"Mein bewegter Sommer in Berlin" - Wie der LSB Berlin Kinder und Eltern bei der sportlichen Gestaltung der Ferien unterstützt

Do 01.08.24 | 21:11 Uhr
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Symbolbild "Mein bewegter Sommer in Berlin" (Quelle: Landessportbund Berlin)
Bild: Landessportbund Berlin

Jahr für Jahr stehen Eltern schulpflichtiger Kinder vor der Herausforderung, die Sommerferien mit spannendem Programm zu füllen. Eine Initiative von Landessportbund und Vereinen macht Angebote - die allerdings teils schon zu Ostern ausgebucht sind.

Sechseinhalb Wochen Sommerferien: Für schulpflichtige Kinder und Jugendliche ein Traum, für berufstätige Eltern eine große organisatorische Herausforderung. Sie müssen eine - möglichst attraktive - Betreuung organisieren. Das Projekt "Mein bewegter Sommer in Berlin", das Angebote wie beispielsweise "Paddeln statt Playstation" macht, kann dabei unterstützen.

Ziel dieser Initiative ist es, berufstätige Eltern während der Sommerferien zu entlasten und Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren die Chance zu geben, "neue Sportarten zu entdecken, neue Freunde zu finden und Vereine kennenzulernen", fasst Johanna Suwelack zusammen. Seit 2018 ist sie für den Landessportbund Berlin (LSB) tätig und als Referatsleiterin für Kinder- und Jugendsport sowie Jugendsozialarbeit verantwortlich.

Seit dem Sommer 2016 wird das Projekt von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert. Umgesetzt wird es durch die Sportjugend Berlin in Zusammenarbeit mit Sportvereinen und Einrichtungen der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit.

"Die Teilnehmerbeträge sind sehr gering", sagt Suwelack. "Das ist so gewollt, so dass alle Kinder teilnehmen können – auch jene, die vielleicht nicht mit ihrer Familie in den Urlaub fahren oder deren Eltern nicht so viel Geld haben." Regulär beträgt die Teilnahmegebühr 80 Euro, ermäßigt mit dem "Berlinpass" 35 Euro.

"Wir haben keine Probleme, teilnehmende Kinder zu finden"

"Seit 2016 hat sich das super entwickelt", sagt Suwelack. "Es war unsere gemeinsame Initiative, während den Sommerferien etwas für Kinder im Grundschulalter zu tun, die in der Regel nicht alleine zu Hause bleiben können oder sollen, während ihre Eltern arbeiten müssen oder wollen."

Die einzelnen Angebote umfassen sportliche, kulturelle und kreative Aktivitäten und dienen für Gruppen von rund 20 Kinder über eine Dauer von je zwei Ferienwochen als Tagesbetreuung. Für die diesjährigen Sommerferien sind die Kurse ausgebucht. "Wir haben keine Probleme, teilnehmende Kinder zu finden", sagt Suwelack. "Man kann sich aber auf Wartelisten setzen." Denn erfahrungsgemäß gebe es immer wieder Kinder, die kurzfristig abgemeldet werden.

Der Anmeldezeitraum beginnt gewöhnlich rund um die Osterferien. "Erfahrungsgemäß geht es bei einigen Angeboten in Minutenschnelle, bis sie ausgebucht sind", so Suwelack. Das sei auch so, weil viele Kinder über mehrere Jahre hinweg immer wieder teilnehmen und sich das Angebot unter Eltern herumgesprochen hat.

Ein altbekanntes Problem: Mangel an Ehrenamtlichen und Flächen

Um noch mehr Kindern eine Teilhabe zu ermöglichen, hoffe man darauf, in Zukunft von der Senatsverwaltung mehr Geld bereitgestellt zu bekommen. "Zum einen, um mehr Angebote durchführen zu können, weil der Bedarf riesengroß ist. Zum anderen wünschen wir uns eine Aufstockung, weil das Geld – auch aufgrund der Inflation – immer knapper wird", sagt die Referatsleiterin vom LSB.

In diesem Jahr fördert die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie das Projekt "Mein bewegter Sommer" mit Geldern in Höhe von 117.676 Euro.

Seit dem Ende der Corona-Pandemie sei grundsätzlich ein Zulauf bei Sportvereinen zu beobachten, sagt Suwelack. "Seitdem erleben wir einen sehr großen Run auf die Vereine. Vereine waren immer beliebt – in den letzten Jahren haben sie aber noch mehr Zuwachs bekommen, Kinder stehen teilweise auf Wartelisten", führt sie aus. Hier wäre noch Luft nach oben, aber: "Aus verschiedenen Gründen haben Vereine nicht die Möglichkeit, noch mehr anzubieten: zum Beispiel, weil Ehrenamtliche oder Sportflächen fehlen."

2 Kommentare

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  1. 2.

    Im vergangenen Jahr versuchte ich meinen Sohn für das ein oder andere Angebot anzumelden. Leider waren diese wenigen Plätze regelmäßig extrem schnell vergriffen. Man musste offensichtlich wissen, wann diese online gingen um einen Platz zu ergattern. Lediglich die DayCamps, teilweise in größerer Entfernung, waren verfügbar. Doch arbeitende Eltern können die Kinder nur schwer täglich ins Umland fahren bzw. Abholen. Schade, jetzt ist mein Sohn zu alt für das Programm.

  2. 1.

    Gute Sache. Früher gab es sowas auch im Rahmen der Hortbetreuung. Mangels Personal usw. ist heute, auch abseits der Ferien, kaum noch mehr drin als das Aufpassen, dass kein Kind verloren geht. Wenn es nicht sogar Schließzeiten gibt. Vielen ist gar nicht bewusst, was es heißt, sechs Wochen (und noch mehr) ohne sechs Wochen Urlaub zu bewältigen, womöglich ohne fitte Großeltern in der Nähe. Und, was das kosten kann.

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