Olympische Spiele - Deutsche Hockey-Herren verlieren dramatisches Finale gegen Niederlande

Do 08.08.24 | 21:02 Uhr
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Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft nach dem verlorenen Olympia-Finale 2024 gegen die Niederlande (Quelle: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.08.2024 | Mischa Frinke und Tim Brockmeier | Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Drama im Shootout, der Kampf um Gold ist verloren: Die deutschen Hockey-Herren um Martin Zwicker (Berliner HC) und die beiden Berliner Thies Prinz und Johannes Große (beide Rot-Weiss Köln) sind bei den Olympischen Spielen kurz vor ihrem großen Ziel im Finale gestoppt worden.

Die Weltmeister unterlagen in einer Neuauflage des olympischen Endspiels von 2012 den Niederlanden mit 1:3 im Penaltyschießen. In London hatte sich Deutschland vor zwölf Jahren zum vierten und bislang letzten Mal zum Champion gekrönt - in Paris scheiterte das DHB-Team nun auf den letzten Metern, es blieb bei Silber.

Berliner Thies Prinz erzielt den Ausgleich

1:1 (0:0) hatte es nach 60 intensiven Minuten gestanden. Thies Prinz (50.) glich im Stade Olympique Yves-du-Manoir für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) noch aus, nachdem Thierry Brinkman (46.) Oranje in Führung gebracht hatte.

Im Shootout hielt Jean-Paul Danneberg dann zwei Versuche, doch einzig Justus Weigand traf für das deutsche Team. Damit starb die Hoffnung auf das fünfte deutsche Olympia-Gold nach 1972, 1992, 2008 und 2012.

Immerhin: Deutschland fährt nach einem vierten Platz in Tokio 2021 wieder mit Edelmetall im Gepäck nach Hause. Die erste Medaille seit Bronze 2016 in Rio war der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) schon mit dem Finaleinzug in Paris sicher, doch Kapitän Mats Grambusch und Co. verfolgten von Anfang an das Maximalziel. Silber zu haben, sei "ein ganz, ganz großartiges Gefühl" hatte der 31-Jährige erklärt: "Aber wir wollen Gold."

Die hohen Ambitionen hatte Deutschland schon vor dem finalen Showdown um den Titel mit sechs Siegen aus sieben Spielen untermauert und dabei auch die Niederlande in der Vorrunde bezwungen (1:0). Vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und DOSB-Präsident Thomas Weikert, die sich unter den rund 15.000 Zuschauern befanden, war die Mannschaft von Bundestrainer Andre Henning von Beginn an präsent in den Zweikämpfen. Es entwickelte sich eine intensive Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams wenig zuließen.

Oranje mit starken Nerven im Shootout

Deutschland fand kaum Lücken, Christopher Rühr fasste sich schließlich ein Herz und startete durch. Der Stürmer wurde jedoch zu Fall gebracht, aus der anschließenden Strafecke konnte das DHB-Team kein Kapital schlagen (25.).

Auch nach der Halbzeitpause neutralisierten sich die Mannschaften über weite Strecken, Jean-Paul Danneberg zeigte sich bei den wenigen Schüssen auf sein Tor zunächst hellwach. Auf der anderen Seite scheiterte auch Niklas Wellen an dem niederländischen Keeper Pirmin Blaak (42.).

So ging es torlos ins letzte Viertel, dann ging die Niederlande jedoch gleich in Führung. Prinz brachte das DHB-Team nach einer eigentlich verunglückten Strafecke mit einem platzierten Schuss zurück ins Spiel - doch im Shootout bewies Oranje die stärkeren Nerven.

Wilde Szenen nach dem Abpfiff

Nach dem Sieg im Penaltyschießen provozierte Torschütze Duco Telgenkamp den deutschen Torwart Jean-Paul Danneberg mit seinem über den Mund gelegten Zeigefinger, Niklas Wellen geriet in eine Rangelei mit mehreren Niederländern. Danneberg hatte vor dem Finale der Erzrivalen behauptet, "die Holländer haben richtig Angst".

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.08.2024, 21:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Es gibt halt nur alle vier Jahre die Möglichkeit Olympiasieger zu werden. Und unser Team war der Favorit im Finale.

  2. 2.

    Der Selbstanspruch der Mannschaft war höher. Ganz einfach, wenn man Gold holen will und kann, dann ist eben Silber nur ein Trost. Der Zweite ist immer der erste Verlierer. Wenn man Gold will, aber Silber bekommt, darf man wohl enttäuscht sein.

  3. 1.

    Warum kann man nicht anerkennen, dass Silber gewonnen wurde? Immer das Gemäkel und Gemeckere.
    Nein, die Mannschaft hat sich gegen hochmotivierte Teams, von denen jedes einzelne Medaillenchancen hatte, durchgesetzt. Ob am Ende die Nerven, die Schiedsrichter, die Tagesform, die Blendwirkung der Sonne oder was auch immer ausschlaggebend war ... die Mannschaft ist zweitbedte in einem Turnier, das nur alle 4Jahre stattfindet. Das ist großen Respekt und herzliche Glückwünsche wert!

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