Berliner SPD - Saleh als Fraktionsvorsitzender mit deutlichem Vorsprung wiedergewählt

Di 21.05.24 | 20:50 Uhr
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Archivbild: Raed Saleh (SPD) spricht während der Fragerunde. (Quelle: dpa/Albert)
Audio: rbb24 Inforadio | 21.05.2024 | Anke Arndt | Bild: dpa/Albert

Die Abgeordneten der Berliner SPD haben Raed Saleh erneut zum Vorsitzenden ihrer Fraktion gewählt. Saleh landete bei der Abstimmung mit deutlichem Vorsprung vor seinem einzigen Gegenkandidaten.

Die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat ihren Vorsitzenden, Raed Saleh, am Dienstag im Amt bestätigt. Bei der kurzfristig vorgezogenen Wahl bekam Saleh 25 Stimmen, für den Gegenkandidaten Matthias Kollatz stimmten nur acht Abgeordnete.

Zuvor hatte die Fraktion zwar mehrheitlich einen Antrag angenommen, nach dem in Zukunft eine Doppelspitze die Fraktion führen soll. Allerdings stimmten nur 10 Abgeordnete dafür, schon jetzt Saleh eine Frau gleichberechtigt zur Seite zu stellen. 23 Abgeordnete wollen die Regelung erst bei den nächsten Wahlen zum Fraktionsvorstand einführen, die in etwa zwei Jahren stattfinden dürfte.

Bestätigt wurden neben dem Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh auch die Stellvertreter Derya Çağlar, Bettina König, Melanie Kühnemann-Grunow und Jörg Stroedter. Zudem wurde Torsten Schenider als Parlamentarischer Geschäftsführer bestätigt.

Schwaches Ergebnis für Duo mit Saleh für Landesvorsitz

Saleh war im ersten Durchgang einer Mitgliederbefragung um den Landesvorsitz mit einem schwachen Wahlergebnis ausgeschieden. Am Wochenende hatte die SPD das Ergebnis der Stichwahl bekannt gegeben. 58 Prozent stimmten für die Doppelspitze aus Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel, sie sollen beim Landesparteitag am Wochenende offiziell in ihr neues Amt gewählt werden. Beide hatten die Entscheidung Salehs kritisiert, sich noch vor dem Landesparteitag das einflussreiche Amt des Fraktionsvorsitzenden durch eine vorgezogene Abstimmung zu sichern. Die SPD brauche einen inhaltlichen und personellen Neuanfang.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.05.2024, 17 Uhr

79 Kommentare

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  1. 79.

    Hier war die Mitgliederbefragung zur Koalitionsentscheidung letztes Jahr gemeint und die war denkbar knapp. Dort zeigte sich schon deutlich die von Giffey verursachte Spaltung der Berliner sPD, die sich jetzt fortsetzt.

    Mit dem Duo Böcker-Giannini und Hikel und jetzt Saleh setzt die Berliner sPD auf ein Weiter so! statt auf einen Neuanfang.

    Man gefällt sich in der Rolle des Steigbügelhalters und Mehrheitsbeschaffers für die cDU.

  2. 78.

    Sie verwechseln zwei Entscheidungen, hier war eindeutig die Koalitionsentscheidung gemeint.

    "Saleh hat mit Giffey die SPD in die Koalition mit der CDU geführt, bei gegebener Mehrheit auch für RRG, gegen den Widerstand der Parteibasis. "

    Und die war denkbar knapp.

  3. 77.

    Eine Abstimmung - wie knapp auch immer sie ausfällt, hier sind es allerdings fast 20 Prozent Differenz - ist immer ein völlig normaler demokratischer Prozess. Ob es eine unproduktive Spaltung der Partei gibt, zeigt sich erst später, wenn es für die unterlegene Seite darum geht, das Ergebnis zu akzeptieren.

  4. 76.

    Von vielen Seiten kommt deutliche Kritik an der Wahl. Was ist los in der Berliner SPD?

  5. 75.

    Wenn man keine anderen Kandidaten hat...

  6. 74.

    Eine vollkommen unverständliche Entscheidung der SPD Fraktion. Diese Partei demontiert sich vollkommen von selbst. Viel Spaß beim Marsch nach unten! Und Herrn Saleh alles Gute beim verbrauchen seiner Diäten.

  7. 73.

    Leider hatte sich die SPD schon vorher für mich unwählbar gemacht.

  8. 72.

    So manch einer aus Ihrer Region würde sich nicht genieren, als Flitzer durch Stadion zu laufen.

  9. 71.

    Raed Saleh ist alles mögliche, aber gewiss kein Linker in der SPD.

  10. 70.

    So knapp war das Ergebnis des Mitgliederenscheids nun auch nicht.

  11. 69.

    Herr Saleh, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Job als Totengräber der Sozialdemokratie in Berlin. Ein Verzicht in Würde und Stil wäre angemessener gewesen. Aber dann sind ja die Diäten futsch.

  12. 68.

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!

  13. 67.

    Mit dieser Entscheidung ist die Berliner SPD nicht mehr auf der Intensivstation sondern auf dem Weg zum Friedhof.

  14. 66.

    " Es war ein Mitgliederentscheid zugunsten schwarz/rot und das ist auch gut so."

    Richtig. Aber ob das Ergebnis so gut ist.... bei den Umfragewerten ist man mittlerweile bei 15 Prozent angekommen (Wahl war 18,4).

  15. 65.

    "Es war ein Mitgliederentscheid zugunsten schwarz/rot und das ist auch gut so. "

    Der denkbar knapp ausgefallen ist und die tiefe Spaltung dokumentiert, die Giffey hinterlassen hat.

  16. 64.

    Arme Berliner SPD. Die Stagnation und Abkoppelung von den Realitäten in Berlin geht weiter...

  17. 62.

    Es zählt nur Platz 2.

    AfD vor SPD.

    Derzeit.

    In Bayern AfD vor SPD.

  18. 61.

    Gegen den Widerstand der Parteibasis? Es war ein Mitgliederentscheid zugunsten schwarz/rot und das ist auch gut so.
    Also aufhören mit den Verschwörugstheorien.

  19. 60.

    Wie sind die Umfragewerte für die AfD in den Ostdeutschen Ländern? Wie in Niedersachsen, im Saarland?

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