Pläne des Parteivorstands - AfD will eigene Jugendorganisation auflösen - Entscheidung im Januar

Di 03.12.24 | 13:50 Uhr
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Archivbild: Teilnehmer einer Wahlkampfveranstaltung tragen Kleidung mit der Aufschrift "Junge Alternative Brandenburg". (Quelle: dpa/Hammerschmidt)
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Video: radioeins vom rbb | 03.12.2024 | Georg Schwarte | Bild: dpa/Hammerschmidt

Der Bundesvorstand der AfD strebt eine Neustrukturierung der umstrittenen Jugendorganisation Junge Alternative (JA) an. Der Bundesvorstand sprach sich für eine entsprechende Änderung der AfD-Satzung aus, wie der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt wurde. Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" hatte zuvor berichtet. Die Änderung der Parteisatzung soll die Gründung einer neuen Jugendorganisation ermöglichen.

Dem Parteitag am 11. und 12. Januar im sächsischen Riesa soll demnach "eine Änderung von § 17a Bundessatzung" empfohlen werden, die "eine Neustrukturierung und Weiterentwicklung der Jugendorganisation unserer Partei zum Ziel hat". Der entsprechende Antrag soll mit den Landeschefs der AfD und Vertretern der JA abgestimmt und gemeinsam eingereicht werden. Allerdings muss die entsprechende Empfehlung des Bundesvorstands dann auch mit Zwei-Drittel-Mehrheit bestätigt werden.

JA-Mitglieder müssen nicht in der AfD sein

Die Parteivorsitzende Alice Weidel bestätigte gegenüber der ARD die Entscheidung am Dienstag. Weidel sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, dass alle, die in eine künftige Nachwuchsorganisation der AfD einträten, auch automatisch Mitglied der Mutterpartei sein sollten. Dadurch könnten unliebsame Mitglieder leichter ausgeschlossen werden.

Die JA ist nach geltender AfD-Satzung zwar "die offizielle Jugendorganisation der Alternative für Deutschland", sie ist aber eigenständig. Mitglieder müssen - bis auf die Vorstände - nicht gleichzeitig in der Mutterpartei sein.

Der Verfassungsschutz stuft die Junge Alternative bundesweit seit 2023 als gesichert rechtsextremistisch ein. In der Parteispitze gibt es schon länger Unzufriedenheit mit der JA und Erwägungen, eine neue Jugendorganisation zu gründen - gegebenenfalls nach dem Vorbild der Jungsozialisten (Jusos) bei der SPD. Das Juso-Modell, über das gesprochen wird, würde, wie der Brandenburger Bundestagsabgeordnete und JA-Chef Hannes Gnauck vor einigen Monaten bereits erläutert hatte, bedeuten, dass jedes AfD-Mitglied unter 36 Jahren automatisch auch Mitglied der Nachwuchsorganisation wäre. Die stärkere Verknüpfung würde mehr Durchgriff von oben ermöglichen, etwa bei Ordnungsmaßnahmen wie Parteiausschlussverfahren.

Änderung braucht Zweidrittelmehrheit auf Parteitag

Auch der Brandenburger Landesverband der JA wird seit Sommer vergangenen Jahres vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Dessen Vorsitzende Anna Leisten, die auch im Bundesvorstand der JA sitzt, teilte im Mai ein Video mit rassistischen Gesängen, das in einem Sylter Club aufgenommen wurde und bundesweit Aufmerksamkeit erlangte, auf X. Dazu schrieb sie: "Ich komme im Sommer nach Sylt. Gibt es da schon eine JA?" Später verschwand der Post. Die AfD Brandenburg distanzierte sich davon.

Sendung: radioeins vom rbb, 03.12.2024, 8 Uhr

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50 Kommentare

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  1. 50.

    Großstadt biste auch erst mit 100.000. Um irgendwann als Volkspartei zu gelten und das Etikett "Kleinpartei" zu verlieren sollte die AfD (wie die Grünen übrigens auch) schon erst mal die 20% knacken.

  2. 49.

    Das wird am Ende in Karlsruhe entschieden, und es sieht nicht gut aus für die Blauen.

  3. 48.

    Das selbe denke ich aber auch von Dir Henry. Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Du kannst auch nicht das Gegenteil beweisen.

  4. 47.

    Ich halt das Personal der Altparteien für nicht besonders qualifiziert. Überwiegend an den entscheidenden Stellen Berufslose, die in ihrem persönlichen Leben noch nicht viel zustande gebracht haben.

  5. 44.

    Kennen Sie das auch? Wenn in der Kommentarspalte Menschen sich damit brüsten, wenn Rechtsextreme Zulauf bekommen? Und dann diese Gedanken, warum glauben die eigentlich, dass Rechtsextremismus zu bejubeln etwas Positives sei und wenn ja, für wen? Woher diese Überzeugung, dies hier öffentlich kundtun zu wollen oder müssen, ohne Scham?
    Eigentlich lässt unsere Sozialisation das doch gar nicht zu? Wo sind die falsch abgebogen?

  6. 43.

    Dieser Vergleich hinkt nicht. Er zeigt die geistigen Gemeinsamkeiten, beider rechtsextremer Gruppen.

  7. 42.

    Was würde Sie persönlich denn so erfreuen, wenn Rechtsextreme erstarken? Was hätten Sie denn von Extremen zu erwarten? Oder teilen Sie die Gesinnung? Dann finde ich Sie mit Ihrer Einstellung viel erschreckender.

  8. 41.

    Bitte noch am Leseverständnis arbeiten. Im Artikel geht es um etwas ganz anderes. Oder wollen Sie nur mal kurz relativieren?

  9. 40.

    Die Afd ist aber die einzige nicht demokratische Partei in unserem Land, bislang jedenfalls. Mal sehen wie sich das Bündnis der Putinanbeter so entwickelt.

  10. 38.

    Träumen Sie weiter von der Auflösung der AfD! Ich habe den Eindruck, die AfD wird immer stärker. In Brandenburg wurden die Grünen und die Linken bereits abgeräumt. Woidke mit der BSW als Koalitionspartner ist eine wackelige Geschichte mit einer einzigen Stimme Mehrheit.

  11. 37.

    Neben ihrem besten Wahlergebnis ever, könnte es der "alternativen Partei" zusätzlich gelingen, sich mit der Auflösung ihrer Jugendorganisation so kurz vor den Wahlen noch ein neues Teilimage zu verpassen, denn es hängt wohl auch mit ihren vielen radikalisierten, parteilosen "Jungen Alternativen" zusammen, daß überhaupt über einen Verbotsantrag der AfD nachgedacht wird.

  12. 34.

    Mit "IB" seien Sie bitte SEHR vorsichtig. Das wird der IB, der Internationale Bund für Sozialarbeit bestimmt nicht gerne lesen/hören.

  13. 33.

    AfD sagt NEIN zur JA

  14. 31.

    Da will wohl jemand u.a. einem Parteiverbotsverfahren Steine in den Weg legen oder warum kommt diese Aussage genau jetzt und so kurz vor der Neuwahl? Sehr interessant.

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