelle, erklärte Wegner. In Zeiten, in denen die Verunsicherung bei vielen Menschen groß sei und viele Angst hätten, ihre Miete nicht mehr zahlen zu können, müsse es Aufgabe der CDU sein, den Menschen Sicherheit und Halt zu geben. Die Berliner CDU müsse deshalb ihr sozialpolitisches Profil weiter schärfen.
Wegner wünscht sich starke Generalsekretärin
Aufgabe von Klein soll es nach den Worten Wegners auch sein, als Generalsekretärin stärker in die Partei hineinzuwirken. Er selbst könne seit seinem Amtsantritt als Regierender Bürgermeister nicht mehr in der gleichen Form wie bisher in Ortsverbänden und Vereinigungen der Partei präsent sein. Außerdem solle Klein weiter daran arbeiten, die Partei breiter, diverser und auch weiblicher aufzustellen. Der derzeit amtierende Landesvorstand besteht bereits zur Hälfte aus Frauen. Die zwölf Kreisverbände der Partei werden dagegen seit Jahren ausschließlich von Männern geführt.
Da sie selbst einen Migrationshintergrund habe, wolle sie sich auch dafür einsetzen, dass sich in der CDU mehr Menschen mit Migrationshintergrund engagierten, so Klein am Mittwoch. Klein wurde als Tochter von Russlanddeutschen 1984 in Villingen-Schwenningen geboren. Zum Engagement von Frauen in der Berliner CDU verwies Klein darauf, dass der Frauenanteil in der Mitgliedschaft der Hauptstadt-Union mit 34 Prozent zwar noch ausbaufähig sei, aber über dem Bundesdurchschnitt der Partei von nur 26 Prozent liege.
Zu ihrer Nominierung als Generalsekretärin erklärte Klein: "Die CDU Berlin ist meine politische Heimat, hier bin ich meine ersten politischen Schritte gegangen." Die promovierte Literatur- und Politikwissenschaftlerin war erst vor sieben Jahren in die CDU eingetreten. Die Partei vereine für sie "die Freiheitsliebe mit der wirtschaftlichen Vernunft und der sozialen Verantwortung". Weil ihr alle diese drei Werte wichtig seien, "ist das meine Partei".
"Das kann spannend werden"
Klein, die seit viereinhalb Jahren Mitgliederbeauftragte der Berliner CDU ist, kündigte an, weitere Beteiligungsformate und "Mitmachformen" innerhalb der Partei zu etablieren. "Wir werden in der Partei ganz viel diskutieren. Das kann spannend werden."
Auf dem Parteitag am 9. September stellt sich auch Wegner zur Wiederwahl als Parteichef. Außerdem wird der komplette Landesvorstand neu gewählt. Zu weiteren Personalvorschlägen machte Wegner noch keine Angaben. Bekannt ist allerdings bereits, dass der noch amtierende Generalsekretär und jetzige Finanzsenator Stefan Evers einen Platz im engeren Führungszirkel der Partei behalten soll.
Sendung: rbb24 Abendschau, 30.08.2023, 19:30 Uhr